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Von der Dunkelheit zum Licht

Trauma, Krankheit und Todesnähe überwinden
Buch | Softcover
304 Seiten
2009
Junfermann Verlag
978-3-87387-686-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Von der Dunkelheit zum Licht - Michaela Huber, Pauline C. Frei
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Dies ist das Buch von zwei Expertinnen: Die eine hat viel durchlitten und ist daraus als gereifte Frau hervorgegangen, die wunderbare Gedichte und anrührende Texte schreibt. Die andere ist Traumatherapeutin und trägt hier in diesem Buch einige ihrer Erkenntnisse und die ihrer Fachkolleg/inn/en zu mehreren Themen vor. Beide Bereiche des Buches stehen selbstständig nebeneinander. Pauline C. Frei schreibt aus ihrer heutigen Perspektive einer integrierten Erwachsenen über die Zeit, als sie noch eine multiple Persönlichkeit war. Sie berichtet zugleich über die Schwierigkeiten, aus der langjährigen Verstrickung in einen destruktiven Kult auszusteigen. Der von Michaela Huber geschriebene Teil behandelt das, was der Körper durchmacht, wenn er mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) fertig werden muss, liefert eine Auseinandersetzung mit dem "Bösen" in der Psychotherapie und beschäftigt sich mit den Grundhaltungen in der Arbeit mit traumatisierten Menschen.

Michaela Huber, psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung. Sie ist seit deren Gründung 1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (DGTD).

TEIL I VON MICHAELA HUBER Von der Qual genesen. Der Körper zwischen Dissoziation und Achtsamkeit The body keeps the score - der Körper merkt sich alles Am Anfang war die Bindung Fühllosigkeit und immer wiederkehrende Qual Nicht das Trauma macht krank, sondern die PTBS Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung Posttraumatische Belastungsstörung und Sucht: doppelte Probleme Umgekehrt gilt auch: Krankheit bedeutet (unter Umständen) ein Trauma Traumatisierte Jungen und Männer: zwischen Depression und Aggression Was sollten Ärzte und andere Professionelle im Gesundheitswesen bei Menschen mit PTBS bedenken? Die Affektkette Vom Umgang mit dem Bösen in der Psychotherapie - eine Herausforderung für PsychotherapeutInnen Gewalt ist viel zu normal Sonderfall "Psychopathy" Krieg und andere Gräueltaten Was macht uns bei Gewalt so hilflos? Das Ausmaß von Gewalt erkennen Auch böse Energie kann man nicht vernichten, nur verwandeln Zerstörerischen Impulsen nicht nachgeben, sondern sie verändern Bei Gewalt durch nahe Bindungspersonen: Abstinenz hilft Reinszenierung von Täter-Opfer-Situationen (Selbst-)Zerstörung ist gelerntes und gebahntes Verhalten, das auch "verlernt" werden kann Wertschätzende Arbeit auf der inneren Bühne Grundhaltungen in der Arbeit mit komplex traumatisierten Menschen. Über das Verhältnis von HelferIn und KlientIn in der Traumatherapie Frühtraumatisierte sind anders TherapeutInnen sollten eigene Lebenskrisen überwunden haben KlientInnen müssen in der Traumatherapie hart arbeiten Gute Traumatherapie ist eine Ivestition in die Ausbildung der Persönlichkeit Empathische Abstinenz Professionelle Aufrichtigkeit Partnerschaftliches Arbeiten Fördern und Fordern Unterschiede beachten, Differenz aushalten Erwachsene Position - kindliches Leid Respekt und Achtung Ressourcen erweitern Arbeit mit der "anderen Seite" An der Struktur, aber auch am Trauma arbeiten TEIL II VON PAULINE C. FREI Warum lebt sie denn noch? Warten Wachstumsschmerz und zugefügter Schmerz Vergangenheitsgespräche mit meinem Sohn Was half auf dem Weg? Komplexität der inneren Wahrheiten Die dunklen Innenanteile helfen Zeitlosigkeit - Grenzenlosigkeit Von Liebe und Würde Engelsgespräche - Gedichte Vorbestimmung, Wille, Schicksal

Eine liebevolle, verlässliche Mutter ist die beste Garantie für ein Neugeborenes, gut ins Leben starten zu können, aber auch andere vergleichbar verlässliche und liebevolle Menschen sind wunderbar für ein Kind. Nicht nur, weil es sich dann aufgehoben fühlt und gut gedeiht. Sondern es ist eine "conditio sine qua non": Ohne sichere Bindungserfahrung geht vieles schief für das Kind. Die An- oder Abwesenheit einer feinfühlig sich auf das Kind ein-"schwingenden" Bindungsperson entscheidet in den ersten Jahren des Lebens darüber, ob ein Überschuss an Nervenzellen, den das Kind genetisch herstellt, auch genutzt wird, oder ob Nervenzellen ungenutzt absterben, ob Synapsen (Verbindungsstellen zwischen Nervenzellen) gebildet werden oder nicht (Siegel, 1999, 2001). Für viele Kinder, die früh traumatisiert werden, indem man sie schreien lässt, wenn sie in Not sind, oder sie überstimuliert, wenn sie Ruhe brauchen, ist dieses Nicht-Feinfühlige der Mutter und anderer Bindungspersonen, insbesondere dann, wenn sie auch noch mit seelischen Quälereien oder gar körperlichen und/oder sexuellen Misshandlungen einhergeht, ein Desaster. Um es ganz deutlich auszudrücken: "Blutsbande" sagen gar nichts darüber aus, ob eine Person eine gute Bindungsperson ist. Die eigene Mutter bzw. der eigene Vater sind also nicht automatisch immer auch die besten Bindungspersonen. Vielmehr ist es so, dass ein Kind sich an die Person in seiner Umgebung bindet, die am feinfühligsten ist. Wenn sonst niemand da ist, muss es sich auch an nicht-feinfühlige Menschen binden, etwa an misshandelndeEltern. Kinder, die Gelegenheit oder eine Wahl haben,ziehen auch wirklich andere Personen vor, etwa eine Oma, Tante oder ältere Schwester. Eine frühe Elternbindung bekommt erst im Laufe der Zeit und Gewöhnung eine gewisse Exklusivität, sodass ein misshandeltes Kind auch dann zu seinen Eltern zurück will, wenn es bessere Bindungsangebote von anderen Menschen bekommt. Haben HelferInnen das Beste für das Kind im Sinn, dann helfen sie ihm aus der Misshandlungs-Beziehung heraus, auch wenn sich das Kind nach den misshandelnden Elternteilen sehnt und in einem Zeitraum des "Entzugs" häufig nach den Eltern weint. Es gibt allerdings auch Kinder, die nur froh sind, dem Inferno daheim entkommen zu sein, aber auch bei Kindern, die ihre misshandelnden Eltern "bevorzugen", dürfen HelferInnen nicht glauben, es sei besser, sie blieben daheim. Ein Kind, das misshandelt wird, erleidet nämlich erhebliche Schäden: an Körper und Seele - und sogar an seinem Gehirn. Und: Mehr Misshandlung macht schlimmere Schäden. Misshandlung kann also die Entwicklungsmöglichkeiten eines Kindes erheblich einschränken, weshalb externe Helfer auch immer eingreifen müssen, wenn ein Kind daheim misshandelt wird. Lernen die Eltern, sich besser zu verhalten - sehr gut. Lernen sie nichts dazu, dürfen sie das Kind nicht unbegleitet weitersehen. Die Bindungsforschung und die Ergebnisse der Entwicklungs-Traumatologie sagen uns zumindest, dass das Kind dann die besseren Bindungspersonen - etwa Pflegeeltern, Adoptiveltern oder verlässliche Bezugspflegepersonen in der stationären Heimerziehung - zu akzeptieren lernen wird und sich besser entwickeln wird, als wäre es bei den misshandelnden Eltern geblieben (Brisch, 2008). Einem Kind jedoch, das bei misshandelnden Eltern bleiben muss, drohen erhebliche Risiken für die seelische und körperliche Gesundheit. So wird es weit weniger zur Stressmodulation benötigte Nervenverbindungen entwickeln. Ein solches Kind wird aber auch das Vertrauen in andere Menschen verlieren, muss es doch zunächst hilflos als "Geisel" der misshandelnden Eltern warten. Warten, bis jemand kommt. Warten, bis endlich jemand hilft und der unangenehme Zustand aufhört.

Erscheint lt. Verlag 6.4.2009
Reihe/Serie Reihe Fachbuch, Traumatherapie
Illustrationen Paul Klee
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 540 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Traumatherapie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Notfallmedizin
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Achtsamkeit • "Das Böse" • Dissoziation • Genesung • Hardcover, Softcover / Psychologie/Angewandte Psychologie • HC/Psychologie/Angewandte Psychologie • Krankheit • Multiple Persönlichkeitsstörung • Posttraumatische Belastungsstörung • Psychotherapie • Sterben • Tod • Trauma • Trauma (psych.) • Trauma (Psychologie) • Traumatherapie
ISBN-10 3-87387-686-8 / 3873876868
ISBN-13 978-3-87387-686-6 / 9783873876866
Zustand Neuware
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