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Handbuch Neuraltherapie -

Handbuch Neuraltherapie (eBook)

Fachbuch-Bestseller
Therapie mit Lokalanästhetika

Stefan Weinschenk (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2020 | 2. Auflage
976 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-220511-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
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<p><strong>Das Standard-Lehrwerk der Neuraltherapie, geschrieben von den international führenden Neuraltherapeuten.</strong></p> <p>Die anschauliche und praxisnahe Darstellung macht es dem Einsteiger leicht, sich in die Methode einzuarbeiten. Für den fortgeschrittenen Neuraltherapeuten ist dieses Buch ein unerschöpfliches Nachschlagewerk.</p> <p>Vollständig in Theorie und Praxis:</p> <ul> <li>Darstellung der aktuellen wissenschaftlichen Studienlage</li> <li>Anatomische und neurophysiologische Grundlagen</li> <li>Genaue Anleitung der verschiedenen Injektionstechniken</li> <li>Umfassender Indikationsteil: Neuraltherapie in den einzelnen Fachgebieten</li> <li>Einsatz der Methode in Kombination mit anderen regulatorischen Verfahren</li> <li>Zeichnungen und Fotografien demonstrieren die richtige Anwendung</li> </ul>

Geleitworte zur 2. Auflage


Geleitwort Professor Treede


In der Schmerztherapie beobachten wir weltweit derzeit eine Wiederentdeckung interventioneller Verfahren, jetzt aber eingebettet in die multimodale Schmerztherapie zusammen mit Pharmakotherapie, Physiotherapie und Psychotherapie. Dabei fällt den Lokalanästhetika (LA) als einer nebenwirkungsarmen Stoffgruppe in Zukunft eine wichtige Rolle zu. Das vorliegende Handbuch trägt dieser Entwicklung Rechnung in mehrfacher Hinsicht.

Ihrem Namen entsprechend wirken Lokalanästhetika lokal am Applikationsort durch Blockade spannungsgesteuerter Natriumkanäle in erregbaren Geweben wie Nerven und Skelettmuskeln. Auf diese Weise können im peripheren Gewebe an den nozizeptiven Nervenendigungen generierte Aktionspotenziale vor ihrem Eintritt ins Zentralnervensystem blockiert werden; hierdurch kann einerseits die akute Schmerzwahrnehmung und andererseits auch die zentrale Sensibilisierung verhindert werden. Neben den peripheren Nerven bieten auch die Skelettmuskeln und die sie umgebenden Faszien klinisch interessante Ansatzpunkte für diese Art von Therapie.

Gerade bei geringen Dosen von Lokalanästhetika wird neben der Leitungsblockade auch die Beeinflussung der Erregbarkeit diskutiert, die zu einer frequenzabhängigen Blockade einiger hoch aktiver Eingangssignale führen kann. Eine verbesserte Selektivität der Wirkungen könnte auch durch den Einsatz von Modulatoren an den nozizeptorspezifischen Subtypen von Natriumkanälen erzielt werden; entsprechende Substanzen sind aber bisher noch nicht klinisch verfügbar. Darüber hinaus scheinen auch die systemische Resorption und nachfolgende systemische Wirkung der zunächst lokal applizierten Lokalanästhetika eine Rolle zu spielen.

Das vorliegende Werk hat sich seit seinem Erscheinen als Standardwerk der Neuraltherapie etabliert. Die jetzt vorliegende Auflage erweitert die profunde wissenschaftliche Basis um die neuesten Forschungsergebnisse. Viele Fragen zu den Wirkmechanismen können zwar noch nicht faktenbasiert beantwortet werden, aber ein wesentlicher Schritt hin zu wissenschaftlichem Fortschritt besteht darin, diese Fragen zunächst zu formulieren. Darüber hinaus bedarf ärztliches Tun und Handeln stets auch ärztlicher Kunst und praktischer Fertigkeiten – viele praktische Hinweise und umfangreiche Anleitungen tragen zu dem großen praktischen Nutzen dieses Handbuches bei.

Aufgrund seines weit gefassten Ansatzes liefert das Werk umfassende Informationen für Forscher, Kliniker, Praktiker und Studierende. Diesem Handbuch ist daher auch in der zweiten Auflage eine weite Verbreitung zu wünschen. Möge es dem Leser nicht nur eine Quelle vieler neuer Fragestellungen zur Therapie mit Lokalanästhetika, sondern auch eine stete Hilfe für die tägliche Arbeit mit chronisch kranken Menschen sein.

Mannheim, im Frühjahr 2020

Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede

CBTM Neurophysiologie, Medizinische Fakultät Mannheim

Geleitwort Professor Weigand


Die Therapie mit Lokalanästhetika bei chronischen Schmerzsyndromen hat gegenüber deren Anwendung in der perioperativen Medizin bislang eine untergeordnete Rolle gespielt. Angesichts der Zunahme chronischer funktioneller und Schmerz-Erkrankungen könnte sie zukünftig als integrative und fachübergreifende Methode eine ähnlich große Bedeutung haben wie Akupunktur oder Manuelle Medizin. Dies belegt die tägliche Praxis in unserem überregionalen Zentrum für Schmerztherapie und Palliativmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Hubert J. Bardenheuer.

In Heidelberg fanden wichtige Meilensteine in der Entwicklung der LA statt: Hier berichtete C. Koller 1884 weltweit zum ersten Mal über die Wirkung von LA, hier entdeckte A. Fleckenstein 1950 deren Wirkung auf den Natriumionenkanal, M. Zimmermann modifizierte hier 1964 die Gate-Control-Theorie und gründete die großen deutschen Schmerzgesellschaften; ab 2000 wurden von M. Hollmann und Mitarbeitern wichtige Erkenntnisse über die antiinflammatorische Wirkung von LA gewonnen, und seit 2003 ist Heidelberg die bislang einzige europäische Universität, an der Neuraltherapie Pflicht- und Prüfungsfach ist. Insofern ist es nur konsequent, dass der Herausgeber als Lehrbeauftragter unserer Universität von hier aus dieses Werk initiiert hat, welches mittlerweile als Standardwerk der Therapie mit Lokalanästhetika (Neuraltherapie) gelten kann.

Dem Herausgeber ist es gelungen, auch in der 2. Auflage international anerkannte Experten aus der Grundlagenforschung und erfahrene Praktiker zu einer interdisziplinären Gesamtschau zusammenzubringen. Mit der klaren evidenzbasierten Ausrichtung und der Aktualisierung der zitierten Forschungsergebnisse liefert das Werk eine Vielzahl von Anregungen zu neuen Studien auch in Bereichen, die traditionell bislang nicht mit Lokalanästhetika in Verbindung gebracht wurden, wie der Infertilität, der Wundheilung, der Sepsisbehandlung oder der Alzheimerforschung, um nur einige wenige zu nennen.

Das Werk gibt aber vor allem jedem praktisch tätigen Therapeuten in der Schmerzmedizin ein umfassendes Handwerkszeug an die Hand und erfüllt dabei sowohl die Bedürfnisse des Arztes in der Klinik als auch in der niedergelassenen Praxis. Das Handbuch ist sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene von großem Nutzen.

Ich wünsche auch der jetzigen 2. Auflage weite Verbreitung und allen Leserinnen und Lesern viel Erfolg bei der Behandlung ihrer kranken Patienten.

Heidelberg, im Frühjahr 2020

Prof. Dr. med. Markus Weigand

Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

Geleitwort Dr. Popat


Welche Bedeutung hat ein Standardlehrbuch über Neuraltherapie? Vielleicht bin ich hier als Präsident einer der großen Gesellschaften, die diese Methode vertreten und lehren, befangen, ich will aber dennoch versuchen, einen Blick „von außen“ auf die Methode zu werfen.

Die Neuraltherapie hat bei vielen Haus- und Fachärzten einen festen Stellenwert in der Behandlung von Schmerzen und funktionellen Störungen. Sie ist aber auch eine unverzichtbare Methode, wenn es dem Praktiker um die Stärkung der Selbstheilungskräfte des Organismus und die Beseitigung von Regulationsblockaden geht. Patienten, denen wir in unseren Praxen begegnen, leiden häufig unter schwierigen, komplexen Systemerkrankungen, bei denen die konventionelle Medizin an ihre Grenzen kommt. Hierin liegt die große Chance für eine Methode mit einem integrativen Ansatz. Chronische Erkrankungen haben vielfältige Ursachen und gehen häufig mit einer lang andauernden, für den Patienten stummen Entzündung einher. Diese silent Inflammation wiederum führt über pathophysiologisch inzwischen gut erforschte Stoffwechselwege zu einer Fülle von Symptomen und Erkrankungen.

An dieser Stelle scheint eine zentrale Funktion der Lokalanästhetika von besonderer Bedeutung zu sein: ihre antiinflammatorische Wirkung. Sie ist mittlerweile in ihren molekularen Mechanismen gut erforscht. Die Neuraltherapie hat damit das Potenzial, auch solchen chronisch kranken Patienten zu helfen. Der neuraltherapeutische Begriff des Störfelds, der diesen Zusammenhang aus Erfahrung heraus seit Jahrzehnten beschreibt, gewinnt vor diesem Hintergrund wieder eine sehr aktuelle Bedeutung.

Die Neuraltherapie wird damit zu einer wichtigen Brückenmethode, in welcher sich die Blickwinkel der Erfahrungsheilkunde und der konventionellen Medizin vereinen lassen. Vielleicht ist sie sogar wegen ihrer soliden Basis aus der Grundlagenforschung und ihres umfangreichen Schatzes aus über 110 Jahren Erfahrung die am besten geeignete Methode, diese verschiedenen Sichtweisen der Medizin zu vereinen.

Dem Herausgeber dieses Buches, Dr. Stefan Weinschenk, ist es auch in der 2. Auflage wieder gelungen, die verschiedenen Aspekte der Neuraltherapie von renommierten Autoren darstellen zu lassen. Ich freue mich, wie umfassend die Neuraltherapie hier von der Grundlagenforschung, der klinischen Forschung über die Historie bis hin zur praktischen Anwendung dargestellt wird. Es freut mich natürlich auch zu sehen, dass eine Anzahl von Autoren aus den Reihen der DGfAN kommt, welche in unseren Kursen sehr aktiv Ärzte in der Methode unterrichten.

Möge dieses Buch Sie, liebe Leserinnen und Leser, in die Lage versetzen, für Ihre Patienten stets die richtige und passende Therapie zum richtigen Zeitpunkt zu finden. Möge es dem Anfänger helfen, sich zu orientieren und zu wiederholen, was er in Kursen über Neuraltherapie gelernt hat. Möge es dem „alten Hasen“ viele neue Anregungen...

Erscheint lt. Verlag 8.7.2020
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde Neuraltherapie
Schlagworte Herdgeschehen • Huneke • Injektionstechnik • Lokalanästhetika • Lokalanästhetikum • Neuraltherapie • Procain • Quaddel • Regulationsmedizin • Reischauer-Blockade • Schmerztherapie • Segmenttherapie • Störfeld • Störfeldtherapie • Sympathikusblockade • Triggerpunkt
ISBN-10 3-13-220511-7 / 3132205117
ISBN-13 978-3-13-220511-6 / 9783132205116
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