EU-Grundrechte und Vertragsrecht (eBook)
462 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-154978-6 (ISBN)
Geboren 1986; Studium in Münster und Sevilla; 2012 Erste juristische Prüfung; wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin; 2014 LL.M. in Cambridge; 2016 Promotion; seit 2015 Referendar am Kammergericht Berlin.
Cover 1
Vorwort 6
Inhaltsübersicht 8
Inhaltsverzeichnis 10
Einführung 20
1. Dynamiken und Dimensionen 20
2. Ziele und Begrenzungen 22
3. Methoden und Überblick 25
Teil 1. Grundlagen 30
§ 1 Vertrag, Vertragsrecht, Europäisches Vertragsrecht 32
I. Vertrag und Vertragsfunktionen 33
1. Tatbestand des Vertrages 33
2. Funktionen des Vertrages 36
a) Selbstbestimmung 37
b) Gerechter Austausch 39
c) Effizienz 42
d) Markt 44
e) Kooperation 47
II. Vertragsrecht und Vertragsrechtsfunktionen 50
1. Vertragsrecht im Rechtssystem 51
2. Funktionen des Vertragsrechts 54
a) Ermöglichung 55
b) Regulierung 57
III. Europäisches Vertragsrecht und seine Funktionen 63
1. Quellen und Erscheinungsform des europäischen Vertragsrechts 64
2. Funktionen des europäischen Vertragsrechts 70
IV. Zusammenfassung 74
§ 2 Bestand der EU-Grundrechte 76
I. Entwicklung des Grundrechtsschutzes der Europäischen Union 77
II. Grundrechtecharta 81
1. Inhalt im Überblick 81
2. Grundrechte und Grundsätze 84
III. Grundrechte als allgemeine Rechtsgrundsätze und ihr Verhältnis zur Charta 86
1. Fortbestehende Relevanz in gerichtlichen Entscheidungen 86
2. Bewertung und Diskussion 89
IV. Grundfreiheiten als EU-Grundrechte? 94
V. Zusammenfassung 96
§ 3 EU-Grundrechte im Mehrebenensystem 97
I. Anwendungsbereich der EU-Grundrechte 97
1. Anwendungsbereich der Grundrechte als allgemeine Rechtsgrundsätze 100
a) Administrative und legislative Umsetzungsakte 101
b) Einschränkung von Grundfreiheiten 102
c) Weitere von spezifischem Unionsrecht geregelte Sachverhalte 105
2. Anwendungsbereich der Grundrechtecharta 109
a) Die Vorschrift des Art. 51 Abs. 1 GRC 109
b) Der Fall Åkerberg Fransson 112
c) Kritik daran 114
d) Konkretisierungen 115
3. Anwendungsbereich der EU-Grundrechte im Vertragsrecht 118
II. Verhältnis zu nationalen Grundrechten 121
1. Alternativität zwischen nationalen und EU-Grundrechten 122
2. Überschneidung zwischen nationalen und EU-Grundrechten 125
a) Gründe für Überschneidungen 125
b) Verhältnis bei Überschneidungen 126
III. Verhältnis zur EMRK 130
1. Handlungen der Mitgliedstaaten 130
2. Handlungen der Union 133
IV. Zusammenfassung 134
Teil 2. Rechtsprechung 136
§ 4 Entscheidungen des EuGH zu EU-Grundrechten und Privatrecht 138
I. Antidiskriminierungsrecht 140
1. Mangold 140
2. Kücükdeveci 142
3. Test-Achats 144
4. Prigge 146
5. HK Danmark 147
II. Arbeitsrecht 149
1. Werhof 149
2. Viking 151
3. Laval 153
4. KHS 154
5. Dominguez 156
6. Heimann und Lock 157
7. Alemo Herron 159
8. AMS 160
9. Fenoll 162
III. Verbraucherrecht 164
1. McDonagh v. Ryanair 164
2. Kušionová 166
3. Einige kurz skizzierte Fälle außerhalb des materiellen Rechts: Aziz, Sánchez Morcillo und Pohotovost’ 168
IV. Digitales, geistiges Eigentum und Datenschutz 169
1. Promusicae 169
2. Scarlet Extended 171
3. SABAM v. Netlog 173
4. DR und TV2 Danmark 174
5. Sky Österreich 175
6. Telekabel 177
7. Google Spain 179
8. Deckmyn 182
V. Sonstiges 183
1. Kokopelli 183
2. Einige kurz genannte, doch schlussendlich nicht relevante Fälle 185
a) Rodríguez Caballero 185
b) Deutsches Weintor 186
c) Antidiskriminierungsfälle 186
Teil 3. Struktur 188
§ 5 Dogmatische Struktur der Wirkung der EU-Grundrechte im Privatrecht 190
I. Direkte und indirekte Wirkung: Einordnung in die allgemeine Dogmatik der Wirkungen des Unionsrechts 192
1. Allgemeine europarechtliche Dogmatik der Wirkungen des Unions- und insbesondere des Primärrechts 192
a) Direkte Wirkung: unmittelbare Anwendbarkeit und Vorrang des Primärrechts 193
aa) Voraussetzungen der unmittelbaren Anwendbarkeit 194
bb) Vorrang des Primärrechts vor nationalem Recht und vor abgeleitetem Unionsrecht 196
b) Indirekte Wirkung: Einfluss auf die Auslegung anderer Rechtssätze 198
aa) Primärrechtskonforme Auslegung nationalen Rechts 198
bb) Primärrechtskonforme Auslegung des Sekundärrechts 200
cc) Primärrechtskonforme Auslegung des Primärrechts? 201
dd) Primärrecht als Argument jenseits der Konformitätsanforderung 201
2. Indirekte Wirkung der EU-Grundrechte: Einfluss auf die Auslegung anderer privatrechtlicher Rechtssätze 202
a) Objekte der Wirkung – Gegenstände der Auslegung 202
aa) Sekundärrechtliches Privatrecht 202
bb) Privatrechtsrelevantes Primärrecht 205
cc) Nationales Privatrecht 206
dd) Privates Recht: Verträge 208
b) Tiefenstufen der grundrechtlichen Argumentation bei der Auslegung anderer Normen 211
aa) Bloße Unterstreichung oder Betonung 211
bb) Zusätzliche Argumente und Wertungen in der Auslegung 212
cc) Vollständige Grundrechtsprüfung 213
3. Direkte Wirkung der EU-Grundrechte: Unmittelbare Anwendung im Privatrecht 214
a) Anerkennung der unmittelbaren Anwendbarkeit der EU-Grundrechte im Privatrecht durch den EuGH 214
b) Einschränkende Voraussetzung der unmittelbaren Anwendbarkeit nach dem Urteil AMS 217
c) Unmittelbare Anwendbarkeit und die Offenheit der Adressatenfrage – die Missverständlichkeit des direct horizontal effect 219
II. Private als Adressaten der EU-Grundrechte 221
1. Anhaltspunkte aus der Rechtsprechung des EuGH 221
2. Meinungsbild in der Literatur und bei den Generalanwälten 223
3. Bewertung und Bedeutung der Frage 226
III. Funktionen der EU-Grundrechte und ihre strukturelle Bedeutung im Vertragsrecht 228
1. Unterscheidung von Abwehr- und Schutzfunktion 229
a) Differenzierung im deutschen Recht und bei der EMRK 229
b) Funktionen der EU-Grundrechte 232
aa) Aussagen der Charta 232
bb) Rechtsprechung des EuGH 233
2. Abwehr- und Schutzfunktion der EU-Grundrechte und Privatrechtswirkung 236
a) Dogmatische Konstruktion nach Canaris für die Grundrechte des Grundgesetzes und für die Europäischen Grundfreiheiten 236
b) Übertragung auf die Wirkung der EU-Grundrechte im Privatrecht 238
c) Spezifische Schwierigkeiten im Vertragsrecht 240
3. EU-Grundrechte und Vertragsrechtsfunktionen: Ermöglichung und Regulierung 243
IV. Prinzipiencharakter der EU-Grundrechte: Theorie ihrer inneren Struktur und deren Bedeutung im Vertragsrecht 246
1. Prinzipiencharakter der EU-Grundrechte 247
a) Die Theorie Alexys 247
b) Übertragbarkeit auf EU-Grundrechte 250
2. Prinzipiencharakter und Privatrechtswirkung der EU-Grundrechte 252
a) Das Modell Alexys 253
b) Übertragbarkeit auf EU-Grundrechte und ihre Privatrechtswirkung 255
V. Zusammenfassung 257
Teil 4. Inhalt 260
§ 6 Privatautonomie 262
I. Konzept der Privatautonomie und EU-Grundrechte 264
1. Formale und materiale Privatautonomie 265
2. Konzept der Privatautonomie und EU-Grundrechte nach der Rechtsprechung des EuGH 268
a) Vertragsfreiheit und Chartagrundrechte 268
b) Vertragsfreiheit in der Rechtsprechung zu allgemeinen Rechtsgrundsätzen und Grundsätzen des Zivilrechts 270
c) Regulated autonomy – ein neues Autonomiekonzept? 272
d) Schlussfolgerung 275
II. Schutz der Vertragsfreiheit durch EU-Grundrechte 276
1. Vertragsfreiheit als Teil unternehmerischer Freiheit gem. Art. 16 GRC 276
2. Vertragsfreiheit als Teil weiterer Grundrechte 279
3. Vertragsfreiheit und allgemeiner Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 282
4. Vertragsfreiheit und Grundfreiheiten 283
III. Einschränkungen der Vertragsfreiheit durch EU-Grundrechte 285
1. Einschränkung der Vertragsfreiheit durch Wirkung der EU-Grundrechte selbst 286
a) Gleichbehandlungsrechte 286
b) Freiheitsrechte 289
c) Soziale Rechte des Solidaritäts-Titels der Charta 291
2. EU-Grundrechte und die Rechtfertigung von Regulierung 292
IV. Zusammenfassung 293
§ 7 Private Macht 295
I. Machttheorien 298
1. Klassische Machttheorie: Max Weber und Franz Böhm 299
2. Weitere Dimensionen der Macht: Bachrach, Baratz, Lukes 301
3. Macht ist überall: Foucault 302
4. Modaler Machtbegriff als Mittelweg: Luhmann 304
II. Macht und Vertragstheorie 308
1. Vertragstypen aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik 311
a) Ökonomischer Hintergrund 311
b) Märkte, Hybride, Unternehmen 312
2. Typische Machtstrukturen in Vertragsverhältnissen 315
a) Austauschverträge 316
aa) Bedeutung vollkommenen Wettbewerbs 317
bb) Allgemeine Geschäftsbedingungen 320
cc) Vertragspflichten als Machtquellen 321
b) Langzeitverträge 322
c) Hierarchien 325
d) Einige Erkenntnisse 328
III. Macht und (europäisches) Vertragsrecht 329
1. Ermöglichung von Macht als vertragsfunktionale Notwendigkeit 330
2. Regulierung von Macht in verschiedenen Vertragstypen und -phasen 331
a) Austauschverträge 331
b) Sonderfall AGB 333
c) Langzeitverträge 334
d) Hierarchien 335
IV. Macht und EU-Grundrechte im Vertragsrecht 337
1. Macht in der Rechtsprechung des EuGH 338
2. Macht als Kriterium bei der Anwendung der Grundrechte 342
a) Macht ist keine Voraussetzung für die Anwendung der Grundrechte im Vertragsrecht 342
b) Regulative Tendenzen der Berücksichtigung von Macht in der Abwägung 343
V. Zusammenfassung 347
§ 8 Einzelne Impulse und Potenziale in Teilgebieten des Vertragsrechts 349
I. Antidiskriminierungsrecht 349
1. Direkte Wirkung der Diskriminierungsverbote und Stärkung des Sekundärrechts 350
2. Dogmatisches Labor 352
II. Arbeitsrecht 354
1. Zweifelhaftigkeit der unmittelbaren Anwendung sozialer Grundrechte 355
2. Erweiternde und begrenzende Einflüsse auf regulative Vorschriften 357
3. Grundfreiheiten und Grundrechte im Individualarbeitsrecht 359
III. Verbraucherrecht, insbesondere Recht der allgemeinen Geschäftsbedingungen 360
1. Verstärkung des sekundärrechtlichen Schutzes 360
2. Keine Einschränkungen bisheriger Regulierung 363
IV. Datenschutzrecht, Handelsvertreterrecht, Versicherungsvertragsrecht 365
V. Zusammenfassung 368
§ 9 Allgemeine Tendenzen: Marktparadigma der EU-Grundrechte im Vertragsrecht 369
I. Narrative auf nationalstaatlicher Ebene 370
II. Einschätzungen allgemeiner Tendenzen der EU-Grundrechte 374
III. Dominanz der Marktlogik: ein Paradigma und seine Muster in der Rechtsprechung des EuGH 377
1. Idee des Markparadigmas 377
2. Kristallisationspunkte in der Rechtsprechung des EuGH 379
a) Betonung formaler Vertragsfreiheit 379
b) Fehlende Wirkung sozialer Grundrechte 380
c) Koinzidenz von grundrechtlicher Regulierung und Marktstörung 381
d) Begrenzung der Grundrechte durch Grundfreiheiten 384
3. Erklärungsansätze 385
IV. Zusammenfassung 389
Teil 5. Prozessuales 390
§ 10 Gerichtliche Aufgabenteilung bei der Verwirklichung der EU-Grundrechte 392
I. Aufgabenteilung zwischen dem EuGH und nationalen Gerichten im Allgemeinen 393
1. Nationale Gerichte als Grundrechts-Anwender und Fallentscheider 394
2. EuGH als oberstes Gericht und Integrator 396
3. Variable Spezifizität der Vorgaben durch den EuGH 400
II. Spezifizität der EuGH-Vorgaben zu EU-Grundrechten im Privatrecht 402
1. Ergebnisvorgabe 402
2. Anleitung und punktuelle Vorgaben 404
3. Zurückhaltung und Überantwortung an das nationale Gericht 406
III. Vorhandene und nichtvorhandene Gestaltungsspielräume nationaler Gerichte: Gründe und Konsequenzen 406
1. Gründe 407
a) Einheitlichkeit des Unionsrechts 407
b) Information und Vorlagefragen 408
c) Normen und Verträge 409
d) Zurückhaltung des EuGH und sensible Rechtsmaterien 409
e) Führungsrolle des Unionsrechts 410
2. Implikationen und Bewertung 411
IV. Zusammenfassung 414
Schlüsse 416
1. Grundrechte 416
2. Breite 417
3. Tiefe 418
4. Ausgangspunkt 418
5. Maßstäbe 419
6. Vertragstheorie 420
7. Privatautonomie 421
8. Private Macht 422
9. Unterschiede 423
10. Paradigma 424
11. Gerichte 425
12. Pluralistisches Vertragsrecht 426
Literaturverzeichnis 428
Sach- und Personenregister 462
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2017 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
Recht / Steuern ► EU / Internationales Recht | |
Recht / Steuern ► Öffentliches Recht ► Verfassungsrecht | |
Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht | |
ISBN-10 | 3-16-154978-3 / 3161549783 |
ISBN-13 | 978-3-16-154978-6 / 9783161549786 |
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