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Aufmerksamkeit (eBook)

Geschichte - Theorie - Empirie
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2015 | 2015
VIII, 421 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-531-19381-6 (ISBN)

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Aufmerksamkeit -
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Im pädagogischen Diskurs erweist sich Aufmerksamkeit als ein vielgestaltiges und uneindeutiges Phänomen. Aufmerksamkeit erscheint sowohl als Voraussetzung wie auch als Ziel, sowohl als Mittel wie auch als Grenze der Pädagogik.

In diesem Buch wird dargestellt, wie sich in historischer Perspektive Aufmerksamkeit als Motiv pädagogischer Reflexionen entwickelt und gleichzeitig als Element des pädagogischen Geschehens selbst produziert wird. In theoretisch-systematischer und empirischer Perspektive wird diskutiert, wie Erfahrung als ein Aufmerksam-Geworden-Sein, Lernen als Teilhabe an gemeinsamer Aufmerksamkeit, pädagogisches Handeln als Aufmerksamkeitslenkung aufgegriffen und Lernschwierigkeiten als fehlende Aufmerksamkeit pathologisiert werden.



Dr. Sabine Reh ist Professorin für Historische Bildungsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiterin der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin.
Dr. Kathrin Berdelmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin.
Dr. Jörg Dinkelaker vertritt derzeit eine Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Dr. Sabine Reh ist Professorin für Historische Bildungsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiterin der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin.Dr. Kathrin Berdelmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin. Dr. Jörg Dinkelaker vertritt derzeit eine Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Inhaltsverzeichnis 5
Varianten der Aufmerksamkeit für Aufmerksamkeit Zur Einleitung 8
Geschichte der Aufmerksamkeit 10
Theoretische Perspektiven 12
Umgang mit Aufmerksamkeit im pädagogischen Geschehen 13
Unaufmerksamkeit 14
Interdisziplinäre Anschlüsse 15
Literatur 17
I Geschichte 18
Das Thema Aufmerksamkeit in der Pädagogik des 18. Jahrhunderts Joachim Heinrich Campes Reflexionen zur Beobachtung und Bildung „junger Kinderseelen“ 19
Einleitung 19
1 Die aktuelle Konjunktur von Aufmerksamkeitsdiskursen und Aufmerksamkeit als Forschungsdesiderat in der Erziehungswissenschaft 20
2 Aufmerksamkeit als Erkenntnisvermögen und Kulturtechnik im 18. Jahrhundert 23
3 Konstruktionen der Aufmerksamkeit in der Pädagogik des 18. Jahrhunderts am Beispielder Schrift: „Über die früheste Bildung junger Kinderseelen“ von J. H. Campe 25
Literatur 31
Aufmerksamkeit im Schulmännerdiskurs der Sattelzeit 33
„Erweckung der Aufmerksamkeit“ als Grundfigur aufgeklärter Pädagogik 35
Verbreitung, Verfeinerung und Verschiebung des volksaufklärerischen Konzeptes der Aufmerksamkeit in der Pädagogik der Schulmänner 38
Aufmerksamkeit im Unterrichtskonzept Johann Friedrich Herbarts 44
Fazit 48
Literatur 49
Gedruckte Quellen 51
Ungedruckte Quellen 52
Attention and Boredom in the 19th-Century American School: The “Drudgery” of Learning and Teaching and the Common School Reform Movement? 53
Introduction 53
Enacting Desire: The Early-19th-Century American Schoolroom as “Little Empire of Mind” 54
Conceptualizing Attention and Boredom on an Emotional Plane 57
The Drudgery of Work in School 60
The Drudgery of Schoolwork 63
Conclusion 66
References 67
Der „Kinderfehler“ Unaufmerksamkeit Deutungsmuster zwischen Kulturkritik und professionellen Handlungsproblemen im Schulsystem in Deutschland um 1900 69
1 Aufmerksamkeit, Modernität und Anforderungen an das Subjekt gegen Ende des 19. Jahrhunderts 73
2 Von der Aufmerksamkeit als einer didaktischen Aufgabe zur Unaufmerksamkeit als „Kinderfehler“ 76
2.1 Aufmerksamkeit als eine pädagogische und didaktische Aufgabe 76
2.2 Unaufmerksamkeit als „Kinderfehler“ 1890 bis 1910 78
3 Handlungsprobleme in deutschen Volksschulen 81
4 Fazit – Aufmerksamkeitspraktiken und unaufmerksame Schüler_innen 84
Literatur 87
Gedruckte Quellen 90
Zeitschriften 91
Aufmerksamkeit als Praxis Pädagogische Beobachtungen Maria Montessoris 92
1 Zum Problem der Rezeption der Schriften Montessoris 95
2 Die „Polarisation der Aufmerksamkeit“: Zwischen Beobachtung und Theoretisierung 96
3 Die Beobachtung der „Polarisation der Aufmerksamkeit“ als Praxis der kindlichen Selbstorganisation 97
4 Die „Polarisation der Aufmerksamkeit“ als Phasenmodell der Arbeitstätigkeit 102
5 Die Polarisation der Aufmerksamkeit in der Entwicklungstheorie Montessoris 104
6 Fazit 106
Literatur 109
II Theoretische Perspektiven 112
Aufmerken – eine phänomenologische Studie 113
1 Blicke fangen und Ohren öffnen 113
2 Aufmerksamkeit erregen 114
3 Aufmerksamkeit – ein Ethos der Sinne 116
Literatur 122
Aufmerksam – nicht aufmerksam –unaufmerksam Kulturelle Hintergründe und erziehungswissenschaftliche Aspekte der Aufmerksamkeitskommunikation 123
1 Problematische Aufmerksamkeit 123
2 Phänomenologische Vergewisserungen 126
3 (Kulturgeschichtliche) Facetten des Aufmerksamkeitsdiskurses 127
3.1 Neufestlegung der Wahrnehmung: Unmögliche Aufmerksamkeit zwischen zerstreuter und fokussierter Wahrnehmung 127
3.2 Aufmerksamkeit und Gedächtnis als Formen der Stabilisierung sinnhaften Wissens 129
3.3 Aufmerksamkeit als Zumutung und knappe Ressource 131
3. 4 Normierte und normierende Aufmerksamkeit 134
4 Tertium datur – Aufmerksamkeitskommunikation im Kontext von Bildung und Erziehung 136
4.1 Selbstreferentialität von Aufmerksamkeit 136
4.2 Aufmerksamkeit als Kommunikations-, Bewusstseins- und Öffentlichkeitsereignis 136
4.3 Formen der Aufmerksamkeitskommunikation 137
4.4 Aufmerksam – nichtaufmerksam/aufmerksam – unaufmerksam 139
Literatur 141
Aufmerksamkeit und Subjektbildung aus pragmatistischer Sicht 143
1 Aufmerksamkeit im pragmatistischen Kontext 144
Aufmerksamkeit im Kontext habitueller Subjektbildung 144
Primäre Erfahrung und der Vorrang der Praxis 147
2 Drei Modi von Selbst- und Weltbezug: self-action – interaction – transaction 149
3 Ästhetische Erfahrung 155
Transaktionale Prozesse im Raum zwischen Beteiligten 155
Zeitlichkeit 157
4 Bedeutungen für pädagogische Kontexte 159
Literatur 164
III Empirie des Umgangs mit Aufmerksamkeit 166
Kompetenzen des Klassenmanagements Steuerung von Aufmerksamkeit? 167
1 Individuelle und situative Determinanten von Aufmerksamkeit 168
2 Strategien zur Sicherung der Aufmerksamkeit in Schulklassen 170
3 Aufmerksamkeitssteuerung im Kontext einer funktionalen Definition des Klassenmanagements 174
3.1 Handlungsprogramm und Aufmerksamkeitssteuerung 175
3.2 Handlungsvektor und Aufmerksamkeitssteuerung 176
3.3 Academic work und social participation 178
4 Ein Fallbeispiel zur Steuerung von Aufmerksamkeit bei der Explikation eines Handlungsprogramms 179
4.1 Anforderungen an die Aufmerksamkeitssteuerung bel der Explikation eines Handlungsprogramms für eine Einzelarbeit 180
4.2 Sequentielle Beschreibung eines Unterrichtsbeispiels 181
4.3 Funktionale Analyse der Aufmerksamkeitssteuerung im Fallbeispiel 186
4.4 Zusammenfassung 189
Literatur 190
Übungen der Aufmerksamkeit Phänomenologische und empirische Analysen zum Aufmerksamwerden und Aufmerksammachen 193
1 Aufmerksamwerden: phänomenologische Beschreibung und pädagogische Bestimmung 195
1.1 Auffallen, Aufmerken, Bemerken 196
1.2 Aufmerksamkeitspraxis als Machtpraxis 198
1.3 Aufmerksamkeit üben 198
2 Vignette aus der Aufmerksamkeitspraxis 200
3 Erfahrung im Aufmerksamwerden: Flow, Polarisation, Umlernen 204
4 Pädagogische Operationen des Aufmerksammachens: Fragen und Zeigen 208
5 Übung der Aufmerksamkeit 209
6 Polarisierung als pädagogische Form des Aufmerksamwerdens und Aufmerksammachens 211
Literatur 212
Aufmerksamkeitsbildung Anthropologische Überlegungen zum Lernen und Lehren 215
Einleitung 215
1 Fragestellungen der Anthropologie und praxistheoretische Rahmungen 216
2 Lernen als Aufmerksamkeitsbildung 217
3 Die Schulung von Wahrnehmungsfähigkeiten am Beispiel von „skilled visions“ 218
4 Den eigenen Weg finden – von den ungeschickten ersten Versuchen zum meisterlichen Können 220
5 In Seminaren der Erwachsenenbildung Prozesse der Aufmerksamkeitsbildung initiieren und begleiten 222
5.1 Aufmerksamkeitsbildung initiieren – Neugier, Beziehung und die Inszenierung von Diskrepanz 223
5.2 Wegweiser sein für den nächsten Schritt 225
5.3 Fragen lassen und Fragen stellen 227
5.4 Benennen, begreifen, versinnbildlichen – Praktiken des Wahrnehmbarmachens 228
Zusammenfassung 231
Literatur 232
Varianten der Einbindung von Aufmerksamkeit Zeigeinteraktionen in pädagogischen Feldern 234
1 Aneignungbeeinflussung durch Aufmerksamkeitseinbindung 234
2 Die konstitutiven Kennzeichen aneignungs- orientierterZeigeinteraktion illustriert an einem Volkshochschulkurs 236
3 Rudimente pädagogischen Zeigens in einer Kindertagesstätte 244
4 Suche nach dem Zu-Zeigenden im individualisierten Grundschulunterricht 246
5 Feldübergreifende Gemeinsamkeiten in der sequentiellen Einbettung von Zeigesituationen 251
6 Feldspezifische Differenzen in der Etablierung von Zeigeinteraktionen 253
Literatur 256
Availability stances in classroom openings Doing attendance, attention and addressabilit?y 258
Introduction 258
1 Methodical approach 259
2 Availability: A matter of specifying attendance, attention and addressability 260
3 “On your marks, get set, go”!? Alternating configurations and expectations 263
4 Conclusion 272
References 273
IV Unaufmerksamkeit 277
Aufmerksam oder unaufmerksam? Umgang mit Aufmerksamkeitssteuerung im geöffneten Unterricht? 278
1 Selbststeuerung der Aufmerksamkeit im geöffneten Unterricht 278
2 Unaufmerksamkeit und die Einbindung von Aufmerksamkeit in zeitliche Unterrichtsverläufe 280
3 Das Zeigen von „aufmerksam-sein“ 289
4 Verteilte Aufmerksamkeit als Erfordernis im geöffneten Unterricht 292
5 Schluss 294
Literatur 295
Abwesenheit und Störung als Ausdruck von Unaufmerksamkeit Erzählungen von Eltern und Darstellungen in Klassifikationssystemen 297
„Aufmerksamkeitsdefizite“: Die Erzählungen der Eltern 299
Die abwesenden Anwesenden 300
Die störenden Anwesenden 303
Zwischenbilanz: Verdachtsmomente für Aufmerksamkeitsdefizite 306
Unaufmerksamkeit in Klassifikationssystemen 307
Deutungen von Eltern und diagnostische Kriterien im Vergleich 309
Unaufmerksamkeit ‚als Symptom‘? 312
Literatur 314
Anhang 316
Attention deficit and the development of child science in the Netherlands c. 1955–1985 320
Introduction 320
1 Neurology versus Freudianism 321
2 Outsiders and the Other Child (c. 1970) 324
3 A vague label (c. 1980) 328
4 Conclusion 332
References 333
V Interdisziplinäre Anschlüsse 336
Zentrale Entwicklungen in der Theoriebildung und Forschung zur Aufmerksamkeit in der Psychologie 337
Einleitung 337
1 Begriffsbestimmung – Aufmerksamkeit als Gegenstand psychologischer Forschung 338
2 Methoden psychologischer Aufmerksamkeitsforschung 339
3 Zentrale Theorien und Modelle psychischer Aufmerksamkeitsforschung: Geistige Kapazitätsbeschränkungen und Tätigkeitstheorie der Aufmerksamkeit 341
3.1 Belege für die Annahme einer begrenztengeistigen Kapazität 342
3.2 Belege für die Tätigkeitstheorie der Aufmerksamkeit 344
3.3 Die Steuerung der Aufmerksamkeit 345
4 Empirische Befunde zur Aufmerksamkeit als unbewusstem Prozess 348
5 Zusammenfassung und Ausblick für die Erziehungswissenschaften 354
Literatur 356
Attentionale Horizonte zwischen Phänomenologie und Psychologie 358
Einleitung 358
1 Ein dynamischer Ansatz zur Untersuchung der Aufmerksamkeit 360
2 Horizonte der Aufmerksamkeit 364
2.1 Noematische Horizonte 364
2.2 Noetische Horizonte 366
Literatur 371
Professional Vision 374
My Own Practices for Seeing 376
Coding Schemes 378
Highlighting 380
Graphic Representations as Embodied Practice 382
Contested Vision 388
Coding Aggression as Professional Practice 391
Expert Testimony: An Ethnography of Seeing 394
Graphic Demonstrations and Material Artifacts: The Birth of Rodney King as a Visible Actor 399
The Power to Speak as a Professional 402
Conclusion 405
Acknowledgments 409
References 410
Autorinnen und Autoren 413

Erscheint lt. Verlag 20.3.2015
Zusatzinfo VIII, 421 S. 41 Abb., 1 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Sozialwissenschaften Pädagogik Schulpädagogik / Grundschule
Schlagworte Erziehungswissenschaft • Learning and Instruction • Lernen • Medienaufmerksamkeit • Pädagogisches Handeln • Unaufmerksamkeit
ISBN-10 3-531-19381-3 / 3531193813
ISBN-13 978-3-531-19381-6 / 9783531193816
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