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Stressbewältigung und Burnoutprävention (eBook)

Einzelberatung und Leitfaden für Seminare
eBook Download: EPUB
2021 | 3. Auflage
184 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-243833-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stressbewältigung und Burnoutprävention -  Ingrid Strobel
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<p>'PakEs' ist ein in sich geschlossenes und einzigartiges Konzept zur Stressbewältigung und Aktivierung der Ressourcen. <br />Das lebendig geschriebene Buch gibt eine Anleitung für Einzelsettings und zur Durchführung von Seminaren für Therapeuten, Coaches und Berater. <br /><br /><strong>PakEs – und der Stress lässt nach!</strong></p> <ul> <li>Praxisleitfaden für die konkrete Durchführung von Seminaren mit modularem Stressmanagement (PakEs) </li> <li>Relevantes Hintergrundwissen und zahlreiche Anregungen für Ihre Beratungspraxis </li> <li>Schnelle, eingängige und effiziente Lösungen für Klienten mit nachhaltiger Wirkung und für akute Situationen </li> <li>Der Schwerpunkt liegt auf der Praxis und beschreibt leicht nachvollziehbar die Anwendung des Konzeptes </li> <li>Konkrete Arbeitsvorlagen und Anleitungen erleichtern die Durchführung </li> <li>Tipps für eine kritische Selbstreflexion </li> <li>Neu in der 3. Auflage: Das Kapitel „Stressbelastung in besonderen Situationen“, das sich auf die Corona-Situation bezieht. </li> <li>Das Plus: Leitfaden für Seminar-Veranstalter als eingelegtes Heft in der Printausgabe</li> </ul>

1 Einleitung: Warum Stressbewältigung mein Spezialgebiet ist


Es kommt nicht von ungefähr, dass ich mich mit Stress so gut auskenne. Heute ist es mein Beruf und auch meine Berufung, anderen Menschen dabei zu helfen, aus der Burnoutfalle zu kommen. Denn vor fast zwei Jahrzehnten saß ich selbst drin, und zwar ziemlich tief.

Stressbelastete Kindheit Nach der Geburt meiner beiden älteren Geschwister hatte meine Mutter von Kindern erst einmal die Nase voll. Sie versuchte mit allen erdenklichen Mitteln der damaligen Zeit, die ungewollte Schwangerschaft zu beenden. Ohne Erfolg. In ihrem Bauch wuchs ich, ein äußerst hartnäckiger neuer Erdenbürger, heran. Trotz des Bombardements eines hormonellen Stresscocktails, dem ich als Fötus ausgesetzt war, schaffte ich es, den Platz im Bauch meiner Mutter mit Erfolg zu verteidigen, und das ganze neun Monate lang.

Diese Hartnäckigkeit war auch eine wichtige Mitgift, um das, was mich erwartete, zu überstehen. Meine Kindheit als Eindringling war nicht gerade einfach und mit unschönen Erlebnissen verbunden. Aber die Geschichte ist gelebt, und geblieben sind Erinnerungen an liebe Menschen, die meine Kindheit bereichert haben.

Es gab eine liebevolle Großmutter, eine sorgende Großtante und eine Nachbarin, die ich hier gern mit vollem Namen nennen möchte, um ihr gegenüber meine Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen: Maria Schmidl. Sie war für mich meine Ziehmutter. Ohne ihre fürsorgliche Liebe wäre ich wohl verloren gewesen.

So verbrachte ich die meiste Zeit meiner Kindheit bei ihr. In ihrem Haus konnte ich Kind sein, wurde geliebt und ernst genommen. Ich hatte also Glück im Unglück und konnte zwischen zwei Lebensskripten wählen. Ich entschied mich für das Leben, das ich bei Maria Schmidl kennenlernen durfte, für einen liebevollen wertschätzenden Umgang mit der Natur und den Menschen.

Geringe Widerstandskraft bei Stressbelastung Was allerdings lange ein Thema blieb, war meine geringe Widerstandskraft bei Stressbelastungen. Hätte ich mich für ein ruhiges Leben ohne Anstrengung entschieden, dann wäre mir sicherlich einiges erspart geblieben. Aber ich hätte auch viele wunderbare Erlebnisse verpasst. Und bei all diesen Problemen hatte ich auch wieder großes Glück. Die Natur hat mich zwar mit geringer Stressresistenz ausgestattet, dafür hat sie mir einen unerschütterlichen Optimismus, viel Kreativität, eine unersättliche Neugierde auf das Leben und Kampfgeist mit in die Wiege gelegt. Dieser Eigenschaften war ich mir allerdings nicht von Anfang an bewusst. Ich erschloss sie mir erst während der intensiven Auseinandersetzung mit meinem stressbelasteten Leben.

1.1 Ich galoppierte ungebremst ins Burnout


Bevor es aber soweit kam, rannte ich erst einmal ungebremst in ein Burnout. Meine Antreiber wurden zu übermächtig. Ich hatte mich regelrecht selbst versklavt, nur für ein wenig Anerkennung, die meinen schwachen Selbstwert aufpäppeln sollte. Es war eine Sackgasse. Im Alter von 37 Jahren brach ich im gestreckten Galopp zusammen.

In den Jahren zuvor war ich alleinerziehende Mutter, arbeitete den ganzen Tag und drückte viele Abende die Schulbank, um mich weiterzubilden. Schlussendlich hatten sich meine Anstrengungen gelohnt. Ich bekam einen anspruchsvollen und gut bezahlten Job. Allerdings war ich wie besessen von dem Gedanken, mich beweisen zu müssen. Ich arbeitete wie eine Maschine, gönnte mir wenig Pausen und wollte wirklich alles möglichst perfekt erledigen.

Ich konnte meinen hohen Ansprüchen nicht genügen Im Grunde war es nicht möglich, meinem eigenen Anspruch gerecht zu werden, weil ich ständig an mir zweifelte. Hatte ich etwas erreicht, dann war es nichts mehr wert. Wollte ich etwas erreichen, dann setzte ich das Ziel so hoch, dass ich fast daran verzweifelte. Es musste anstrengend sein, weil ich glaubte, dass nur Anstrengungen belohnt werden. Auch als Mutter wollte ich perfekt sein. Meine Tochter sollte eine sorgenfreie Kindheit haben, ohne jegliche Gewalt, dafür viel Liebe und Zuwendung erhalten. Ein schwieriges Unterfangen, wenn der Tag nur 24 Stunden hat.

Körperliche Erschöpfung Dass ich längst erschöpft war und mein Körper rebellierte, ignorierte ich. Ich wollte funktionieren, koste es, was es wolle. Nachdem ich nicht in der Lage war, mich zu bremsen, tat das schlussendlich mein Körper für mich.

Nach meinem Zusammenbruch war alles anders. Ich brauchte einige Monate, um mich zu erholen. Und ich hatte Zeit zum Nachdenken. Die Erkenntnisse waren nicht gerade ruhmreich oder schmeichelhaft für mein Ego. Ich war zu einem ungeduldigen Nervenbündel mutiert, das wegen jeder Kleinigkeit gerade die Menschen anblaffte, die ihm am wichtigsten waren. Meine Ehe drohte an meiner Miesepeterstimmung zu zerbrechen. Ich musste handeln, so konnte es nicht weiter gehen.

Ich fühlte mich als Versager Die Erkenntnisse und das Durchbrechen alter, gewohnter Muster war ein schmerzhafter Prozess. Ich hatte das Gefühl, versagt zu haben, und zwar an allen Fronten. Aber ich wusste auch, dass eine Veränderung notwendig war, um meine Gesundheit und meine Ehe zu retten. Also kündigte ich meinen Job und fing noch einmal von vorn an.

1.2 Rückschläge inklusive


Einige Jahre später eröffnete ich dann meine eigene Praxis für Psychotherapie. Und es kam, wie es kommen musste, ich spezialisierte mich auf Burnout- und Paartherapie. Bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut. Ich fühlte mich weitgehend ausgeglichen und konnte mit kurzen Stressphasen recht gut umgehen. Aber dann kam das verflixte Jahr 2014 und mit ihm kehrten meine inneren Antreiber zurück.

Nun kenne ich zwar alle Mechanismen, die diese Plagegeister füttern und als Dank den Organismus stressen, aber ihren Versprechungen zu widerstehen, ist oftmals nicht einfach. Dabei ist es nicht so, dass mich die Ereignisse wirklich überrollt hätten. Ich habe mit meinen Entscheidungen kräftig dabei mitgewirkt. Aber trotz meines Wissens gibt es auch bei mir immer wieder mal Rückschläge. Ganz besonders dann, wenn Schicksalsschläge damit verbunden sind.

Der Tod meines Vaters brachte es mit sich, dass ich wieder mit meiner stressbelasteten Kindheit konfrontiert wurde.

Positiver Blick in die Vergangenheit Es war Zeit, in mich zu gehen und Bilanz zu ziehen. Ich prüfte meine Ressourcen und Bewältigungsstrategien. Hierfür war es notwendig, in Klausur zu gehen, um mein Leben zu reflektieren, und zwar aus der Sicht des Optimisten. Pessimismus hätte hier nur dazu geführt, in eine ungesunde Lähmung zu verfallen, und das wollte ich nun wirklich nicht. Der positive Blick zurück in die Vergangenheit eröffnet automatisch die notwendigen Ressourcen, und die Bewältigungsstrategien hatte ich ja sozusagen schon im Blut.

Mein Stressbuch stresste mich ungemein Also verschaffte ich mir Klarheit über das, was mich besonders belastete, und machte mir Gedanken, wie ich mir in welcher Reihenfolge Entlastung verschaffen konnte. Lachen Sie ruhig, aber ein großer Stressfaktor 2014 war tatsächlich die Fertigstellung dieses Buchmanuskripts: Die Expertin für Stressprävention ist von der Aufgabe, einen Ratgeber gegen Stress zu schreiben, total gestresst. Das ist natürlich komisch. Aber mir war gar nicht zum Lachen zumute, als ich beim Verlag anrufen musste, um einzugestehen, dass ich mein Manuskript nicht rechtzeitig fertigbringen würde. „Schwäche, Selbstwertbedrohung“, jammerte es in mir unüberhörbar.

Ich rechnete mit Ärger und Unverständnis, das machte die Sache auch nicht leichter. Allein schon der Gedanke bereitete mir unangenehmen Stress. Nun bin ich in der glücklichen Lage, einen Werkzeugkasten voller Strategien gegen stressverschärfende Gedanken mein eigen zu nennen. Ich kramte also darin und zog meine Lieblingsfrage hervor, die lautet: „Was kann schlimmstenfalls passieren?“ Die ehrliche Antwort war schlicht: „Nichts.“ Verlage haben nämlich täglich mit Autoren zu tun, die unter Schreibblockaden leiden oder andere hinderliche Probleme haben, die eine rechtzeitige Manuskriptfertigstellung erschweren. Sie sind also Kummer dieser Art gewohnt und wissen damit umzugehen. Und so war es dann auch. Mir wurden insgesamt noch vier weitere Monate eingeräumt.

Traurige Kindheitserinnerungen Dann kam die Sache mit meinen Kindheitserinnerungen an die Reihe. Ich musste die traurigen Erinnerungen wieder loswerden. Ich wusste, die Vergangenheit ist gelebt, und es lag an mir, ihr einen positiven Charakter zu geben. Ich packte also alle unliebsamen Erinnerungen in einen Sack und verfrachtete sie immer tiefer in die Katakomben meiner Seele. Das war nicht einfach und funktionierte nur mit der Disziplinierung meiner Gedanken.

Sobald sich ein negativer Gedanke...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Beratungspraxis • Burnout • Burnoutprävention • Corona • Coronavirus • Corona-Virus • Covid 19 • Covid-19 • Entspannung • Homeoffice • PakEs • Ressourcen • Selbstreflexion • Seminaren für Therapeuten • stay home • Stressbewältigung • Stressmanagement • Virus
ISBN-10 3-13-243833-2 / 3132438332
ISBN-13 978-3-13-243833-0 / 9783132438330
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