Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Missbrauch von Marktmacht durch Kosten-Preis-Scheren im europäischen und US-amerikanischen Kartellrecht.

Buch | Softcover
276 Seiten
2015
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14698-7 (ISBN)
CHF 125,85 inkl. MwSt
  • Keine Verlagsinformationen verfügbar
  • Artikel merken
Mithilfe der kartellrechtlichen Figur der Kosten-Preis-Schere lässt sich ein marktstufenübergreifender, zweiseitig wirkender Preisdruck auf die Gewinnmargen von Konkurrenten wegen der mit ihm einhergehenden Verdrängungswirkung sanktionieren. Während der EuGH dem EU-Kartellrecht ein entsprechendes Verbot zuschreibt, lehnt der Supreme Court für das US-Antitrustrecht ein solches ab. Die Untersuchung geht den Hintergründen dieser Entwicklung nach und findet die Antworten in den Bezügen zum sektorspezifischen Regulierungsrecht.
Marktmächtige Unternehmen werden durch das Kartellrecht mit unterschiedlichen Restriktionen ihrer Preisgestaltungsfreiheit konfrontiert. Dazu gehört im europäischen Recht (Art. 102 AEUV) inzwischen auch das Verbot der Kosten-Preis-Schere. Es sanktioniert einen zweiseitig wirkenden Preisdruck auf die Gewinnmargen von Konkurrenten wegen der mit ihm einhergehenden Verdrängungswirkung. Im Antitrustrecht der USA soll die Figur des price squeeze hingegen keine vergleichbar eigenständige Bedeutung als Fallgruppe verbotener Monopolisierungspraktiken haben. Die vorliegende Arbeit geht dieser ausgeprägten transatlantischen Divergenz der wettbewerbspolitischen Standpunkte nach und findet die Antworten in den Bezügen zum sektorspezifischen Regulierungsrecht. Zugleich wird der europäische Ansatz, ein eigenständiges Verbot der Kosten-Preis-Schere neben den bereits etablierten Fallgruppen des Missbrauchs anzuwenden, einer kritischen wettbewerbspolitischen und rechtsdogmatischen Prüfung zugeführt.

Jan Henning Berg wurde 1984 in Bremen geboren und studierte von 2004 bis 2010 Rechtswissenschaften mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung an der Universität Osnabrück und am King's College London. Es folgte eine zweijährige promotionsbegleitende Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Andreas Fuchs, LL.M. (Universität Osnabrück). Von 2013 bis 2015 absolvierte Jan Henning Berg das Referendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts Düsseldorf und legte dort im Mai 2015 das zweite juristische Staatsexamen ab.

1. Einführung

Die Kosten-Preis-Schere als Untersuchungsgegenstand – Ziele und Gang der Arbeit

2. Die Kosten-Preis-Schere als Wirtschaftsphänomen mit kartellrechtlicher Relevanz

Begriff und charakteristische Merkmale der Kosten-Preis-Schere – Eckpfeiler der kartellrechtlichen Würdigung von Kosten-Preis-Scheren

3. Die Relevanz des price squeeze im US-Kartellrecht

Entwicklung der Gerichtspraxis im 20. Jahrhundert – Die Bedeutung des price squeeze als selbständige Monopolisierungsform nach den Entscheidungen in Linkline – Effektive Adressierung des price squeeze durch andere Verbotstatbestände? – Fazit zum price squeeze im US-Kartellrecht

4. Das Verbot der Kosten-Preis-Schere im europäischen Kartellrecht

Entwicklung der bisherigen Entscheidungspraxis – Auswertung und Zusammenstellung erster Erkenntnisse – Die Kriterien der Missbräuchlichkeit von Kosten-Preis-Scheren – Fazit zur Kosten-Preis-Schere im EU-Kartellrecht

5. Die Kosten-Preis-Schere im Verhältnis zu anderen Missbrauchsformen des europäischen Kartellrechts

Missbräuchliche Kampfpreisunterbietung auf dem nachgelagerten Markt – Missbräuchliche Geschäftsverweigerung auf dem vorgelagerten Markt – Missbräuchliche Diskriminierung auf dem vorgelagerten Markt – Missbräuchliche Preisüberhöhung auf dem vorgelagerten Markt – Zusammenfassendes Fazit

6. Abschließende rechtsvergleichende Würdigung der Kosten-Preis-Schere als Figur des Marktmachtmissbrauchs

Erklärung der divergierenden Auffassungen im EU- und US-Kartellrecht durch die Bezüge zum sektorspezifischen Regulierungsrecht – Schlussfolgerungen zur Relevanz der Kosten-Preis-Schere im Kartellrecht der EU und der USA – Verbleibende Kritikpunkte und der Versuch eines Ausblicks auf rechtspolitisch vertretbare Lösungsansätze

Literatur- und Stichwortverzeichnis

"Die Dissertationsschrift von Jan Henning Berg ist eine sorgfältige Arbeit, welche die wissenschaftliche Diskussion um die Kosten-Preis-Schere als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bereichert und dem interessierten Leser uneingeschränkt empfohlen werden kann." Dr. Daniel Petzold, in: Neue Zeitschrift für Kartellrecht, Heft 9/2015

»Die Dissertationsschrift von Jan Henning Berg ist eine sorgfältige Arbeit, welche die wissenschaftliche Diskussion um die Kosten-Preis-Schere als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bereichert und dem interessierten Leser uneingeschränkt empfohlen werden kann.« Dr. Daniel Petzold, in: Neue Zeitschrift für Kartellrecht, Heft 9/2015

Erscheint lt. Verlag 3.6.2015
Reihe/Serie Schriften zum Wirtschaftsrecht ; 270
Zusatzinfo 2 Abb.; 276 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 425 g
Themenwelt Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Wettbewerbsrecht
Schlagworte Behinderungsmissbrauch • Europäisches Kartellrecht • Kartellrecht • Kosten-Preis-Schere • Rechtsvergleich • USA; Recht
ISBN-10 3-428-14698-0 / 3428146980
ISBN-13 978-3-428-14698-7 / 9783428146987
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
ein Studienbuch

von Volker Emmerich; Knut Werner Lange

Buch | Softcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 69,70