Taijiquan - eine neue Interpretation
Seiten
2005
diplom.de (Verlag)
978-3-8386-8893-0 (ISBN)
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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medizin - Chirurgie, Unfall-, Sportmedizin, Note: 1,0, Deutsche Sporthochschule Köln (unbekannt, Freizeitwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Theorie und Methoden des Taijiquan sind nicht leicht zu erschließen. Die in der Qing-Zeit entstehende literarische Überlieferung besteht aus zumeist kurz und knapp gefassten Texten, deren Inhalt reich, aber auch vieldeutig ist. Das klassische Werk Über das Taijiquan von Wang Zongyue (1736-1795) aus der Provinz Shanxi, umfasst nur etwa 300 Schriftzeichen. Von ähnlicher Kürze sind die Dokumente Wichtige Erklärungen über die Ausführung der dreizehn Stellungen von Wu Yuxiang (1812-1880) und Erläuterung zu den fünf Wörtern [Begriffen] von Li Yiyu (1832-1892). Diese Werke fassen den jeweiligen Forschungsstand über das Taijiquan zusammen. Ihre Kürze darf jedoch nicht darüber täuschen, dass sie das Ergebnis intensiver theoretischer Studien sind. Beispielsweise schreibt Wang Zongyue in seinem Werk Über das Taijiquan : Was das Taiji betrifft, so entsteht es aus dem Wuji. [Es] hat den Zustand von Bewegung und Ruhe und ist die Mutter von Yin und Yang (Wang Zongyue, 1791).
Hierbei handelt es sich offensichtlich um die Zusammenfassung seiner Theorie über die Bewegungen des Taijiquan, zu dem er aufgrund seiner intensiven Studien über die chinesische traditionelle Philosophie und Kultur gelangte. In seiner Schrift finden sich jedoch keinerlei Äußerungen über die von ihm benutzten Quellen oder den von ihm eingeschlagenen Erkenntnisweg. Dies führt dazu, dass seine Theorien und Methoden des Taijiquan nicht nur schwer zu begreifen sind, sondern auch dazu, dass in der weiteren Entwicklung von Theorie und Methode des Taijiquan Mehrdeutigkeit und Unklarheit auftauchen. Es geht daher heute darum, sowohl die theoretischen Voraussetzungen als auch die Denkweise der Verfasser der klassischen Schriften des Taijiquan zu ergründen und sich dabei bewusst zu sein, dass dies die eigentliche Schwierigkeit beim Verständnis der traditionellen Theorien und Methoden des Taijiquan ist. Bis heute fehlen für die Praxis des Taijiquan eindeutige Begriffe, die das System erhellen. Allein dass ein Gelehrter wie Wang Zongyue seinen Denkprozess nicht offen legt, bedeutet nicht, dass dem Ergebnis kein Prozess intensiver theoretischer Überlegungen vorausgegangen ist. Wenn es der heutigen Forschung gelingt, sowohl diesen Prozess als auch dessen Prämissen herauszuarbeiten und so die traditionellen theoretischen Auffassungen und Methoden greifbar und für die Praxis verständlich zu machen, dann werden gerade die von der traditionellen chinesischen Philosophie geprägten Begriffe des Taijiquan durch ihre Offenheit Raum für neue Interpretationen bieten.
Wenn ein Taiji-Gelehrter tief in sein Forschungsgebiet eingedrungen ist und die von ihm erzielten Einsichten vielfältig sind, dann darf man dahinter ein systematisches Denken vermuten, selbst wenn dies die äußere Form seiner Aussagen nicht ohne weiteres erkennen lässt. Würde es an diesem systematischen Denken fehlen, so wäre er gar kein Gelehrter des Taijiquan, und weder würden seine Erklärungen und Einsichten die Praxis des Taijiquan anleiten, noch würde er in der Theorie des Taijiquan eine Position einnehmen. Aufgabe der vorliegenden Untersuchung soll es sein, hinter den Schriftzeugnissen dieser frühen Gelehrten das System ihres Denkens und ihrer Theorien sichtbar zu machen. Dies soll durch die Einordnung, Beurteilung sowie Ergänzung der zum Teil nur bruchstückhaft erhaltener Materialien erfolgen.
In den ursprünglichen Theorien und Schriften des Taijiquan werden zahlreiche ausgewählte Begriffe der chinesischen Philosophie verwendet wie etwa die des Taiji, Yin und Yang oder des Dao. Diese Begriffe dienen dazu, das Taijiquan als Körperbewegungskultur zu beschreiben und zu erklären. Ihr Gebrauch erfolgt jed...
Theorie und Methoden des Taijiquan sind nicht leicht zu erschließen. Die in der Qing-Zeit entstehende literarische Überlieferung besteht aus zumeist kurz und knapp gefassten Texten, deren Inhalt reich, aber auch vieldeutig ist. Das klassische Werk Über das Taijiquan von Wang Zongyue (1736-1795) aus der Provinz Shanxi, umfasst nur etwa 300 Schriftzeichen. Von ähnlicher Kürze sind die Dokumente Wichtige Erklärungen über die Ausführung der dreizehn Stellungen von Wu Yuxiang (1812-1880) und Erläuterung zu den fünf Wörtern [Begriffen] von Li Yiyu (1832-1892). Diese Werke fassen den jeweiligen Forschungsstand über das Taijiquan zusammen. Ihre Kürze darf jedoch nicht darüber täuschen, dass sie das Ergebnis intensiver theoretischer Studien sind. Beispielsweise schreibt Wang Zongyue in seinem Werk Über das Taijiquan : Was das Taiji betrifft, so entsteht es aus dem Wuji. [Es] hat den Zustand von Bewegung und Ruhe und ist die Mutter von Yin und Yang (Wang Zongyue, 1791).
Hierbei handelt es sich offensichtlich um die Zusammenfassung seiner Theorie über die Bewegungen des Taijiquan, zu dem er aufgrund seiner intensiven Studien über die chinesische traditionelle Philosophie und Kultur gelangte. In seiner Schrift finden sich jedoch keinerlei Äußerungen über die von ihm benutzten Quellen oder den von ihm eingeschlagenen Erkenntnisweg. Dies führt dazu, dass seine Theorien und Methoden des Taijiquan nicht nur schwer zu begreifen sind, sondern auch dazu, dass in der weiteren Entwicklung von Theorie und Methode des Taijiquan Mehrdeutigkeit und Unklarheit auftauchen. Es geht daher heute darum, sowohl die theoretischen Voraussetzungen als auch die Denkweise der Verfasser der klassischen Schriften des Taijiquan zu ergründen und sich dabei bewusst zu sein, dass dies die eigentliche Schwierigkeit beim Verständnis der traditionellen Theorien und Methoden des Taijiquan ist. Bis heute fehlen für die Praxis des Taijiquan eindeutige Begriffe, die das System erhellen. Allein dass ein Gelehrter wie Wang Zongyue seinen Denkprozess nicht offen legt, bedeutet nicht, dass dem Ergebnis kein Prozess intensiver theoretischer Überlegungen vorausgegangen ist. Wenn es der heutigen Forschung gelingt, sowohl diesen Prozess als auch dessen Prämissen herauszuarbeiten und so die traditionellen theoretischen Auffassungen und Methoden greifbar und für die Praxis verständlich zu machen, dann werden gerade die von der traditionellen chinesischen Philosophie geprägten Begriffe des Taijiquan durch ihre Offenheit Raum für neue Interpretationen bieten.
Wenn ein Taiji-Gelehrter tief in sein Forschungsgebiet eingedrungen ist und die von ihm erzielten Einsichten vielfältig sind, dann darf man dahinter ein systematisches Denken vermuten, selbst wenn dies die äußere Form seiner Aussagen nicht ohne weiteres erkennen lässt. Würde es an diesem systematischen Denken fehlen, so wäre er gar kein Gelehrter des Taijiquan, und weder würden seine Erklärungen und Einsichten die Praxis des Taijiquan anleiten, noch würde er in der Theorie des Taijiquan eine Position einnehmen. Aufgabe der vorliegenden Untersuchung soll es sein, hinter den Schriftzeugnissen dieser frühen Gelehrten das System ihres Denkens und ihrer Theorien sichtbar zu machen. Dies soll durch die Einordnung, Beurteilung sowie Ergänzung der zum Teil nur bruchstückhaft erhaltener Materialien erfolgen.
In den ursprünglichen Theorien und Schriften des Taijiquan werden zahlreiche ausgewählte Begriffe der chinesischen Philosophie verwendet wie etwa die des Taiji, Yin und Yang oder des Dao. Diese Begriffe dienen dazu, das Taijiquan als Körperbewegungskultur zu beschreiben und zu erklären. Ihr Gebrauch erfolgt jed...
Sprache | deutsch |
---|---|
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 644 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete |
Medizin / Pharmazie ► Studium | |
ISBN-10 | 3-8386-8893-7 / 3838688937 |
ISBN-13 | 978-3-8386-8893-0 / 9783838688930 |
Zustand | Neuware |
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