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Pflege in Einfacher Sprache: Atmung

Pflege in Einfacher Sprache: Atmung (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
135 Seiten
Urban & Fischer Verlag - Lehrbücher
978-3-437-06149-3 (ISBN)
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Die Buchreihe Pflege in Einfacher Sprache erklärt Ihnen alle Inhalte für die Pflegeausbildung leicht verständlich:

  • Einfache und kurze Sätze
  • Große Schrift und Zeilenabstand
  • Fachwörter werden erklärt
  • Viele Bilder
  • Extra Boxen 'Merke' und 'Praxis-Tipps'

So können Sie:

  • Den Lern-Stoff besser verstehen
  • Die Prüfung bestehen
  • Im Beruf richtig und sicher handeln

Themen im Band Atmung sind u.a.:

  • Welche Organe braucht man zum Atmen
  • Beobachtung der Atmung
  • Physiologische Atmung
  • Veränderung der Atmung
  • Pneumonieprophylaxe
  • Sauerstofftherapie
  • Trachealkanülen
  • Asthma, COPD, Lungenembolie

Passend zu allen Lehrbüchern

  • Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler
  • Pflegefachpersonen aus dem Ausland.

Mit dem Buch können Sie sich schnell in leicht verständlichem Deutsch in die verschiedenen Themengebiete einlesen.

3: Pneumonie


3.1. Was ist eine Pneumonie?


Begriffserklärung

Der umgangssprachliche Begriff für Pneumonie ist: Lungenentzündung.
Es handelt sich dabei um eine Entzündung der Lungenbläschen und des Bindegewebes der Lunge. Manchmal ist auch nur das Bindegewebe der Lunge betroffen.
Wenn die Lungenbläschen betroffen sind, dann spricht man von einer alveolären Pneumonie. Wenn das Bindegewebe der Lunge betroffen ist, dann spricht man von einer interstitiellen Pneumonie.
Wichtige Informationen
Häufigkeit:
Es ist nicht genau bekannt, wie viele Menschen an einer Lungenentzündung erkranken.
Sterblichkeitsrate:
Lungenentzündungen gehören in Deutschland zu den 10 häufigsten Todesursachen.
Keine andere Infektionskrankheit führt so oft zum Tod wie Lungenentzündungen.
Die Sterblichkeitsrate unterscheidet sich danach, wo die Patientin oder der Patient die Infektion bekommen hat.
Bei einer Infektion im häuslichen Umfeld ist die Sterblichkeitsrate bei erwachsenen Menschen ohne Vorerkrankungen kleiner als 1 Prozent.
Man spricht hier von einer ambulant erworbenen Pneumonie. Die Abkürzung ist: AEP.
Das englische Fachwort ist: community-aquired pneumonia. Die Abkürzung ist CAP.
Wenn man in einer medizinischen Einrichtung (zum Beispiel in einem Krankenhaus) eine Pneumonie bekommt, dann kann die Sterblichkeitsrate bis 70 Prozent sein. Das bedeutet: Von 100 Personen, die in einem Krankenhaus eine Lungenentzündung bekommen haben, sterben bis zu 70 Personen.
Man spricht dann von einer nosokomialen Pneumonie.
Das englische Fachwort ist: hospital-aquired pneumonia. Die Abkürzung ist HAP.
Risikogruppen:
Zu den Risikogruppen gehören: Säuglinge, alte Menschen und Menschen mit einer Vorerkrankung.
Abgrenzung:
Oft benutzt man den Begriff Pneumonie nur bei Lungenentzündungen, bei denen eine Infektion die Ursache ist.
Das Fachwort für Lungenentzündungen, die durch giftige oder allergieauslösende Stoffe entstanden sind, ist Alveolitis.
Das Fachwort für Lungenentzündungen, die durch Verletzungen oder durch Reizungen entstanden sind, ist Pneumonitis.

3.2. Welche Ursachen hat eine Pneumonie?


Die Erreger für eine Pneumonie gelangen meistens über die Atemwege in die Lunge.
Sie werden aus der Umwelt über eine Tröpfcheninfektion aufgenommen. Über den Nasen-Rachen-Raum gelangen sie in die Lunge.
In seltenen Fällen ist auch eine Infektion über das Blut möglich.

Welche verschiedenen Formen von Pneumonie gibt es?

Lungenentzündungen teilt man nach verschiedenen Merkmalen ein:
  • Akute Pneumonie.
  • Primäre Pneumonie:
    • Der Patient war vorher gesund.
  • Infektiöse Pneumonie:
    • Die Ursache für die Lungenentzündung waren Bakterien, Pilze oder Viren.
  • Lobär-Pneumonie:
    • Ein ganzer Lungen-Lappen ist befallen.
  • Nosokomiale Pneumonie oder HAP:
    • Der Patient hat die Pneumonie bei einem Aufenthalt in einem Krankenhaus bekommen.
    • HAP ist die Abkürzung für das englische Fachwort: hospital-acquired pneumonia.
  • Chronische Pneumonie:
    • Der Patient leidet dauerhaft an einer Lungenentzündung.
  • Sekundäre Pneumonie:
    • Der Patient hatte vorher schon eine andere Krankheit.
  • Nicht-infektiöse Pneumonie:
    • Die Ursache für die Lungenentzündung ist ein Reiz von außen. Zum Beispiel durch Einatmen von giftigen Stoffen.
  • Broncho-Pneumonie:
    • Die Lungenentzündung befindet sich rund um die Bronchien.
  • Ambulant erworbene Pneumonie (AEP):
    • Der Patient hat sich zu Hause infiziert.

3.3. Wie entwickelt sich eine Pneumonie?


Die Erreger überwinden die natürlichen Abwehrbarrieren und dringen direkt in das Lungengewebe ein. Dort lösen sie dann eine Entzündung aus. Die Entzündung bewirkt, dass sich Zellen und Flüssigkeit im Lungengewebe ansammeln. Sie behindern dort die eigentliche Aufgabe der Lunge: den Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid.
Welche Erreger kommen wie oft vor? Das hängt ab vom Alter der Patienten und von möglichen Vorerkrankungen.

Merkhilfe

Nosokomiale Pneumonie
Das bedeutet: Der Patient hat die Lungenentzündung bei einem Aufenthalt in einer medizinischen Einrichtung bekommen.
Es ist die häufigste Krankenhausinfektion in Deutschland.
Die Behandlung ist oft schwierig. Denn viele Patienten hatten schon vorher eine schwere Erkrankung. Außerdem sind die Erreger im Krankenhaus häufig gefährlicher, weil sie gegen viele Antibiotika immun sind. Man nennt sie multiresistente Keime.

3.4. Wie erkennt man eine Pneumonie?


Klinische Zeichen

Unter klinischen Zeichen versteht man die Symptome und Beschwerden, die man direkt bei einem Patienten erkennen kann.
Der typische Krankheitsverlauf ist:
  • Der Patient bekommt plötzlich:
    • hohes Fieber
    • Atemnot (Dyspnoe)
    • Husten
  • sein Puls ist beschleunigt (Tachykardie)
  • Beim Husten kann der Auswurf (Sputum) eitrig oder blutig sein.
Aber es gibt auch atypische Pneumonien. Sie haben einen anderen Krankheitsverlauf.
Eine atypische Pneumonie beginnt langsam. Sie hat Ähnlichkeit mit einer Grippe. Das Fieber ist nicht sehr hoch. Der Husten ist trocken ohne Auswurf.
Achtung:
Säuglinge haben oft keine typischen Symptome. Bei ihnen zeigt sich eine Pneumonie oft nur durch Folgendes: Sie wollen keine Nahrung zu sich nehmen. Sie erbrechen sich. Oder sie sind teilnahmslos.
Bei Kleinkindern kann es sein, dass sie über Bauchschmerzen klagen. Vor allem, wenn die Pneumonie am unteren Rand der Lunge liegt (Unterlappen-Pneumonie).
Alte Menschen haben häufig einen atypischen Verlauf. Sie haben oft nur wenig oder gar kein Fieber. Sie haben keinen Appetit und trinken zu wenig. Dadurch trocknet der Körper aus und die Patienten sind häufig verwirrt.

Diagnostik

Diagnostik ist das Fachwort für alle Methoden und Maßnahmen, die man anwendet, um eine Krankheit sicher zu erkennen.
Bei einer Pneumonie werden folgende Methoden und Maßnahmen angewandt:
  • Abhören mit einem Stethoskop (Auskultation):
    • Im Bereich der Pneumonie kann man oft klingende Rasselgeräusche und veränderte Atemgeräusche hören.
  • Abklopfen mit den Händen und Fingern:
    • Wenn sich Flüssigkeit in der Lunge angesammelt hat, dann kann man beim Abklopfen einen gedämpften Klopfschall feststellen. Der Ton ist hell, leise und kurz. Es hört sich an, wie wenn man auf den Oberschenkel klopft. Manchmal kann es sich aber auch ganz normal anhören.
  • Röntgen-Untersuchung vom Brustkorb:
    • Wenn der Verdacht auf eine Pneumonie besteht, dann sollte immer eine Röntgenuntersuchung gemacht werden. Auf dem Röntgenbild sieht man die Entzündung als fleckige Verschattung. Diese kann wie ein Netz aussehen. Oder sie kann als ganze Fläche erkennbar sein. Die Verschattung sieht auf dem Röntgenbild hell aus.
  • Blutuntersuchungen:
    • Als nächstes untersucht man das Blut. Hier sind folgende Werte besonders wichtig: die Werte für die Blutsenkung (BSG), die Entzündungswerte (CRP) und das Blutbild.
  • Pulsoxymetrie:
    • Manchmal sind noch zusätzliche Untersuchungsmethoden nötig. Bei der Pulsoxymetrie misst man den Sauerstoffgehalt im Blut.
  • Erregernachweis:
    • Oft muss man für die Behandlung wissen, welcher Erreger die Infektion verursacht hat. Mit einem Erregernachweis kann man herausfinden, ob Bakterien, Viren oder Pilze die Pneumonie ausgelöst haben.
    • Das ist vor allem wichtig bei Infektionen in einer medizinischen...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
ISBN-10 3-437-06149-6 / 3437061496
ISBN-13 978-3-437-06149-3 / 9783437061493
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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