Henry Johannes Greten: Kursbuch Traditionelle Chinesische Medizin 1
Innentitel 4
Impressum 5
Vorwort zur 3. Auflage 6
Danksagung 7
Abkürzungsverzeichnis 8
Inhaltsverzeichnis 9
Teil I Standortbestimmung 28
1 TCM – die Rekonstruktion eines mythisierten Originals 29
Quantitative Dimension 29
Räumlich-klimatische Dimension 29
Zeitlich-historische „Dimension 29
Das „Original“ ist verloren 31
Technische Entwicklung 31
Historische Entwicklung 31
Akupunktur im Westen: Kopie eines Notprogramms 34
Rückkehr zur Überlieferung 34
Phänomenologischer Ansatz: Therapie nach „Mustern“ 35
Wissenschaftlicher Ansatz: Therapie auf Grundlage der regulativen Physiologie„modelle der Chinesischen Medizin 35
Jede Diagnose ist eine Therapieanweisung 36
2 Warum westliche Mediziner die TCM verstehen sollten: die Grenzen des Messbarkeitsdogmas 38
Naturwissenschaftliche Medizin: eine Erfolgsstory 38
Westlich-naturwissenschaftliche Medizin basiert auf Messbarkeit 39
Die nicht messbare Krankheitsursache: eine Realität 39
Wie soll der Arzt mit dieser Situation umgehen? 40
„Alle zum Therapeuten“ 40
„Alles ist vegetativ“ 40
Von der Adaption zur Dysfunktion, von der „Dysfunktion zur Dysmorphe 40
Grenzen der Messbarkeit 41
Ab wann ist man „krank“? – Die Befindlichkeitsstörung als vegetative Dysregulation 42
Die Chinesische Medizin erhebt einen vegetativen funktionellen Status des Patienten 43
Teil II Logik der klinischen Zeichen 44
3 Vorüberlegung: die Struktur der Chinesischen Physiologie 46
Einführung 46
Regulation „ist alles“: kein Leben ohne Regulation 46
Physiologische Ebenen der Regulation 46
4 Die Leitkriterien 48
Einführung 48
Erstes Leitkriterium repletio (Fülle)/depletio „(Leere): die Systematik „neurovegetativer Zeichen 48
Qi als neurovegetative „Funktionsbereitschaft („Energie“) 49
Orbis (Funktionskreis) 49
Leitbahnen 51
Zweites Leitkriterium calor („Hitze“)/algor (Kälte): die Systematik humoro„vegetativer Zeichen 52
Calor (Hitze) 53
Algor (Kälte) 53
Drittes Leitkriterium extima (außen)/intima (innen): die Systematik der „Abwehrstadien 53
Extima (außen) 54
Intima (innnen) 55
Viertes Leitkriterium yin/yang: Defizienz des Funktionsgewebes oder primäre Defizienz der „Regulation 55
Zusammenspiel der 4 regulativen Physiologie„modelle: die 8 Leitkriterien als funktioneller Schnappschuss 55
5 Die TCM beschreibt vegetative Regulation mit yin, yang und Wandlungsphasen 58
Systeme einfacher und höherer Ordnung 58
Regulationsbeispiel 58
Yin und yang 60
Grundbedeutung und „metaphorische Bedeutung 60
Yin und yang im Regelkreis 61
Wandlungsphasen 61
Woher kommen die Begriffe? 61
Die technischen Vorteile des Wandlungsphasensystems gegenüber der einfachen Messung 62
Das fou-qi-Zeichen: das Emblem der Regulation 63
Wandlungsphasen als „vegetative Funktionstendenzen 64
Wandlungsphasen als Kontinuum der Funktionen 67
Wandlungsphasen„gleichgewichte 68
Gleichgewichte zwischen verschiedenen Wandlungsphasen 69
Gleichgewichte innerhalb einer Wandlungsphase 71
Exkurs – Chronobiologie der Wandlungsphasen: Der Mensch ist keine Insel, sondern Teil des Kosmos 74
Das Zusammenspiel der Leitkriterien der „Chinesischen Medizin 76
Die Vektoren der „Wandlungsphasen beschreiben auch die Verteilung und „Bewegung der Energie 78
Teil III Die Leitkriterien in Einzeldarstellungen 80
6 Erstes Leitkriterium: das physiologische Modell des qi und der orbes (Funktionskreise) – System der neurovegetativen Zeichen 81
Wandlungsphasenzeichen (orbes (Funktionskreise)) und ihre vektorielle Entstehung 81
Holz 82
Feuer 82
Metall 83
Wasser 83
Erde 83
Die orbes (Funktionskreise) sind neuroaffektive „Grundverschaltungen 83
Holz: diagnostische Zeichengruppen (orbes (Funktionskreise)) 83
Feuer: diagnostische Zeichengruppen (orbes (Funktionskreise)) 99
Metall: diagnostische „Zeichengruppen (orbes (Funktionkreise)) 118
Diagnostische Zeichengruppen (orbes (Funktionskreise)) der vegetativen Funktionstendenz (Wandlungsphase) Wasser 130
Diagnostische Zeichengruppen (orbes (Funktionskreise)) der vegetativen Funktionstendenz (Wandlungsphase) Erde 141
Krankheitsauslösende Faktoren (Agenzien) 157
Allgemeines 157
Äußere Agenzien in Einzeldarstellungen 159
Reminder: Bausteine der Diagnose 168
Wandlungsphasen 170
7 Zweites Leitkriterium: die Systematik der humorovegetativen Krankheitszeichen 173
Warum braucht man die Leitkriterien calor „(„Hitze“)/algor (Kälte)? 173
Die Zeichen und ihre Pathophysiologie 174
Die Funktionen des xue aus der Sicht der Chinesischen und westlichen Medizin 176
Xue: der chinesische „„Blutbegriff“ 176
Wirkungen des xue aus westlicher Sicht 177
Spezielle Funktionen von xue 177
Leitkriterium calor „(„Hitze“) und algor (Kälte) im Gesamtgefüge der Chinesischen Medizin 180
Yin/yang und „Wandlungsphasen 180
Das Verhältnis der orbes (Funktionskreise) zur xue-Aktivität 182
Das Verhältnis des hepatischen orbis („Leber“-Funktionskreis) zum xue ist ein doppeltes 182
Der kardiale orbis („Herz“-Funktionskreis) und das xue 182
Der Pulmonalorbis („Lungen“-Funktionskreis) und das xue 183
Der Renalorbis („Nieren“-Funktionskreis) und das xue 183
Die Bildung von xue, Zeichen des xue-Mangels 184
Die Bildung von xue: „Zusammenspiel von Mitte und „Renalorbis („Nieren“-Funktionskreis) 184
Zeichen mangelnder xue-Bildung 184
8 Drittes Leitkriterium: extima/intima – das Modell der Abwehrstadien zyklischer Erkrankungen 185
Allgemeines 185
Algor (Kälte) oder ventus (Wind) als Krankheitsauslöser 186
Innen und Außen 186
Pathophysiologie der Agensabwehr: 6 Stadien des Eindringens und betroffene Energieformen 187
Algor-laedens-Theorie „(Kälteschädigungstheorie) 189
Syndrome der Algor-laedens-Theorie (Kälteschädigungstheorie), „Leitbahnachsen-Syndrome“, „Lehre der 6 Syndrome“ 193
Algor-laedens-Theorie „(Kälteschädigungstheorie) als technisch-regulatives Modell der xue-Aktivität 193
Zusammenfassung 203
Beispielsymptome der Algor-laedens-Theorie 203
Modellverlauf bei ventus (Wind): die 4 Stadien der akutemperaten (hochheißen) Erkrankungen 203
Stadium 1: qi-defensivum-Stadium 204
Stadium 2: qi-Stadium 204
Stadium 3: ying-Stadium 204
Stadium 4: xue-Stadium 209
Andere Verlaufsmodelle 210
9 Viertes Leitkriterium: yin und yang – primäres Regulationsproblem oder Defizienz des Funktionsgewebes? 211
Rekapitulation 211
Erstes Leitkriterium 211
Zweites Leitkriterium 211
Drittes Leitkriterium 211
Die Einwirkung von yin-Mangel auf die Symptome 212
Wie man yin-Mangel „diagnostiziert 213
Zeichen Nr.�?1: renale Zeichen im Hintergrund 213
Zeichen Nr.‚?2: Neigung zu plötzlichen Überreaktionen 214
Zeichen Nr.‚?3: das Verhältnis Fleisch zu Knochen 214
Zeichen Nr.‚?4: periodischer Wechsel der Symptome 214
Wie man xue-Mangel „diagnostiziert 215
Säftemangel 215
Jing-Mangel 216
Formen der Plus„symptomatik: pathologisches Aufsteigen 217
Unspezifische Belebtheit der Kopf-Hals-Region: hochschlagendes (hepatisches) yang 217
Hochfliegendes Hitzegefühl: ardor vigens (hochschlagende Glut) 217
Neurologische Symptomatik: ventus internus (innerer Wind) 218
Anmerkungen zum Gebrauch des Begriffes yang 218
Teil IV Diagnostische Methoden 220
10 Wie man eine Diagnose erstellt: Die 4 Bausteine der Diagnose entsprechen einem diagnostischen Plan 221
Die Konstitution: Das innere Wesen entspricht den äußeren Merkmalen 222
„Was ist das für einer?“ 222
Konstitutionsdiagnose nach habituellen Aktivitätsmustern 222
Konstitutionsdiagnose nach der emotionalen Grundausrichtung (dem „inneren Lebensthema“) 222
Das Agens: Frage nach den Modalitäten 225
„Was wirkt denn da?“ 225
Der orbis (Funktionskreis) 225
„Welches Zeichen hat er gerade?“ 225
Die Leitkriterien 226
Der „funktionelle „Schnappschuss“ des Vegetativums 226
11 Die Praxis der Diagnosestellung: die 4 B’s 227
Betrachtung 227
Zungendiagnose 227
Augendiagnose: das Auge als Indikator der Gesamtfunktionslage 232
Antlitzdiagnose 233
Behorchen, Beriechen (Befunderhebung durch Gehör und Geruch) 235
Gehör 235
Geruch 235
Betastung (Palpation) 236
Teil I: Grundstufe der Pulsdiagnose 236
Teil 2: Oberstufe der „Pulsdiagnose – Pulsqualitäten in Einzeldarstellungen 245
Palpation der Bauchdecke 256
Palpation der Leitbahnen 256
Befragung 257
Die 10 diagnostischen Fragen 257
Phasen der „Gesprächsführung 265
Teil V Therapeutische Methoden 266
12 Pharmakologie 267
Einführung in die Pharmakologie 267
Wie man die Pharmakologie erlernt 267
Wie man ein Pharmakon beschreibt 268
Von der Wirktendenz zur Hauptgruppe 272
Die Hauptgruppen der „Pharmakologie – ein Überblick 273
Vom Temperaturverhalten zur Hauptgruppe 284
Allgemeine „Pharmakologie: Heilpflanzen 285
Ia: Liberantia extimae acria et calida (scharfe und warme Oberflächenbefreier) 286
Ib: Liberantia extimae acria et frigida (scharfe und kühle Oberflächenbefreier) 292
II: Antiemetika (Erbrechen stillend) 295
III: Purgativa (reinigende, abführende Mittel) 296
IVa: Refrigerantia caloris diffundentia ardoris (calor (Hitze) kühlend, ardor (Gluthitze) zerstreuend) 297
IVb: Refrigerantia orbem hepaticum et clarificantia oculos (Hepatikus kühlend, Augen klärend) 299
IVc: Refrigerantia xue (xue kühlend) 300
IVd: Refrigerantia et Torrefacientia (xue kühlend, humor „(Feuchtigkeit) austrocknend) 302
IVe: Refrigerantia desinfectantia (kühlend, desinfizierend) 304
V: Aromatica patefacientia (befreien Leitbahnen und „Sinnesöffnungen) 306
VI: Aromatica transformatoria humori (wandeln humor um) 307
VII: Aromatica transformatoria humoris „(wandeln humor (Feuchtigkeit) um) 308
VIII: Expellentia venti et humoris (leiten humor (Feuchtigkeit) venti aus) 311
IX: Tepefacientia intimae (erwärmen das Innere) 313
Xa: Sedativa deprimentia pavoris (Angst absenkend) 315
Xb: Sedativa sustinentia mentis (Geist beruhigend und unterstützend) 316
Xc: Sedativa pacantia orbis hepatici (hepatisch befriedigend) 319
XI: Regulatoria qi („regulieren“ das qi) 321
XIIa: Animantia xue (bewegen das xue) 324
XIIb: Continentia xue (halten das xue) 327
XIIIa: Transformatoria pituitae algidae (kalten Schleim umwandelnd) 328
XIIIb: Frigida transformatoria pituitae calidae (kalte Arznei, die heißen Schleim umwandelt) 330
XIIIc: Tussostatica (Husten und Keuchen stillend) 332
XIV: Concoquentia (digestiva) (erleichtern die Aufnahme) 334
XVa: Supplentia qi (ergänzen das qi) 336
XVb: Supplentia yang (ergänzen das yang) 339
XVc: Supplentia sustinentia xue (xue ergänzend und „unterstützend) 341
XVd: Rigantia yin (das yin befeuchtend) 343
XVI: Contrahentia cutis (die „Haut“ zusammenziehend) 346
Weitere Hauptgruppen 346
Spezielle Pharmakologie: Rezepturen 347
Aufbau eines Dekokts, „therapeutische Strategien, Einnahme und Zubereitung 347
I. Wirkmechanismus „vorwiegend über die therapeutische Beeinflussung des qi 349
II. Wirkmechanismus über die therapeutische „Beeinflussung des xue 354
III. Die extima befreiende Dekokte 358
IV. Wirkmechanismus durch primäre therapeutische Beeinflussung über das yin 360
V. Kühlende und „desinfizierende Dekokte 362
Anhang: Melderarzneien 365
13 Die Wirkung der Akupunkturpunkte (Foraminologie) 367
Leitbahnen 367
Einführung 367
I. Dominanter Aspekt: Punkte einer Leitbahn wirken auf die Wandlungsphase und den orbis (Funktionskreis) 369
II. Einfluss eines Punktes auf den Leitbahnfluss (Leitbahndynamik) 370
III. Die Wandlungsphasenzuordnung der Punkte innerhalb einer Leitbahn 373
IV. Einfluss der Algor-laedens-Theorie (Kälteschädigungstheorie, „kälte“induzierte •Erkrankungen) auf die weiter•gehende Interpretation der Punkte 378
V. Einfluss der Leitbahnen als Dehnungs- und Bewegungsmelder 380
Synopsis der Punkte„wirkungen im Namen des Punktes 381
Wichtige Punkte des Leitbahnsystems 381
Punkte der pulmonalen „Leitbahn („Lungenpunkte“) 381
Punkte der crassintestinalen Leitbahn („Dickdarmpunkte“) 385
Punkte der stomachalen „Leitbahn („Magenpunkte“) 387
Punkte der lienalen Leitbahn („Milzpunkte“) 390
Punkte der kardialen „Leitbahn („Herzpunkte“) 393
Punkte der Leitbahn des orbis (Funktionskreis) intestini tenuis („Dünndarmpunkte“) 395
Punkte der vesikalen „Leitbahn („Blasenpunkte“) 396
Punkte der Leitbahn des orbis renalis („Nieren“-Funktionskreis, „Nierenpunkte“) 398
Punkte der Perikardleitbahn (Punkte des Funktionskreises „„Kreislauf/Sexualität“) 400
Punkte der Leitbahn des trikalorischen orbis („Drei-Erwärmer“-Funktionskreis, „Drei-Erwärmer-Punkte“) 402
Punkte der Leitbahn des orbis felleus „(„Gallenblasen“-Funktionskreis, „Gallenblasenpunkte“) 403
Punkte der hepatischen Leitbahn („Leberpunkte“) 407
Das System der Sonderleitbahnen („8 unpaarige „Leitbahnen“, jijing ba mo) 409
Grundfunktion und Herkunft: Sonderleitbahnen sind renale Bahnen 409
Kompensationsfunktion 409
Fertilität durch „Struktivpotenzial jing 409
Vermittlung von Bauenergie und Leitbahnreserven 409
Aktivierung der orbes „(Funktionskreise) und des „Leitbahnsystems: Vermittlung von jing und yang 410
Der „kleine Kreislauf“: das Regens-Respondens-System 410
Verbindungen der „Leitbahnen des kleinen Kreislaufs 410
Drei Alarmpunkte der 3 Kalorien 411
Die „1–6-Drosselgruben“-Punkte 412
Muskelleitbahnen 412
Verlauf am Bein 412
Verlauf am Arm 412
Das dorsale System 412
Leitbahnverhältnisse, „regionale Behandlung 412
Neuroanatomie 413
Dorsales System und orbes (Funktionskreise) 414
Fifty VIPs: die wichtigsten Punkte der Akupunktur„therapie 415
14 Das Modell der Generalsomatotopie – Soforteffekte durch die Janusakupunktur 416
Vorder- und Rückseite in der Chinesischen Medizin 416
Generalsomatotopie 416
Therapiepunkte bei Rückenschmerzen 417
Alleinige Janustherapie 417
Lokalisation über „Orientierungspunkte 418
Weißer Dermografismus zeigt algor/„Kälte“ an 419
Kombination mit der Algor-laedens-Theorie „(Kälteschädigungstheorie) 419
Behandlung des Kniegelenks 420
Alleinige Janustherapie 420
Kombination mit der Algor-laedens-Theorie (Kälteschädigungstheorie)) 420
Behandlung der „Halswirbelsäule 421
Alleinige Janustherapie 421
Kombination mit der Algor-laedens-Theorie (Kälteschädigungstheorie) 422
15 Heidelberger Schädelakupunktur 424
Formen der „Schädelakupunktur 424
Chinesische Schädelzonen, neue Schädelakupunktur nach Yamamoto und Zhu’s System 424
Heidelberger „Schädelakupunktur 424
Was ist eigentlich eine Somatotopie? 426
Behandlung des Gesichtsschädels und Viszerocraniums 426
Nach der Janusakupunktur (ZOP€?=€?Rg€?16/LG€?16) 426
Nach der Heidelberger „Schädelakupunktur (Gesichts„somatotop) (ZOP€?=€?Rg 20/LG€?20) 426
Einordnung der HSA in die TCM-Theorie 427
Der Schädel-cun als Maßeinheit 427
Die Nasennebenhöhlen als Manifestationsort einer Systemerkrankung 428
Schnüffeltest 428
Durchführung und „Dokumentation 429
Nase, Nasennebenhöhlen und kleiner Kreislauf 432
Fokussuche, Abgrenzung dentaler Herde 432
Behandlungsplan, Kautelen, Aufklärung 433
Patientenaufklärung 434
Komplikation: Fatigue- und Burn-out-Syndrom 434
Nasennebenhöhlen und Algor-laedens-Theorie (Kälteschädigungstheorie)/Sechs-Stadien-Lehre 436
Trigeminusneuralgie 436
Schlafapnoe 438
Die Ganzkörperprojektion (Froschkönig-Projektion) 438
Überblick 438
Orientierung auf der Längsachse 439
Orientierung nach lateral 441
Orientierung untere Extremität 441
Orientierung obere „Extremität 442
Orientierung am Kopf 442
Bewegungsapparat – Soforteffekte bei Arthose und mehr 443
Stahl- oder Goldnadel? 444
Segmentale „Funktionsdiagnostik 444
Störherde im Thorax und Abdomen 444
Projektion des Rumpfes und Janusprinzip 445
Anwendung der „Extremitätenprojektion 446
Leitbahnverhältnisse an der Hand 447
Leitbahnverhältnisse im Becken 447
Anwendungen in der „Neurologie 448
Funktionale „Psychopunktur der „Heidelberger „Schädelakupunktur 448
Wandlungsphasen und „vegetative Grundregulation 448
Wandlungsphasen und Emotionen 448
Konstitutionstypen als Grundtypen emotionaler Reaktion 449
Somatische Intelligenz 449
Leibempfindung und „Erkrankung 451
Psychoanalyse, Traditionelle Chinesische Medizin und „Neurophysiologie 452
Praktische Anwendung 454
Allgemeines 454
Bedeutung des Zentralkanals 456
Ausgleich und Verbindung innerer Pole 457
Die einzelnen Punkte 458
16 Tuina – Chinesische Manuelle Therapie 468
Die Tuinatechniken verbinden 4 Grundwirkungen 468
Druck 468
Vibration 469
Bewegung auf dem Gewebe 469
Ergreifendes Kneifen 469
Die 3 Phasen der „Behandlung 470
Phase 1: Aktivierung 470
Phase 2: Intervention 471
Phase 3: Harmonisierung 472
Spezielle diagnostische Techniken 472
Anhang: 47 Techniken der Tuina 472
17 Psychotherapie der Chinesischen Medizin (PTTCM) – Psychosomatik oder Somatopsychik? „Komplexität als Heilungschance“ 484
Warum PTTCM? 484
Psychische Wirkung der TCM-Therapie 484
Wie behandelt man emotiones? 485
Paradigmenwechsel 1: Emotiones sind Ausdruck körperlicher „Steuerungsvorgänge 485
Netzwerke in der Psychotherapie 486
Netzwerke der Psychotherapiemodelle 486
Neurophysiologische „Kriterien für Netzwerkmodelle 486
Ein virtuelles Experiment 487
Paradigmenwechsel 2: Emotiones werden reguliert 487
Paradigmenwechsel 3: widersprüchliche Emotion als regulative (physische) Notwendigkeit 488
Intuition 489
Kongruenz als Therapieziel 489
Maeror-Induktionsmodell (Trauerinduktionsmodell) 490
Beispielhafte Folgen auf der Ebene der somatopsychischen Tiefenbewertung 490
Beispielhafte Folgen auf der Programmebene 491
Kompensation von Schuld auf der Programmebene 491
Folgen auf der Ebene der kognitiv-rationalen Intelligenz 492
Teil VI Praktische Leitlinien und Konzepte 494
18 Gastroenterologie 495
Pathophysiologische Vorbemerkung 495
Bedeutung der „Wandlungsphase Erde für die Verdauungsorgane 495
Verdauungsvorgang als Funktion des Stomach- („Magen“-Funktionskreis) und Lienalorbis („Milz“-Funktionskreis) 495
Verdauungsorgane aus chinesischer Sicht 496
Krankheitsbilder 500
Reizdarm, „Colon irritabile“ als Beispiel komplexer funktioneller Störungen 500
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen 502
Diarrhö 504
Obstipation 507
19 Urologie 509
Pathophysiologische Vorbemerkung 509
Bedeutung der reno-lienalen Konstellation 509
Ursachen der reno-lienalen Konstellation 509
Krankheitsbilder 511
Enuresis nocturna 511
Erweiterte Differenzialdiagnose der Enuresis 512
Inkontinenz des „Erwachsenenalters 512
Reizblase 513
Zystitis 514
Urethritis 514
20 Gynäkologie 515
Pathophysiologische Vorbemerkung 515
Bedeutung der „Wandlungsphase Wasser in der Gynäkologie 515
Zuordnung der „Reproduktionsorgane zu „Wandlungsphasen und orbes „(Funktionskreise) 515
Physiologie der „Menstruation 518
Physiologie der „Lebensphasen 521
Krankheitsbilder 524
Klimakterisches Syndrom 524
Schwangerschaft und „Fertilität 524
Die Pille aus Sicht der TCM 526
Uterusprolaps: Störungen lienaler Haltefunktionen 527
21 Gewebsneubildung: Geschwülste und Zysten als Entgleisung der Bauenergie 529
Einführung 529
Pathogenese der Geschwulst- und Zystenbildung 529
Energetische Gesamtlage 529
Regionale Wirkungen 529
Bauenergieentgleisungen in der Gynäkologie 530
Ovarialzysten, Endometriose 530
Myome 531
Mammatumoren und -zystenbildung 531
Pathophysiologie der Krebsentstehung 532
Phase I: qi-Stase 532
Phase II: xue-Stase 532
Phase III: ying-Entgleisung (qi constructivum, „Bauenergie“) 532
Bauenergieentgleisungen in der Gastroenterologie 532
Störungen des unteren „Kaloriums: yin-Mangel beachten 533
Störungen des mittleren Kaloriums 535
Bauenergieentgleisungen in der Pulmologie 535
Therapeutische Aspekte 536
Westliche naturheilkundliche Krebsmittel aus Sicht der TCM 536
Diätetik bei „Bauenergieentgleisung 536
Therapie der „Nebenwirkungen der „Chemotherapie und der Radiatio 536
22 Dermatologie 537
Pathophysiologische Vorbemerkung 537
Bedeutung des pulmonalen yin-Mangels für chronische „Hauterkrankungen 537
Störungen vom yang-Typ: labile Regulation 538
Yin-pulmonale-Mangel führt zu Holz-Metall- und Holz-Erde-Störungen 539
Krankheitsbilder 539
Akne 539
Neurodermitis, Asthma, Allergie 540
Psoriasis 541
23 HNO und Atemwege 543
Pathophysiologische Vorbemerkung 543
Krankheitsbilder 544
Allergie 544
Sinusitis 544
Erkältungsprophylaxe 545
Vertigo 545
Asthma 545
24 Kinderheilkunde 547
Physiologische Besonderheiten des Kindesalters 547
Krankheitsbilder 547
Neurodermitis 547
Enuresis 547
Asthma 547
Erkältlichkeit „(Infektneigung/Abwehrschwäche) 547
Otitis media 548
Stomatitis aphthosa 548
Exanthematöse „Kinderkrankheiten 548
25 Grundzüge der Schmerzbehandlung 549
Einführung 549
Schmerzentstehung: „energetische Blockade“ aus westlicher Sicht 549
Störungen des Übergangs 549
Störungen des „Antagonismus 549
Persistenz des „Krankheitsauslösers 550
Kofaktoren der „Schmerzentstehung 550
Diagnose nach dem Schmerztyp 551
Konzept 1: Dawo’s „Prinzip, Dawie’s Prinzip und Kofaktoren 551
Dawo’s Prinzip 551
Dawie’s Prinzip 552
Kofaktoren 552
Anwendung des „Diagnosekonzepts 1 bei „Rückenschmerz 552
Praktische „Behandlungsbeispiele bei Lumbago 553
Konzept 2: Intervall-Attacke„-Schmerz oder „der Anfang ist das Ende“ 554
Behandlungsbeispiel: „migräniforme Kopfschmerzen 554
26 Neurologie 556
Das Wichtigste vorab 556
Mechanismen zentral-nervöser Störungen 557
Hintergrund 557
Yin-Mangel als Grundlage zentraler Störungen 557
Die Entstehung des „Bewusstseins 561
Die Kontrolle der „Emotionalität 565
Lernen und Gedächtnis 566
Die Kontrolle der Motorik 568
Orbis-/Funktionskreismuster und neurologische Zeichen 576
Symptome des paraorbis cerebri 578
Rolle der Sechs-Stadien-Lehre des Shang Han Lun (Algor-laedens-Theorie) 581
Störungen der „Umkehrbewegung des yang 584
Mechanismen peripherer Störungen 586
Hintergrund 586
Therapeutische Strategien 588
Strategie I: Stabilisierung des renalen qi 589
Strategie II: Stabilisierung des kardialen qi 590
Strategie III: Stärkung des Rapports 590
Strategie IV: Absenkung der Wandlungsphase Holz (ventus „internus) 593
Strategie V: Entfaltung des yang 595
Strategie VI: Behandlung des II-auf-V-Phänomens 596
Strategie VII: Behandlung des II-auf-VI-Phänomens 597
Strategie VIII: Dynamisierung von xue 597
Strategie IX: Ausleitung von peripherem algor (Kälte) 597
Häufige neurologische Symptome und „Krankheitsbilder 598
Taubheitsgefühl 598
Kribbeln 598
Schlaffe Lähmung 599
Spastische Lähmung 599
Neuralgie 599
Neuropathischer „Brennschmerz 600
Peroneusläsionen 600
Krämpfe in der Nacht 600
Koordinationsprobleme 600
Tremor 601
Parkinson 602
Periphere Neuropathie 603
Multiple Sklerose 603
Schlaganfall 604
Karpaltunnelsyndrom 605
Syndrom des ungleichseitig aufsteigenden yang 606
Schwindel 608
Epilepsie 608
27 Die Physiologie des Qigong und Taijiquan 610
Grundlagen: die 3 „Wirkebenen des Qigong 611
Konzentrative Wirkebene 611
Wirkebene der Atemübung 613
Wirkebene der „Bewegungsübung 614
Physiologie der Prinzipien des Qigong 614
Ausatmung und Einatmung 614
Dehnung und Entspannung der Leitbahn 616
Prinzip des Ausgleichs von Auf- und Abwärtsbewegung 617
Prinzip des Wechsels von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe 618
Prinzip der Verlangsamung 618
Prinzip des Ausgleichs zwischen rechter und linker „Körperhälfte 618
Bewegungsschleifen „(Lemniskate) 618
Spiralförmige Bewegungen 620
Prinzip der Dreiphasigkeit 620
Anordnung der Übung nach Vierer-„, Fünfer-„, Sechser- und Achter-Zyklen 621
Das „Eine-Schule-Prinzip“ 621
Das „Nichts-Wollen“ als Übungsprinzip 622
Bei starker Übermüdung und starker seelischer „Beeinträchtigung nicht üben! 622
Bahnung der Euregulation 622
Traumata 623
Besondere Aspekte der vegetativen Propriozeption 623
Gezielte Vermittlung von propriozeptiven Zuständen durch Visualisierung 623
Ganzwerdung durch „Wiederwahrnehmung verdeckter Körper- und Persönlichkeitsanteile 624
Annahme von durch den Körper vermittelten Emotionen 624
Gesundheitskompetenz, Wahrnehmungskompetenz für den eigenen Körper 625
Spezielle Aspekte der Atmung 625
Rhythmus und „Energieaufnahme 625
Atmung, Vorstellungskraft und qi-Fluss 625
Besondere Formen der Atmung 625
28 Traditionelle Syndrome der Chinesischen Medizin 626
„Klassische Syndrome“ 626
Wandlungsphase Holz 626
Stagnation des hepatischen qi 626
Stagnation des hepatischen xue 628
Hochschlagendes „hepatisches yang 629
Ventus internus 630
Calor repletionis des fellealen orbis 631
Algor depletionis des fellealen orbis 632
Wandlungsphase Feuer 633
Depletio qi cardiale 633
Depletio xue cardiale 634
Depletio yang cardiale 634
Pituita-Blockade des yang cardiale 635
Depletio yin cardiale 636
Stagnation des xue cardiale 637
Ardor vigens 638
Calor repletionis „tenuintestinalis 638
Algor depletionis des „Dünndarmorbis 639
Repletio pericardialis 640
Depletio pericardialis 641
Wandlungsphase Metall 642
Depletio qi pulmonale 642
Depletio yin pulmonale 643
Algor venti pulmonale 643
Humor und pituita „pulmonale 644
Algor intestini crassi 645
Calor intestini crassi 646
Wandlungsphase Wasser 647
Depletio yin renale 647
Depletio yang renale 648
Algor renalis 649
Calor humidus vesicalis 650
Algor humidus vesicalis 651
Wandlungsphase Erde 652
Calor repletionis stomachi 652
Depletio qi lienale 653
Teil VII Anhang 656
29 Glossar 657
30 Literatur 665
31 Adressen 666
32 Sachverzeichnis 667
1 TCM – die Rekonstruktion eines mythisierten Originals
Die Bedeutung dieses Kapitels für das Verständnis der Chinesischen Medizin
Die Bedingungen, unter denen sich die Chinesische Medizin entwickelt hat, unterscheiden sich grundlegend vom Entwicklungshintergrund der europäischen Medizingeschichte.
Man muss sich die Größe Chinas, den Entwicklungszeitraum und die Leistungsfähigkeit der chinesischen Kultur verdeutlichen, um einen angemessenen Umgang mit der Chinesischen Medizin zu erlangen.
Dabei spielt eine Schlüsselrolle, ob man eine Rezept-Akupunkturversion, eine phänomenologische Form ohne angemessene Theoriebildung oder eine wissenschaftliche Form der Chinesischen Medizin anstrebt. Diese Versionen der Chinesischen Medizin entstanden nicht zufällig, sondern sind Folge einer wissenschaftlich-historischen Entwicklung.
1.1 Quantitative Dimension
Die große Anzahl der Menschen, deren Kultur den Hintergrund für die Entwicklung der Chinesischen Medizin bildet, gebietet Respekt. Gegenwärtig sind etwa 1,3 Milliarden Menschen Chinesen. Zwar liegen keine genauen Zahlen über frühere Epochen vor, jedoch können wir angesichts der schwachen Besiedlung Europas und Nordamerikas in der Geschichte hochrechnen, dass die Faustformel „China = 4 × Europa“ in den Epochen, in denen sich die Chinesische Medizin entwickelte, eine deutliche Untertreibung gewesen wäre.
Die ungeheure Zahl der Menschen und das in dieser Zahl enthaltene menschliche Talent, die frühzeitig genutzte Möglichkeit, Erkenntnisse systematisch aufzuzeichnen, und das Vorhandensein verhältnismäßig gut organisierter kaiserlicher Archive bilden ein Entwicklungs- und Erfahrungspotenzial, das historisch einmalig ist.
Zusatzinformation
Bereits vor 3000 Jahren hatten die Chinesen einen zentral regierten Staat, eine hochentwickelte Schrift, ein komplexes Steuer- und Einnahmenrecht und verhältnismäßig gut organisierte Verkehrs- und Handelswege.
1.2 Räumlich-klimatische Dimension
Die klimatischen Bedingungen, die im Entwicklungsraum dieses menschlichen Potenzials vorherrschen, reichen von der nördlichen Mandschurei und der historischen Mongolei mit teils beinahe sibirischem Klima über trockene Wüstengebiete und waldreiche Gebirgsketten bis an das südchinesische Meer, in dem ein subtropisches Klima vorherrscht. Würde man ähnliche Klimazonen in unseren Längengraden aufsuchen wollen, so würde man sich beinahe „vom Nordkap bis in den Kongo“ bewegen müssen.
Ein besonderes Charakteristikum der Chinesischen Medizin besteht darin, dass die Heilmittel, von denen viele pflanzlichen Ursprungs sind, aus allen diesen klimatischen Zonen entnommen, systematisch in ihren Wirkungen beschrieben, ihre Kombinationsmöglichkeiten gesammelt und die Indikationen präzisiert wurden.
1.3 Zeitlich-historische Dimension
Die zeitliche Dimension der Chinesischen Medizin ist am schwersten abzuschätzen. In Gräbern finden sich Hinweise darauf, dass möglicherweise bereits vor 8000 Jahren mit Steinsplitternadeln akupunktiert wurde. Da diese Technik eine hohe Kenntnis der Reflexologie, der Physiologie und der Anatomie des Körpers voraussetzt, können wir postulieren, dass bereits vor diesem Zeitpunkt eine entwickelte Medizin existiert haben muss.
In den meisten Sekundärquellen wird der Beginn der Chinesischen Medizin hingegen mit dem Huang Di Nei Jing, dem „Klassiker der Inneren Erkrankungen“ des gelben Kaisers in Verbindung gebracht (3. vorchristliches Jahrhundert, zur Zeit der Feldzüge Alexanders des Großen 336–323 v. Chr.).
Vom heutigen Standpunkt aus ist es nicht leicht zu ermitteln, aus welchen Gründen dieses zentrale und bis heute gültige Werk der Chinesischen Medizin vor 2300 Jahren erstellt wurde. Zwischen der Entstehungszeit des Huang Di Nei Jing und den oben postulierten frühen Akupunkturbehandlungen liegen mindestens doppelt so viele Jahre wie zwischen der Geburt Christi und der Gegenwart.
Um sich eine bessere Vorstellung der zeitlichen Entwicklung machen zu können, haben wir die Abbildung eines Zeitstrahls eingefügt, auf dem die historische Entwicklung der Chinesischen Medizin in Korrelation zu wichtigen Ereignissen der europäischen Geschichte dargestellt ist ( ▶ Abb. 1.1).
Zeitstrahl.
Abb. 1.1 Entwicklung der Chinesischen Medizin in Korrelation zu wichtigen Ereignissen der europäischen Geschichte. Wollte man auch den Zeitraum der ersten Akupunkturbehandlungen 6000–4000 v. Chr. eintragen, müsste der Zeitstrahl 2–3 Buchlängen über den Oberrand hinausragen.
1.4 Das „Original“ ist verloren
Dieser Zeitstrahl beginnt bei Konfuzius, der ebenso wie Lao Tse die Begriffe yin und yang verwendete. Die Werke von Konfuzius bleiben etwa ab Beginn unserer Zeitrechnung bindende chinesische Staatsphilosophie. Unser Zeitstrahl in ▶ Abb. 1.1 müsste nach oben um etwa 2–3 Buchlängen aus diesem Buch herausragen, um den Zeitraum zwischen den ersten Akupunkturbehandlungen und Konfuzius darzustellen. Einen derartigen Zeitraum in einem solchen geografischen Umfang historisch exakt zu beschreiben, dabei noch bei so dürftiger Quellenlage, erscheint kaum möglich. Was ist in dieser Zeit geschehen? Wo sind die Werke aus der Frühzeit der Chinesischen Medizin geblieben? Hierüber gibt es wenig Aufschluss.
Um 300 v. Chr. erscheint dann (eben nicht aus „heiterem Himmel“) das Huang Di Nei Jing. Man könnte 2 mögliche Schlussfolgerungen aus dem Erscheinen des Huang Di Nei Jing ziehen:
-
Offizielle Stellen hatten verfügt, eine solche Kompilation zusammenzustellen und damit das Wissen erneut zugänglich zu machen, um einer Verflachung der Medizin entgegenzuwirken.
-
Das medizinische Wissen der damaligen Zeit war möglicherweise im Niedergang, sodass eine Kompilation des noch vorhandenen Wissens dringend nötig war, um es zu bewahren.
Diese beiden möglichen Motive – das zentralstaatlicherseits begründete Interesse an einer medizinischen Qualitätssicherung einerseits und das Interesse des Erhalts des medizinischen Wissensstands vergangener Epochen, teils unter Miteinbeziehung neuer Erkenntnisse, Erfahrungen und Textfunde andererseits – bestimmen die Entwicklung des „Gebäudes Chinesische Medizin“ bis heute.
Insofern kann man die Chinesische Medizingeschichte als eine Abfolge von Kompilationsversuchen begreifen, unter Einbeziehung sowohl historischer als auch zeitgenössischer Erkenntnisse. Ein Charakteristikum dabei war, dass man sich zur Legitimation des eigenen Standpunkts auf ältere, teils mythisierte Quellen bezog. Schon beim Huang Di Nei Jing zeigte sich diese Tendenz, da das Werk einem längst verstorbenen Kaiser „untergeschoben“ wurde und durch dessen mystische Autorenschaft stärker legitimiert werden sollte. Noch heute findet man ein ähnliches Vorgehen, da manche Autoren immer noch verbreiten, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sei „unverändert seit 2300 Jahren“ und sie (alleine) würden die „echte“ Chinesische Medizin vertreten.
1.5 Technische Entwicklung
Interessanterweise taucht in den Werken von Konfuzius und Lao Tse der Begiff der Wandlungsphasen (wu xing) (WP) noch nicht auf, sondern erscheint erst im 3. Jahrhundert vor Christus, bei Zhou Han.
Parallel zur historischen Entwicklung im Zeitstrahl lässt sich in einer groben Vereinfachung folgende technische Entwicklung postulieren, die man erst nach vollständiger Lektüre dieses Buches ganz nachvollziehen kann ( ▶ Abb. 1.2):
Der „Klassiker der inneren Erkrankungen“ (Huang Di Nei Jing) sowie der „Angelpunkt der Struktivkraft“ (Lingshu) liegen uns in einer Fassung vor, die mindestens 1000 Jahre nach ihrer Entstehung rekonstruiert wurde. Dort sind bereits alle wesentlichen Postulate der Chinesischen Medizin enthalten. Hierzu gehören yin und yang, die Wandlungsphasen und die Funktionskreise (orbes) (FK),...
Erscheint lt. Verlag | 5.4.2017 |
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Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Naturheilkunde ► TCM / Ayurveda |
Schlagworte | Agenzien • Akupunktur • Akupunkturpunkte • Algor-laedens-Theorie • calor und algor • Chinesische Medizin • Dispulsion • Henry Johannes Greten • Leitbahnen • Phytotherapie • Psychotherapie der TCM • PTTCM • Pulsdiagnose • Pulsdiagnostik • Qigong • Suppletion • Taijiquan • TCM • TCM-Krankheitszeichen • TCM-Schaltmuster • Traditionelle Chinesische Medizin • Tuina • Wandlungsphasenkybernetik • Yin-Mangel • Zungendiagnose |
ISBN-10 | 3-13-203533-5 / 3132035335 |
ISBN-13 | 978-3-13-203533-1 / 9783132035331 |
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