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Kieferostitis und NICO -  Caterina Teresa Guccione

Kieferostitis und NICO (eBook)

Stumme chronische Entzündungen im Kieferknochen erkennen und systemisch behandeln
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
336 Seiten
Hans-Nietsch-Verlag
978-3-86264-867-2 (ISBN)
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Gesunder Mund - gesunder Mensch: Versteckte Krankheiten des Kieferknochens erkennen und behandeln Obwohl Herderkrankungen in Form entzündlicher oder degene-rativer Prozesse den Beobachtungen von Umweltzahnmedizinern und ganzheitlichen Zahnmedizinern zufolge dramatisch auf dem Vormarsch sind, werden sie bislang leider selten richtig diagnostiziert und behandelt. Alle, die an einer chronischen Erkrankung leiden, sollten immer auch an Zahn- und Kieferherde als Ursache oder zumindest Verstärker denken. Dieser erste ganzheitliche Ratgeber zum Thema kann den Weg zu einer korrekten Diagnose und wirksamen Therapie aufzeigen. Ein wertvoller Leitfaden für Patienten und Therapeuten, der zeigt, welche vielfältigen systemischen Auswirkungen eine Erkrankung wie Kieferostitis oder NICO mit sich bringt, warum sie oft nicht erkannt wird und wie sie erfolgreich behandelt werden kann. Die fundierten Informationen decken ein breites therapeutisches Spektrum ab. Mit einem Vorwort von Dr. Thomas Hoch, Umweltzahnmediziner, und einem Nachwort von Dr. Karin Bender-Gonser, holistische Zahnmedizinerin.

Vorwort


Die Behandlung von akuten Erkrankungen, wie beispielsweise Infektionen, Unfällen, Verletzungen oder akuten lebensbedrohlichen Krisen, ist die Stärke der heutigen Schulmedizin. In diesen Bereichen hat sie in den letzten hundert Jahren unschlagbare Erfolge gefeiert und dadurch dort ihre volle Berechtigung. Bei der Heilung der Zivilisationskrankheiten hingegen ist die Schulmedizin häufig machtlos.

Die Entstehung chronischer Erkrankungen hingegen ist multifaktorell und zieht sich über einen längeren Zeitraum hin. Die einzelnen Faktoren bzw. Ursachen sind in ihrer Gewichtung bei jedem Menschen individuell unterschiedlich und statistisch schwer ermittelbar.

Die Umweltzahnmedizin ist eine junge Disziplin der Zahnheilkunde und vereint zahnmedizinisches Wissen und Empirie mit Immunologie, Werkstoffkunde und ganzheitlicher Medizin. Neue labortechnische Untersuchungsmethoden der letzten 10 bis 15 Jahre ermöglichen nun den wissenschaftlichen Nachweis bisher wissenschaftlich nicht anerkannter Theorien zur Entstehung von chronischen Erkrankungen – den nichtinfektiösen Zivilisationskrankheiten.

Die Menschen der heutigen Zeit sind massiven Lebens- und Umweltveränderungen ausgesetzt, die es in dieser Form in der gesamten Menschheitsgeschichte bislang noch nie gab. Unaufhaltsam und zunehmend vergrößerte sich in den letzten hundert Jahren die Belastung der Menschheit durch selbst verursachte, lebensfeindliche Umweltbedingungen. Industriell verarbeitete Nahrung geht mit dem Verlust von lebensnotwendigen Vitalstoffen einher. Die Luft, die wir atmen, der Boden, auf dem unsere Lebensmittel wachsen, und das Wasser, das für uns lebensnotwendig ist, werden durch chemische, krank machende Substanzen weltweit verunreinigt, sodass ein Ausweichen kaum noch möglich ist. Die massive Verbreitung und Zunahme der Funktechnologie (seit 1996 in Deutschland flächendeckend) und die unaufhaltsame Verbreitung von Strahlenquellen in unserer unmittelbaren Umgebung, wie DECT-Telefone, WLAN, Mobilfunk, Bluetooth usw., führen dazu, dass die meisten von uns heute und zukünftig nahezu dauerhaft schädlicher Strahlenbelastung ausgesetzt sind.

Solche künstlichen Einflüsse auf unser Abwehr- und Regulationssystem (Immunsystem) haben wir als Menschheit in unserer gesamten evolutionsbiologischen Entwicklung noch nie erlebt. Die rasante Zunahme der allergischen Krankheiten wie z. B. Asthma, Heuschnupfen sowie der Autoimmunerkrankungen (multiple Sklerose, Morbus Crohn, Fibromyalgie, Hashimoto [chronische lymphozytäre Thyreoiditis]) in den letzten zwei Jahrzehnten lassen hier ebenfalls einen Zusammenhang vermuten.

Häufig wird heute auch von Stress als Krankheitsverursacher gesprochen. Dabei muss der oft erwähnte psychische Stress zuerst interpretiert werden, denn: Wir sind evolutionsbiologisch durchaus auf Stress eingerichtet. Hunger und Lebensgefahr waren, durch verschiedenste Situationen in der Natur, regelmäßige Begleiter in der gesamten Entwicklungsgeschichte des Menschen. Darauf hat sich unser Organismus eingestellt und für solche, meist kurzen Stresssituationen ein „Ablaufprogramm“ entwickelt. Dabei wird die maximale Leistung in kurzer Zeit bereitgestellt, um die Stresssituation für den Organismus durch Angriff, Flucht oder Verteidigung zu bewältigen. Dieser „Alarmzustand“ des Körpers wird Sympathikotonus genannt. Das dann ablaufende Regulationsprogramm beeinflusst – nach entsprechender Aktivierung durch Stress – den gesamten Organismus und läuft immer nach dem gleichen Muster ab: Das Herz-Kreislauf-System wird dazu angeregt, maximal zu arbeiten; Blutdruck und Herzschlag werden erhöht; die Blutversorgung in der Skelettmuskulatur wird durch Gefäßerweiterung gesteigert und im Verdauungsbereich (durch Gefäßdrosselung) verringert. Die Atemwege erweitern sich, um mehr Sauerstoff aufnehmen zu können, und die Pupillen vergrößern sich, um mehr wahrnehmen zu können. Der Blutzuckerspiegel steigt zwecks Energiebereitstellung, und das Immunsystem wird heruntergefahren, um Energie einzusparen. Die Konzentrationsfähigkeit erhöht sich und wir sind wach.

Das alles geschieht, um schnell die maximale Leistung innerhalb kürzester Zeit abrufen zu können. Die Ursache des Stresses soll durch „Kampf oder Flucht“ (fight-or-flight response) behoben werden. Gleichzeitig werden Aktivitäten wie Verdauung und Entgiftung, Heilung, Regeneration und Fortpflanzung zum Zwecke des Energiesparens heruntergefahren. Wir sind dann, wie bereits erwähnt, im Sympathikotonus. Genetisch sind wir also auf relativ kurz andauernden Stress programmiert. Innerhalb weniger Minuten, manchmal auch Stunden, hatte sich das Problem gelöst: Der Säbelzahntiger hatte uns erwischt oder wir haben die sichere Höhle erreicht!

Aktiviert wird der Sympathikus durch die psychische Wirkung einer Situation. Während unsere Vorfahren mit Angriff, Flucht oder Verteidigung auf Tiere, andere Menschen oder Naturereignisse reagieren mussten, sind es heute „moderne“ Angriffs- oder Verteidigungssituationen, die diesen Teil unseres Nervensystems aktivieren – bei der Arbeit, beim Autofahren, beim Sport oder in der Partnerschaft. Auch virtuelle Situationen, wie spannende Filme, Computerspiele und moderne Medien in jeder Form (außer, wenn es etwas Schönes und Entspannendes ist), wirken – ohne unseren Willen – aktivierend auf den Sympathikus. Lärm und elektromagnetische Frequenzen wie z. B. WLAN und bestimmte Lichtfrequenzen (insbesondere Blautöne) aktivieren unser autonomes Alarmsystem auch nachts, in einer Zeit also, die eigentlich für die Regeneration bestimmt ist.

Der andere Zustand, den unser autonomes Steuerungssystem (das vegetative Nervensystem) in Ruhe einnimmt, ist der Entspannungszustand (Parasympathikotonus). Jetzt können Dinge wie Regeneration, Verdauung, Entgiftung, Heilung und Fortpflanzung optimal funktionieren, weil die entsprechenden Voraussetzungen (z. B. volle Blutversorgung im Darm bei der Verdauung) vom autonomen Nervensystem sinnvoll reguliert werden. Der Parasympathikus wird aktiviert, wenn wir innerlich entspannt sind: im Schlaf und Halbschlaf, beim Meditieren, wenn wir Entspannungstechniken üben, schöne Musik hören oder entspannende Literatur lesen. Das Gefühl, bei all dem ist, dass wir „in der sicheren Höhle sind“, und es aktiviert den Parasympathikus und damit sämtliche Regenerationsabläufe im Organismus.

Das Problem der meisten Menschen in der heutigen Zeit ist der ständige Alarmzustand (Sympathikotonus), der durch die verschiedenen Stressauslöser aktiviert wird. Dieser Daueralarmzustand führt bei vielen Menschen zu Krankheitssymptomen und zum „Ausbrennen“, dem klassischen Burn-out. Es wird dem Körper zu wenig Zeit gegeben, um in den Entspannungsmodus (Parasympathikotonus) zu kommen. Das sollte bei jeder Heilung von chronischen Erkrankungen beachtet werden. Auch die optimale, vollständige Heilung einer Wunde (restitutio ad integrum) ist nur im Parasymphatikotonus möglich. Leider wird das z. B. bei vielen Zahnoperationen häufig missachtet, und so kommt es zu Wundheilungsstörungen. (Die Ruhe danach ist wichtig – je länger, desto besser!)

In der heutigen Zahnmedizin spielen vier chronische Belastungsfelder (Störfelder) eine wesentliche Rolle:

1.Metalle im Mund (vor allem verschiedene Metalle gleichzeitig);

2.wurzelbehandelte, also tote Zähne;

3.NICO oder Kieferostitis

4.und verlagerte Weisheitszähne, die einen unterschwelligen, aber lang andauernden Stressor darstellen.

Jedes dieser Störfelder kann bereits für sich allein krankheitsverursachend sein, z. B. als Auslöser für Rheuma und Gelenkerkrankungen. Abhängig ist das von der Stärke der Belastung, der Vitalität des Patienten, der Belastungsdauer sowie weiteren Faktoren. Durch ihre permanente Stresswirkung verhindern Störfelder eine wirkliche Heilung von chronischen Erkrankungen wie einen immer wieder auftretenden Schmerz. Deshalb müssen Störfelder bei der Behandlung von Zivilisationskrankheiten miteinbezogen werden. Vor diesem Hintergrund möchte ich nun näher auf das genannte Störfeld der NICO eingehen:

NICO (neuralgieinduzierende, kavitätenbildende Osteolyse) kann man als „schmerzauslösende, hohlraumbildende Knochenauflösung im Kiefer“ übersetzen. Dabei sind Schmerzen (Neuralgien) gemeint, die fern der erkrankten Stelle auftreten, z. B. in Form von Migräne oder Gelenkschmerzen. NICO ist eine schlecht durchblutete Knochenzersetzung im Kieferknochen. Sie wird auch als „fettig-degenerative Entzündung des Kieferknochens“ (FDOK) oder ischämische Osteonekrose bezeichnet. Sie hat nichts mit der durch Medikamente ausgelösten Form der Osteonekrose zu tun, die durch Medikamentengabe bei Osteoporose und Krebs entstehen kann.

Die biologischen Zusammenhänge liegen dabei insbesondere in der chronischen Entzündung und toxischen Wirkung von NICO in...

Erscheint lt. Verlag 18.11.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Medizin / Pharmazie Zahnmedizin
ISBN-10 3-86264-867-2 / 3862648672
ISBN-13 978-3-86264-867-2 / 9783862648672
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