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Klimafakten - Ulrich Berner, Hansjörg Streif

Klimafakten

Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft.
2000
Schweizerbartsche Verlagsbuch (Hersteller)
978-3-510-95876-4 (ISBN)
CHF 55,85 inkl. MwSt
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Zum Inhalt :

Wenige Themen nehmen heute in Politik und Medien ähnlich breiten Raum ein wie Klima -
Klimaänderungen - Klimakatastrophen. Meist geht es dabei um mögliche Auswirkungen
menschlicher Eingriffe in das Klimasystem.
Oft unterschätzt man allerdings das Ausmaß und die Dynamik natürlicher Klimaschwankungen.
Rückblickend auf die Erdgeschichte legen Geowissenschaftler im vorliegenden Sachbuch ihr
umfangreiches Wissen über das Klima vergangener Zeiten vor. Aus den hinterlassenen Gesteinen,
dem Grundwasser und dem Eis großer Gletscher gewinnen sie eine Fülle von Informationen, wie z.B.
über Wassertemperaturen ehemaliger Ozeane, die Luftfeuchtigkeit bzw. Trockenheit
untergegangener Kontinente oder die Gaszusammensetzung einer früheren Atmosphäre.
Dieser
Rückblick ist gleichzeitig auch ein Schlüssel für die Zukunft, weil er eine Bewertung der
verschiedenen im Klimasystem wirksamen Faktoren erlaubt. Hervorzuheben ist dabei, dass nicht
das oft zitierte Kohlendioxid bestimmender Faktor des Klimageschehens ist. Vielmehr treibt die
Sonne wie ein Motor die klimawirksamen Prozesse in der Atmosphäre, den Ozeanen und in der
Biosphäre an. Zahlreiche Belege aus der Natur sprechen für eine wahre "Achterbahnfahrt" des
Klimas durch die Erdgeschichte.
Wer mehr zum Thema Klima erfahren möchte, findet in diesem Buch umfassende, auch dem Laien
verständliche Informationen. In anregender Form sprechen die Autoren offene Fragen an und
vermitteln neue Denkanstöße. Erstmalig wird hier aus der Sicht der Geowissenschaft Stellung zur
aktuellen Klimadiskussion bezogen. Mit dem hier vorgelegten, erheblich erweiterten
Hintergrundwissen sind viele bisher getroffene Aussagen zum Thema Mensch und Klima höchst
kritisch zu bewerten.


Bespr.: Norddeutscher Rundfunk, Forum 4<


Heute stelle ich Ihnen ein -wie ich meine- ganz wichtiges Buch zur Klimaforschung vor, eines mit
politischen Witzen, die Willy Brandt gesammelt hat, und Sie hören von einer KLEINEN GESCHICHTE
DER GEWERKSCHAFTEN:


Drei bedeutende naturwissenschaftliche Institutionen in Hannover haben sich zusammengetan, um
KLIMAFAKTEN zu sammeln, die der Diskussion darüber, ob eine von Menschen verursachte
Erwärmung des Weltklimas festzustellen ist oder nicht, einen Boden einziehen können. Denn wenn
jede Woche neue Schreckensmeldungen aus dem Computer gezogen werden, deren Werte oft weit
voneinander abweichen, möchte man doch gern wissen, wie die Wettervergangenheit ausgesehen
hat und ob es nicht früher schon einmal viel schrecklicher war- oder auch nicht. Die drei erwähnten
Institutionen sind: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, das Institut für
Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben und das Niedersächsische Landesamt für
Bodenforschung, alle drei -wie gesagt- in Hannover. Sie verantworten das Buch KLIMAFAKTEN *
DER RÜCKBLICK- EIN SCHLÜSSEL FÜR DIE ZUKUNFT
, als Herausgeber zeichnen Ulrich Berner
und Hansjörg Streif; erschienen ist das 78 Mark kostende Werk in der E. Schweizerbart' schen
Verlagsbuchhandlung ).

[......................]


Dem Menschen ist es eben nicht gegeben, in die Zukunft zu blicken. Das versuchen die Autoren
des Bandes KLIMAFAKTEN im Gegensatz zu forschen Klimaforschern daher auch nur ganz zaghaft
und am Rande. Und sie sagen auch deutlich zu Beginn: "Es ist schwierig oder gar unmöglich,
zwischen natürlicher Klimaentwicklung und einer durch den Menschen beeinflussten
Klimaschwankung zu unterscheiden-. Warum das so ist, zeigt ihr RÜCKBLICK, der eines klarmacht:
So wie es ist, das Klima, also" der mittlere Zustand der Atmosphäre über einem Gebiete, so wird es
nicht bleiben. Und so wie es zur Zeit ist, war es nur selten in den letzten Jahrmillionen. Das Klima ist
eine riesige Schaukel, die immer wieder versucht, ins Gleichgewicht zu pendeln, und dabei zwischen
extremen Zuständen schwankt. Seit 2,6 Mio. Jahren hat es mindestens 20 Kaltzeiten gegeben, mit
Warmzeiten dazwischen, die aber jeweils rund zehnmal kürzer waren als die Kaltzeiten. Und
innerhalb der Kaltzeiten sind sog. Zwischenwarmzeiten festzustellen. Gewisse astronomische
Modelle geben der jetzigen Warmzeit, dem Holozän, noch 50 000 Jahre. Es ist jedoch wegen der
kommenden Änderung der Konstellation von Erde und Sonne zu erwarten, das wir in etwa 3000
Jahren mit einer Abkühlung des Klimas zu rechnen haben. Bis dahin leben wir (und die Nachfahren)
in einer Warmzeit mit geringfügigen Schwankungen, die vielleicht ihren Wärmehöhepunkt noch nicht
erreicht hat. Es wird zunächst gewiss wärmer werden, weil die Sonnenstrahlung intensiver werden
wird -gewissen Zyklen folgend, unter denen der Sonnenfleckenzyklus von im Mittel 11 Jahren einer
ist- nach den Beobachtungen, die seit dem vorigen Jahrhundert angestellt werden. Überhaupt ist die
Sonne der wichtigste Klimafaktor, der zweitwichtigste die Menge des Treibhausgases Wasserdampf
in der Atmosphäre, der gegenüber das CO2 eine untergeordnete Rolle spielt, und also der Eintrag
des menschengemachten Kohlendioxids eine noch weit untergeordnetere Rolle. Die Autoren
diskutieren die Gefahr von CO2 und Methan zwar mit Ernst, sehen aber in diesen Gasen einen eher
zu vernachlässigenden Beitrag zum Wettergeschehen, das sie in geologischen Zeiträumen
überblicken, in denen dann auch die sich verschiebende Erdbahn um die Sonne und die Neigung der
Erdachse eine Rolle spielen, die Drift der Kontinente, die Verkürzung des Jahres (von 420 auf 365
Tage in den letzen 500 Mio. Jahren), die Verlängerung des Tages (von 20 auf 24 Stunden im selben
Zeitraum), ferner haben Einschläge riesiger Meteoriten und der Vulkanismus ihre Folgen. So hat z. B.
der Ausbruch des Eitelvulkans von Maria Laach rund 16 km3 Bimstuff in die Atmosphäre
geschleudert und eine 20jährige Klimaveränderung bewirkt, die von heftigen Stürmen
gekennzeichnet war.


Woher kennen die Wissenschaftler der drei Institute die Vergangenheit so relativ genau? Sie haben
das Eis der Pole und Gletscher geprüft, Bohrkerne vom Land und vom Meeresgrund erforscht,
Gesteinsserien und Grundwasser auf der Suche nach Anzeichen für Klimadaten unter die Lupe und
unter das Mikroskop genommen, Baumringe, Seespiegel und Seeablagerungen auf jahreszeitliche
und längerfristige Veränderungen hin gesichtet. (Der Plußsee bei Plön und der Hämelsee bei
Hannover sind wohl die in dieser Hinsicht meistgeprüften Seen.) Jedes wärmere Jahr oder
Jahrhundert, jedes kältere Jahrtausend oder Jahrhunderttausend hat andere Spuren hinterlassen,
Leitfossilien, Wachstumsringe, Ascheschichten. Letztere eignen sich, weil Vulkane oder große
Brandkatastrophen ihre Produkte über weite Landstriche streuten, besonders gut, Zeitskalen zu
eichen. Die Arbeit der Geologen, viel Kleinarbeit, ist eindrucksvoll und belegt, dass jedes Klima nur
ein vorübergehender Zustand ist. Die nächste Eiszeit kommt bestimmt!


Und der Mensch ist offensichtlich im großen Getriebe der Klima-Schaukel nur ein kleines Rädchen,
während die berühmte Arbeitsgruppe IPCC, INTERGOVERNMENTAL PANEL ON CLIMATE
CHANGE, mit ihren Schreckenscomputermodellen den Menschen anscheinend gern wieder als
omnipotenten Macher in die Mitte des Weltalls versetzen möchte, aus der ihn Kopernikus vertrieben
hat.


Die Geologen, die dieses Buch KLIMAFAKTEN geschrieben haben, dabei in vorbildlicher Weise um
Verständlichkeit bemüht, gehen nun keineswegs so weit, wie der Wissenschaftspublizist Dirk
Maxeiner, von dem ich dieser Tage in der FAZ den Satz las: »Das neue Horrorszenario der
dräuenden Klimakatastrophe basiert auf zahlreichen Ubertreibungen, spekulativen Annahmen und
Vermutungen - und auf der zweifelhaften Hochrechnung gegenwärtiger Trends mit Hilfe von
Computermodellen«. Aber da das Messen und Wägen, das Eichen und Zählen zu ihrem Alltag
gehört, widmen diese Wissenschaftler natürlich auch den vorliegenden Messreihen ihre
Aufmerksamkeit. Ihr Misstrauen wird von der Tatsache erregt, dass im Lauf der Jahrzehnte
Messtationen auf- und abgebaut wurden, ohne dass Standortwechsel in den Berechnungen
berücksichtigt werden. Die Messmethoden wechseln ebenfalls, die Art der Instrumente, die
Beobachtungspraxis, die Zahl und die Umwelt der Wetterstationen veränderten sich. In Kalifornien
hat man z. B. festgestellt, dass die Temperaturmessungen ländlicher Gebiete keinen
Temperaturanstieg erkennen lassen, wohl dagegen die Bereiche der Millionenstädte, deren
Temperatur aber auch immerschon höher lag als die des weniger besiedelten Terrains.


Was die Computermodelle angeht, so wird in diesem Werk darauf hingewiesen, dass ein wichtiges
Element, nämlich die Wolkenbildung, die etwas aussagt über die Rückstrahlung der Sonnenenergie
von der Erde in den Weltraum, noch nicht wirklichkeitsnah abgebildet werden kann. Vielleicht sollte
man mit Grämen und Sorgen also warten, bis die Computer gelernt haben, einen derart wichtigen
Faktor der Klimafakten in ihre Rechnungen einzubeziehen. Dennoch muss die Allgemeinheit nicht
nichts tun. "Das Klima zu schädigen fällt uns offensichtlich schwerer als wir befürchten; aber es ist
auch schwerer zu schützen als wir wünschen«, heißt es im Buch KLIMAFAKTEN. Die Autoren
raten, zu den Gedanken des Club of Rome zurückzukehren, der eine Schonung der natürlichen
Ressourcen empfahl. »Wenn sich das Klima schon nicht von uns schützen läßt«, so schreiben sie,
"dann bestimmt aber unsere Gesundheit, unsere Landschaften, unsere Finanzen und vieles mehr,
was uns lieb geworden ist. Wir alle sollten unseren Erben doch Ressourcen hinterlassen, mit denen
sie etwas anfangen können.« Dem anschließen kann sich sicherlich jeder Leser, jede Leserin von
KLIMAFAKTEN * DER RÜCKBLICK- EIN SCHLÜSSEL FÜR DIE ZUKUNFT, herausgegeben von
Ulrich Berner und Hansjörg Streif in der E. Schweizerbart'schen Verlagsbuchhandlung in Stuttgart
zum Preis von 78 Mark. Rund 275 Abbildungen helfen beim Verständnis der nicht immer leichten,
aber begreiflich beschriebenen Materie.


Norddeutscher Rundfunk, Forum 4, Politische Bücher


Bespr.: Landwirtschaftl.Wochenbl. Westfalen-Lippe,21.06.2001,H4446,25,S.86


Ändert sich das Klima? Ja, sagen viele Forscher, die auf die Entwicklung der letzten 150 Jahre
verweisen. Das sei viel zu wenig, meinen die Autoren dieses Buches. Als Geowissenschaftler, die
an Forschungsinstituten des Bundes und des Landes Niedersachsen tätig sind, haben sie
unvorstellbare Zeiträume von mehreren Hunderttausend oder gar Millionen Jahren im Blick.


In diesem ansprechend gestalteten und gut lesbaren Buch breiten sie ihr umfangreiches Wissen
über das Klima vergangener Zeiten aus und wagen einen vorsichtigen Blick in die Zukunft. Wer sich
mit Fragen des Klimawandels beschäftigt, findet hier einen guten Einstieg ins Thema.


Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, 21.06.2001, H4446, 25, S.86


Inhaltsverzeichnis :


  • Einleitung 9

  • 2 Was Ist Klima? 15

  • Der Klimamotor Sonne 16

  • Die veränderliche Sonne 20

  • Die unruhige Erde 22

  • Zwischen Himmel und Erde 25

  • Schichten aus Gas 27


  • Der Mensch, ein Klimamacher? 146

  • Zwischen Land und Meer 149

  • ... lang, lang her! 152

  • Gewinn und Verlust 158

  • Küstenmensch - von der Reaktion zur Aktion 159

  • Schlamm im Meer 163

  • Die wasserfeste Zeitung 165

  • Signale vom Land 167

  • Signale des Meeres 168

  • Der Rhythmus des Klimas 169

  • Die Kreidezeit, ein Treibhaus lang vergangener Zeiten 170

  • Kälteeinbruch im Treibhaus 170

  • Leben im Treibhaus 172

  • Als das Weltmeer umkippte 174

  • Klimazyklen im Treibhaus 1 77

  • Die Pazifische Klimaschaukel 179

  • Auf Umwegen in die Eiszeit 1 81

  • Das Klima der jüngeren Vergangenheit 185

  • Das Nordmeer erwärmt sich langsam 185

  • 5000 Jahre Monsun 187

  • 10 Was man so braucht - Wasser und Rohstoffe 189

  • Grundwasser heute 190

  • Wasser, Lebenselixier aus alten Zeiten 191

  • Altes Wasser für den Mogul 192

  • Im Land der Pharaonen 193

  • Rohstoffe 194

  • Kühl im Norden, warm im Süden: die Prozesse in den Klimazonen 194

  • Ohne Energie geht nichts!

    (Torf, Kohle, Erdöl, Erdgas) 196

  • Gut für die Landwirtschaft (Phosphat-Dünger) 198

  • Der heiße Tiegel (Kali, Salz und GipsJ 199

  • Die warme Badewanne (Kalksteine und Riffe) 200

  • Rot wie Ziegelstein (Laterite) 201

  • Auf dem Waschbrett der Natur (Mineralsande) 203

  • Klima, Quo Vadis? 207

  • Gute Zeiten, schlechte Zeiten 209

  • Fieberkurven der Erde 211

  • Spätzünder 213

  • Der Modellbaukasten 214

  • ... und die Zukunft? 218

  • Was sagt der Computer ? 218

  • ... und was sagt der Geologe? 219

  • Paradigmenwechsel 223

  • Autorenliste 227

  • Abbildungsherkunft 229
ISBN-10 3-510-95876-4 / 3510958764
ISBN-13 978-3-510-95876-4 / 9783510958764
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