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Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten. -  Andreas Steger

Überlange Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten. (eBook)

Auswirkungen, Ursachen, Abhilfemöglichkeiten, Rechtsschutzmöglichkeiten.
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2010 | 1. Auflage
444 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-52841-7 (ISBN)
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In Deutschland existiert keine wirksame Rechtsschutzmöglichkeit gegen überlange Verfahrensdauer. Gleichwohl hat der Bürger einen Anspruch auf ein Verfahren in angemessener Frist (vgl. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK und Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG). Zur Durchsetzung dieses Anspruchs ist die Einführung einer gesetzlich geregelten Untätigkeitsbeschwerde dringend geboten. Erfahrungen aus Österreich (Fristsetzungsantrag) zeigen die Wirksamkeit einer solchen Beschwerdemöglichkeit in der Praxis. Statistiken veranschaulichen die Problematik der überlangen Verfahrensdauer. Andreas Steger stellt anhand von Beispielen einige der gravierendsten Auswirkungen einer überlangen Verfahrensdauer dar. Anschließend untersucht er ausführlich mögliche Ursachen überlanger Verfahrensdauer und Abhilfemöglichkeiten dagegen, wobei auch die Ergebnisse von Gesprächen mit Richtern, Rechtsanwälten und Professoren ausgewertet werden. Der ausgeprägte Praxisbezug macht diese wissenschaftliche Arbeit auch für den Praktiker interessant und lesenswert.

Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 12
A. Einleitung 18
B. Spannungsverhältnis zwischen möglichst schnellem und möglichst gründlichem Rechtsschutz 25
C. Verfahrensdauer bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten vor deutschen und europäischen Gerichten 31
I. Verwaltungsgerichtsbarkeit 32
1. Verfahrensdauer an den deutschen Verwaltungsgerichten 32
2. Verfahrensdauer an den nordrhein-westfälischen Verwaltungsgerichten 33
3. Verfahrensdauer an den deutschen Oberverwaltungsgerichten und Verwaltungsgerichtshöfen 34
4. Verfahrensdauer am nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht in der Rechtsmittelinstanz 36
5. Verfahrensdauer am Bundesverwaltungsgericht 37
II. Sozialgerichtsbarkeit 38
1. Verfahrensdauer an den Sozialgerichten 38
2. Verfahrensdauer an den Landessozialgerichten 39
3. Verfahrensdauer am Bundessozialgericht 40
III. Finanzgerichtsbarkeit 42
1. Verfahrensdauer an den Finanzgerichten 42
2. Verfahrensdauer am Bundesfinanzhof 43
IV. Bundesverfassungsgericht 44
V. Europäischer Gerichtshof 45
VI. Europäisches Gericht erster Instanz 46
VII. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte 47
VIII. Zusammenfassung 49
D. Auswirkungen überlanger Verfahrensdauer 51
I. Materielle und immaterielle Auswirkungen auf die Betroffenen 51
II. Volkswirtschaftliche Auswirkungen 57
III. Schaden für das Ansehen der Justiz 59
IV. Bedeutungsverlust für die Gerichtsbarkeit 61
V. Zusammenfassung 63
E. Ursachen für überlange Verfahrensdauer und Abhilfemöglichkeiten dagegen 65
I. Primär vom Gesetzgeber zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren 68
1. Anzahl der Richterstellen 69
2. Besetzung der Spruchkörper 75
3. Instanzenzug 86
4. Zulassungsberufung 92
5. Gerichtsbescheid 95
6. Präklusion 98
7. Privatisierung von Teilen der Justiz und Übertragung von Aufgaben auf Notare 99
8. Gesetzliche Höchstfristen für Gerichtsverfahren 100
9. Zusammenlegung der Fachgerichtsbarkeiten 103
10. Spezielle Entlastungsmöglichkeiten für das Bundesverfassungsgericht 106
11. Kompliziertheit des Rechts und Normenflut 107
II. Primär von den unmittelbar am Verfahren beteiligten Personen zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren 111
1. Verhalten der Richter 112
a) Arbeitsweise der Richter und richterliche Unabhängigkeit 112
b) Umfang der richterlichen Entscheidungsbegründungen 120
c) Nebentätigkeiten der Richter 126
d) Amtsermittlungsgrundsatz 127
e) Kontrolldichte 130
f) Konsensuale Streitschlichtung, Mediation und Vergleich 132
g) Früher erster Termin und Erörterungstermin 140
2. Verhalten der Beteiligten 142
3. Verhalten der Sachverständigen 147
4. Verhalten der Rechtsanwälte 148
III. Primär von den Justizverwaltungen zu verantwortende oder zu beeinflussende Faktoren 150
1. Sachliche Ausstattung der Gerichte 150
2. Organisation des Geschäftsablaufs 154
3. Berichterstatterwechsel 158
4. Verzögerung von Hauptsacheverfahren durch Eilverfahren 159
IV. Zusammenfassung 160
F. Anspruch auf ein Verfahren in angemessener Frist 167
I. Bundesgesetze 167
1. Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) 168
2. Sozialgerichtsgesetz (SGG) 169
3. Finanzgerichtsordnung (FGO) 170
4. Zivilprozessordnung (ZPO) 170
5. Strafprozessordnung (StPO) 171
6. Arbeitsgerichtsgesetz (ArbGG) 171
7. Gerichtskostengesetz (GKG) 172
8. Deutsches Richtergesetz (DRiG) 172
9. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) 172
10. Zusammenfassung 173
II. Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) 173
1. Die EMRK als Teil der deutschen Rechtsordnung 174
a) Rang in der Normenhierarchie 175
b) Allgemeine Regeln des Völkerrechts 177
c) Völkerrechtskonforme Auslegung 178
d) Zusammenfassung 179
2. Anwendungsbereich des Artikel 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK 180
a) Anwendungsbereich nach dem Wortlaut 180
aa) Englische Fassung 184
bb) Französische Fassung 186
cc) Gegenüberstellung der englischen und der französischen Fassung 187
dd) Zusammenfassung 188
b) Entstehungsgeschichte 189
aa) Die Dokumente über die Vorarbeiten („travaux préparatoires“) 189
bb) Parallelen zu anderen völkerrechtlichen Kodifikationen 191
cc) Artikel 10 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) 192
dd) Artikel 14 Abs. 1 Satz 2 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR) 193
ee) Entstehung von Artikel 6 Abs. 1 Satz 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) 195
ff) Zusammenfassung 197
c) Systematik 197
aa) Systematische Stellung innerhalb der Norm 198
bb) Systematische Stellung innerhalb der EMRK 198
cc) Verhältnis zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR) 199
dd) Mögliche Gegenbegriffe zur Einschränkung des Anwendungsbereichs 200
ee) Zusammenfassung 200
d) Ziel und Zweck 200
e) Anwendungsbereich nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs 203
aa) Verwaltungsgerichtsbarkeit 205
bb) Verfassungsgerichtsbarkeit 208
cc) Sozialgerichtsbarkeit 209
dd) Finanzgerichtsbarkeit 210
ee) Zusammenfassung 212
f) Evolutiv-dynamischer Charakter der EMRK 214
g) Zusammenfassung 217
3. Zu berücksichtigender Zeitraum für die Berechnung der Verfahrensdauer 218
4. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit 220
a) Komplexität der Sache 222
b) Verhalten des Beschwerdeführers 224
c) Verhalten der Behörden und Gerichte 226
d) Bedeutung der Sache für den Beschwerdeführer und Eilbedürftigkeit 228
e) Gesamtwürdigung der verschiedenen Umstände 229
f) Zusammenfassung 230
5. Zusammenfassung 230
III. Grundgesetz (GG) 230
1. Einschlägige Artikel des Grundgesetzes 231
a) Artikel 19 Abs. 4 Satz 1 GG 231
b) Artikel 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Rechtsstaatsprinzip (Artikel 20 Abs. 3 GG) 234
c) Artikel 103 Abs. 1 GG 235
d) Verhältnismäßigkeitsprinzip 235
e) Artikel 101 Abs. 1 Satz 2 GG 236
f) Materielle Grundrechte 237
g) Zusammenfassung 237
2. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 238
3. Zusammenfassung 244
IV. Landesverfassungen 244
V. Recht der Europäischen Union 244
1. Kriterien zur Beurteilung der Angemessenheit in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs 246
2. Charta der Grundrechte der Europäischen Union 246
3. Rang des Anspruchs auf ein Verfahren in angemessener Frist in der Normenhierarchie 248
4. Zusammenfassung 249
VI. Zusammenfassung 249
G. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen überlange Verfahrensdauer 252
I. Entschädigungsansprüche 253
1. Amtshaftungsklage 253
2. Individualbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 255
3. Recht der Europäischen Union 257
4. Zusammenfassung 259
II. Überlange Verfahrensdauer als Revisionsgrund 260
III. Präventive Maßnahmen 262
1. Vorläufiger Rechtsschutz 262
2. Dienstaufsichtsbeschwerde und richterliche Unabhängigkeit 263
3. Anzeige des Richters wegen Rechtsbeugung 268
4. Richteranklage 270
5. Amtshaftungsklage 270
6. Individualbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 270
7. Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht 271
8. Untätigkeitsbeschwerde 272
a) Historische Bezüge 273
b) Aktuelle gesetzliche Regelungen 276
c) Zweckmäßigkeit einer Untätigkeitsbeschwerde 277
d) Erforderlichkeit einer Beschwerdemöglichkeit nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte 282
e) Aktuelle Situation 286
f) Ausblick 289
aa) Gesetzentwurf der Landesregierung Hessen 289
bb) Gesetzentwurf der Bundesregierung 291
(1) Wortlaut und Gesetzesbegründung 292
(2) Stellungnahme 295
(3) Verbesserungsvorschläge 297
cc) Zusammenfassung 300
g) Zusammenfassung 301
9. Zusammenfassung 301
IV. Zusammenfassung 302
H. Zusammenfassung 304
Anhang 307
I. Gespräch mit Herrn Professor Dr. Redeker, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht 307
II. Gespräch mit Herrn Dr. Arntz, Präsident des Verwaltungsgerichts Köln 307
III. Gespräch mit Herrn Stegh, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Köln 327
IV. Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Löwer, Ordentlicher Professor an der Universität Bonn 327
V. Gespräche mit Verwaltungsrichtern und Fachanwälten für Verwaltungsrecht 333
VI. Referat von Herrn Professor Dr. Mayen, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht 333
VII. Gespräch mit Herrn Dr. Bertrams, Präsident des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster 344
VIII. Gespräch mit Herrn Dr. Niehues, Vorsitzender Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D. 349
IX. Gespräch mit Frau Professor Dr. Graßhof, Richterin am Bundesverfassungsgericht a.D. 357
X. Gespräch mit Herrn Professor Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Ress, Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte a.D. 366
XI. Gespräch mit Herrn Dr. Rassi, Richter am Landesgericht Eisenstadt (Österreich) 366
Literaturverzeichnis 369
Personenverzeichnis 443
Sachverzeichnis 444

Erscheint lt. Verlag 21.9.2010
Reihe/Serie Schriften zum Öffentlichen Recht
Zusatzinfo Tab.; 444 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verwaltungsverfahrensrecht
Schlagworte Art. 6 Abs. 6 Satz 1 EMRK • Untätigkeitsbeschwerde • Verfahrensdauer
ISBN-10 3-428-52841-7 / 3428528417
ISBN-13 978-3-428-52841-7 / 9783428528417
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