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Unbehagen in psychoanalytischen Institutionen

Konflikte, Krisen und Entwicklungspotenziale in Ausbildung und Berufsausübung
Buch | Softcover
182 Seiten
2019
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2744-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Unbehagen in psychoanalytischen Institutionen - Sylvia Zwettler-Otte
CHF 37,65 inkl. MwSt
Ausgehend von Freuds Unbehagen in der Kultur betrachtet die Autorin das Gefühl des Unbehagens in psychoanalytischen Institutionen als mögliches Zeichen von Verdrängungsprozessen. Dazu untersucht sie fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und Berufsausübung und zieht auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann konstruktive Veränderungen anregen. Auf Basis eigener langjähriger Arbeitserfahrungen in psychoanalytischen Institutionen beleuchtet Sylvia Zwettler-Otte zahlreiche Problemstellungen.
Ausgehend von Freuds Unbehagen in der Kultur betrachtet die Autorin das Gefühl des Unbehagens in psychoanalytischen Institutionen als mögliches Zeichen von Verdrängungsprozessen. Dazu untersucht sie fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und Berufsausübung und zieht auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann konstruktive Veränderungen anregen. Eine bessere Balance zwischen Selbstachtung und zweckmäßiger Anpassung an die Institution in ihrem soziokulturellen Umfeld fördert als gemeinsame Aufgabe sowohl das Individuum als auch die Bindung an die Gemeinschaft.Auf Basis eigener langjähriger Arbeitserfahrungen in psychoanalytischen Institutionen beleuchtet Sylvia Zwettler-Otte zahlreiche Problemstellungen - z.B. Autoritätskonflikte, Abhängigkeiten, Instrumentalisierungen und Konflikte zwischen Individuum und Gruppe sowie die notwendige differenzierte Erforschung theoretischer Entwicklungen.

VorwortI Fehl-Leistungen als Phänomene in psychoanalytischen InstitutionenDas Unbehagen in der Kultur wiedergelesen1 Vorbemerkung zu Fehlleistungen, Fehl-Leistungen und dem Unbehagen, das sie verursachen2 Unbehagen und Wunschphantasien2.1 Das »ozeanische Gefühl«2.2 Die Vorstellung einer »fördernden Umwelt«2.3 Freuds Hoffnungen und die Anfänge psychoanalytischer Institutionen2.4 Die Fortwirkung frühester Wunschphantasien3 Erwartungen an psychoanalytische Institutionen - Ein Jahrhundert nach Freud4 Beispiele wesentlicher Fehl-Leistungen und Dilemmata4.1 Die Fehl-Leistung der Unterschätzung symbiotischer Bedürfnisse4.2 Die Fehl-Leistung der Verleugnung destruktiver Neigungen4.3 Die Fehl-Leistung einer nur scheinbaren Aufnahme- und Kontaktbereitschaft4.4 Die Fehl-Leistung der Expansion ohne Rücksicht auf Verluste4.5 Die Fehl-Leistung des Ignorierens alter Bindungen5 ZusammenfassungII Unbehagen als »Arbeitsaffekt«III Besonderheiten der Beziehung zwischen Individuum und psychoanalytischer Institution1 Ein verstärkter Gegensatz von Individuum und Gruppe1.1 Die eigene Analyse1.2 Die Ausbildungsgruppe1.3 Die Beziehung zur eigenen psychoanalytischen Institution2 Die »Zeitlosigkeit des Unbewussten« als tägliches Brot2.1 Der Umgang der Analytiker mit ihrem Alter2.2 Überalterung in psychoanalytischen Institutionen3 Die Arbeit des Negativen innerhalb der Gruppen3.1 Ein Blick zurück zu den Fehl-Leistungen3.2 Unsicherheiten statt Sicherheiten3.3 Ambivalenz statt realitätsgerechte Anerkennung3.4 Der selbst auferlegte Beweiszwang3.5 Implizite Theorien - Macht und Ohnmacht von Konzepten3.6 Der Austausch unter Analytikern3.7 Bye-bye, sexuality?IV Psychoanalytische Autoritäten Fördernde und hemmende Umstände1 Zwischen Suche und Flucht2 Befreiungsversuche3 Zitate - Ein Netzwerk von AutoritätenV Ethik als Nachdenken über das, was man tut oder unterlässt1 Der Rahmen der Psychoanalyse2 »Ein ethischer Fehler = ein technischer Fehler«3 Entgleisungen4 Eine Anlehnung an den Hippokratischen EidVI Unterschiedliche Perspektiven dreier Generationen in einem psychoanalytischen InstitutAnhand Batya Gurs Roman Denn am Sabbat sollst du ruhen1 Die jüngste Generation - Lehranalysand Dr. Gold2 Die mittlere Generation - Mordopfer Dr. Eva Neidorf3 Die älteste Generation - Kollege Dr. Hildesheimer4 Der Außenseiter - Inspektor OchajonVII Exkurs zu Wilfred W. Bions Learning from Experience und Experiences in Groups1 Das Aushalten von Unsicherheit2 Bions Ergänzungen zu Freuds Theorien über die Gruppe2.1 Die Basisannahmen2.2 Die »gute, gesunde Gruppe«2.3 Erkenntnisse für psychoanalytische Institutionen2.4 Die GruppenleitungVIII Viele Kongresse und die Klage »Keiner hört zu!«1 Überlegungen zu Bions Basisannahmen und unserer Diskussionsbereitschaft2 Das Auftauchen weiterer FragenIX Die beendete eigene Analyse - Und danach?1 Die endliche und die unendliche Übertragung2 Hilfsangebote von Analytikern2.1 Seminare für Analytiker zu Beginn ihrer selbstständigen Arbeit2.2 Eine spezielle Methode von Donald Meltzer3 Die »Übertragung der Übertragung«X Freuds »Doppelindividuen« - Gibt es sie doch?1 Vom Narzissmus zum Objekt und wieder retour2 Widerstreitende Tendenzen3 Doppelindividuen - Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung4 Divalenz und AmbivalenzXI »Doppelinstitute« - Eine Vision1 Überlegungen zum »reiferen Narzissmus«2 Doppelindividuen in leitender Funktion2.1 Der Zweck psychoanalytischer Institutionen2.2 Die Grenzen psychoanalytischer Institutionen2.3 Kommende und gehende Mitglieder2.4 Untergruppen2.5 Gruppenspezifische Wertschätzung der Mitglieder2.6 Die Wahrnehmung von und der Umgang mit Unzufriedenheiten3 Zwischen Containment und ZumutungXII SchlussfolgerungenLiteraturRegister

»Die Autorin hat mit diesem schmalen, aber kompakten, an analytischer Theorie und Erfahrung reichen Band ein wichtiges und genuin analytisches Werk geschaffen, das dazu anregt, Unbehagen - wie in der Psychoanalyse generell - nicht loswerden zu wollen, sondern als bedeutsames Signal zu begrüßen, als Hinweis auf unbewusste Konflikte und Ansporn, diese zu klären.« Annegret Wittenberger, PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 75. Jahrgang, Heft 12, Dezember 2021 »Das Buch ist sehr gut und für die komplexen Inhalte verständlich geschrieben. Es ist eine sehr selbstkritische Auseinandersetzung mit dem psychoanalytischen Wirken. Zwettler-Otte zitiert viele psychoanalytische Autoritäten, mit deren Theorien sie sich kritisch auseinandersetzt und daraus Eigenes entwickelt. Als Psychoanalytikerin finde ich es ein sehr wichtiges Buch für unsere Therapierichtung, um unsere eigene Arbeit zu reflektieren.« Veronica Defièbre, à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung, Heft 2/2020 »Das von gedanklicher Pragnanz gepragte Buch bereichert die Auseinandersetzung mit dem, was in Institutionen an sich wechselseitig bedingenden individuellen und gruppenbezogenen Dynamiken und Prozessen stattfindet, und bietet mit dem Konzept der Doppelindividuen eine Vision an.« Jürgen Golombek, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 1/2020 »Der schmale Band enthält inhaltsreiche Denkansätze mit bedeutungsvollen Einschätzungen, die auch zum Mitleiden über den kollegialen Umgang einladen. [...] Das Buch dürfte über Psychoanalytiker hinaus für alle von Interesse sein, die Dynamiken institutioneller Prozesse verstehen und für die eigene Arbeit nutzbar machen wollen.« Jürgen Golombek, Deutsches Ärzteblatt PP 9/2019 »Ein lesenswertes Buch, dessen Stärke in der differenzierten Darstellung des Unbehagens innerhalb der psychoanalytischen Institutionen und generell der Psychoanalyse gegenüber liegt.« Elisabeth Kalckstein, ÖAGG Feedback 3&4/2019

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Bibliothek der Psychoanalyse
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 125 x 205 mm
Gewicht 230 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Psychoanalyse / Tiefenpsychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Ambivalenz • Arbeit in Gruppen • Arzt-Patienten-Beziehung • Autorität • Berufsethik • Frühgeschichte der Psychoanalyse • Konflikt • Psychoanalyse • Psychoanalytische Ausbildung • Psychoanalytische Institutionen • Psychotherapie • Wilfred R. Bion
ISBN-10 3-8379-2744-X / 383792744X
ISBN-13 978-3-8379-2744-3 / 9783837927443
Zustand Neuware
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