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Der Tod eines Körperspenders - Klaus Kayser

Der Tod eines Körperspenders

Eine kriminalistische Auslegung

(Autor)

Buch | Softcover
352 Seiten
2005 | 1., Aufl.
Lehmanns (Verlag)
978-3-86541-098-6 (ISBN)
CHF 18,10 inkl. MwSt
Der Rentner Adolf Mirsenius ist Körperspender. Nach seinem Tod werden die Plastinationswelten ihn ausstellen. Er lebt allein in einer Berliner Mietwohnung. Seine Nachbarin, die ihn liebt, findet ihn tot in seiner Wohnung. Ist Herr Mirsenius ermordet worden? Die Kriminalpolizei ermittelt, während der Leichnam zur Plastination nach Heidelberg überführt und für die Körperweltenausstellung vorbereitet wird.
Schwebend zwischen Tod und Ewigkeit durchlebt Herr Mirsenius wichtige Stationen seines Lebens, stets auf der Suche nach Kontakt mit den Lebenden und nach Gerechtigkeit. Kann sein Körperspenderengel ihm helfen, tief versunken in rauschender Liebe zu einem jungen Arzt? Taumelndes Bewusstsein, Fragen nach dem eigenen Ich, Ewigkeit und Vergänglichkeit, Liebe und Tod, dargestellt im Übergang aus der vergänglichen Leiche in ein unsterbliches Plastinat und die überraschende Auflösung des unvorbereiteten Todes erlebt der Leser in spannenden Einblicken in die Welt der Plastinations-Anatomie.
Wie sagt der Erzähler:

Wir müssen vorbereitet sein, diese Welt zu verlassen, oder uns auf ewig in ihr aufzuhalten.

Zeichnungen: Nega Morrison Umschlaggestaltung: Nega Morrison und Dr. Gian Kayser zum Autor: Dr. rer. nat. Dr. med. Dr. h.c. mult. Klaus Kayser, geb. 1940, Professor für Pathologie und Epidemiologie an der Universität Heidelberg und an der Universität Berlin, Campus Charite. Studium der Physik und Medizin an den Universitäten Göttingen und Heidelberg, Direktor des Telepathologie Konsultationszentrum der Union International contre le Cancre (UICC – TPCC), zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Physik, Medizin und Pathologie. Bücher u. a.: Height and Weight in Human Beings, VAW, München; Analytical Lung Pathology, Springer, Heidelberg, New York; Natural and Man Made Mineral Fibers Affecting Man (mit O. Hagemeyer), Spektrum, Heidelberg; Telepathology – Telecommunication, Education and Publication in Pathology (mit J. Szymas und R.W. Weinstein), Springer, Heidelberg, New York; Medizin und Umwelt, Brockhaus, Mannheim; Zeitgedanken und Spiegeldenken (mit G. Stauch), Rendevous, Baden-Baden. Professor Kayser lebt in Heidelberg

Im Roman geht es vordergründig um einen Kriminalfall, dessen Lösung durch menschliche Dummheit und Beschränktheit immer wieder verzögert wird. Es werden die seltsamen Umstände des Todes und die Verarbeitung der Leiche eines Körperspenders geschildert. Der Autor ist vom Fach. So wird auf höchst unterhaltsame Art die Neugier des Lesers befriedigt: Er erfährt ganz nebenbei eine Menge über den – amtlichen - Umgang mit Leichen, ihren pathologischen Wert und schließlich ihre Konservierung, nämlich die „Plastinierung“, ein Verfahren, das der berühmt-berüchtigte Gunther von Hagens praktiziert. Aber das Bewußtsein des Ermordeten, wo und in wem es auch jeweils der gespannte Leser zu lokalisieren sich bemüht, steuert die Gedanken und Handlungen der Personen durch sämtliche allzu menschlichen Wirrnisse hindurch und führt endlich zur Aufdeckung des Mordes - und zum Beginn einer romantischen Liebe.

Hier kommt eine zweite Ebene, der Hintergrund des Romans, zum Tragen: Es geht eben nicht nur um Unterhaltung, sondern die äußeren Ereignisse sind Anlaß zur Entlarvung vieler Mißstände und Fehlentwicklungen in der bundesdeutschen Gegenwartsgesellschaft.

Die Sprache des Romans ist recht ungewöhnlich, es amüsieren („mein Rosenstab“), aber auch irritieren manche Neuprägungen und Wortschöpfungen, die direkt den Hirnen schizophrener Patienten entsprungen zu sein scheinen, z.B. „Prophetenschmusekopf“ oder „versprechungshopsender Kanzler“. Der Stil ist uneinheitlich: etwas holprig mit etlichen Wiederholungen, wenn es um die Darstellung der alltäglichen Handlungsabläufe geht; präzise, logisch und geschmeidig-eloquent, wenn es um wissenschaftliche und philosophische Inhalte geht.

Die Ironie hinter den Geschehnissen: Nicht die Realität, sondern erst das Kunstwerk, zu dessen Symbol der plastinierte Körper des Ermordeten geworden ist, enthüllt die Wahrheit.
Der Roman regt zu mancherlei Reflexionen an.
von Ute Reinhart-Kemm

Zusatzinfo 3 Zeichn.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 470 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Studium 1. Studienabschnitt (Vorklinik) Anatomie / Neuroanatomie
Schlagworte Hardcover, Softcover / Belletristik/Krimis, Thriller, Spionage • HC/Belletristik/Krimis, Thriller, Spionage • Körperspender • Körperspender • Krimi • Krimis/Thriller • Pathologie
ISBN-10 3-86541-098-7 / 3865410987
ISBN-13 978-3-86541-098-6 / 9783865410986
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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