Zentrale vs. dezentrale Konzerncompliance.
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14966-7 (ISBN)
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In der Praxis haftet die Obergesellschaft für Complianceverstöße ihrer Tochtergesellschaften zwar nicht nach deutschem Recht, aber sowohl nach EU-Kartellrecht als auch nach exterritorial angewendetem britischen und amerikanischen Anti-Korruptionsrecht. Obwohl sie im Gesetz so nicht angelegt ist, besteht diese Haftung im Ergebnis selbst in dezentral organisierten Unternehmensgruppen. Die Schadensabwendungspflicht des Vorstands einer Obergesellschaft beinhaltet daher die Pflicht zur Risikoreduzierung durch Änderungen der Unternehmensstruktur oder durch Einrichtung eines zentralen Compliancesystems. Letzteres erweist sich als wirtschaftlich vorzugswürdige Alternative.
Die Arbeit belegt, dass alle wesentlichen Elemente eines solchen Compliancesystems im faktischen Aktienkonzern selbst bei maximaler Dezentralisierung und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Schranken, insbesondere des Konzern- und Datenschutzrechts, gesellschafts- und länderübergreifend zentral implementierbar sind.
Silvester Ibes, CPA (NY), Compliance Officer (Univ.), ist Leiter Bereich Finanzen von Ford of Europe in Köln. Vor seinem Wechsel in die Europazentrale von Ford im Juli 2011 sammelte er im High Potential Programm von KPMG Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung in Düsseldorf und Mailand (2005–2007) bevor er für drei Jahre nach New York wechselte, wo er die Prüfung deutscher Unternehmen in den USA und – nach seiner Rückkehr 2010 – des Konzernabschlusses eines internationalen Handelskonzerns leitete. Aufbauend auf seinem wirtschaftsrechtlichen Studium an der Universität Siegen promovierte er nebenberuflich zur Konzerncompliance. Silvester Ibes wurde von der University of New York als Certified Public Accountant lizensiert und ist zertifizierter Compliance Officer der Universität Augsburg.
1. Einführung und Grundlagen
Einleitung – Grundlagen und Reichweite der Konzerncompliance – Rechtspflicht zur Konzerncompliance
2. Die Zurechnung von Complianceverstößen auf die Obergesellschaft
Haftungskonzepte bei Kartellverstößen und Korruption – Sanktionierung nach deutschem Recht – Der Konzern als wirtschaftliche Einheit im europäischen Kartellrecht – Verantwortlichkeit der Muttergesellschaft nach dem FCPA – Verantwortlichkeit der Muttergesellschaft nach dem UK Bribery Act – Ergebniszusammenfassung: Zurechnung von Complianceverstößen auf die Obergesellschaft
3. Implikation aus den Haftungskonzepten für die Unternehmens- und Complianceorganisation
Schadensabwendung von der Obergesellschaft – Notwendigkeit zentraler Elemente des Konzern-CMS – Ergebniszusammenfassung und Abwägung der Handlungsalternativen
4. Möglichkeit zentraler Konzerncompliance im dezentralen Konzern
Spannungsverhältnis zentraler Strukturen im faktischen Aktienkonzern – Bestandteile eines CMS – Veranlassung eines zentralen Konzern-CMS – Feststellung und Ausgleich von Nachteilen – Verortung von Konzerncompliance als Zentralfunktion in einer Matrixorganisation – Ergebniszusammenfassung: Möglichkeit der Errichtung eines Konzern-CMS
5. Fazit und Ergebnisse in Thesen
Literaturverzeichnis
Entscheidungsverzeichnis
Verzeichnis amtlicher Quellen und Materialien
Stichwortverzeichnis
Erscheinungsdatum | 15.10.2016 |
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Reihe/Serie | Schriften zum Wirtschaftsrecht ; 290 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 490 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Wirtschaftsrecht ► Gesellschaftsrecht |
Recht / Steuern ► Wirtschaftsrecht ► Wettbewerbsrecht | |
Schlagworte | Aktiengesellschaft (AG) • Compliance • Compliance-System • Compliance (Wirtschaft) • Deutschland • EU, Europäische Union • EU-Kartellrecht • Gesellschaftsrecht • Haftung • Korruption • UK Bribery Act (UKBA) • U.S. Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) • Vereinigtes Königreich, Großbritannien • Vereinigte Staaten von Amerika, USA • Wettbewerbs- und Kartellrecht |
ISBN-10 | 3-428-14966-1 / 3428149661 |
ISBN-13 | 978-3-428-14966-7 / 9783428149667 |
Zustand | Neuware |
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