Die Gesundheitsrevolution (eBook)
368 Seiten
Lübbe Life (Verlag)
978-3-7325-9031-5 (ISBN)
Mit 52 hat Maria Borelius das Gefühl, bei ihr geht es körperlich und emotional nur noch bergab - eine unvermeidliche Folge des Alterns? Sie will das nicht hinnehmen und macht sich auf die Suche nach einem besseren Lebensgefühl. Dabei stößt sie auf das Phänomen der heimlichen Entzündungen: Viele gesundheitliche Leiden wie Gelenkschmerzen, Verdauungsprobleme und sogar negative Gefühle entstehen durch unerkannte chronische Entzündungen.
Maria Borelius beginnt ihre Reise zu einem entzündungshemmenden Lebensstil: Sie spricht mit Ernährungswissenschaftlern, Ärzten und Psychologen, macht eine Ayurvedakur in Indien, spürt ihrer Vorfahrin Lucy in Äthiopien nach und besucht einen Glückseligkeits-Workshop in Kalifornien. Nach und nach entwickelt sie ein ganzheitliches Fünf-Schritte-Programm, das ihr Leben komplett umkrempelt - die Gesundheitsrevolution hat begonnen!
<p><strong>Maria Borelius </strong>ist eine schwedische Wissenschaftsjournalistin und Autorin mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher. Sie studierte Biologie, Physik, Mathematik und Wissenschaftsjournalismus, arbeitete für Pharma- und Technikkonzerne auf der ganzen Welt und war in der schwedischen Politik aktiv. Maria Borelius hat vier Kinder und lebt seit siebzehn Jahren in Großbritannien.</p>
Maria Borelius ist eine schwedische Wissenschaftsjournalistin und Autorin mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher. Sie studierte Biologie, Physik, Mathematik und Wissenschaftsjournalismus, arbeitete für Pharma- und Technikkonzerne auf der ganzen Welt und war in der schwedischen Politik aktiv. Maria Borelius hat vier Kinder und lebt seit siebzehn Jahren in Großbritannien.
1.
Ein neues Jahr
Das ungeprüfte Leben
ist nicht lebenswert.
SOKRATES
Das Jahr 2013 hat gerade angefangen.
Ich bin 52 Jahre alt und fühle mich aufgedunsen und verbraucht. Weihnachten hat mir von allem zu viel beschert: Rollmops, Lebkuchen, Käse-Sandwiches, Christstollen, Schnaps, Toffees und mit Lichtgeschwindigkeit verschlungene Tafeln Schokolade. Auf den Feiertagsexzess folgte ein Neujahrstrip nach Kenia mit Cocktails bei Sonnenuntergang am Strand und Drei-Gänge-Menüs mit viel Wein in der samtweichen afrikanischen Nacht.
Die Rückreise dauert 24 Stunden. Als wir nach Hause kommen und ich meine Taschen die Treppen hochtrage, fühle ich mich wie eine 80-Jährige, obwohl ich gerade eine Woche in der Sonne verbracht habe. Ich spüre einen dumpfen Schmerz im Kreuz, und meine Gelenke tun weh. Ich stecke mitten in der Perimenopause, und meine Periode kommt unregelmäßig nach eigener Lust und Laune. Meine Füße sind wund und geschwollen.
Und dann ist da die Sache mit meinem Bauch. Oder meinem »Muffin-Top«, wie es die Frauenzeitschriften gern nennen: eine weiche Rolle, die unbedingt über den Bund meiner Jeans quellen will. Zurzeit verläuft jeder Besuch in einem Bekleidungsgeschäft gleich: Nachdem ich all die figurbetonenden Kleidungsstücke bewundert habe, zieht es mich magnetisch zu den langärmligen Tops, die verhüllen und verstecken.
Zudem habe ich permanent kleine Infekte, bin immer wieder erkältet und habe Halsweh. Die Medikamente, die ich wegen einer andauernden leichten Harnwegsinfektion nehme, machen mich müde und bereiten mir Übelkeit.
So fühlt sich das Altern an. Seufz.
Ich schätze, von nun an gibt es nur noch eine Richtung: steil bergab.
So denkt der melancholische Teil in mir.
Ein anderer Teil schnaubt: »Sei nicht so selbstmitleidig. Sei froh, dass du lebst! Du hast gesunde Kinder und bist in der Lage zu arbeiten. Schau nach vorne.«
Schön und gut.
Aber ein dritter Teil von mir ist auf der Suche nach mehr.
Es gehört zur menschlichen Natur, sich verbessern zu wollen. Du musst nicht immer akzeptieren, was das Leben für dich bereithält. Wir wollen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Fragen verzehren mich innerlich, denn es geht nicht allein um meinen Rücken, meinen Bauch und meine Infekte.
Was ist nur mit meinem starken, glücklichen jüngeren Ich passiert?
Ich mag immer noch stark und glücklich sein, aber die Abstände zwischen den guten Tagen sind länger geworden. Immer öfter wache ich in melancholischer Stimmung auf.
Alles ist grau.
Dann bedauere ich, dass ich mit den Kindern so viele Dinge nicht unternommen habe, als sie jünger waren. Ich trauere um meinen toten Vater, meinen toten Bruder und meine Mutter, die krank ist. Wenn es Schwierigkeiten auf der Arbeit gibt, reagiere ich gereizter und empfinde Hindernisse als persönliche Niederlagen – statt sie als Herausforderungen zu sehen, die mit Kreativität und Willenskraft bewältigt werden können. So hätte ich es früher betrachtet.
Ich erstelle eine gedankliche Checkliste.
Wie steht es um die Balance in meinem Leben?
*
Meine Essensgewohnheiten sind, glaube ich, okay. Nach den Exzessen meiner Teenagerjahre haben sich meine Gewohnheiten nach und nach normalisiert. Ich esse, wonach mir ist, was in der Regel bedeutet, dass ich selbst koche – mit viel Gemüse und Olivenöl. Wenn mir danach ist, einen Schokokuchen zu backen oder gebrannte Mandeln unters Vanilleeis zu mischen und Karamellsoße darüber zu gießen, tue ich es, ohne groß darüber nachzudenken. An einem Abend kann ich ganz problemlos drei Toastscheiben mit viel Butter, Käse und Orangenmarmelade verputzen und mich nur flüchtig schuldig fühlen – ich weiß nicht mal genau, warum.
Aber das, was ich für gewöhnlich jeden Tag esse, ist in keiner Weise extrem. Ich liebe Tee, den ich in rauen Mengen trinke – genau wie meine Mutter und meine englische Großmutter –, aber meinen Kaffeekonsum habe ich zurückgeschraubt, weil ich davon Kopfschmerzen bekomme; erst macht er mich kribblig, dann müde.
Ich mag es, Sport zu treiben, aber ohne bestimmtes Ziel.
Wenn ich ein paar Artikel über ein neues Trainingsprogramm lese, mache ich es für ein, zwei Wochen. Ich jogge ein bisschen, wenn ich Zeit habe und das Wetter mitspielt. Dann noch ein paarmal in der Woche leichtes Gewichtheben, ein bisschen Schwimmen und Yoga. Alles ist erlaubt, aber nichts ist in Stein gemeißelt – außer den Spaziergängen mit unserer geliebten Hündin Luna. Ich meditiere. Und ich erinnere mich noch an mein persönliches Mantra. Alles in allem bin ich kein Wrack.
Trotzdem kommt es mir vor, als würde mich die Schwerkraft übermäßig herunterziehen. Das Leben belastet mich unaufhörlich.
Ich gehe zu meinem Gynäkologen.
»Ich glaube, ich bin leicht depressiv«, sage ich zu ihm.
»Nein, Sie sind in der Menopause«, antwortet er.
Muss also alles so sein? Soll ich mich einfach ergeben?
Das liegt nicht in meiner Natur.
Buddha soll gesagt haben: »Wenn der Schüler bereit ist, wird sein Meister erscheinen.« In der Bibel sagt Jesus das Gleiche: »Wer da sucht, der findet.« Der Gedanke, zu einer Reise aufzubrechen, um Neues zu erfahren, Erkenntnisse und Wissen zu erlangen, ist Teil unserer spirituellen Tradition.
Also werde ich genau das tun.
*
Auf einer Geschäftsreise in die Vereinigten Staaten fällt mir im Schaufenster einer Flughafenbuchhandlung ein Buch auf. Es hat einen typisch amerikanischen Titel: Jetzt zum Traumkörper: Mit Clean Eating in jedem Alter toll aussehen und sich fantastisch fühlen. Die Frau, die das Cover ziert, ist kein 25-jähriges Model, sondern in meinem Alter und strahlt vor Gesundheit. Sie scheint mich willkommen zu heißen.
Ihr Name ist Tosca Reno, und sie schreibt auf intelligente und überzeugende Weise über ihren Weg zu einer besseren Gesundheit. Sie erzählt, wie sie in ihren Vierzigern ihrem Leben entkam – als übergewichtige und depressive Hausfrau, die sich nachts mit Eiscreme und Erdnussbutter vollstopfte, und eine Reise antrat, um ihre Gesundheit zurückzuerlangen.
Mit dem Eiscreme-und-Erdnussbutter-Teil kann ich mich vollkommen identifizieren. Also verfolge ich fortan ihren Blog.
Tosca bereitet Smoothies zu, trainiert mit Gewichten und nimmt viele Proteine zu sich. Doch eines Tages schlägt der Blog auf einmal eine andere Richtung ein. Es geht nicht länger um erfreuliche Tipps für ein gesundes Leben, sondern um tiefe Trauer. Toscas Mann hat Lungenkrebs und nur noch wenige Tage zu leben. Ein Teil von mir schämt sich dafür, einer amerikanischen Health-Bloggerin zu folgen, die vom Todeskampf ihres Ehemannes erzählt – inklusive Bilder vom Sterbebett. Auf einem begrüßt der sterbende Mann Arnold Schwarzenegger, der offenbar ein alter Freund ist. Das ist schön für die beiden, aber es ist peinlich, dass ich vor meinem Computer sitze und all das lese.
Dennoch bin ich wie gebannt.
Tosca Renos offene und aufrichtige Art, über die letzten Stunden ihres Mannes zu schreiben, lädt den Leser ein teilzuhaben. Nach seinem Tod und der Beerdigung sucht sie sich eine Personal Trainerin, die ihr helfen soll, die Trauer zu überwinden. Diese Trainerin ist eine blonde Kanadierin mit dem Namen Rita Catolino. Die beiden beginnen, für irgendeine Art Wettbewerb zu trainieren, an dem Tosca in Gedenken an ihren toten Ehemann teilnehmen möchte.
Was soll das?, denke ich.
Und zur gleichen Zeit: Wer bin ich, dass ich über jemanden urteile, der gerade einen geliebten Menschen verloren hat?
Tosca und ihre Trainerin bloggen fortan über Gesundheit, Arbeit, Liebe und ihr Seelenleben. Wenn ich lese, was die Trainerin schreibt, löst es etwas in mir aus. Es geht um mehr als schnödes Gewichtheben oder Laufen. Es geht um inneres Licht.
Etwa zu derselben Zeit hatte ich beschlossen, mit zwei anderen Frauen eine Organisation zu gründen, die Einwanderinnen helfen soll, ihr eigenes Business aufzubauen. Der Plan war, sie mit Bildung, moralischer Unterstützung und Mikrodarlehen dazu zu befähigen, ihren Traum von eigener Arbeit und einem eigenen Einkommen zu verwirklichen. Unsere Organisation wird später »Ester Foundation« heißen, und wir stecken seit zwei Jahren in den Vorbereitungen. Nun ist es bald so weit, aber da ich für die Arbeit kein Geld bekomme, muss ich das Projekt neben meinem normalen Job als Unternehmerin und Journalistin und meinem Familienleben voranbringen.
Ich sehe mich folgendem Paradox gegenüber: Ich brauche mehr Energie, habe aber weniger. Ich denke an Flugbegleiter mit ihren Sauerstoffmasken. Was sagen sie noch gleich vor dem Start? Legen Sie zuerst Ihre eigene Sauerstoffmaske an, bevor Sie anderen helfen. Ich bin gezwungen, mich selbst irgendwie aufzurichten, mir selbst neue Kraft zu geben, um anderen Kraft geben zu können und dieses Projekt zu realisieren, für das ich brenne. Und die Zeit läuft.
Plötzlich habe ich eine Idee. Ich werde diese Rita Catolino kontaktieren und sie fragen, ob sie mich auch trainieren kann – online, über den Atlantik hinweg.
*
Schnell stelle ich fest, dass Rita Catolino eine Art Fitness-Promi in dieser mir fremden Welt ist und Frauen für Bodybuilding- und Fitness-Wettbewerbe trainiert. Anders gesagt: Sie ist in einer vollkommen anderen Liga unterwegs als ich.
Also schreibe ich ihr eine E-Mail:
Liebe Rita Catolino,
ich schreibe Ihnen von jenseits des Atlantiks. Ich bin weit davon entfernt, ein amerikanischer Fitness-Promi...
Erscheint lt. Verlag | 27.3.2020 |
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Übersetzer | Tobias Schumacher-Hernández |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Health Revolution |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Innere Medizin | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Onkologie | |
Schlagworte | 20. - 21. Jahrhundert • Abnehmen • Antioxidantien • Ayurveda • Bauchschmerzen • Beschwerden • Blutdruck • Brustkrebs • Chronische Entzündungen • Darmbakterien • Depression • Diabetiker • Diät • Entspannung • Ernährung • Ernährungsfragen und -tipps • Ernährungsumstellung • Ernährungswissenschaft • Gemeinschaft • Gesunde Ernährung • Gesundes Leben • Gesundheit • gute Fette • Hormonhaushalt • Innere Entzündungen • Kohlenhydrate • Kopfschmerzen • Krafttraining • Krebs • Kurkuma • Lebensumstellung • Meditation • Müdigkeit • Nahrungsergänzung • Proteine • Religion • Rückenschmerzen • Schlaflosigkeit • Schmerzen • Sport • Stoffwechsel • Verdauung • Verdauungsprobleme • Vitamin • Vitamine • Wechseljahre • Yoga |
ISBN-10 | 3-7325-9031-3 / 3732590313 |
ISBN-13 | 978-3-7325-9031-5 / 9783732590315 |
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