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Herausforderung Demenz. Wie kann die Diskrepanz zwischen Pflegebedarf und -angebot adäquat gelöst werden? - Dominik Seitz

Herausforderung Demenz. Wie kann die Diskrepanz zwischen Pflegebedarf und -angebot adäquat gelöst werden?

(Autor)

Buch | Softcover
64 Seiten
2016
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95820-498-0 (ISBN)
CHF 34,95 inkl. MwSt
Die steigende Zahl der Menschen mit dementiellen Syndrom auf der einen und die sinkende Zahl potenzieller Pflegekräfte auf der anderen Seite führen zu der Frage, ob eine würdevolle und dem Anspruch unserer Wohlstandsgesellschaft angemessene Versorgung Demenzkranker in Zukunft gewährleistet werden kann. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der steigenden Zahl von dementen Personen auf die Pflege und der daraus resultierenden Fragestellung, wie die Diskrepanz zwischen verfügbaren Pflegekräften und Pflegebedürftigen gelöst werden kann.
Hierzu werden zunächst die Besonderheiten der chronischen Erkrankung Demenz in Hinsicht auf Pflege, Betreuung und entstehende Kosten dargestellt und die Entwicklung der Pflegenachfrage wird mittels Daten für Prävalenz und Inzidenz des dementiellen Syndroms untersucht. Zusammen mit der Zahl aktuell Pflegebedürftiger können daraus Prognosen für qualitative Entwicklungen von dementiellen Erkrankungen bis zum Jahr 2050 entwickelt werden. Im Weiteren wird die Zusammenführung von Pflegenachfrage und -angebot und der sich daraus ergebende Engpass an Pflegekräften dargestellt, der ab dem Jahr 2020 eintreten wird, wenn nicht adäquat interveniert wird. Zudem werden Maßnahmen zur Begegnung der künftig entstehenden Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage in der Pflege von Menschen mit dementiellem Syndrom auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und wenn möglich qualitativ ausgewertet. Abschließend folgen eine Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen im Bereich der dementiellen Erkrankungen und der Pflege sowie die Ergebnisse der untersuchten Handlungsmöglichkeiten.

Textprobe:
Kapitel 5.2 Mögliche Auswege:
Um den hier ausführlich aufgezeigten Folgen der demographischen Entwicklung und dem damit verbundenen künftigen Mangel an Pflegekräften zu begegnen bzw. entgegenzuwirken, stehen grundsätzlich zwei Stellschrauben zur Verfügung. Zum einen kann versucht werden die Angebotsseite zu stärken und für quantitativen Zuwachs in Pflegeberufen zu sorgen. Zum anderen können Maßnahmen eingeleitet werden, um dem extremen Anstieg der Nachfrage nach Pflegekräften, dem ein enormer Zuwachs an dementen bzw. pflegebedürftigen Personen zu Grunde liegt, einzudämmen oder zu verlangsamen.
5.2.1 Stärkung des Pflegeangebots:
Um eine Zunahme des Pflegepersonals zu generieren bzw. das Niveau der Pflegekräfte auf dem aktuellen Stand zu erhalten, werden im Folgenden die fünf Maßnahmen: 1)Beschäftigungschancen verbessern, 2) Erwerbsbeteiligung erhöhen, 3) Arbeitszeiten verlängern, 4) Breite Bildungsoffensive und 5) Gezielte Steuerung der Zuwanderung diskutiert, denen auch quantitative Effekte beigemessen werden sollen, um abschätzen zu können inwieweit diese Maßnahmen geeignet sind, um dem drohenden Notstand in der Pflege beizukommen. Den folgenden Berechnungen liegt die Annahme zu Grunde, dass bis zum Jahr 2030 737.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Dies entspricht nicht einer anderen Dimension des Pflegenotstands als in der bisher dargestellten Szenarien, sondern liegt darin begründet, dass die Zahl der fehlenden Pflegekräfte nicht als Vollzeitadäquate ausgedrückt ist und somit auch Teilzeitkräfte als eine Pflegekraft in die Berechnung einfließen.
5.2.1.1 Beschäftigungschancen verbessern:
Eine Möglichkeit, die zu verbesserten Beschäftigungschancen beitragen kann, besteht in der Umschulung von Arbeitskräften, deren Kernaufgaben vom Arbeitsmarkt, zum Beispiel aufgrund struktureller Verschiebungen, nicht mehr nachgefragt werden. Laut "Pflegelandschaft 2030" können dadurch vor allem Hilfskräfte gewonnen werden, da pflegeaffine Personen grundsätzlich bereits in der Pflegebranche aktiv sind und die Pflegebranche nicht ausreichend attraktiv ist, um qualifiziertes Personal aus anderen Branchen abzuwerben. Demnach würden sich bis zum Jahr 2020 35.000 und bis zum Jahr 2030 80.000 Hilfskräfte gewinnen lassen. Wegen der Dauer der Umschulung und dem Greifen der Maßnahme wird die Zahl der Hilfskräfte bis 2020 noch gering ausfallen, danach aber kontinuierlich ansteigen. Weiterhin stellt eine erhöhte Zahl an Ausbildungsplätzen in der Altenpflege eine Möglichkeit dar, zu verbesserten Beschäftigungschancen beizutragen. Ende 2012 hat die Bundesregierung mit den Ländern vereinbart, die Zahl der Ausbildungsplätze bereits bis zum Jahr 2015 deutlich zu erhöhen. Dazu unterstützt die Bundesagentur für Arbeit die Umschulung zur Altenpflegefachkraft durch Finanzierung des dritten Umschulungsjahres. Zusammen mit verbesserten Fortbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten sollen demnach bis zum Jahr 2015 4.000 Pflegehelfer gewonnen werden. Laut Bundesministerium für Gesundheit zeigen diese Maßnahmen auch bereits Wirkung, wonach die Zahl der Schüler in der Altenpflege zuletzt deutlich angestiegen ist. Des Weiteren ist die Umgestaltung der Pflegeausbildung geplant. Demnach soll eine gemeinsame Grundausbildung mit folgender Spezialisierung auf Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege umgesetzt werden. Dadurch soll der Wechsel zwischen den einzelnen Pflegeberufen leichter vonstattengehen und die Pflegebranche dadurch insgesamt flexibler auf Arbeitsmarktanforderungen reagieren können.
Im Allgemeinen ist es wichtig Ansehen und Wertschätzung des Pflegeberufs in der Gesellschaft zu schärfen, um durch ein attraktives Umfeld vermehrt Auszubildende in der Pflegebranche anzuziehen. Wichtig ist insbesondere junge Männer anzusprechen, die bislang nur sehr selten einen Pflegeberuf erlernen, und sie für eine Ausbildung in der Pflege zu gewinnen. Zur Attraktivität eines Berufs gehört a

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Bachelorarbeit
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 119 g
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Altenpflege • Altenpflege / Altersbetreuung • Alzheimer • Demenz • Demographie • Pflegebedarf • Pflegemangel
ISBN-10 3-95820-498-8 / 3958204988
ISBN-13 978-3-95820-498-0 / 9783958204980
Zustand Neuware
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