Sterbebegleitung und Sterbehilfe: Für ein humanes Lebensende
Diplomica Verlag
978-3-95934-642-9 (ISBN)
Babett Zöllner, geb. 1978 in der Gemeinde Südharz, studierte Sozialarbeit/ Sozialpädagogik an der Hochschule Merseburg. Bereits während des Studiums galt ihr Hauptaugenmerk dem Bereich der Pflegewissenschaften, speziell dem Tätigkeitsfeld der Sterbebegleitung. Ergänzend zu der theoretischen Ausbildung war die Autorin in einem Leipziger Hospiz tätig. Aufgrund ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema verfasste sie im Jahr 2002 das vorliegende Buch.
Textprobe:Kapitel 4.5, Sterbebegleitung - Ein neues Tätigkeitsfeld für Sozialpädagogen:Die Sozialpädagogik ist seit ihren Anfängen eine Krisenpädagogik. Ihr Bestreben ist es, Menschen in Not zu helfen, sie bei ihrer Lebensgestaltung zu unterstützen sowie ihnen ein gutes Leben und einen gelingenden Alltag bis zuletzt zu ermöglichen.Sterben gehört dabei wohl zu den schwierigsten Aufgaben im Leben, und dies nicht nur am Lebensende. Vielmehr müssen viele kleine Sterbesituationen ausgehalten und bewältigt werden, neue Erkenntnisse müssen gewonnen und umgesetzt werden. Nicht zuletzt, um das Finale am Ende des Lebens gestalten zu können, denn jeder Mensch stirbt so, wie er gelebt hat. Doch um ein solches Erleben und Lernen zu ermöglichen, muss als erstes das Tabu von Sterben, Tod und Trauer durchbrochen werden. Denn Tod und Sterben werden zwar in aller Grausamkeit täglich in den Medien erlebt, doch dennoch gehören sie unbestritten zu einem gesellschaftlich totgeschwiegenen und verdrängten Thema. Die Sozialpädagogik ist daher an dieser Stelle gefordert, für einen gesellschaftlichen Umschwung hinsichtlich des Umgangs mit Sterben, Tod und Trauer einzutreten. Die sogenannte Sterbeaufklärung, welche durchaus ein Arbeitsfeld von Sozialpädagogen sein könnte, muss in Deutschland viel intensiver und nachhaltiger betrieben werden. Nur so ist eine Sensibilisierung der Gesellschaft - und damit einhergehend eine Normalisierung und Humanisierung des Sterbeerlebens - möglich, welche dringend erforderlich ist um letztlich wieder zu einer Sterbekultur gelangen zu können.Doch nicht allein ein solcher gesellschaftlicher Wandel wird das Sterben eines jeden Menschen - sofern überhaupt möglich - vereinfachen können. Denn Dank der hochtechnologischen Apparatemedizin wird heutzutage in medizinischer Hinsicht Erstaunliches geleistet - aber die Subjektivität und Identität des Einzelnen bleibt dabei völlig auf der Strecke. Das Sterben ist somit nicht nur die existentielle Krise schlechthin, sondern sie wird noch verstärkt durch eine Enthäuslichung (d.h. dass die Menschen zumeist in Institutionen, also einer für sie völlig fremden Umgebung sterben) und einer Vereinsamung. Es gilt also den von vielen Menschen mehr als das eigentliche Sterben gefürchteten sozialen Tod weitestgehend zu verhindern. Die dahin zielenden Bemühungen der seit nun mehr ca. 15 Jahren in Deutschland aktiven Hospizbewegung finden dabei immer mehr Beachtung und Anerkennung. Es ist geboten, die Arbeit auf diesem Gebiet weiter auszubauen und zu verstärken.Die Sozialpädagogik hat sich unverständlicherweise den Themen Sterben, Tod und Trauer bisher kaum angenommen, obwohl sie doch in den verschiedensten Arbeitsfeldern - z.B. Altenarbeit, Aidshilfe, Suchtarbeit, Krankenhaussozialarbeit - ständig damit konfrontiert ist. Es ist deshalb unumgänglich, dass sich bereits die Ausbildung von Sozialpädagogen mit diesem weitreichenden Themenkomplex befasst, um so ein fundiertes Fachwissen für die Praxis mitzugeben. Zwar ist die Aufgabe der Sterbebegleitung natürlich in erster Linie eine rein menschliche Aufgabe, welche durchaus von Laien zu bewältigen sein kann, aber je besser die theoretische Ausbildung und je intensiver die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, desto besser wird letztlich auch die Qualität der Sterbebegleitung sein.Eine Tätigkeit von Sozialpädagogen im Arbeitsfeld der Hospizarbeit wurde im Jahr 2001 durch die Änderung des39a SGB V ermöglicht, denn seit dieser Gesetzesänderung ist es Sozialpädagogen erlaubt, hauptamtlich ambulante Hospizgruppen zu koordinieren und hier beratend tätig zu werden. Die damit eröffnete Chance sollte sich der Berufszweig der Sozialpädagogen nicht entgehen lassen, denn die Hospizarbeit ist ein interessantes und lohnendes Arbeitsfeld, welches neuer Impulse und Entwicklungen bedarf, um zukünftig weiter ausgebaut werden zu können.5.4, Ethisch - philosophische Betrachtung der Sterbehil
Sprache | deutsch |
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Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 150 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Pflege |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Cicely Saunders • Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben • Elisabeth Kübler-Ross • Euthanasie • Hospiz • Julius Hackethal • Sozialpädagogik • Sterbebegleitung • Sterbehilfe |
ISBN-10 | 3-95934-642-5 / 3959346425 |
ISBN-13 | 978-3-95934-642-9 / 9783959346429 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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