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Perioperative Pflege als professionelle Dienstleistung: Qualitätskriterien der Betreuung von Patienten durch nicht-ärztliches Personal - Michael Barkow

Perioperative Pflege als professionelle Dienstleistung: Qualitätskriterien der Betreuung von Patienten durch nicht-ärztliches Personal

(Autor)

Buch | Softcover
88 Seiten
2015
Diplomica Verlag
978-3-95934-803-4 (ISBN)
CHF 62,95 inkl. MwSt
Der Autor untersucht Bestimmungsgrößen einer patientenorientierten Betreuung im operativen Funktionsbereich. Im Vordergrund stehen dabei nicht-ärztliche Tätigkeitsfelder. Diskutiert werden sowohl relevante Interventionen und Aufgabenfelder im Rahmen pflegetheoretischer Ansätze als auch ethische Grundorientierungen. Diese Perspektive wird mittels Leitfadeninterviews auf die Erwartung der Patienten übertragen. Außerdem wird der Blick auf erforderliche Strukturen zur Implementierung der dargestellten patientenorientierten Maßnahmen in die perioperativen Abläufe gelenkt. Auch theoretische Ausbildungsinhalte der nicht-ärztlichen Berufe im Kontext der patientenorientierten Interventionen werden berücksichtigt, um qualifizierende Inhalte und mögliche Defizite aufzudecken. Abschließend wird zudem die Organisationsentwicklung beleuchtet.

Textprobe:
Kapitel 3 Untersuchung der Patientenbedürfnisse:
Da das Erkenntnisziel dieser Untersuchung im Bereich individueller Bedürfnisse und Wahrnehmungen liegt, wird ein qualitatives Verfahren gewählt, womit eine Verdichtung dieser komplexen Daten durch die Interpretation in ihrem Kontext möglich wird (vgl. FLICK, 2001, SB 2, 12). Eine Qualitätsmessung mittels evidenzbasierter Methoden ist hier deutlich abzugrenzen, da die erfahrene Qualität nicht Gegenstand der Fragestellung ist.
3.1 Fragestellungen:
Der explorative Untersuchungsansatz soll klären, ob die dargestellten Patientenerwartungen (s. Abb.6) in der Untersuchungsgruppe vollständig bestätigt werden können. Dabei stellt sich die Frage, bei welchen Kriterien eine Umsetzung klar erwartet wird und bei welchen ein eher undifferenziertes Bedürfnis vorhandenen ist, dessen Befriedigung eine positive Nichtbestätigung zur Folge haben könnte (s. Kapitel 1.1). Weiterhin ist von Interesse, welche Kriterien mit einem hohen Grad an Individualität gekennzeichnet sind, bzw. eine in der Untersuchungsgruppe allgemein gültige Aussage darstellen. Diesbezüglich ist auch die Notwendigkeit eines standardisierten, präoperativen Informationsangebotes für die Betroffenen in der Domäne "allgemeine Information" zu untersuchen. Eine weitere spezifische Fragestellung in der Domäne "Koordination" bezieht sich eventuell differente Erwartungshaltungen der Interviewpartner im Zusammenhang mit ihren jeweiligen Versicherungsstatus (Kasse, Privat, Selbstzahler).
3.2 Untersuchungsdesign:
3.2.1 Untersuchungsmethode:
Um eventuelle Missverständnisse bei der Datenerhebung auszuschließen, wird im Gegensatz zur Untersuchung von BÜHLMANN/KÄPPELI, der direkte Dialog mit dem Betroffenen gewählt (vgl. MEWITZ, 2006, 17). Zur Rekonstruktion der aus expliziten und impliziten Annahmen bestehenden Daten sind Fragetypen erforderlich, die einerseits das spontane Antworten ermöglichen und anderseits eine methodische Unterstützung bei der Antwortfindung bieten. Als Erhebungsinstrument kommt daher das halbstandardisierte Interview zur Anwendung (vgl. FLICK, 2001, SB 3, 14). Aufgrund der geringen Forschungserfahrung und umgrenzter Konstrukte, wird ein straffes Design mit begrenzenden Fragestellungen verwendet (vgl. FLICK, 2001, SB 2, 24).
3.2.2 Auswahlverfahren:
Die Zusammenstellung der Untersuchungsgruppe orientiert sich an der Strategie des theoretischen Sampling. Ziel ist das Gewinnen einer ausreichenden Datenmenge für die Bildung von Theorien hinsichtlich der Fragestellungen. Die Auswahl von Interviewpartnern erfolgt daher analog zur Datenauswertung und endet mit Erreichen der "theoretischen Sättigung", d.h. dann, wenn keine weiteren relevanten Erkenntnisse mehr zu erwarten sind (Vgl. FLICK, 2001, SB 2, 37-38).
Die Vergleichsgruppe besteht grundsätzlich aus Patienten mit einer geplanten Operation, da der Anspruch auf Betreuung bei höchst dringlicher OP-Indikation zwar ebenso besteht, die beherrschende Erwartung eines wahrnehmungsfähigen Betroffenen sich in diesem Fall aber auf die Beseitigung des medizinisch funktionellen Problems zentrieren dürfte. Im Übrigen sind Interviews mit Notfallpatienten kaum möglich. Um die Untersuchung von BÜHLMANN/KÄPPELI zu ergänzen, werden im Gegensatz dazu nur Patienten befragt, bei denen die Operation in Vollnarkose vorgesehen ist. Diese Klientel repräsentiert in großen OP-Einheiten auch die Mehrheit der Patienten. Wie bei jeder Befragung, beschränken Teilnahmebereitschaft und ethnische sowie kognitive Artikulationsfähigkeit der Gesprächspartner ebenfalls die Auswahl. Bei Bearbeitung der Fragestellung zu der Domäne "Koordination" (s. Kapitel 3.1) sind Patienten mit allen Versicherungsformen in der Untersuchungsgruppe zu berücksichtigen.
3.2.3 Interviewleitfaden:
Der Leitfaden ist nach den Bereichen der möglichen perioperativen Patientenerwartungen (s. Abb.6) geordnet. Einleitend wird jeweils eine offene Frage zum Themenbereich gest

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 190 x 270 mm
Gewicht 236 g
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Krankenhaus • Krankenhaus / Spital • Pflegediagnose • Pflegemanagement
ISBN-10 3-95934-803-7 / 3959348037
ISBN-13 978-3-95934-803-4 / 9783959348034
Zustand Neuware
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