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Strafrechtliche Grenzen der Rationierung medizinischer Leistungen.

Zugleich ein Beitrag zum "Dogma vom Höchstwert des menschlichen Lebens" und zum "Grundsatz vom Vorrang von Personenwerten vor Sachinteressen".
Buch | Softcover
381 Seiten
2016
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14465-5 (ISBN)
CHF 125,85 inkl. MwSt
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Am Beispiel des ökonomischen Behandlungsverzichts im Hinblick auf Maßnahmen, die durch die Gesetzliche Krankenversicherung aufgrund einer expliziten Rationierung nicht mehr finanziert werden, untersucht und hinterfragt die Arbeit von Anne Streng-Baunemann – unter Rückgriff auf verfassungsrechtliche Wertungen – die strafrechtliche Lebensschutzdogmatik, insbesondere das »Dogma vom Höchstwert des menschlichen Lebens« und den »Grundsatz vom Vorrang von Personenwerten vor Sachinteressen«.
Aufgrund der Überalterung der Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts wird es schon bald erforderlich sein, auch eigentlich sinnvolle Behandlungen aus dem Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) herauszunehmen. Die im Rahmen der DFG-Forschergruppe »Priorisierung in der Medizin« entstandene Arbeit von Anne Streng-Baunemann befasst sich mit den bislang kaum debattierten strafrechtlichen Folgenproblemen der expliziten Rationierung medizinischer Leistungen. Am Beispiel des ökonomischen Behandlungsverzichts wird die Dogmatik des strafrechtlichen Lebensschutzes, insbesondere das »Dogma vom Höchstwert des menschlichen Lebens« und der »Grundsatz vom Vorrang von Personenwerten vor Sachinteressen«, untersucht und kritisch hinterfragt. Dabei plädiert die Verfasserin für eine konsequente Berücksichtigung verfassungsrechtlicher Vorgaben im Strafrecht.

Ausgezeichnet mit dem 19. Wissenschaftspreis der GRPG sowie mit dem Förderpreis 2014 des Vereins zur Förderung des deutschen, europäischen und internationalen Medizinrechts, Gesundheitsrechts und der Bioethik in Heidelberg und Mannheim e.V.

Anne Franziska Streng-Baunemann (geb. 1979) studierte Rechtswissenschaften (mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung) an den Universitäten Bayreuth und Heidelberg und absolvierte anschließend den juristischen Vorbereitungsdienst in Rheinland-Pfalz. Seit 2007 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Professor Dr. Gerhard Dannecker tätig. Ende 2013 wurde sie durch die Juristische Fakultät Heidelberg promoviert. Ihre Dissertation, die im Rahmen der DFG-Forschergruppe »Priorisierung in der Medizin« am Lehrstuhl von Professor Dannecker entstanden ist, wurde mit dem 19. Wissenschaftspreis der GRPG sowie mit dem Förderpreis 2014 des Vereins zur Förderung des deutschen, europäischen und internationalen Medizinrechts, Gesundheitsrechts und der Bioethik in Heidelberg und Mannheim e.V. ausgezeichnet.

1. Einleitung

2. Verfassungsrechtliche Grenzen der Rationierung medizinischer Leistungen in einem öffentlichen Gesundheitswesen

3. Denkbare Rationierungsszenarien und deren strafrechtliche Folgeprobleme im Überblick

4. Behandlungs- und Aufklärungspflichten gegenüber zahlungsfähigen und zahlungswilligen Patienten hinsichtlich durch die öffentliche Gesundheitsversorgung nicht (mehr) zur Verfügung gestellter Leistungen

5. Behandlungspflichten gegenüber zahlungsunfähigen oder zahlungsunwilligen Patienten hinsichtlich durch die öffentliche Gesundheitsversorgung nicht (mehr) zur Verfügung gestellter Leistungen bei Existenz von Behandlungsalternativen

6. Behandlungspflichten gegenüber zahlungsunfähigen oder zahlungsunwilligen Patienten hinsichtlich durch die öffentliche Gesundheitsversorgung nicht (mehr) zur Verfügung gestellter, alternativloser Leistungen

7. Aufklärungspflichten über durch die öffentliche Gesundheitsversorgung nicht (mehr) bereitgestellte Leistungen gegenüber zahlungsunfähigen oder -unwilligen Patienten

8. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Sachwortverzeichnis

"Insoweit legt die Verfasserin eine überzeugende Grundsatzarbeit vor, die sich ausführlich mit der Frage eines möglichen Sachwertvorranges auseinandersetzt, wobei Streng-Baunemann in diesem Güterkonflikt nicht allein auf das Vermögen des Arztes abstellt, sondern auch die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems und damit abstrakt auch die Rechtsgüter der anderen Versicherten einbezieht. [...] Fazit: Die Arbeit liefert einen fundierten dogmatischen Grundstein für die Abwägung zwischen den Gesundheitsinteressen des Patienten und den wirtschaftlichen Zwängen der Ärzte in Deutschland." Prof. Dr. Detlev Sternberg-Lieben, in: Medizinrecht, 5/2016

»Insoweit legt die Verfasserin eine überzeugende Grundsatzarbeit vor, die sich ausführlich mit der Frage eines möglichen Sachwertvorranges auseinandersetzt, wobei Streng-Baunemann in diesem Güterkonflikt nicht allein auf das Vermögen des Arztes abstellt, sondern auch die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems und damit abstrakt auch die Rechtsgüter der anderen Versicherten einbezieht. [...] Fazit: Die Arbeit liefert einen fundierten dogmatischen Grundstein für die Abwägung zwischen den Gesundheitsinteressen des Patienten und den wirtschaftlichen Zwängen der Ärzte in Deutschland.« Prof. Dr. Detlev Sternberg-Lieben, in: Medizinrecht, 5/2016

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge ; 269
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 600 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht Medizinrecht
Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Deutschland • Medizin /Strafrecht • Rationierung /Priorisierung /Medizin • Recht des Gesundheitswesens und Medizinrecht • Staats- und Verfassungsrecht, Grundrechte • Strafrecht, allgemein • Verfassungsrecht
ISBN-10 3-428-14465-1 / 3428144651
ISBN-13 978-3-428-14465-5 / 9783428144655
Zustand Neuware
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