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Mozart und Prag - Harald Salfellner

Mozart und Prag

276 Seiten
2000 | 1., Aufl.
Vitalis (Hersteller)
978-3-934774-05-6 (ISBN)
CHF 24,35 inkl. MwSt
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Neben Salzburg ist Prag die zweite Metropole, die seit jeher untrennbar mit dem Namen Mozart verbunden ist. In der böhmischen Hauptstadt feierte er seine größten Triumphe, hier verstanden selbst die Bänkelsänger und Gassenbuben die Arien seiner Opern, während das Publikum in der Residenzstadt Wien die erlauchten Nasen rümpfte. Insgesamt fünf Mal kam der Kapellmeister Wolfgang Amadeus Mozart nach Prag – es ist reizvoll, seinen Spuren zu folgen und sich zurückzuversetzen in ein Prag, in dem noch Nachtwächter die Laternen löschten und wackere Beamte Brückenmaut erhoben. Dieser musikalische Reisebegleiter läßt nicht nur die Zeit des Rokoko wieder auferstehen und die Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts erklingen, sondern führt auch an alle Prager Mozartstätten und stellt jene Zeitgenossen vor, mit denen der Komponist zu tun hatte.

Mozart wieder befreien. Acht Jahre lang habe ich Wolfgang Amadeus Mozart gemieden. Meine ehemaligen Landsleute haben es mit Mozarts rücksichtsloser Vermarktung in Prag so weit und so geschmacklos getrieben (und sie treiben es bis heute), dass mir die Lust verging, auch seine schönsten Arien aus der „Zauberflöte“ und aus der „Entführung aus dem Serail“ aufzulegen, die ich mir von Orchestern und Sängern aus der ganzen Welt interpretiert, immer wieder von meinen zahlreichen Mozart-CDs abhöre. Die unzähligen Märchen und Geschichten, die in Prag über Mozart, seine drei Prager Aufenthalte, über „Don Giovanni“ usw., schon zu seiner Lebzeit und noch intensiver nach seinem Tod verbreitet, immer wieder erweitert und neu fabuliert wurden, finden in Harald Salfellners kritischem, sachlichem und deshalb auch glaubwürdigem Buch „Mozart und Prag“ keine Gnade. Er zerstört sie, er befreit Mozart in Prag von der Last der gedichteten oder schlichtweg gelogenen Geschichten, mit den der wahre Wolfgang Amadeus Mozart – zuletzt auch noch in einem Filmschinken made in Hollywood – nur als eine, dem sogenannten Zeitgeist angepasste Fälschung existierte. Salfellners Buch ist ein Lesevergnügen. Er zitiert viel aus authentischen Briefen, aus der damaligen „K. K. Prager Oberpostamtszeitung“, er analysiert kritisch, er befreit Mozart im Prag auch vom zweifelhaften „Flair“, mit dem ihn seine heutigen „Vermarkter“ umgeben, und er schreibt gut. Wenn Sie nach Prag fahren, lesen Sie, bevor Sie in der Goldenen Stadt an der Moldau vom Mozartschen Kitsch, der sie fast an jeder Ecke überfällt, erdrückt werden, Salfellners Buch und Sie werden – genau wie ich – Mozart und Prag und Mozart in Prag realistischer und wahrer erleben und lieben. Ota Filip in der „Neuen Passauer Zeitung“, im November 2000 Mozart in Prag. Dass Mozarts Musik in Prag mehr Verständnis gefunden hat als im heute darauf eifersüchtig gewordenen Wien oder auch Salzburg, ist eine ausgemachte Sache. Dass aber ein Österreicher nun das bezauberndste Buch über Mozart und Prag geschrieben hat, ist nicht minder Fakt. Der Verfasser, Dr. Harald Salfellner, genießt als Inhaber des Vitalis-Verlages weithin in den deutschen Landen den Ruf, die schönsten Bücher zu verlegen. Er hat nun als sein eigener Autor ein Vorzeigestück mehr geschaffen. Der Vorzüge sind viele, zu viele. Beschlagen und sattelfest in den Literaturen beider Nationen legt uns Salfellner mit äußerster Behutsamkeit Schicht um Schicht der Mozart-Rezeption frei, um sich so recht im Ambiente des Meisters einzunisten. Was er dabei aus der Tiefe der Jahre hievt, ist nichts weniger als jene uns heute gänzlich verschütt gegangene Welt des Rokoko, die einen in Mozarts Musik für immer und immer wieder, so luftig und flockig vom Himmel tänzelnd, aus dem Schutt des tristen Alltags hebt. Zugute kommt dem Verfasser dabei der ausgeprägte Spürsinn wie seine förmliche Verliebtheit in die konkreten Objektivationen des jeweiligen Zeitgeists, bis in die Details. Nichts macht das deutlicher, als die zahlreichen Abbildungen des mit bewundernswertem Geschmack und der Präzision einer Vermessungstechnikerin gesetzten Buches – über 100 an der Zahl und von einer derartigen Treffsicherheit und Evidenz, dass man keine von ihnen missen möchte! Allein das Blättern in diesen Bildern wird zur puren Augenweide. Erfreulich aber auch, dass der Autor es versteht, dass wir nicht auf die allerneueste Marotte der Musiko- und Mozartologie in Fachchinesisch gewartet haben, sondern dass Salfellner mit Bravour das Florett – eine Feder führt, die unter die Haut geht, so dass uns in seinen Schizzoletten ein rundum bereicherndes Mozart- und Pragbild ersteht. Musik also auch für die Ohren, und ein fürstliches Vergnügen beides: die Symphonie von Wort und Bild auf sich wirken zu lassen. Auch andere Überraschungen sind einkalkuliert. Denn dass uns der Autor nur im Flanieren an den vielen Mozartgedenkstätten vorbeiführt, an denen wir sonst blind vorüberrennen würden, wird man dem Zufall ja wohl kaum zuschreiben wollen. Bravissimo also, vor den Vorhang Maestro! – und da capo: Für mich ist Salfellners Buch schlicht das schönste Buch über Mozart und Prag. Und, mein Gott, wie bequem! Man braucht sich diesmal keine Gedanken zu machen, was man sich, seinen Freunden, Mozart- und Pragfans unter den Christbaum legt. Die „Brücke“, im November 2000 [Salfellner] versteht es auf einnehmende Weise, die alte Geschichte lebendig zu erzählen, sich eng an das Geschehene zu halten und dem Leser eine im besten Sinne belehrend-unterhaltsame Lektüre zu bereiten. Salfellner zitiert geschickt aus Primärquellen und gewährt dem Wort der Zeitgenossen gehörigen Raum, bezieht aber auch die Aussagekraft des Bildes mit Gewinn in die Schilderung ein. Sorgfältig gearbeitete Register erschließen dem rasch nach Auskunft Suchenden das Buch in willkommener Weise. Und eine nicht geringzuschätzende Qualität besitzt die Publikation in ihrer schönen Ausstattung durch den Verlag. Für den Mozartfreund lohnt sich die Anschaffung des preiswerten Buchs – zur eigenen Lektüre, aber auch als passendes Geschenk für jene, die sich verläßlich über eine wichtige Episode im Leben Mozart unterrichten wollen. „Acta Mozartiana“ (Mitteilungen der Deutschen Mozart-Gesellschaft e. V.), im November 2000 Über Mozart und Prag ist viel geschrieben worden. Das vorliegende Werk bezieht auch das zeitgenössische Umfeld ein, nicht nur die Musiker. Es besticht durch die Fülle des dargebotenen Materials, der benützten Quellen. Neben sachlicher Information, wie könnte es anders sein, fehlt das Anekdotische nicht. Vielfältig, oft verblüffend sind die zahlreichen Bildbeigaben. So entsteht eine weitgespannte Darstellung nicht nur Prager Kultur- und Musikgeschichte; sie greift auch auf die gesamten böhmischen Länder aus, auch nach Salzburg, nach Wien und darüber hinaus [...] Otfried Preußler in „Die Neue Bücherei“, Mai 2001

Zusatzinfo Fotos
Sprache deutsch
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 500 g
Einbandart gebunden
Schlagworte Mozart, Wolfgang A. • Mozart, Wolfgang Amadeus • Prag, Geschichte; Geistes-/Kultur-G. • Prag /Musik
ISBN-10 3-934774-05-9 / 3934774059
ISBN-13 978-3-934774-05-6 / 9783934774056
Zustand Neuware
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