Spielwiese der Götter (eBook)
200 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-8986-4 (ISBN)
Die Autorin wurde 1960 in Rostock geboren und lebt noch heute an der mecklenburgischen Ostseeküste. Sie hat lange im medizinischen Bereich gearbeitet. In ihren ersten beiden Büchern hatte sie über Reisen nach Südafrika und Australien berichtet, aber auch im viel näher liegenden Griechenland ist sie seit 1995 immer wieder unterwegs. Dabei war sie nicht nur auf dem griechischen Festland, sondern ebenfalls auf zahlreichen Inseln. Insbesondere von der Inselwelt rundum Samos fühlt sie sich seitdem besonders angezogen.
Samos
Meine erste Begegnung mit Samos erfolgte mehr oder weniger zufällig.
Ich brauchte im Frühjahr 2008 dringend eine Woche Auszeit, hatte aber keine Ahnung, wohin ich fahren sollte.
Beim Staubwischen zu Hause fiel mir mit einigen anderen Büchern plötzlich der Samos-Reiseführer vom Regal. Diesen hatte ich Jahre vorher ohne konkrete Reiseabsicht als Sonderangebot gekauft. In der Zwischenzeit war er in Vergessenheit geraten, aber dann dachte ich, dass vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt für diese Insel gekommen wäre.
Also buchte ich wenig später kurzentschlossen eine einwöchige Reise für Mitte Mai nach Samos.
Dabei hat mich diese Insel regelrecht verzaubert und es ist nicht bei dem einen Besuch geblieben.
Seitdem zieht es mich jedes Jahr dorthin.
Samos (etwa 478 km² groß, ungefähr 34000 Einwohner) ist wegen vieler vorhandener Quellen sogar im Hochsommer grün, landschaftlich unglaublich abwechslungsreich, voller Kulturschätze, reizvoller Ortschaften und frei von riesigen Hotelkomplexen.
Berühmt ist Samos für seinen Wein, die ganze Insel ist durchzogen von Weinfeldern.
Im Frühjahr verwandelt sie sich in einen einzigartigen Blütenteppich und man hat ständig den würzigen Duft der unzähligen Pinien in der Nase, aber auch Salbei, Oregano und Thymian lassen sich erschnuppern.
Überall findet man die bunten Bienenstöcke und der Honig ist genauso köstlich wie der Wein. Auch zahlreiche Olivenhaine gibt es auf dem Eiland und das einheimische Öl ist von besonderer Qualität ebenso wie der Ouzo, der auf Samos hergestellt wird.
Die Küste ist durchzogen von vielen kleinen Buchten und es ist nicht schwer, eine ganz für sich allein zu entdecken. Man schwimmt dort in kristallklarem türkisfarbenen Wasser.
Samos ist gebirgig und der höchste Berg, der Kerkis, ist über 1400 m hoch, daher ergeben sich auch beim Erkunden der Insel zahlreiche Gelegenheiten für spektakuläre Ausblicke.
Von der Südküste aus schaut man auf die Türkei und den gewaltigen Mykale-Berg.
An dieser Küste befindet sich auch die Stadt Pythagorion, benannt nach dem berühmtesten Sohn der Insel, dem Gelehrten Pythagoras, dessen Denkmal man am pittoresken Hafen der Stadt findet.
Den Satz des Pythagoras (a²+b²=c²) hat mit Sicherheit jeder von uns noch vom Mathematikunterricht der Schulzeit in Erinnerung.
Bereits im 6.Jh. v.Chr. entstand eine antike Mole, auf deren Überresten die heutige östliche Hafenmole errichtet wurde. In der Antike war diese ein besonderes technisches Meisterwerk und der als sicher geltende Hafen wurde gern von Handelsschiffen angelaufen.
Die westliche Hafenmole, auf der das oft fotografierte Pythagoras- Denkmal steht, ist neueren Ursprungs.
Auch Reste einer antiken Stadtmauer findet man noch oberhalb von Pythagorion.
Am Hafen mit seinen unzähligen bunten Holzbooten und den teils mondänen Yachten kann man wunderbar flanieren oder sich in einem der zahlreichen Restaurants oder Cafés mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
Von hier aus verkehren die vielen Ausflugsboote, aber auch das Tragflächenboot »Dodekanisos Express« und die kleine Fähre »Nissos Kalymnos«, die es ermöglichen, zumindest in der Sommersaison oft mehrmals in der Woche die Nachbarinseln zu erreichen.
Sogar ein Tauchboot gibt es, mit dem man die Unterwasserwelt nahe Samos erkunden kann. Fährtickets bekommt man in verschiedenen Reisebüros der Stadt und vor Abfahrt am Anleger.
Aber auch der schöne Hauptplatz (griechisch Platia) mit der Pythagoras Büste vor dem Rathaus ist einen Besuch wert und man kann da ebenfalls wunderbar sitzen und speisen.
Im Zentrum von Pythagorion gibt es unzählige kleine Geschäfte, die oft bis spät in der Nacht geöffnet sind.
Am Abend wirkt alles unglaublich lebendig und es sind nicht nur Touristen unterwegs, sondern auch das Leben der Einheimischen spielt sich besonders in den warmen Monaten hauptsächlich draußen auf der Straße ab.
Es gibt eine Vielzahl an Restaurants im Zentrum von Pythagorion und dabei mehrere Lokale, in denen man sehr preiswert das leckere, mit Gyros gefüllte Pita-Brot bekommen kann, welches besonders bei jungen Gästen beliebt ist.
Man findet außerdem diverse Eisdielen und kleine Cafés, selbst eine Saftbar ist vorhanden.
Zum weiter östlich gelegenen Yachthafen gelangt man über einen bequemen Fußweg, der immer wieder herrliche Ausblicke auf die Stadt bietet.
Den Yachthafen erreicht man natürlich auch über eine Abfahrt von der Hauptstraße, die nach Vathi führt, ebenso wie danach noch einige schöne Hotels, welche zum Teil eigene Badebuchten besitzen.
Über Pythagorion thront die Metamorfosis-Kirche und die Burg des Logothetis, daneben befinden sich die Ruinen einer römischen Basilika, ein Ort für zahlreiche Fotoshootings und traumhafte Sonnenuntergänge.
Momentan ist man dabei, Schäden zu beseitigen, die während des schweren Erdbebens nahe Samos am 30.10.2020 entstanden sind. Deshalb gibt es dort einige Absperrungen.
Man sollte unbedingt einen Gottesdienst in der sehenswerten Kirche besuchen, die zu Ehren der Kämpfe zur Befreiung der Insel von den Osmanen errichtet wurde.
Mit dem Bau der Burg des Logothetis als Verteidigungsturm begann man 1824 unter der Führung des gleichnamigen Freiheitskämpfers. Sie steht auf Resten alter Festungsanlagen.
Der Turm ist komplett restauriert und er enthält heute ein Museum über die Geschichte von Samos.
Auch das Treiben auf dem nicht so weit entfernten Flughafen »Aristarchos von Samos« kann man von hier oben wunderbar beobachten. Allerdings ist dort nie so viel Betrieb, dass man ihn als störend empfindet.
Ganz in der Nähe der Metamorfosis-Kirche, ein wenig versteckt, befindet sich die »Blaue Straße«, in welcher die Bewohner Häuser und Untergrund in den typisch griechischen Farben (Blau und Weiß) fantasievoll bemalt haben. Sie ist ein echtes Kleinod und es lohnt sich, diese winzige Gasse zu erkunden.
Pythagorion besitzt außerdem ein wirklich interessantes archäologisches Museum, in dem die Exponate sehr schön auf ganz moderne Art und Weise präsentiert werden. Es liegt an der Hauptstraße in Richtung Vathi und ist von einem freigelegten Ruinenfeld umgeben.
Überreste der antiken Stadt begegnen einem überall in Pythagorion.
Am Berg oberhalb der Stadt findet man das Kloster Agia Panagia Spilianis mit einem zauberhaften Höhlenkirchlein in einer Grotte, um die herum das Kloster gebaut wurde. Es wird noch heute von Mönchen bewohnt und der Ausblick von hier auf Pythagorion ist bezaubernd.
Während im Hochsommer draußen große Hitze herrscht, ist es im Inneren der Höhle angenehm kühl.
Außerdem gibt es nicht weit entfernt ein antikes Theater, in dem im Sommer auch Veranstaltungen stattfinden und den berühmten Tunnel des Efpalinos, der zu den grandiosen baulichen Meisterleistungen der Antike gehört und sich mehr als 1000 m durch den Berg zieht.
Für mich ist dieser Tunnel die großartigste Sehenswürdigkeit auf der Insel und einfach ein Muss, wenn man Samos besucht.
Folgt man der Hauptstraße von Pythagorion in Richtung Westen, kommt man zunächst an der so wichtigen Feuerwache der Insel vorbei und gelangt dann noch vor dem Hotel »Doryssa« zu den Ruinen der römischen Bäder, die zu besichtigen sind. Biegt man hinter dem Hotel links ab, erreicht man Potokaki, den Ort, der direkt an den Flughafen grenzt und in dem sich wegen des langgezogenen Strandes auch diverse Hotels, Pensionen und Restaurants befinden. Ganz am Ende beginnt der bereits erwähnte Fahrradweg, der immer am Strand entlang bis fast zum Heraion nahe Ireon führt.
Das »Doryssa« ist das größte Hotel der Insel und mit lauter kleinen Villen einem griechischen Dorf nachempfunden. Es gibt eine Platia mit Kafenion, Supermarkt, Boutique und sogar einer zauberhaften kleinen Kapelle.
Am langgezogenen Strand findet man alle Annehmlichkeiten und diverse Wassersportmöglichkeiten.
Bleibt man beim Hotel »Doryssa« auf der Hauptstraße, durchquert diese eine Art Feuchtbiotop mit vielen Vögeln, bevor man man auf dieser kleinen Insel tatsächlich an eine der wenigen Ampelkreuzungen gerät.
Dort teilt sich die Straße und man kommt rechts nach Chora, der ehemaligen Inselhauptstadt, in deren Nähe sich Überreste eines Römischen Aquädukts und der Hintereingang des Tunnels befinden. In dem Ort gibt es schöne kleine Gassen, die Panagia Kirche mit ihrem auffälligen Glockenturm und mehrere gute Tavernen.
Leider steht nach dem schweren Erdbeben nur noch ein Bogen des Aquädukts, der Rest ist eingestürzt und auch in Chora wurden einige Häuser in Mitleidenschaft gezogen.
Bei Weiterfahrt geradeaus erreicht man Mytilinii, das größte Binnendorf von Samos mit seiner schönen Platia, an der sich Restaurants und Kafenia (Mehrzahl von Kafenion, dem typisch griechischen Kaffeehaus) befinden. Zwischen beiden Orten gibt es einen Abzweig zum Agia Triada Kloster, einem ehemaligen Mönchskloster, welches heute von Nonnen bewohnt wird.
In der Nähe von Mytilinii...
Erscheint lt. Verlag | 27.12.2021 |
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Sprache | deutsch |
ISBN-10 | 3-7557-8986-8 / 3755789868 |
ISBN-13 | 978-3-7557-8986-4 / 9783755789864 |
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