Überlebenszeitanalyse von hybridverankerten Teleskopprothesen - Eine retrospektive Longitudinalstudie
Seiten
2022
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-7052-6 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-7052-6 (ISBN)
- Keine Verlagsinformationen verfügbar
- Artikel merken
Patienten mit nur wenig vorhandenen Restzähnen und Implantaten werden häufig mit einer herausnehmbaren hybridverankerten Teleskopprothese versorgt.
Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, die Überlebenswahrscheinlichkeit von hybridverankerten Teleskopprothesen und deren Tragedauer bis zur ersten prothe-tischen Nachsorgemaßname zu untersuchen. Der Einfluss von verschiedenen zahn-ärztlich-prothetischen Parametern wurde berücksichtigt. Zusätzlich sollten sowohl die verschiedenen Ursachen für einen Funktionsverlust oder eine Neuanfertigung näher betrachtet als auch die verschiedenen prothetischen Nachsorgemaßnahmen untersucht werden. Des Weiteren wurde die Überlebenswahrscheinlichkeit der Hybridteleskopp-feiler ermittelt. In diesem Zusammenhang sollte auch die Ursache der Extraktion von natürlichen Zähnen oder Explantation von Implantaten festgestellt werden.
Anhand des Patientenkollektivs der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Justus-Liebig-Universität Gießen konnten 43 Patienten mit insgesamt 47 hybridverankerte Teleskopprothesen und 120 natürliche Zähne und 177 Implantate im Zeitraum von 2004 bis 2021 statistisch ausgewertet werden. Für die Überlebenszeitanalyse wurde die Kaplan-Meier-Methode verwendet.
Im Beobachtungszeitraum trat das Zielereignis Neuanfertigung oder Funktionsverlust bei drei Restaurationen (6,4%) ein. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 100% und nach 10 Jahren bei 75%. Alle untersuchten Variablen (Alter, Pfeileranzahl, Ge-schlecht, Tumorerkrankung, Kieferlokalisation und Gegenbezahnung) hatten keinen signifikanten Einfluss hinsichtlich des Zielereignisses (p > 0,05).
Die 3-Jahres-Überlebensrate bis zur ersten durchgeführten prothetischen Maßnahme lag bei 7,05% und die 5-Jahres-Überlebensrate bei 3,52%. An 43 hybridverankerten Teleskopprothesen (91,49%) wurde während des Beobachtungszeitraums eine erste Intervention durchgeführt. Dabei war die häufigste Maßnahme die Entfernung einer Druckstelle. Einen signifikanten Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zur ersten durchgeführten Intervention zeigte die Variable Geschlecht im Breslow-Test (p < 0,05). Herausnehmbare Hybridrestaurationen zeigten bei Männern eine hö-here Überlebensrate bis zur ersten prothetischen Maßnahme als bei Frauen. Bei einer Neuberechnung exklusive einer Adaptationsphase von 30 Tagen war jedoch keine Signifikanz mehr auffindbar.
Im Beobachtungszeitraum kam es bei 22 Pfeilern (7,41%) zur Extraktion oder Explan-tation. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 90,49%, nach 10 Jahren bei 81,64%. Alle untersuchten Variablen fielen hinsichtlich des Zielereignisses nicht signifikant aus (p > 0,05). Der häufigste Grund für den Implantatverlust war eine Periimplantitis, bei den natürlichen Zähnen war es eine kariöse Zerstörung.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass Hybridteleskopprothesen eine sehr langlebige und erfolgreiche prothetische Therapieoption darstellen. Die Symbio-se der beiden Pfeilertypen, in Kombination mit der sekundären Verblockung durch die Teleskopprothese, führen zu einer Steigerung der Überlebenswahrscheinlichkeit aller restaurationsimmanenten Bestandteile. Patients with only a few remaining teeth are often supplementary provided with dental implants to fit a tooth-implant-supported telescopic-crown retained dental prostheses.
The aim of the present retrospective study was to investigate the survival probability of tooth-implant-supported telescopic crown retained dental prostheses as well as their durability until the first aftercare measurement became necessary. The influence of different dental-prosthetic parameters was considered. In addition, several reasons for replacement or loss of function of the prostheses just as incidental aftercare measures were taken into account. Furthermore, the survival probability of the dental implants and abutment teeth was observed and the reasons for tooth removal or im-plant loss were investigated.
A collective of 43 patients who are provided with 47 tooth-implant-supported tele-scopic crown retained dental prostheses at the Department of Prosthodontics at the Dental Clinic of the Justus Liebig University in Giessen, with a total 120 abutment teeth and 177 dental implants were statistically evaluated in the period from 2004 to 2021. The survival time was analyzed using the Kaplan-Meier method.
During the observation period, the target event of new fabrication or loss of function occurred in three restorations (6.4%). The 5-year survival rate was 100% and 75% after 10 years. All variables observed (age, number of abutments, gender, tumor dis-ease, jaw location and opposing dentition) showed no significant influence on the target event (p>.05).
The 3-year survival rate until the first aftercare measurement became necessary was 7.05% and the 5-year survival rate was 3.52%. 43 dental prostheses (91.49%) re-quired aftercare measurements during the observation period. Among those, the re-moval of pressure spots was the most common intervention. Only the factor gender showed a significant influence on the survival probability until the first aftercare measurement became necessary (p<.05, Breslow test). Therefore, prostheses in wom-en showed a higher and earlier need for aftercare measurements in comparison to men. However, a recalculation excluding an adaptation period of 30 days, showed no significance regarding the gender.
During the observation period, tooth removal or implant loss occurred in 22 cases (7.41%). The 5-year survival rate was determined at 90.49% and after 10 years at 81.64% for all abutments. All variables observed showed no significant influence on the target event (p>.05). The most common reason for implant loss was peri-implantitis whereas natural teeth were susceptible to carious destruction.
The results of the present study demonstrate that tooth-implant-supported telescopic crown retained dental prostheses are a very durable and successful prosthetic treat-ment option for patients with only few remaining teeth. The possible link of the two abutment types (tooth-implant) in combination with the interlocking of the telescopic crown retained dental prostheses lead to an increase in the survival probability of all components.
Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, die Überlebenswahrscheinlichkeit von hybridverankerten Teleskopprothesen und deren Tragedauer bis zur ersten prothe-tischen Nachsorgemaßname zu untersuchen. Der Einfluss von verschiedenen zahn-ärztlich-prothetischen Parametern wurde berücksichtigt. Zusätzlich sollten sowohl die verschiedenen Ursachen für einen Funktionsverlust oder eine Neuanfertigung näher betrachtet als auch die verschiedenen prothetischen Nachsorgemaßnahmen untersucht werden. Des Weiteren wurde die Überlebenswahrscheinlichkeit der Hybridteleskopp-feiler ermittelt. In diesem Zusammenhang sollte auch die Ursache der Extraktion von natürlichen Zähnen oder Explantation von Implantaten festgestellt werden.
Anhand des Patientenkollektivs der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Justus-Liebig-Universität Gießen konnten 43 Patienten mit insgesamt 47 hybridverankerte Teleskopprothesen und 120 natürliche Zähne und 177 Implantate im Zeitraum von 2004 bis 2021 statistisch ausgewertet werden. Für die Überlebenszeitanalyse wurde die Kaplan-Meier-Methode verwendet.
Im Beobachtungszeitraum trat das Zielereignis Neuanfertigung oder Funktionsverlust bei drei Restaurationen (6,4%) ein. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 100% und nach 10 Jahren bei 75%. Alle untersuchten Variablen (Alter, Pfeileranzahl, Ge-schlecht, Tumorerkrankung, Kieferlokalisation und Gegenbezahnung) hatten keinen signifikanten Einfluss hinsichtlich des Zielereignisses (p > 0,05).
Die 3-Jahres-Überlebensrate bis zur ersten durchgeführten prothetischen Maßnahme lag bei 7,05% und die 5-Jahres-Überlebensrate bei 3,52%. An 43 hybridverankerten Teleskopprothesen (91,49%) wurde während des Beobachtungszeitraums eine erste Intervention durchgeführt. Dabei war die häufigste Maßnahme die Entfernung einer Druckstelle. Einen signifikanten Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zur ersten durchgeführten Intervention zeigte die Variable Geschlecht im Breslow-Test (p < 0,05). Herausnehmbare Hybridrestaurationen zeigten bei Männern eine hö-here Überlebensrate bis zur ersten prothetischen Maßnahme als bei Frauen. Bei einer Neuberechnung exklusive einer Adaptationsphase von 30 Tagen war jedoch keine Signifikanz mehr auffindbar.
Im Beobachtungszeitraum kam es bei 22 Pfeilern (7,41%) zur Extraktion oder Explan-tation. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 90,49%, nach 10 Jahren bei 81,64%. Alle untersuchten Variablen fielen hinsichtlich des Zielereignisses nicht signifikant aus (p > 0,05). Der häufigste Grund für den Implantatverlust war eine Periimplantitis, bei den natürlichen Zähnen war es eine kariöse Zerstörung.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass Hybridteleskopprothesen eine sehr langlebige und erfolgreiche prothetische Therapieoption darstellen. Die Symbio-se der beiden Pfeilertypen, in Kombination mit der sekundären Verblockung durch die Teleskopprothese, führen zu einer Steigerung der Überlebenswahrscheinlichkeit aller restaurationsimmanenten Bestandteile. Patients with only a few remaining teeth are often supplementary provided with dental implants to fit a tooth-implant-supported telescopic-crown retained dental prostheses.
The aim of the present retrospective study was to investigate the survival probability of tooth-implant-supported telescopic crown retained dental prostheses as well as their durability until the first aftercare measurement became necessary. The influence of different dental-prosthetic parameters was considered. In addition, several reasons for replacement or loss of function of the prostheses just as incidental aftercare measures were taken into account. Furthermore, the survival probability of the dental implants and abutment teeth was observed and the reasons for tooth removal or im-plant loss were investigated.
A collective of 43 patients who are provided with 47 tooth-implant-supported tele-scopic crown retained dental prostheses at the Department of Prosthodontics at the Dental Clinic of the Justus Liebig University in Giessen, with a total 120 abutment teeth and 177 dental implants were statistically evaluated in the period from 2004 to 2021. The survival time was analyzed using the Kaplan-Meier method.
During the observation period, the target event of new fabrication or loss of function occurred in three restorations (6.4%). The 5-year survival rate was 100% and 75% after 10 years. All variables observed (age, number of abutments, gender, tumor dis-ease, jaw location and opposing dentition) showed no significant influence on the target event (p>.05).
The 3-year survival rate until the first aftercare measurement became necessary was 7.05% and the 5-year survival rate was 3.52%. 43 dental prostheses (91.49%) re-quired aftercare measurements during the observation period. Among those, the re-moval of pressure spots was the most common intervention. Only the factor gender showed a significant influence on the survival probability until the first aftercare measurement became necessary (p<.05, Breslow test). Therefore, prostheses in wom-en showed a higher and earlier need for aftercare measurements in comparison to men. However, a recalculation excluding an adaptation period of 30 days, showed no significance regarding the gender.
During the observation period, tooth removal or implant loss occurred in 22 cases (7.41%). The 5-year survival rate was determined at 90.49% and after 10 years at 81.64% for all abutments. All variables observed showed no significant influence on the target event (p>.05). The most common reason for implant loss was peri-implantitis whereas natural teeth were susceptible to carious destruction.
The results of the present study demonstrate that tooth-implant-supported telescopic crown retained dental prostheses are a very durable and successful prosthetic treat-ment option for patients with only few remaining teeth. The possible link of the two abutment types (tooth-implant) in combination with the interlocking of the telescopic crown retained dental prostheses lead to an increase in the survival probability of all components.
Erscheinungsdatum | 03.08.2022 |
---|---|
Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 215 mm |
Gewicht | 200 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Zahnmedizin ► Klinik und Praxis |
Naturwissenschaften ► Physik / Astronomie ► Thermodynamik | |
Schlagworte | Dentaltechnologie • Materialstudie • Zahnmedizin |
ISBN-10 | 3-8359-7052-6 / 3835970526 |
ISBN-13 | 978-3-8359-7052-6 / 9783835970526 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Parodontologie
Buch (2023)
Deutscher Ärzteverlag
CHF 97,95