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Die Autonomie des einwilligungsunfähigen Patienten

Ein Rechtsvergleich des deutschen mit dem US-amerikanischen Recht

(Autor)

Buch | Softcover
258 Seiten
2016 | Band 18
Wolfgang Metzner Verlag
978-3-943951-98-1 (ISBN)
CHF 55,70 inkl. MwSt
lt;p>Das Recht des Patienten auf Selbstbestimmung ist in den Mittelpunkt des Arzt-Patienten-Verhältnisses gerückt. Ein medizinischer Eingriff darf nur vorgenommen werden, wenn der Patient hierzu seine Einwilligung erteilt hat. Unter welchen Voraussetzungen gilt ein Patient als einwilligungsfähig und kann rechtswirksam über die Vornahme eines medizinischen Eingriffs entscheiden? Wer entscheidet über die ärztliche Behandlung einwilligungsunfähiger Patienten? An welchen Entscheidungskriterien haben sich die für die Entscheidung verantwortlichen Personen zu orientieren? Diesen Fragen widmet sich diese Arbeit und stellt dabei vergleichend das deutsche Recht und das US-amerikanische Recht gegenüber.

Inhalt
Vorwort 8
Einleitung 9
Kapitel 1 – Selbstbestimmung und Fürsorge 12
I. Terminologie 12
1. Fürsorge, Paternalismus und Fremdbestimmung 12
2. Autonomie und Selbstbestimmung 13
II. Von Paternalismus zu Autonomie – Die Entwicklung des Verhältnisses
von Arzt und Patient in Deutschland und den USA 15
1. Der Hippokratische Eid 15
2. Percivals Code of Medical Ethics 17
3. Die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts in der Rechtsprechung 19
4. Die Kodifizierung des Einwilligungserfordernisses und die Forderung
nach einer Patientenaufklärung 21
a) Die Anweisung des Preußischen Kultusministeriums von 1900 und die
Richtlinien des Reichsinnenministeriums von 1931 21
b) Der Nürnberger Kodex 23
c) Das Elektroschockurteil I und die Entscheidung Salgo v. Leland 25
d) Der Belmont Report und die Principles of Biomedical Ethics 26
e) Die Aufnahme des Einwilligungserfordernisses in Berufsordnungen und
Gesetz 28
III. Fazit 29
Kapitel 2 – Der rechtliche Schutz der Selbstbestimmung 31
I. Das Selbstbestimmungsrecht in Deutschland 31
1. Schutz durch Zivil- und Strafrecht 31
2. Schutz durch die Verfassung 32
II. The Right to Self-Determination 35
1. Das Recht auf Selbstbestimmung nach dem Common Law 35
2. Das Recht auf Selbstbestimmung nach der US-Verfassung 36
3. Zwischenergebnis 41
III. Fazit 42
Kapitel 3 – Die Einwilligungsfähigkeit 43
I. Die Einwilligungsfähigkeit in Deutschland 43
1. Bei der Bewertung der Einwilligungsfähigkeit zu berücksichtigende Kriterien 44
a) Eingriffs- und entscheidungsbezogene Kriterien 45
aa) Schwere des Eingriffs 45
bb) Vernünftigkeit der Entscheidung 46
cc) Dringlichkeit des Eingriffs 48
b) Personenbezogene Kriterien 51
aa) Alter 51
(1) Altersgrenzen für bestimmte Eingriffe 51
(2) Allgemeingültige Altersgrenze 53
(3) Stellungnahme 54
bb) Psychische Krankheit und geistige Behinderung 56
2. Zwischenergebnis 58
II. Competence to Consent to Treatment 59
1. Voraussetzungen der Einwilligungsfähigkeit 59
a) Äußern einer Entscheidung 60
b) Verständnis von relevanten Informationen 61
c) Angemessene Würdigung der Informationen 62
d) Vernünftiger Prozess der Entscheidungsfindung 64
2. Bei der Bewertung der Einwilligungsfähigkeit zu berücksichtigende Kriterien 66
a) Personenbezogene Kriterien 66aa) Alter 66
bb) Psychische Erkrankung und geistige Behinderung 68
b) Eingriffs- und entscheidungsbezogene Kriterien 68
aa) Komplexität des Eingriffs 68
bb) Zeitdruck bei der Entscheidung 69
cc) Risiko und Nutzen des Eingriffs 69
c) Zwischenergebnis 70
3. Bewertung der Einwilligungsfähigkeit 71
a) MacArthur Competence Assessment Tool – Treatment 71
aa) Verständnis der Krankheit 72
bb) Angemessene Würdigung der Krankheit 72
cc) Verständnis der medizinischen Behandlung sowie der mit ihr verbundenen
Vor- und Nachteile 72
dd) Angemessene Würdigung der medizinischen Behandlung 73
ee) Alternative Behandlungsmöglichkeiten 73
ff) Vernünftiger Entscheidungsprozess 73
gg) Bewertung der Antworten 73
b) Die Anwendung des MacArthur Competence Assessment Tool –
Treatment in der Praxis 75
III. Einwilligungsfähigkeit im Rechtsvergleich 75
1. Definition der Einwilligungsfähigkeit 76
2. Bewertung der Einwilligungsfähigkeit 76
a) Anwendung des MacCAT-T in Deutschland 77
b) Vereinbarkeit des MacCAT-T mit der deutschen Definition der
Einwilligungsfähigkeit 78
Kapitel 4 – Die Entscheidung über die Vornahme des ärztlichen Eingriffs 81
I. Rechtslage in Deutschland 81
1. Funktion und Rechtfertigung der Betreuung 82
2. Voraussetzungen der Betreuerbestellung 83
a) Krankheit und Behinderung 83
b) Unvermögen, eigene Angelegenheiten zu besorgen 84
c) Erforderlichkeit der Betreuung 85
d) Subsidiarität der Betreuung 86
e) Keine Betreuung gegen den freien Willen des Betroffenen 87
f) Bestellung und Auswahl des Betreuers 88
3. Entscheidungszuständigkeit des Betreuers bei medizinischen Eingriffen 91
a) Prüfung der Einwilligungsfähigkeit 91
b) Fehlen einer wirksamen Patientenverfügung 92
c) Aufgabenbereich des Betreuers 92
4. Entscheidung des Betreuers nach § 1901 II, III BGB und § 1901a II BGB 93
a) Allgemeine Maßstäbe für das Handeln des Betreuers nach
§ 1901 II, III BGB. 93
aa) Wünsche des Betreuten 93
bb) Wohl des Betreuten 95
(1) Das Wohl als Entscheidungsmaßstab 95
(2) Das Wohl als Grenze der Wunschbefolgungspflicht 96
(a) Vernünftigkeit oder Vertretbarkeit des Betreutenwunsches 97
(b) Gefährdung höherrangiger Rechtsgüter 97
(c) Fehlende Eigenverantwortlichkeit 97
(d) Stellungnahme 98
cc) Zumutbarkeit 99
dd) Die Pflicht zu persönlicher Besprechung 100
b) Die Regelung des § 1901a II BGB 100
aa) Behandlungswünsche 101bb) Der mutmaßliche Wille 101
cc) Entscheidungsfindung nach § 1901b BGB 102
c) Das Verhältnis von § 1901a II BGB zu § 1901 II, III BGB 103
aa) § 1901a II BGB lex specialis gegenüber § 1901 II, III BGB 103
bb) Die Schutzlosigkeit des Patienten als mögliche Folge des
§ 1901a II BGB 106
(1) Schriftformerfordernis 106
(2) Aufklärung des Patienten 107
(3) Ermittlung des mutmaßlichen Willens 108
(4) Grenze der Wunschbefolgungspflicht 109
(5) Wünsche einwilligungsunfähiger Patienten 110
(6) Keine Pflicht zur Besprechung mit dem Patienten 110
(7) Mögliche Veränderung der Lebensperspektive 111
(8) Zwischenergebnis 112
cc) Stellungnahme 112
5. Die Behandlung gegen den Willen des Patienten nach § 1906 III BGB 115
a) Neuregelung in § 1906 III, IIIa BGB 115
aa) Ärztliche Zwangsmaßnahme 116
bb) Beschränkung auf die stationäre Behandlung 117
cc) Einwilligungsunfähigkeit 117
dd) Überzeugungsversuch 117
ee) Verhältnismäßigkeit der Zwangsbehandlung 118
ff) Genehmigung durch das Betreuungsgericht 119
b) Das Verhältnis von § 1906 III BGB zu § 1901a I, II BGB 119
aa) Gesetzesmaterialien 119
bb) Rechtsprechung 120
cc) Zwischenergebnis 123
c) Stellungnahme 123
6. Kontrolle durch das Betreuungsgericht 125
a) § 1904 I, II BGB: Genehmigungserfordernis 125
b) § 1904 III BGB: Wille des Betreuten 126
c) Entbehrlichkeit der Genehmigung 126
d) Beschränkung auf die Kontrollbefugnis 127
7. Der Arzt als Entscheidungsträger 128
8. Zusammenfassung 128
II. Rechtslage in Connecticut 130
1. Die Betreuung (Conservatorship) 131
2. Entscheidung des Betreuers über medizinische Eingriffe 132
a) Best Interests of the Patient 133
b) Substituted-Judgment 134
c) Entgegenstehende staatliche Interessen 138
3. Zwischenergebnis 141
II. Die Entscheidung über den ärztlichen Eingriff im Rechtsvergleich 142
Kapitel 5 – Besondere ärztliche Eingriffe 144
I. Die Organtransplantation 145
1. Deutsches Recht 145
a) Die Organspende 146
b) Die Knochenmarkspende 147
2. Rechtslage in Connecticut 148
a) Rechtsprechung zur Organtransplantation durch einwilligungsunfähige
Patienten 149
aa) Fälle genehmigter Organspenden 149
bb) Fälle nicht genehmigter Organspenden 153
cc) Zwischenergebnis 155(1) Vorteilhaftigkeit der Spende für den Organspender 155
(2) Familienmitglied als Organempfänger 156
(3) Keine Berücksichtigung der Interessen des Organempfängers 156
dd) Kritik an der Organspende durch einwilligungsunfähige Patienten 157
b) Gesetzliche Regelung in Texas 158
c) Die Organspende durch Komapatienten 159
II. Die Sterilisation 161
1. Deutsches Recht 161
a) Zwangssterilisationen nach dem Gesetz zur Verhütung erbkranken
Nachwuchses 161
b) Voraussetzungen der Sterilisation einwilligungsunfähiger
Patientinnen nach § 1905 BGB 163
aa) Verbot der Zwangssterilisation 164
bb) Dauerhafte Einwilligungsunfähigkeit 166
cc) Gefahr einer Schwangerschaft 167
dd) Gefahr für das Leben oder Gefahr einer schwerwiegenden
Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes 168
ee) Unzumutbarkeit anderer Verhütungsmittel 170
c) Entscheidung durch den Sterilisationsbetreuer 171
d) Sterilität als Nebenfolge 172
e) Sterilisation von Männern 173
2. Rechtslage in Connecticut 173
a) Die eugenische Bewegung und Zwangssterilisationen in den USA 173
b) Rechtsprechung 179
c) Gesetzliche Regelung der Sterilisation einwilligungsunfähiger Patientinnen in
Connecticut 182
III. Der Schwangerschaftsabbruch 184
1. Deutsches Recht 184
a) Gesetzliche Regelung 185
b) Die einwilligungsunfähige Schwangere 186
c) Die Schwangere im Wachkoma 189
2. Rechtslage in Connecticut 192
a) Roe v. Wade – Der Schwangerschaftsabbruch als verfassungsrechtlich
geschütztes Recht 192
b) Rechtsprechung 194
c) Gesetzliche Regelung in Connecticut 198
IV. Die besonderen ärztlichen Eingriffe im Rechtsvergleich 199
1. Organtransplantation 199
a) Vergleich der Regelungen 199
b) Stellungnahme 200
2. Sterilisation 201
3. Schwangerschaftsabbruch 202
Kapitel 6 – Schlussbetrachtung – Zusammenfassung in Thesen 204
Abkürzungsverzeichnis 212
Entscheidungsverzeichnis 217
Literaturverzeichnis 232
Materialien 251

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zum deutschen und ausländischen Familien- und Erbrecht ; 18
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 333 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht Familienrecht
Schlagworte Ärztliche Behandlung • Arzt-Patienten Verhältnis • Einwilligungsunfähigkeit • Familienrecht • Patienten • Rechtsvergleich • USA; Recht
ISBN-10 3-943951-98-7 / 3943951987
ISBN-13 978-3-943951-98-1 / 9783943951981
Zustand Neuware
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