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Betreutes Leben in Familien

Ein Handbuch für die Praxis
Buch | Softcover
144 Seiten
2003
Psychiatrie Verlag
978-3-88414-355-1 (ISBN)
CHF 27,85 inkl. MwSt
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Ein Weg, Teilhabe und Integration für Menschen mit Behinderungen im Netzwerk normaler Alltagsbezüge zu fördern, ist das »Betreute Leben in Familien«. Genutzt wird das bürgerschaftliche Engagement und die Integrationsfähigkeiten von Familien, um Menschen mit intensiver Unterstützungsbedürftigkeit gegen Aufwandsentschädigung und Betreuungsgeld ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Das Handbuch bietet praktische Arbeitshilfen und Lernmodelle für den Aufbau dieses aus der traditionellen Psychiatrischen Familienpflege hervorgegangenen Betreuungsbausteins.

Erfolge und Misserfolge bei der Implementierung des Konzeptes werden zu einem komplexen Bild von Möglichkeiten und Grenzen dieses besonderen Versorgungsnetzwerkes zusammengefügt, das im Unterschied zu Formen des betreuten Wohnens von Laien erbracht wird. Gefordert ist weder die Anleitung der Familie nach dem Ko-Therapeuten-Modell noch das von Fachkräften aus der Arbeit in Institutionen gewohnte, stellvertretende Expertenhandeln. Es gilt die sehr persönlichen, nicht selten ungewöhnlichen Fähigkeiten und Ressourcen von Familienmilieus zu akzeptieren und zu stärken. Denn gerade diese schaffen beschützende Lebensnischen oder bahnen unerwartete Entwicklungen bei den Gastbewohnern.

Dem Handbuch liegen Erfahrungen aus Betreuungs- und Familiensituationen im Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald zugrunde. Dynamik und Verlauf realer Problemsituationen beim Aufbau des »Betreuten Lebens in Familien« werden an Hand der dargestellten Fehler, blinden Flecken, Verführungen und Fallen diskutiert. Der Vergleich der eigenen Praxis mit der im Handbuch reflektierten Fallarbeit sensibilisiert für die sozialen und seelischen Konfliktentwicklungen in schwierigen Familienkonstellationen mit oft schwer zugänglichen Bewohnern. Die Texte sind in praktischen Entwicklungsphasen dargestellt, die als Folien für ein Modelllernen genutzt werden können. Der individuelle Hilfe- und Betreuungsbedarf fällt sehr unterschiedlich aus und wird anhand von typischen Szenarien aus der Alltagspraxis vorgestellt:

Hilfeplangespräch
erste Kontaktaufnahme
Kennenlernen und Beziehung knüpfen
gemeinsame Sprache finden
Probewohnen
Einzug
Verwöhnen und Gewöhnen
Grenzen testen und Grenzen setzen
Alltagsanpassung (z. B. Sauberkeit, Kleidung, Hygiene, Rauchen)
Beschäftigung
selbstdestruktive, aggressive und psychotische Krisen.
Das Handbuch lädt zur Biographiearbeit mit Bewohnern ein. Aus Krankheits- und Behinderungsgeschichte wird Lebensgeschichte und lebensgeschichtlicher Sinn entziffert. Es geht um Standards für die personenzentrierte Begleitung, um Kriterien für die Auswahl von Familien und Bewohnern und um Wege, wie der häufig misstrauisch beäugte Baustein im Verbund mit den übrigen Betreuungseinheiten gefestigt werden kann. Auch werden Vor- und Nachteile unterschiedlicher Praxismodelle – freie Trägerschaft oder institutionelle Verankerung – anhand der Bedürfnisse von Nutzern und Leistungserbringern abgewogen.
Biografische Anmerkung Christine Schönberger, Jahrgang 1956, Diplompsychologin, arbeitet zzt. im DFG Projekt »Familiale Tradierung von Gesundheitsvorstellungen« am Institut für Rehabilitationswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Gesundheits- und Versorgungsforschung im Bereich chronische Krankheit, Altenpflege und Angehörige von chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen.
... mehr Christine Schönberger, Jahrgang 1956, Diplompsychologin, arbeitet zzt. im DFG Projekt »Familiale Tradierung von Gesundheitsvorstellungen« am Institut für Rehabilitationswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Gesundheits- und Versorgungsforschung im Bereich chronische Krankheit, Altenpflege und Angehörige von chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen.
Peter Stolz, Prof. Dr., Jahrgang 1944, Psychiater, Psychoanalytiker, Hochschullehrer am Fachbereich Sozialwesen der FH-Potsdam. Arbeitsschwerpunkt: Psycho- und Soziogenese von Krankheiten, Gesundheitsförderung. Er baute das Praxisprojekt "Betreuung chronisch psychisch kranker Menschen in Gastfamilien – Psychiatrische Familienpflege im Land Brandenburg" auf.

Peter Stolz, Prof. Dr., Jahrgang 1944, Psychiater, Psychoanalytiker, Hochschullehrer am Fachbereich Sozialwesen der FH-Potsdam. Arbeitsschwerpunkt: Psycho- und Soziogenese von Krankheiten, Gesundheitsförderung. Er baute das Praxisprojekt "Betreuung chronisch psychisch kranker Menschen in Gastfamilien Psychiatrische Familienpflege im Land Brandenburg" auf.

1;Inhalt;42;Vorwort;63;Einleitung;74;Eine Entwicklungsgeschichte: Das Ehepaar Rauch bei Familie Grothe;95;Betreutes Leben in Familien - Chancen und Risiken der Familienpflege;125.1;Psychiatrische Familienpflege in Deutschland - ein kurzer historischer Abriss;125.2;Psychiatrie und Familie zwischen Abwertung und Idealisierung;175.3;Von den Schwierigkeiten einer angemessenen Sprache in der Familienpflege;216;Über die Zukunft familialer Strukturen;256.1;Gelassene und pessimistische Zukunftseinschätzungen;257;Rahmenbedingungen für den Aufbau des Betreuten Lebens in Familien;287.1;Gesundheits- und sozialpolitische Zielvorstellungen;287.2;Hilfeplanung für Menschen mit Behinderungen;317.3;Sozialrechtlicher und finanzieller Rahmen;327.4;Beteiligte Akteure: Interessen, Motive, Haltungen;367.5;Vermittlung des Konzepts in der Region;377.6;Organisation des Bausteins und betriebswirtschaftliche Perspektive;407.7;Zusammenfassung der Rahmenbedingungen;428;Das Gesundheits- und Krankheitsverständnis in der Familienpflege;448.1;Die Hartnäckigkeit der pathogenetischen Perspektive;448.2;Die Integrationskraft der salutogenetischen Perspektive;468.3;Subjektive Gesundheits- und Krankheitstheorien in Familien;478.4;Salutogenese in der Familienpflege;499;Normaler Alltag, Integration und Partizipation - Konzepte der Familienpflege;509.1;Der Alltag in Familien als Entwicklungschance;509.2;Entwicklungen und Veränderungen bei den Bewohnern;529.3;Normalität und Normalisierung;549.4;Integration: Chancen und Begrenzungen;549.5;Erfolge und "Gewinne" der Gastfamilien;5510;Familienpflege als Laienhilfe;5710.1;Emotionale und soziale Kompetenzen der Gastfamilien;5810.2;Familien als Lernort;5911;Die Gastfamilien;6011.1;Was zeichnet geeignete Gastfamilien aus?;6011.2;Wie findet man die Gastfamilien?;6011.3;Das Vorgehen bei der Auswahl von Gastfamilien;6111.4;Die Auswahl von Gastfamilien: worauf muss man achten?;6211.5;Voraussetzungen bei Gastfamilien;6311.6;Motive und Erwartungen der Gastfamilien;6712;Die Bewohner;7012.1;Welche Bewohner sind für die Familienpflege geeignet?;7012.2;Motive der Bewohner;7112.3;Unterschiedliche Zielgruppen;7213;Die Aufgaben des Teams;7613.1;Öffentlichkeitsarbeit;7613.2;Aufbau von Kooperationsstrukturen;7613.3;Klientenbezogene Aufgaben;7814;Gastfamilien und Bewohner;8614.1;Die Begleitung der Gastfamilien;8614.2;Stärkung der Beziehungsfähigkeit und Beziehungsbalancierung;8814.3;Empowerment und Vernetzung;8914.4;Nutzung von Entlastungsmöglichkeiten;9014.5;Sicherung einer angemessenen Selbstsorge;9015;Typische Phasen im Zusammenleben und die Aufgaben des Teams;9215.1;Probewohnen;9215.2;Eingewöhnungszeit;9315.3;Krankheitsepisoden und Krisensituationen;9415.4;Fremdes und unverständliches Verhalten;9515.5;Den Alltag im Zusammenleben begleiten;9716;Die Begleitung der Bewohner;10016.1;Integration und Entwicklung;10016.2;Festigung der Identität durch Biografiearbeit;10116.3;Advokatorisches Engagement;10217;Fachlichkeit in der Familienpflege;10417.1;Persönliche und fachliche Qualifikationen;10717.2;Kollegiale Beratung, Supervision und Fallbesprechung;11217.3;Qualifikation und Weiterbildung;11317.4;Fachliche Kompetenzen der Sozialen Arbeit in der Familienpflege;11618;Leben in Familien;11818.1;Die Begleitung von Frau Hoffmann in der Familie Bender;11818.2;Die Begleitung von Herrn Berg in der Familie Dachs;12319;Literaturverzeichnis;12920;Verzeichnis der Webseiten;13421;Abkürzungsverzeichnis;13522;Anlagen A bis J;13622.1;Anlage A;13622.2;Anlage B;14222.3;Anlage C;14722.4;Anlage D;15122.5;Anlage E;15222.6;Anlage F;15622.7;Anlage G;16222.8;Anlage H;16422.9;Anlage I;17122.10;Anlage J;172 1;Inhalt;42;Vorwort;63;Einleitung;74;Eine Entwicklungsgeschichte: Das Ehepaar Rauch bei Familie Grothe;95;Betreutes Leben in Familien - Chancen und Risiken der Familienpflege;125.1;Psychiatrische Familienpflege in Deutschland - ein kurzer historischer Abriss;125.2;Psychiatrie und Familie zwischen Abwertung und Idealisierung;175.3;Von den Schwierigkeiten einer angemessenen Sprache in der Familienpflege;216;Über die Zukunft familialer Strukturen;256.1;Gelassene und pessimistische Zukunftseinschätzungen;257;Rahmenbedingungen für den Aufbau des Betreuten Lebens in Familien;287.1;Gesundheits- und sozialpolitische Zielvorstellungen;287.2;Hilfeplanung für Menschen mit Behinderungen;317.3;Sozialrechtlicher und finanzieller Rahmen;327.4;Beteiligte Akteure: Interessen, Motive, Haltungen;367.5;Vermittlung des Konzepts in der Region;377.6;Organisation des Bausteins und betriebswirtschaftliche Perspektive;407.7;Zusammenfassung der Rahmenbedingungen;428;Das Gesundheits- und Krankheitsverständnis in der Familienpflege;448.1;Die Hartnäckigkeit der pathogenetischen Perspektive;448.2;Die Integrationskraft der salutogenetischen Perspektive;468.3;Subjektive Gesundheits- und Krankheitstheorien in Familien;478.4;Salutogenese in der Familienpflege;499;Normaler Alltag, Integration und Partizipation - Konzepte der Familienpflege;509.1;Der Alltag in Familien als Entwicklungschance;509.2;Entwicklungen und Veränderungen bei den Bewohnern;529.3;Normalität und Normalisierung;549.4;Integration: Chancen und Begrenzungen;549.5;Erfolge und "Gewinne" der Gastfamilien;5510;Familienpflege als Laienhilfe;5710.1;Emotionale und soziale Kompetenzen der Gastfamilien;5810.2;Familien als Lernort;5911;Die Gastfamilien;6011.1;Was zeichnet geeignete Gastfamilien aus?;6011.2;Wie findet man die Gastfamilien?;6011.3;Das Vorgehen bei der Auswahl von Gastfamilien;6111.4;Die Auswahl von Gastfamilien: worauf muss man achten?;6211.5;Voraussetzungen bei Gastfamilien;6311.6;Motive und Erwartungen der Gastfamilien;6712;Die Bewohner;7012.1;Welche Bewohner sind für die Familienpflege geeignet?;7012.2;Motive der Bewohner;7112.3;Unterschiedliche Zielgruppen;7213;Die Aufgaben des Teams;7613.1;Öffentlichkeitsarbeit;7613.2;Aufbau von Kooperationsstrukturen;7613.3;Klientenbezogene Aufgaben;7814;Gastfamilien und Bewohner;8614.1;Die Begleitung der Gastfamilien;8614.2;Stärkung der Beziehungsfähigkeit und Beziehungsbalancierung;8814.3;Empowerment und Vernetzung;8914.4;Nutzung von Entlastungsmöglichkeiten;9014.5;Sicherung einer angemessenen Selbstsorge;9015;Typische Phasen im Zusammenleben und die Aufgaben des Teams;9215.1;Probewohnen;9215.2;Eingewöhnungszeit;9315.3;Krankheitsepisoden und Krisensituationen;9415.4;Fremdes und unverständliches Verhalten;9515.5;Den Alltag im Zusammenleben begleiten;9716;Die Begleitung der Bewohner;10016.1;Integration und Entwicklung;10016.2;Festigung der Identität durch Biografiearbeit;10116.3;Advokatorisches Engagement;10217;Fachlichkeit in der Familienpflege;10417.1;Persönliche und fachliche Qualifikationen;10717.2;Kollegiale Beratung, Supervision und Fallbesprechung;11217.3;Qualifikation und Weiterbildung;11317.4;Fachliche Kompetenzen der Sozialen Arbeit in der Familienpflege;11618;Leben in Familien;11818.1;Die Begleitung von Frau Hoffmann in der Familie Bender;11818.2;Die Begleitung von Herrn Berg in der Familie Dachs;12319;Literaturverzeichnis;12920;Verzeichnis der Webseiten;13421;Abkürzungsverzeichnis;13522;Anlagen A bis J;13622.1;Anlage A;13622.2;Anlage B;14222.3;Anlage C;14722.4;Anlage D;15122.5;Anlage E;15222.6;Anlage F;15622.7;Anlage G;16222.8;Anlage H;16422.9;Anlage I;17122.10;Anlage J;172

Die Bewohner (S. 69-70)Die Familienpflege hat auf veränderte Betreuungserfordernisse der Versorgungslandschaft reagiert. Die Beschränkung der Familienpflege auf psychisch kranke Menschen, wie dies im Namen "Psychiatrische Familienpflege" zum Ausdruck kommt, ist von der Praxis längst überholt. Aber psychisch kranke Menschen bilden noch immer die größte Bewohnergruppe, auch wenn dabei der Anteil von Patienten mit langen Hospitalisierungskarrieren nicht mehr dominiert.Gegenwärtig werden Menschen mit sehr unterschiedlichen Behinderungen in Gastfamilien aufgenommen, ihr Kreis wird kontinuierlich erweitert. Zu den jüngsten Entwicklungen zählt die Betreuung von psychisch kranken Müttern oder Vätern und ihren Kindern in Gastfamilien, die nicht nur im LDS erfolgreich erprobt wurde (www.psychiatrische-familienpflege.de). Die bisher vorhandenen offenen Hilfeangebote, wie Einzelfallhilfe oder sozialpädagogische Familienhilfe, entsprechen oftmals nicht den besonderen Bedürfnissen und Erfordernissen von gesundem Kind und psychisch krankem Elternteil.Ein notwendiger Heimaufenthalt führt zur Trennung von Mutter /Vater und Kind. Das Angebot des gemeinsamen Lebens in einer Gastfamilie erübrigt eine Heimunterbringung der Kinder und verhindert traumatische Trennungen von der primären Beziehungsperson. Mutter und Kind erhalten von den Mitgliedern der Gastfamilie Zuwendung und Unterstützung, die die Mutter / der Vater (zeitweise) nicht mehr gewähren kann. Das familiale Betreuungsfeld beugt sekundären Verhaltensauffälligkeiten vor und erschließt Hilfemöglichkeiten bei bereits vorhandenen Entwicklungsstörungen.Heterogene KlientenstrukturDie Familienpflege scheint sich für Menschen mit sehr unterschiedlichen Behinderungen zu eignen, deren spezieller Bedürfnislage das Leben in Familien mit einer sehr individuellen und persönlichen Assistenz am besten entspricht. Die heterogene Klientenstruktur bedeutet für die Familien und für die Arbeit des Teams, dass die Gewinnung und Ansprache der Bewohner, die Zahl der beteiligten und einzubeziehenden Fachkräfte, die Ziele und die Form der Begleitung in jedem einzelnen Fall abgestimmt und geplant werden müssen.Bewohner nach langjährigem Aufenthalt in einer Institution stellen andere Anforderungen als diejenigen aus dem ambulanten Bereich.Menschen mit geistiger Behinderung haben teilweise andere Schwierigkeiten und andere Bedürfnisse als psychisch kranke Menschen. Sie sind häufig kontaktfreudiger und brauchen sozialen Rückzug nicht in dem Maß wie viele Menschen mit psychotischen Erkrankungen. Welche Bewohner sind für die Familienpflege geeignet? Für die Identifizierung geeigneter Bewohner spielen medizinisch-diagnostische Urteile eine untergeordnete Rolle. Die Bewohner (S. 69-70)Die Familienpflege hat auf veränderte Betreuungserfordernisse der Versorgungslandschaft reagiert. Die Beschränkung der Familienpflege auf psychisch kranke Menschen, wie dies im Namen "Psychiatrische Familienpflege" zum Ausdruck kommt, ist von der Praxis längst überholt. Aber psychisch kranke Menschen bilden noch immer die größte Bewohnergruppe, auch wenn dabei der Anteil von Patienten mit langen Hospitalisierungskarrieren nicht mehr dominiert.Gegenwärtig werden Menschen mit sehr unterschiedlichen Behinderungen in Gastfamilien aufgenommen, ihr Kreis wird kontinuierlich erweitert. Zu den jüngsten Entwicklungen zählt die Betreuung von psychisch kranken Müttern oder Vätern und ihren Kindern in Gastfamilien, die nicht nur im LDS erfolgreich erprobt wurde (www.psychiatrische-familienpflege.de). Die bisher vorhandenen offenen Hilfeangebote, wie Einzelfallhilfe oder sozialpädagogische Familienhilfe, entsprechen oftmals nicht den besonderen Bedürfnissen und Erfordernissen von gesundem Kind und psychisch krankem Elternteil.Ein notwendiger Heimaufenthalt führt zur Trennung von Mutter /Vater und Kind. Das Angebot des gemeinsamen Lebens in einer Gastfamilie erübrigt eine Heimunterbringung der Kinder und verhindert traumatische Trennungen von der primären Beziehungsperson. Mutter und Kind erhalten von den Mitgliedern der Gastfamilie Zuwendung und Unterstützung, die die Mutter / der Vater (zeitweise) nicht mehr gewähren kann. Das familiale Betreuungsfeld beugt sekundären Verhaltensauffälligkeiten vor und erschließt Hilfemöglichkeiten bei bereits vorhandenen Entwicklungsstörungen.Heterogene KlientenstrukturDie Familienpflege scheint sich für Menschen mit sehr unterschiedlichen Behinderungen zu eignen, deren spezieller Bedürfnislage das Leben in Familien mit einer sehr individuellen und persönlichen Assistenz am besten entspricht. Die heterogene Klientenstruktur bedeutet für die Familien und für die Arbeit des Teams, dass die Gewinnung und Ansprache der Bewohner, die Zahl der beteiligten und einzubeziehenden Fachkräfte, die Ziele und die Form der Begleitung in jedem einzelnen Fall abgestimmt und geplant werden müssen.Bewohner nach langjährigem Aufenthalt in einer Institution stellen andere Anforderungen als diejenigen aus dem ambulanten Bereich.Menschen mit geistiger Behinderung haben teilweise andere Schwierigkeiten und andere Bedürfnisse als psychisch kranke Menschen. Sie sind häufig kontaktfreudiger und brauchen sozialen Rückzug nicht in dem Maß wie viele Menschen mit psychotischen Erkrankungen. Welche Bewohner sind für die Familienpflege geeignet? Für die Identifizierung geeigneter Bewohner spielen medizinisch-diagnostische Urteile eine untergeordnete Rolle.

Reihe/Serie Psychosoziale Arbeitshilfen ; Bd.22
Sprache deutsch
Gewicht 530 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Medizin / Pharmazie
Schlagworte Betreutes Wohnen • CD-ROM, DVD-ROM / Medizin/Allgemeines • E-Books • Familie • Familienpflege • HC/Medizin/Allgemeines • Pflege • Psychiatrische Krankenpflege • SOFTWARE/Medizin/Allgemeines
ISBN-10 3-88414-355-7 / 3884143557
ISBN-13 978-3-88414-355-1 / 9783884143551
Zustand Neuware
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