Forscher, Fakten und Fiktionen (eBook)
504 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-6226-7 (ISBN)
Wolf Simon Aangard ist das Pseudonym eines Naturwissenschaftlers und Arztes. Nach dem Studium der Biologie, Anthropologie und Medizin an mehreren Universitäten wurde er Hochschullehrer an einer deutschen Universität. Als Wissenschaftler verfasste er zahlreiche Fachpublikationen in Büchern und Zeitschriften und hielt weltweit Vorträge. Als Arzt gewann er, auch während mehrmonatiger Forschungsaufenthalte in Südamerika, tiefe Einblicke in die Natur und in die Menschen nicht nur dieses Subkontinents. Ausgedehnte Reisen führten ihn zusammen mit seiner Frau um die ganze Welt. Niemals verlernte er das Staunen über die Schöpfung und den Einfallsreichtum der Natur. Der Autor lebt heute in der Schweiz.
KAPITEL 1
DIE KÜMMERNISSE DER ERKENNTNIS
Ein kleiner Warnhinweis
In diesem Buch gibt es kein Vorwort. Ich habe mich gefragt, was muss ich machen, damit Sie, die geneigte Leserin und der geneigte Leser, veranlasst werden, zuerst ein paar erklärende Worte zur Kenntnis zu nehmen. Sie sind wirklich wichtig.
Nehme ich selbst ein Buch zur Hand, so überblättere ich den Prolog mit sturer Beharrlichkeit und beginne das Lesen mit dem eigentlichen Text. Mein Interesse für Vorbemerkungen hält sich in bescheidenen Grenzen. Sie strahlen für mich nur eine bedingte Attraktivität aus. Aber genau das wollte ich für die folgenden Kapitel verhindern.
Und deswegen heißt das Vorwort in diesem Buch "Kapitel 1". Ich möchte sicherstellen, dass Sie vor der eigentlichen Lektüre ein paar Informationen erhalten. Es ist ein Gebot des Anstandes. Sie sollten eine grobe Vorstellung davon bekommen, was Sie gleich erwartet.
Dieses Buch handelt von unserer menschlichen Vergangenheit. Es geht der Frage nach, warum wir so wurden wie wir sind und setzt sich mit unserer eigenen, seltsamen Spezies auseinander. Es beschäftigt sich mit der Tatsache, dass wir Menschen uns in vielen Dingen grundlegend von allen anderen Mitgeschöpfen auf diesem Planeten unterscheiden. In vielen Dingen sind wir fundamental anders geworden. Wir haben uns zu höchst eigentümlichen Kreaturen entwickelt. Und dafür muss es eine Erklärung geben.
Um diesen seltsamen Tatsachen auf den Grund zu gehen und die Ursachen aufzudecken, werden neben den Ergebnissen naturwissenschaftlicher Forschungen auch uralte Überlieferungen mit herangezogen. Dazu gehören ebenso die ersten Kapitel des Alten Testamentes. Allerdings stelle ich an die alten Texte Fragen, die äußerst ungewöhnlich sind. Sie weichen vom bisher Gewohnten ab und deswegen fallen auch die Antworten völlig anders aus.
Aber „Warnung“ − so fragen Sie sich vielleicht − ist das nicht ein wenig dick aufgetragen? War das notwendig? Oder Sie werfen ein: „Was will der Typ? Der soll mich in Ruhe lassen!" Nun, ich fürchte, ein kleiner Hinweis sollte sein.
Sie müssen Kenntnis davon erlangen, dass dieses Buch mit ein paar Tabus rücksichtslos bricht. Sie werden mit Sachverhalten konfrontiert werden, die nichts für zarte Gemüter sind. Sie werden sich mit ein paar Sichtweisen auseinandersetzen, die wirklich nicht zum Lachen sind.
Die nächsten Stunden können Sie in ihrem Denken und Fühlen verändern. Ihr Blick aus dem Fenster in die Natur wird ein anderer werden. Sie sind dabei, Ihre bisherige Arglosigkeit zu verlieren. Vor allem kann sich Ihr persönliches Verhältnis zur christlichen Religion von Grund auf wandeln. Und das wird vielleicht das größte Problem für Sie werden.
Denn alles, was Sie durch dieses Buch erfahren werden, ist wahr. Ich habe ausschließlich gesicherte Fakten zusammengetragen. Damit Sie das Wesentliche umfassend selbst überprüfen können, habe ich für jedes einzelne Kapitel meine wichtigsten Quellen nach den international üblichen, wissenschaftlichen Standards präzisiert. Falls ich einmal Spekulationen einfüge, und das wird selten genug der Fall sein, werde ich Sie ausdrücklich darauf hinweisen.
Die Verknüpfungen der einzelnen Sachverhalte jedoch und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen, die sind neu. Sie entsprechen keinesfalls dem Geist unserer Zeit, sondern stehen zu ihm in einem heftigen Widerspruch.
Dieses Buch räumt gründlich mit liebgewordenen Vorstellungen über unsere Vergangenheit auf. Dazu gehören auch sehr kirchenferne Auslegungen der ersten Kapitel des Alten Testamentes. Und das kann Sie zutiefst treffen. Dieses Buch ist wahrhaftig kein Unterhaltungsroman.
Aber - und das bitte ich Sie nie zu vergessen – meine Schlussfolgerungen müssen nicht unbedingt richtig sein. Letztendlich handelt es sich um ein reines Gedankenexperiment.
Die vor Ihnen liegenden Kapitel sind nun keineswegs das Ergebnis einer plötzlichen Eingebung. Sie sind ein Werk, das über viele Jahre entstand. Anfänglich waren es nur einzelne Zettel; Notizen eben über interessante Fragen, die mir so zwischendurch einfielen; Gedankensplitter und Ungereimtheiten, denen ich bei Gelegenheit intensiver nachgehen wollte.
Ich selbst bin dann in der Zeit des Beobachtens und des Überlegens sowie bei den intensiven Recherchen zu der Überzeugung gelangt, dass das hier dargelegte Material richtig und die Schlussfolgerungen logisch sind. Es war wie ein Puzzlespiel. Plötzlich waren die Fragen und Ungereimtheiten, auf die ich gestoßen war, wieder zu beantworten. Ein Mosaiksteinchen fügte sich logisch und passend an das andere. Die Resultate waren klar und einleuchtend. Die Konsequenzen jedoch, die sich zwangsweise daraus ergaben, die waren eben manchmal schockierend.
Die Ideen, die ich hier zur Diskussion stelle, sind nicht einmal neu. Ich habe sie nur in meine Überlegungen mit einbezogen, bin den Fakten auf den Grund gegangen und habe sie zu Ende gedacht, ihre Konsequenzen erörtert und schließlich versucht, ein Ganzes herzustellen. Und was dabei so ganz allmählich herausgekommen ist, kann fundamentale Veränderungen im Verständnis der ersten Kapitel des Alten Testamentes auslösen.
Unsere eigene Vergangenheit erhält ganz behutsam einen vollkommen neuen Sinn. Die für uns oft unerklärlich erscheinenden Worte unserer alten Überlieferungen, die seltsamen Begebenheiten in unseren Sagen und Mythen, die widersprüchlichen Befunde archäologischer Wissenschaften, die merkwürdigen Fakten aus der Paläoanthropologie, die bislang unbegreiflichen Erkenntnisse der Ethnologen und die geradezu irrwitzigen Ergebnisse archäogenetischer Wissenschaften − sie alle fangen wieder an zu sprechen in einer Sprache, die wir nun verstehen. Mit einem Male fügt sich ein Glied schlüssig an das andere. Alles passt wieder richtig zusammen. Diese Erfahrungen haben mich in den Jahren des Nachdenkens und der Recherchen stets ermutigt, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.
Und eines Tages fand ich auch den Schlüssel für den religiösen Aspekt meiner Betrachtungen. Plötzlich lag die Lösung vor mir. Sie war so einfach und klar. Das hat mir den letzten Anstoß gegeben, dieses Buch zu schreiben und meine Gedanken mitzuteilen. Ohne eine solche Lösung für die Religion hätte ich nicht zur Feder gegriffen. Die Seiten wären weiß geblieben. Denn so etwas gehört sich nicht.
Ich lebe in der festen Überzeugung, dass irgendetwas nicht stimmen kann, wenn festgefügte Lehrmeinungen oder Dogmen im Widerspruch zu einem gesunden Menschenverstand stehen.
Dogmen und festgesetzte Lehrmeinungen sind Zeichen menschlicher Unwissenheit und mangelnden Verstandes. Es sind Relikte einer geistigen Zwangsverordnung als aufrichtige und offene Erklärungen für die Menschen noch nicht zur Verfügung standen. Manchmal sind solche Dogmen feste Bestandteile der menschlichen Lebensweisen und tief verwurzelter Anschauungen geworden. Wir machen uns über ihren Wahrheitsgehalt keine Gedanken mehr. Sie aufzubrechen und genauer zu hinterfragen, kann zu schmerzlichen Erfahrungen führen.
Ein Blick auf unsere alten Überlieferungen und großen Schriften unter einer veränderten Sichtweise lässt plötzlich die Erkenntnisse naturwissenschaftlicher Forschungen in einem ganz neuen Licht erscheinen. Unsere Vorfahren und Urahnen haben offensichtlich Richtiges überliefert. Sie haben Begebenheiten und Worte buchstabengetreu über Generationen hinweg weitergetragen. Aber ihre Berichte haben sich im Laufe der Jahrtausende miteinander vermengt und die Konturen unscharf werden lassen – vergleichbar den Überblendungen in einem Spielfilm.
Wir sollten versuchen, diese Überlieferer wieder ernst zu nehmen. Sie haben die Chroniken nicht zum Spaß erzählt. Wir müssen nur den Willen aufbringen, diese uralten Schilderungen wieder so zu verstehen, wie sie ursprünglich einmal gemeint waren: als Beschreibungen und Berichte von Vorkommnissen. Dazu ist es notwendig, ein paar als unantastbar geltende Lehren tabulos zu hinterfragen.
Nun sind wir heute Lebenden oftmals noch gar nicht bereit, um grundsätzlich alles in Frage zu stellen. So manche tief verwurzelten, historisch gewachsenen Realitäten oder so manche fest etablierten Lehrmeinungen dürfen auch in unseren modernen und aufgeklärten Zeiten nicht frei und ungezwungen diskutiert werden. Es würde zu viele Menschen tief kränken und verletzen können. Und das will ich auf keinen Fall. Das ist wahrlich nicht der Sinn dieses Buches. Ich werde also darauf Rücksicht nehmen und bestimmte Bereiche von meinen Betrachtungen bewusst ausklammern und sie nicht berühren.
Schon immer hat der Mensch nach Wissen gestrebt. Das ist so seine Art. Die Wege freilich, die er dabei eingeschlagen hat, waren im Laufe seiner Entwicklung von Land zu Land und von Volk zu Volk sehr unterschiedlich.
Wir sind generell unglaublich neugierige Geschöpfe und gehören wohl zu den wissbegierigsten Wesen auf diesem Planeten. Dabei haben wir in unserer Entwicklungsgeschichte die Erfahrung gesammelt, dass Wissen Nutzen bringen kann. Seit Anbeginn ist...
Erscheint lt. Verlag | 11.5.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Naturwissenschaften ► Biologie |
ISBN-10 | 3-7562-6226-X / 375626226X |
ISBN-13 | 978-3-7562-6226-7 / 9783756262267 |
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