Sprachstörungen im Kindesalter (eBook)
224 Seiten
Thieme (Verlag)
978-3-13-162238-9 (ISBN)
Wolfgang Wendlandt: Sprachstörungen im Kindesalter 1
Innentitel 4
Impressum 5
Vorwort der Herausgeberinnen 6
Vorwort 7
Anschriften 9
Inhaltsverzeichnis 10
Teil 1: Einführung 14
1 Einführung 16
Problemstellung: Vorbeugen ist besser als Heilen 16
Zu den Materialien 16
Leserkreis und didaktische Konzeption 17
Zielsetzungen 17
Aufklärung für interessierte Eltern 17
Information und Entscheidungshilfe für betroffene Eltern 17
Basisinformationen für Fachkräfte und Multiplikatoren 17
Arbeitshilfen für Multiplikatoren 17
Arbeitshilfen für Sprachexperten 18
Zur Entstehung und zum Einsatz der Materialien 18
Literatur 19
Einführende Literatur zum Thema Prävention: Früherkennung, Frühberatung, Frühförderung 19
Literatur zu den Anfängen der Arbeitsgruppe Prävention 19
Teil 2: Materialien zur Früherkennung und Beratung 20
2 Wie Kinder sprechen lernen 22
M€?1 22
Überblick 22
Bedeutung der Wurzeln 24
Bedeutung des Stammes 27
Bedeutung der Krone 28
Bedeutung des Wipfels 29
Bedeutung der Sonne 29
Bedeutung der Gießkanne 29
Bedeutung des Bodens: Lebensumwelt, Kultur, Gesellschaft 30
Einzigartigkeit eines jeden Baumes 30
Literatur 31
M€?2 32
Literatur 33
M€?3 34
Einführung 34
Spracherwerb durch Nachahmung und Verstärkung 34
Spracherwerb durch soziale Interaktion 35
Spracherwerb im Kontext seiner kommunikativen Funktion 35
Spracherwerb als Ergebnis einer allgemein-kognitiven Reifung 36
Spracherwerb als angeborene Fähigkeit 37
Literatur 38
M€?4 39
Erwerbsmodelle des ungesteuerten Spracherwerbs 39
Literatur 43
3 Hören und Sprechen 46
M€?5 46
Vorgeburtliche Entwicklung 46
Nachgeburtliche Entwicklung 46
Literatur 47
M€?6 48
Zur Bedeutung des Hörvermögens 48
Wie funktioniert eigentlich das Hören? 48
Hörstörungen bei Kindern 48
Verfahren zur Feststellung der Hörfähigkeit 50
Den Folgebeeinträchtigungen von Hörstörungen entgegenwirken! 50
Literatur 52
4 Zum Ablauf der Sprachentwicklung 54
M€?7 54
Motorik 54
Geistige Entwicklung 54
Spielverhalten 55
Aufmerksamkeit 55
Auditive Wahrnehmung und Sprachbewusstheit 55
Literatur 60
M€?8 61
Sprachverstehen 61
Sprachproduktion 61
Literatur 63
M€?9 64
Sprachverstehen und Sprachverstehensstrategien 64
Lauterwerb und phonologische Entwicklung 65
Wortschatzumfang und Wortartenentwicklung 65
Phasenverlauf der Grammatikentwicklung 66
Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten 68
Literatur 75
M€?10 76
Unterschiedlichkeit der Entwicklung 76
Richtwerte für eine altersgemäße Sprachentwicklung 76
Elternfragebögen nutzen 76
Literatur 76
M€?11 78
Forschungsergebnisse zum Lauterwerb 78
Forschungsergebnisse zum Wortschatzerwerb 79
Forschungsergebnisse zum Grammatikerwerb 80
Forschungsergebnisse zum Einfluss der Mehrsprachigkeit auf die kognitive Entwicklung 81
Forschungsergebnisse zum Einfluss der Mehrsprachigkeit auf die sozio-emotionale Entwicklung 81
Forschungsergebnisse zum mehrsprachigen Erwerb unter den besonderen Bedingungen von Benachteiligung und Behinderung 82
Literatur 83
5 Störungen des Sprechens und der Sprache, Stimmstörungen sowie Schluckstörungen 87
M€?12 87
Aussprachestörungen 87
Sprachentwicklungs„störungen 88
Alalie (Nichtsprechen) 90
Störungen des Redeflusses 90
Stimmstörungen 90
Mutismus 91
Literatur 91
M€?13 92
Störungen der Phonologie 93
Störungen beim Erwerb von Wortbedeutungen und beim Erwerb eines umfangreichen Wortschatzes 93
Störungen der Grammatik 94
Störungen der „Kommunikation 94
Literatur 97
M€?14 98
Erkennungszeichen und Merkmale 98
Tabellarische Gegenüberstellung 99
Literatur 101
M€?15 102
Allgemeine Hinweise zu Stimmstörungen 102
Arten von Stimmstörungen 102
Ursachen von Stimmstörungen 103
Diagnostik und Therapie von Stimmstörungen 103
Literatur 105
M€?16 106
Was sind myofunktionelle Störungen 106
Physiologischer Schluckvorgang 106
Entwicklung der Mund- und Zungenfunktion bei Babys 107
Störungen der Zungen„funktion und des Schluckens 107
Behandlung myofunktioneller Störungen 107
Literatur 108
M€?17 109
Schwierigkeiten in der Diagnose einer Sprachentwicklungsstörung bei mehrsprachigen Kindern 109
Begleitung und Intervention bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern 110
Förderung der Sprechfreude und Steigerung der allgemeinen Sprechaktivität 111
Förderung der Muttersprache 111
Ideen für das Erstgespräch mit Eltern sprachauffälliger, mehrsprachig aufwachsender Kinder 113
Literatur 114
6 Ursachen von Störungen des Sprechens und der Sprache 116
M€?18 116
M€?19 118
Multifaktorielle Erklärung 118
Von der Diagnostik zur Behandlung 120
7 Den Spracherwerb begleiten 122
M€?20 122
Auf den ersten Blick... 122
Überschneidung von Aufgaben und Zielsetzungen 122
Sprachbildung als „übergreifendes Aufgabenfeld 124
Abschließende Überlegungen 125
Literatur 125
M€?21 126
Leben bedeutet Sprechen 126
Literatur 129
M€?22 131
Sprechen lernt sich „wie von selbst“ 131
Bei Sprachstörungen gezielt „Unterstützungsmaßnahmen einleiten 131
Setzen Sie die Methode „Verbesserte Wiederholung“ ein 134
Setzen Sie die Methode „Reformulieren“ ein 135
Schaffen Sie sich Verbündete! 137
Literatur 137
M€?23 139
Nicht kritisieren, nicht bestrafen! 139
Nicht korrigieren! 139
Nicht nachsprechen lassen! 139
Nicht Anweisungen geben, auf welche Art und Weise gesprochen werden soll! 140
Nicht abfragen! 140
Nicht unterbrechen! 140
Nicht in der Babysprache reden! 140
Bremsen Sie nicht die Neugier und den Wissensdurst! 141
Und zum Abschluss: „Mach ich denn alles falsch?“ 141
Literatur 142
M€?24 143
Es besteht die Gefahr, die Entwicklung der Muttersprache mehrsprachig aufwachsender Kinder zu bremsen 144
Es gilt Sprechverweigerungen und Abwehrhaltungen wahrzunehmen 144
Die Sprachfähigkeiten in der Muttersprache dienen als Grundlage für den Zweitspracherwerb 145
Der Zweitspracherwerb stellt eine große Chance dar 145
Passende Regeln für die Praktizierung einer simultanen Zweisprachigkeit finden 146
Sprachmischungen gehören zum Sprechverhalten mehr„sprachig aufwachsender Kinder 146
Eltern mehrsprachiger Kinder sollten über grundlegende Kenntnisse zum kindlichen „Spracherwerb informiert werden 147
Positive Einstellung zur Muttersprache und zur „Mehrsprachigkeit vermitteln 148
Die Flexibilität im Umgang mit den verschiedenen Sprachen fördern 148
Fehler und Fehl„einschätzungen im Umgang mit Mehrsprachigkeit, die nicht „übersehen werden sollten 149
Schlussgedanken 150
Literatur 150
M€?25 152
Welches Spielmaterial soll ich für mein Kind kaufen, um seine Sprachentwicklung zu fördern? 152
Gibt es spezielle „Sprach-/Sprechspiele“? 152
Soll ich mit meinem Kind mehr singen? 152
Ist Fernsehen wirklich so schädlich für unsere Kinder? – Da gibt es doch eine Unmenge an sprachlichen Anregungen 153
Schimpfwörter spricht mein Sohn wie ein Weltmeister. Soll ich die Ausdrücke verbieten? 153
Ist mein Kind nur faul? Manchmal kann es doch richtig sprechen! 154
Sind Sprachstörungen ansteckend? 154
Muss das Kind richtig sprechen können, wenn es eingeschult wird? 154
Müssen Eltern bei einer Sprachtherapie mitarbeiten? 155
Wie erfolgreich sind sprachtherapeutische Maßnahmen? 155
Wie lange dauert eine Sprachtherapie? 155
Literatur 156
M€?26 157
Arbeiten Sie mit dem Therapeuten zusammen! 157
Treffen Sie mit Ihrem Kind klare Vereinbarungen! 157
Halten Sie Ihre Absprachen ein! 158
Akzeptieren Sie die Besonderheiten Ihres Kindes! 158
Geben Sie der Freude Vorrang vor der Pflicht! 158
Slow down – regen Sie sich ab! 158
Bestätigen Sie Ihr Kind bei seiner Eigenarbeit 158
Berücksichtigen Sie bewährte Arbeits- und Lerntechniken! 159
Führen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind so, dass es Freude an der Kommunikation mit Ihnen hat! 159
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für andere Gemeinsamkeiten mit Ihrem Kind! 160
Literatur 160
M€?27 161
Stottert mein Kind? 161
Und wenn die Sprech„unflüssigkeiten zunehmen? 162
Was Eltern über das Stottern wissen sollten 162
Wie sollte ich mich verhalten, wenn mein Kind unflüssig spricht? 164
Was Sie nicht tun sollten, wenn Ihr Kind stottert 166
Lebenssituation 167
Wer hilft dem stotternden Kind sowie seinen Eltern und Erziehern? 167
Literatur 168
M€?28 169
Zur Notwendigkeit „sprachlicher Frühförderung 169
Zur Art und Weise einer professionellen Sprachförderung 170
Literatur 170
8 Fachleute, Institutionen, diagnostische Untersuchungen, Finanzierung 172
M€?29 172
Gute Gründe für eine „fachliche Abklärung 172
Literatur 173
M€?30 174
M€?31 176
Frühzeitige Abklärung 176
Sprachdiagnostik tut nicht weh! 176
Einzelheiten zu einigen diagnostischen Verfahren 177
Von der Diagnostik zur Behandlung 179
Literatur 179
M€?32 180
Die Person des Kindes in seiner Lebenswelt erfassen 180
Das ICF-Modell 180
Beispiel für eine ICF-Diagnostik 181
Entscheidungskategorien im ICF-gestützten Vorgehen 182
Literatur 183
M€?33 184
Kostenträger und allgemeines Verfahren 184
Diagnostik, Beratung und Therapie in einer freien Praxis 184
Diagnostik, Beratung und Behandlung in einer Klinik 185
Diagnostik, Beratung und Behandlung in einer öffentlichen Einrichtung 185
Teil 3: 16 Übungen für die Gruppenarbeit 186
9 Übungen für die Gruppenarbeit 188
Wenn Lernen Spaß macht – zur didaktischen Bedeutung der Übungen 188
Überblick und inhaltliche Zuordnung der Übungen 188
Ü€?1 190
Ü€?2 192
Ü€?3 193
„Vergiftetes Wasser“ 193
„Düngendes Wasser“ 193
Ü€?4 194
Ü€?5 195
Ü€?6 196
Ü€?7 197
Ü€?8 198
Ü€?9 199
Ü€?10 200
Ü€?11 201
Ü€?12 202
Ü€?13 204
Ü€?14 205
Ü€?15 206
Ü€?16 208
Teil 4: Anhang 210
10 Erfahrungen mit einer präventiven Neuorientierung 212
Elternabende, „Veranstaltungen, Vorträge 212
Mehrsprachig aufwachsende Kinder 213
Persönliche Stellungnahmen der Arbeitsgruppenteilnehmer 213
Schlussbetrachtungen 214
11 Sachverzeichnis 216
1 Einführung
1.1 Problemstellung: Vorbeugen ist besser als Heilen
Seit geraumer Zeit ist ein zunehmendes Interesse an Fragen der Früherkennung von Auffälligkeiten und Störungen im Kindesalter zu verzeichnen. Auf dem Gebiet der Logopädie, Sprachheilpädagogik, Linguistik und Phoniatrie/Pädaudiologie hat dies zu verstärkten Bemühungen um sprachauffällige Kinder im Vorschulalter geführt. Mit Besorgnis wird in dieser Altersgruppe die steigende Zahl von Störungen des Sprechens, der Sprache, der Stimme und der Kommunikation registriert.
Fachleute wie Logopäden, Sprachtherapeuten (1), Kinderärzte, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und für Phoniatrie/Pädaudiologie sowie fachkundige Psychologen haben mittlerweile beträchtliches Wissen darüber angesammelt, wie Sprach- und Sprechstörungen bereits im Vorschulalter differenziert diagnostiziert werden und wie eine gezielte sprachliche Frühförderung der Kinder erfolgen kann. Dabei ist auch deutlich geworden, dass das Expertenwissen an Laien weitervermittelt werden muss, um für die große Zahl der sprachauffälligen Kinder unmittelbar nutzbar zu werden. Denn was hilft Expertenwissen, wenn es nur in Spezialeinrichtungen und Praxen wirkt, aber nicht oder nur sehr vereinzelt im Umfeld der Betroffenen verfügbar ist, z. B. in der Familie oder im Kindergarten?
Viele Eltern nehmen die Sprachauffälligkeiten ihrer Kinder, selbst wenn diese für Außenstehende deutlich erkennbar sind, nicht wahr oder leiten viel zu spät Untersuchungen bzw. Fördermaßnahmen ein. Aber auch Vertreter psychosozialer und medizinischer Berufsgruppen, die in der Betreuung von Kleinkindern, Vorschulkindern und Schulkindern tätig sind, erweisen sich nicht selten als „Laien“: So sind z. B. Erzieher, Sozialarbeiter, Kinderärzte und Psychologen ständig gefordert, die Entwicklung eines Kindes zu beurteilen und Entscheidungen zu treffen, z. B. bei den Vorsorgeuntersuchungen, den Kindergarten- und Schulreifeuntersuchungen, den späteren schulischen Reihenuntersuchungen und bei Gutachten über Kinder aus „Problemfamilien“. Dabei vermittelt die Ausbildung dieser psychosozialen und medizinischen Fachkräfte in der Regel zu wenig detaillierte Kenntnisse und methodische Fähigkeiten zur Erfassung von Störungen der Sprache, des Sprechens, der Stimme und der Kommunikation.
Ohne Zweifel sind heute Eltern sowie psychosoziale und medizinische Fachkräfte als neue Zielgruppen für eine gezielte „Prävention“, „gesundheitliche Aufklärung“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ ins Blickfeld gerückt. Diese neuen Aufgabenbereiche werden von den zuständigen Fachdisziplinen mit Leben gefüllt. Das vorliegende Buch will dazu einen Beitrag leisten.
1.2 Zu den Materialien
Das Buch umfasst eine Reihe von in sich abgeschlossenen inhaltlichen Einheiten, den sogenannten Materialien (Teil 2), die in leicht verständlicher Form Überblick und Orientierung zu den folgenden 7 Themenbereichen geben:
-
Wie Kinder sprechen lernen
-
Hören und Sprechen
-
Zum Ablauf der Sprachentwicklung
-
Störungen des Sprechens und der Sprache, Stimm- sowie Schluckstörungen
-
Ursachen von Störungen des Sprechens und der Sprache
-
Sprachförderung/Sprachbildung
-
Fachleute, Institutionen, diagnostische Untersuchungen und Finanzierung
Die einzelnen Materialien enthalten Texteinheiten, Tabellen oder Schaubilder, welche die verschiedenartigen Aspekte des jeweiligen Themenbereichs erhellen. Zu Beginn jeder Materialieneinheit finden die Leserinnen und Leser eine Kurzbeschreibung zu Inhalt, Zielen und den Einsatzmöglichkeiten, am Ende wird auf weiterführende Literatur verwiesen. Als zusätzliche Besonderheit sind im 3. Teil des Buches 16 Übungen für die Gruppenarbeit aufgeführt: Mit ihrer Hilfe können Inhalte aus den einzelnen Materialien/Kapiteln spielerisch im Rahmen von z. B. Elterngruppen, Multiplikatorenschulungen oder Aus- und Fortbildungsseminaren vermittelt werden.
1.3 Leserkreis und didaktische Konzeption
Das Buch will die Kluft zwischen den Experten und den Laien dadurch schließen helfen, dass es wissenschaftlich fundierte Informationen über Sprache/Sprachstörungen/Sprachförderung/Sprachbildung aufbereitet und anschaulich vermittelt. Das Besondere ist also die thematische Auswahl und die didaktische Konzeption. Statt ein Fachbuch zu schreiben, wurde versucht, abgeschlossene Informationsbausteine für die Nutzung durch pädagogische und medizinische Berufsgruppen sowie für interessierte Laien und betroffene Eltern zu entwickeln, die in der Regel nur zufällig fachwissenschaftliche Literatur aus der Logopädie, Sprachheilpädagogik, Phoniatrie und Linguistik sowie Psychologie zu Rate ziehen bzw. sich nicht selten von der unüberschaubaren Informationsfülle der Fachliteratur erschlagen fühlen.
Gleichzeitig soll das Buch aber auch denjenigen Logopäden, Sprachheilpädagogen und Phoniatern sowie anderen Experten als Arbeitshilfe dienen, die in ihrer eigenen Arbeit mit Eltern und Multiplikatoren (z. B. Erziehern und Sozialarbeitern) Beratungs- und Informationsmaterialien einsetzen wollen und dafür geeignete Vorlagen suchen.
Für Studierende der Fachdisziplinen Logopädie, Sprachheilpädagogik/Sonderpädagogik, Klinische Linguistik, Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Medizin, für Erzieher, Ergotherapeuten und Heilpädagogen sowie für verwandte Studienrichtungen und Ausbildungsgänge bietet der vorliegende Band einen hilfreichen Einstieg in die behandelten Themen.
1.4 Zielsetzungen
1.4.1 Aufklärung für interessierte Eltern
Eltern, die sich über die Entwicklung ihrer Kleinkinder informieren wollen, erhalten zum Bereich Sprache/Sprechenlernen hilfreiche Grundlagen. Diese Kenntnisse sollen zum einen der Förderung einer normalen Sprachentwicklung dienen und zum anderen, im Sinne einer pädagogischen Gesundheitserziehung und Sprachbildung (Kap. ▶ 7), der Vorbeugung gegen Störungen des Sprechens, der Sprache und der Stimme.
1.4.2 Information und Entscheidungshilfe für betroffene Eltern
Eltern, die sich unsicher sind, ob Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung ihrer Kinder vorliegen, oder die bereits Sprachstörungen bei ihren Kindern feststellen, sollen durch das Buch Kriterien an die Hand bekommen, was als „normal“ und was als „abweichend“ in der Sprachentwicklung anzusehen ist, und sollen für das sprachliche Verhalten ihrer Kinder und für den eigenen sprachlichen Umgang mit ihnen sensibilisiert werden. Und sie sollen Hilfestellungen erhalten, um entscheiden zu können, wann eine Vorstellung ihres Kindes bei einem „Sprachexperten“ sinnvoll ist.
1.4.3 Basisinformationen für Fachkräfte und Multiplikatoren
Für psychosoziale und medizinische Fachkräfte, die mit der Erziehung, Betreuung, Untersuchung und Begutachtung von Kindern zu tun haben (z. B. Erzieher, Vorklassenleiter und Kinderärzte), soll das Buch als Einführung und Orientierungshilfe dienen und grundlegende Kenntnisse zu den Themenbereichen Sprache, Spracherwerb, Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen, Schluckstörungen, Zwei- und Mehrsprachigkeit sowie Sprachförderung und Sprachbildung vermitteln. Eine Sensibilisierung der Fachkräfte für diese Inhaltsschwerpunkte, die in den eigenen Ausbildungsgängen oft zu kurz kommt, ist beabsichtigt.
1.4.4 Arbeitshilfen für Multiplikatoren
Materialien des Bandes können einzeln oder zu „Paketen“ zusammengestellt von Multiplikatoren in ihrer Arbeit gezielt eingesetzt werden: z. B. ein Schaubild, das eine Erzieherin in ihrer Kindertagesstätte auf einem Elternabend als Anschauungsmaterial präsentiert, oder Informationsblätter, die ein Ergotherapeut oder Vorklassenleiter an die Eltern ihrer Kinder verteilt, oder eine Beratungs- oder Informationseinheit, die ein Arzt, ein Sozialarbeiter oder ein Psychologe der Mutter eines stotternden Kindes mit nach Hause gibt.
1.4.5 Arbeitshilfen für Sprachexperten(2)
Die im Buch zusammengestellten Materialien sollen den Prozess der...
Erscheint lt. Verlag | 14.12.2016 |
---|---|
Reihe/Serie | Forum Logopädie | Forum Logopädie |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Gesundheitsfachberufe ► Logopädie |
Schlagworte | Beratung • Beratungsstellen • Bundesland • Eltern • Entstehung • Förderprogramme • Früherkennung • Gezielte Sprachförderung • Kind • Kindesalter • Kindliche Sprachentwicklung • Kindliche Sprachstörungen • Kognition • Kommunen • Logopädie • Logotherapie • Mehrsprachigkeit • Migrationshintergrund • Motorik • Praxisbezug • Primärprävention • Psychosoziale Beratung • Sprachauffälligkeit • Sprachauffälligkeiten • Sprachbaum • Sprachbehinderte • Sprachbildung • Sprachdiagnostik • Sprachentwicklung • Sprachentwicklungsstörung • Spracherwerb • Sprachförderung • Sprachgestörtes Kind • Sprachprävention • Sprachstörung • Sprachstörungen • Sprachverarbeitung • Sprechauffälligkeit • Stimmauffälligkeit • Therapie • Wahrnehmung |
ISBN-10 | 3-13-162238-5 / 3131622385 |
ISBN-13 | 978-3-13-162238-9 / 9783131622389 |
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