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Akupunktur bei Pferdekrankheiten (eBook)

Westliche Indikation - chinesische Diagnostik und Therapie
eBook Download: PDF
2014 | 2. Auflage
240 Seiten
Sonntag (Verlag)
978-3-8304-9412-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Akupunktur bei Pferdekrankheiten -  Christina Eul-Matern
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Husten ist nicht gleich Husten. Ein westliches Krankheitsbild kann in der chinesischen Medizin unterschiedliche Disharmoniemuster haben und muss entsprechend unterschiedlich therapiert werden. Dieses Buch schafft erstmalig den Brückenschlag von der westlichen zur traditionellen chinesischen Veterinärmedizin. Tierärztin Dr. Christina Eul-Matern erklärt fundiert, verständlich und praxisnah die chinesische Diagnostik und Therapie. Für 84 westliche Indikationen beschreibt sie ganz konkret: 1. Westliche Symptome: Sie beginnen auf vertrautem Terrain. 2. Chinesische Befunde und zugrunde liegende Disharmoniemuster: Sie ermitteln Puls, Zungenbefunde u.a. und leiten eine chinesische Diagnose ab. 3. Chinesisches Therapieprinzip: Sie erfahren, wie Sie die gefundene Disharmonie wieder ins Gleichgewicht bringen können (z. B. durch Ausleiten von Hitze). 4. Therapieempfehlungen in Form von Punktkombinationen: Ihre Untersuchung führt zu einer passgenauen Akupunktur-Behandlung. West und Ost lagen noch nie so nah zusammen.

1 Allgemeines zur Akupunkturbehandlung


1.1 Grundlagen


Akupunktur ist ein jahrtausendealtes ganzheitliches Heilverfahren und wird heute der Regulationsmedizin zugerechnet. Überall auf der Welt wurde die Akupunktur immer wieder durch verschiedene, v.a. politische Umstände ins Abseits gedrängt. Doch ihre Kraft rettete diese Heilmethode immer wieder vor dem endgültigen Untergang.

Die Erkenntnisse der altchinesischen Wissenschaftler beruhen auf genauer Beobachtung des Menschen und seiner Umwelt im Rahmen einer holistischen Denkweise. Hier wird stets versucht, das übergeordnete Prinzip zu erkennen und jedes auch noch so kleine Detail in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Der chinesische Arzt sucht in seiner Diagnose nach den „Fäden“, die einzelne Abläufe im Organismus zu einem gemeinsamen Wirken verbinden. Hier setzt er an, um abweichende Muster zu erkennen und dem Körper den Weg zurück in gesunde Bahnen zu weisen. Fehlgeleitete Energien werden wieder in die richtige Richtung gelenkt, dem Körper wird der Weg zur Selbstheilung gezeigt.

1.2 Punkte und Meridiane


Mithilfe von Nadeln werden Punkte in der Haut stimuliert, an denen definierte Energiequalitäten nahe an der Oberfläche erreichbar sind. Diese Punkte liegen auf Energiebahnen, sog. Meridianen. Ursprünglich gab es in der Veterinärmedizin kein Meridiansystem. In China wird es bis heute kaum angewandt; in alten chinesischen Texten waren lediglich Punkte beschrieben und deren Verwendung erklärt. Erst später entstand das sogenannte „transponierte“, d.h. „vom Menschen übertragene“ System in der Tierakupunktur, das v.a. von Humanmedizinern und später auch Tierärzten in Europa weiterentwickelt wurde. Vielfach ergänzen Tierärzte es heute durch klassische Akupunkturpunkte aus der Traditionellen Chinesischen Veterinärmedizin (TCVM).

Die 12 Hauptmeridiane des Körpers stehen in Verbindung zu allen Organen und Körperregionen, aber auch untereinander. So bilden sie ein komplettes Energienetzwerk des Organismus, welches mit dem öffentlichen Verkehrsnetzwerk eines städtischen Großraums und seiner Umgebung vergleichbar ist. Große und kleine Verkehrswege des Nah- und Fernverkehrs erreichen vom Außen zum Innen jeden Bereich. So wie Busse und Bahnen die Fahrgäste und Transportgüter verteilen und zum Ziel bringen, transportieren die unterschiedlichen Meridiane und Meridianfamilien Qi, Blut und körpereigene Substanzen an die Zielorte. Auch körperfremde Stoffe und pathogene Faktoren werden bewegt und ausgeschleust.

Akupunkturpunkte sind ständig in Interaktion und arbeiten ununterbrochen zusammen. Es handelt sich hier um ein perfektes Selbstheilungssystem, in das wir nur eingreifen sollten, wenn es Probleme gibt. Dann kann ein Akupunkteur nach sorgfältiger Diagnose ganz gezielt Punkte auswählen, die das entstandene Ungleichgewicht behandeln und wieder ein Gleichgewicht herstellen.

Es ist also zutreffend, die Akupunktur als Unterstützung der Selbstheilungskräfte zu bezeichnen. Allen Kritikern sei gesagt: Jede Form der Therapie sollte sich an dieser Möglichkeit orientieren und die körpereigenen Kräfte ansprechen. Wer dann Gesundung als funktionierenden Placeboeffekt bezeichnet, sollte doch ernsthaft über die heilende Wirkung dieses Effekts nachdenken! Ein gutes Beispiel hierfür ist die Doppelblindstudie, wie sie die westliche Wissenschaft postuliert: Wenn ein Wissenschaftler fordert, dass weder Patient noch behandelnder Arzt wissen sollen, ob ein Medikament oder ein Placebo zur Therapie verabreicht wird, will er damit unbewusste Einflussnahme des Arztes ausschließen. Damit hat dieser Wissenschaftler aber bereits die heilende Wirkung von Energie bzw. Gedanken vorausgesetzt. Es ist erstens unwahrscheinlich, dass ein Arzt im Verlauf einer Studie heimliche Gesundungsfingerzeichen, Augenzwinkern, heilende Stimmveränderungen oder Händedrücke ausübt, und zweitens auch nicht ganz „wissenschaftlich“ gedacht. Messen, wiegen oder zählen lässt sich hier nichts. Die Forderung nach der Doppelblindstudie setzt somit den Glauben an die heilende Kraft unsichtbarer Energien bereits voraus.

Langfristig kann nur die Herstellung des körpereigenen Gleichgewichts unter Einbeziehung der Kräfte des Patienten zu einer Stabilität des Systems führen. Die eigenen Grenzen und Möglichkeiten des Organismus zu berücksichtigen und seine Mitarbeit in die Behandlung einzubeziehen, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie.

Diesen Grundsatz berücksichtigend, haben westliche Akupunkteure die TCVM in Europa eingeführt und zu einem etablierten Therapiesystem entwickelt. Seit den 50er-Jahren gewann die Akupunktur, auch in Deutschland, immer mehr Anhänger. Qualifizierte Weiterbildungen für Tierärzte wurden organisiert, Tierheilpraktikerschulen nahmen das Thema auf. Heute sind wir in der glücklichen Lage, über vielfältige Schulungsmöglichkeiten zu verfügen, wodurch sich Qualität und Verbreitung der Tierakupunktur laufend verbessern.

Grundlagen der Akupunktur

Akupunktur basiert auf folgender Grundlage:

  • Qi bewegt sich innerhalb unseres Körpers entlang bestimmter Kanäle, den sogenannten Meridianen oder Jing Luo.

  • Die (Haupt-)Meridiane sind 3-dimensionale Wege, die mit ihrem äußeren Anteil nahe der Haut verlaufen. Dabei begleiten sie oft Blutgefäße, Nerven und Lymphgefäße. Von diesen oberflächlichen Meridianverläufen zweigen verschiedene Äste ab, die den jeweiligen Meridian mit seinem Organ, mit bestimmten Körperarealen oder die Meridiane untereinander verbinden.

Im Bereich der Pferdeakupunktur werden heute nicht mehr nur Bewegungsstörungen bzw. Lahmheiten mit Akupunktur behandelt, sondern auch zunehmend chronische innere Erkrankungen, Allergien, Koliken, Organprobleme u.a.

Akupunkturindikationen beim Pferd

  • Störungen des Bewegungsapparates

  • Sportpferdebetreuung

  • Neurologische Probleme

  • Erkrankungen des Atmungsapparates

  • Störung des Verdauungsapparates

  • Leberprobleme

  • Erkrankungen des Urogenitalapparates

  • Stoffwechselerkrankungen

  • Endokrinologische Probleme

  • Hautprobleme

  • Störungen der Sinnesorgane

  • Immunschwäche

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Gynäkologie

  • Andrologie

  • Psychische Probleme

  • Geriatrie

  • Leistungsschwäche

1.3 Yin und Yang


Yin und Yang wurden erstmalig erwähnt in der Zhou-Dynastie ca. 1000–770 v.Chr. Die Monade, das Tai Chi, symbolisiert die Beziehung zwischen Yin und Yang perfekt. Die schwarze, untere Partie rechts im Kreis symbolisiert das Yin im Yin, während der weiße obere Teil links das Yang im Yang darstellt. Beide Bereiche...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2014
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
Veterinärmedizin Allgemein Akupunktur / TCM
Schlagworte Akupunktur beim Pferd • Akupunktur bei Pferdekranheiten • Akupunktur bei Pferdekrankheiten • Pferdeakupunktur • Pferdemedizin • TCM beim Pferd
ISBN-10 3-8304-9412-2 / 3830494122
ISBN-13 978-3-8304-9412-6 / 9783830494126
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