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Leben. Lieben. Altern.: Umgang mit Sexualität und Demenz - Sofie C. Groen

Leben. Lieben. Altern.: Umgang mit Sexualität und Demenz

(Autor)

Buch | Softcover
100 Seiten
2015 | 1. Erstauflage
Diplomica Verlag
978-3-95850-838-5 (ISBN)
CHF 48,95 inkl. MwSt
Wir lieben es jung und dynamisch zu sein, wenn dem Liebesleben keine körperlichen Grenzen gesetzt sind und man seine Sexualität so ausleben kann, wie man möchte. Doch wie ist es, wenn sich die Sexualität mit den Jahren verändert und beispielsweise. Demenz für größere Herausforderungen sorgt? Das Buch greift dieses Thema auf, welches in der Gesellschaft nach wie vor stark tabuisiert bzw. weggeschoben wird.Da Menschen zunehmend älter werden, darf dieses Thema nicht weiterhin ignoriert werden. Denn es ist kompliziert im Umgang mit Sexualität und Demenz immer richtig zu handeln. Dieses Buch geht auf die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten im stationären Kontext ein und gibt Einblicke in das Handeln der Beteiligten.Sowohl Fachwissende, Pflegepersonal, Angehörige als auch neugierige Einsteiger werden zu vielen neuen Erkenntnissen kommen. Sie erhalten als Leser Informationen über die Grundlagen bzgl. Alter, Sexualität, Alterssexualität und Demenz. Zudem geben Berichte von Betroffenen tiefere Einblicke in das Erleben und Wahrnehmen von sexual- und altersbezogenen Veränderungen.

Sofie C. Groen (1987) ist Verhaltenstherapeutin. Sie deckt ein breites Spektrum ab. Dies reicht von sexuellem und sozialem Verhalten bis hin zu Beeinträchtigungen durch substanzgebundene sowie -ungebundene Süchte. Ihren Bachelor in „Sozialer Arbeit“ absolvierte sie in Mainz. Mit dem Erwerb ihres Masters of Science in Köln war sie eine der jüngsten Verhaltenstherapeutinnen Deutschlands mit dem Schwerpunkt „Sucht“. Aktuell arbeitet sie als Therapeutin in der stationären Drogentherapie. Frau Groen möchte ihre Patienten dazu befähigen, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten. In Gesprächen mit Experten aus der Praxis wurde für Frau Groen deutlich, dass nicht „Sucht im Alter“, sondern „Sexualität im Alter“ mehr Aufmerksamkeit verdient. Es besteht ein hoher Bedarf an Erkenntnisgewinnung im Umgang mit diesem Thema. Die Vielfalt und Komplexität dieser Thematik sowie eine starke Tabuisierung davon, bewegten sie dazu, dieses Buch zu schreiben.

Textprobe:Kapitel 2.4.2, Veränderungen und Sexualstörungen bei der Frau:Jede Frau macht mit dem Älterwerden biologische Veränderungen durch, die das Sexualleben mehr oder weniger beeinflussen. Doch in wie weit diese Veränderungen negativ oder positiv zu werten sind, entscheidet jede Frau selbst. Während Dannemann (1991, 136) bspw. angibt, dass ein Kennzeichen des Alterns einer Frau die verminderten sexuellen Wünsche sind, nennen Starr und Weiner (1982, 16), dass sich das sexuelle Verhalten bis zum Alter von 60 Jahren nur sehr wenig verändert. Selbst nach 60 Jahren gingen diese Veränderungen nur sehr langsam vor sich (vgl. ebd.).Was geschieht in Körper einer alternden Frau?Der weibliche Organismus beginnt sich zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr im so genannten Klimakterium (Wechseljahre) zu verändern. In dieser Phase kann ein gesteigertes sexuelles Verlangen aufkommen. Begründet wird dies in den weiterhin gebildeten Hormonen, die luststimulierende Wirkung haben. Des Weiteren wird die Angst vor ungewollter Schwangerschaft genommen. Denn mit den Wechseljahren verringern sich die monatlichen Blutungen einer Frau und hören schließlich ganz auf, was zur Folge hat, dass eine Frau nach ihrem Klimakterium unfruchtbar ist (vgl. Der Gesundheitsbrockhaus 2001, 46; Kahn 1937, 58).Während auf der einen Seite von gesteigertem Lustempfinden gesprochen wird, können im Alter auch sexuelle Störungen auftreten. Die Veränderungen einer älter werdenden Frau und mögliche sexuelle Störungen sind im Folgenden exemplarisch erläutert. Zunächst ist der Geschlechtsakt in vier Reaktionszyklen (Lustentwicklung, Erregung, Orgasmus, Entspannung) einzuteilen:Die erste Phase bildet die Lustentwicklung. Hierbei geht es darum, bei der Partnerin ein Lustgefühl zu entfachen, um zum geschlechtlichen Höhepunkt zu gelangen. Diese Lust kann jedoch durch verschiedene Faktoren gemindert werden. Denn ältere Frauen in den Wechseljahren weisen oftmals in zeitlichen Perioden eine vermehrte Schweißproduktion auf, die sich durch Hitzewallungen bemerkbar macht (vgl. Kahn 1937, 58). Dadurch dass diese auch nachts auftreten, klagen Frauen über mangelnden Schlaf. Die Folge ist, nicht ausgeruht zu sein und weniger Interesse am Geschlechtsverkehr zu entwickeln.Es fehlt daneben aber auch die Energie, um den Akt zu vollziehen (vgl. Westheimer 2008, 77). Diese Veränderung ist ein Beispiel für die geminderte Lust am Geschlechtsverkehr.Des Weiteren bilden sich durch den sinkenden Östrogenspiegel kleine Schamlippen, Klitoris (Empfindungszentrum der Frau), Uterus (Gebärmutter) und Ovarien (Eierstöcke) zurück. Die Wände der Scheide werden dünner und glatter. Weil die weichen Polsterungen der zahlreichen Falten im Genitalbereich wegfallen, ist die Vagina (Scheide) nicht mehr so elastisch, die Öffnung verengt und die Scheide wird insgesamt kürzer und enger (vgl. Grond 2001, 44f; Westheimer 2008, 72). Das Eindringen eines erigierten Gliedes kann somit durch die verengte Öffnung der Scheide und die zurückgegangene Elastizität zu Schmerzen führen. Appetenz ist der sexualmedizinische Fachbegriff für die mangelnde oder fehlende Motivation zum Geschlechtsverkehr. Diese Störung stellt heute eine der häufigsten Sexualprobleme von Frauen dar. Es handelt sich hierbei nicht ausschließlich um eine genitale Funktionsstörung, sondern um das Ausbleiben der Lust zum Geschlechtsverkehr (vgl. Beier et al. 2005, 188f).Die zweite Phase des Geschlechtsaktes beschäftigt sich mit der Erregung der Frau. Dietz-Grygier (1999, 141) geht darauf ein, dass es bei der älteren Frau etwas länger dauert, bis sich sexuelle Erregung einstellt. Denn durch das Sinken des Östrogenspiegels, ist die vaginale Lubrikation langsamer und nicht mehr so ergiebig, wie noch zuvor. Es kann zu einem Juckreiz oder Brennen der Scheide kommen und durch die trockene Vagina kann das Eindringen des erigierten Penis sehr schmerzhaft oder unmöglich sein. Die Vaginalkontraktionen w

Zusatzinfo 8
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 173 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Geriatrie
Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Alter • Angehörige • Demenz • Heim • Pflege • Sexualassistenz • Sexualität
ISBN-10 3-95850-838-3 / 3958508383
ISBN-13 978-3-95850-838-5 / 9783958508385
Zustand Neuware
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