Modulare Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks (eBook)
X, 276 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26803-1 (ISBN)
In dem vorliegenden Buch mit dem Titel Modulare Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks stellen sich die drei namhaften Herausgeber und viele weltweit anerkannte Experten diesem Thema. Sie verraten dabei Tricks und beschreiben ihre langjährigen Erfahrungen bei Wechseloperationen in der Hüftendoprothetik mit modularen Implantaten.
Revisionskonzepte, Grundlagen und Biomechanik modularer Revisionsimplantate, sowie Indikationen und operative Techniken und die anschließende Rehabilitation werden darin ausführlich beschrieben. Erstmalig in einem Buch erfolgt eine Übersicht von klinischen Ergebnissen von modularen Schaftimplantaten unterschiedlicher Prothesenhersteller.
Alles in allem ein Buch, das dem Operateur bei den häufig schwierigen Revisions-eingriffen im Bereich des Hüftgelenkes und bei der Wahl des zu verwendenden Implantates wertvolle Anregungen gibt.
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 6
Teil I Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks in Europa, den USA, Australien und Japan 12
1 Trends in Total Hip Revision Arthroplasties 12
2 Acetabular Revision 22
3 Hip Revision Concepts 36
4 Revision THA by Using Hydroxyapatite in Acetabular Massive Bone Defect 43
5 Femoral Revision: The U.S. Experience 53
6 Basics of the Impaction Bone-Grafting Technique in the Acetabulum 61
Teil II Grundlagen und Biomechanik modularer Revisionsimplantate 70
7 Biomechanische Aspekte der Revisionsendoprothetik 71
8 Optimierung von Produktdesign (Steckkonusverbindungen) und Werkstoffen 87
9 Analyse der Revisionskonzepte von modularen und nichtmodularen Systemen 97
10 Implantatauswahl in der Hüftrevisionsendoprothetik 108
11 Verankerungstechniken 120
Teil III Indikationen und operative Techniken bei modularen Implantaten 134
12 Indikationen bei modularen Implantaten 135
13 Präoperative Diagnostik und gängige internationale Defektklassifikation 144
14 Präoperative Planung 155
15 Operationsstrategie des Revisionseingriffes bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen 166
16 Behandlung peri- und subprothetischer Frakturen 174
17Risiken und Gefahren beim Revisionseingriff nach alloplastischem Hüftersatz Management zur Fehlervermeidung 185
18 Implantationstechnik – MRP-Titan 195
19 Implantationstechnik – MRS-Titan 212
20 Knochentransplantate: Klinische Anwendung 223
Teil IV Rehabilitation 234
21 Postoperative Rehabilitation nach Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks 235
Teil V Modulare Schaftimplantate 242
22 Helios-System (Biomet Germany) 244
23 Clinical Results of the Portland Orthopaedics Margron™ Modular Hip System 253
24 Der Modular-Plus-Schaft nach Prof. Dr. med. K. Zweymüller 259
25 MML-System (ESKA-Implants) 269
26 MP-Rekonstruktionsprothese (Link) 275
27 Modulare Schaftimplantate Klinische Ergebnisse der MRP-Titanprothese 282
28 PREVISION-Revisionshüftendoprothesenschaft 293
29 Der modulare Profemur- Revisionsschaft Resultate nach 12 Jahren klinischer Anwendung 304
30 Modulare Schaftimplantate: PFM-R (neu Revitan Gerade) 314
31 Modular Stems in Total Hip Revision: S-ROM 322
32 ZM-R Prosthesis (Zimmer) 327
33 Demonstration ausgewählter Fälle 333
34 Diagnosis Related Groups 359
Sachverzeichnis 373
21 Postoperative Rehabilitation nach Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks (S. 224-225)
B. Kladny
Medizinische Rehabilitation umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der die aus einer Schädigung folgenden Fähigkeitsstörungen oder drohende oder bereits manifeste Beeinträchtigungen in der Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben berücksichtigt. Der Ansatz erfordert komplexe Maßnahmen und in der vorliegenden Problematik eine enge Verzahnung der vornehmlich ärztlichen, pflegerischen, physiotherapeutischen und ergotherapeutischen Versorgung. Der Wunsch von Kostenträgern, die Akutbehandlung von der Rehabilitation zu trennen, ist medizinisch nicht nachvollziehbar. Die Rehabilitation beginnt vor und unmittelbar nach der Operation. Patienten mit Revisionsarthroplastik bedeuten nicht nur für den Operateur eine Herausforderung. Die oft erheblichen morphologischen Veränderungen an Knochen und Weichteilen sowie erhöhte Risiken, insbesondere für Verkalkung, Infektion und Luxation, bedingen zusammen mit den biomechanischen Verhältnissen Besonderheiten in der postoperativen Nachbehandlung und Rehabilitation. Neben den morphologischen Veränderungen wird die postoperative Rehabilitation durch Zugang, Prothesentyp und -sitz, intra- und perioperative Komplikation (z.B. Fissur) und die Notwendigkeit von Muskelablösungen bestimmt.
Unmittelbare postoperative Phase
Die unmittelbare frühe postoperative Phase ist hinsichtlich der Rehabilitation gekennzeichnet durch die Frühmobilisation. Physikalische Maßnahmen (Kompression, Mobilisierung) ergänzen die medikamentösen Verfahren zur Senkung des Thromboserisikos. Gerade bei den häufig älteren Patienten ist die Atemgymnastik und Durchführung gezielter Atemübungen mit unterstützenden passiven Maßnahmen wie dem Beklopfen des Rückens zur Pneumonieprophylaxe von besonderer Bedeutung.
Postoperative Belastung
Die Fixations- und Knochenverhältnisse bedingen oft eine langdauernde, eingeschränkte Belastungsfähigkeit. Die postoperative Belastung wird durch den Operateur festgelegt und ist strikt einzuhalten. Der Patient muss ein Gefühl für die vorgegebene Belastung bekommen. Dies wird z.B. mit einer in den Boden eingelassenen Personenwaage erreicht, auf die der Patient seinen Fuß aufsetzt, bis die Belastungsvorgabe erreicht ist. Realistischerweise muss allerdings davon ausgegangen werden, dass Patienten die Angaben nicht exakt umsetzen können, und dass es sich bei den Vorgaben nur um Richtwerte handeln kann [3], die in der Regel vom Patienten eher überschritten werden.
Die Vorgabe einer Teilbelastung setzt die Verwendung von 2 Unterarmgehstützen im Dreipunktgang und das Treppensteigen im Nachstellschritt voraus. Um die Gefahr einer vermehrten Belastung oder gar eines Sturzes zu minimieren, sollte man an die Verordnung von Haftpuffern anstatt der standardmäßigen Kapseln der Unterarmgehstützen denken, da diese insbesondere auf glatten, nassen Bodenflächen eine deutlich verbesserte Haftung ergeben, die nicht nur im Bewegungsbad gefordert ist, sondern auch im häuslichen Bereich (z.B. Treppenhäuser, Badbereich, Küche). Sollte der Patient mit Gehstützen im Dreipunktgang unsicher gehen, ist zur Verbesserung der Stabilität die Verwendung eines Gehbocks, eines Unterarm- oder Achselgehwagens erforderlich.
Nach Beendigung der Phase der Teilbelastung ist die Möglichkeit des hilfsmittelfreien Gehens abhängig von einer radiologischen Kontrolle und der muskulären Situation zu treffen. Beim Vorliegen einer Glutealinsuffizienz benötigt der Patient weiter einen Gehstock oder eine Unterarmgehstütze, die auf der kontralateralen Seite zu führen ist. Die weitere Verwendung von zwei Unterarmgehstützen bei bestehender Glutealinsuffizienz ist auch unter Bedingungen der Vollbelastung aus Gründen der Gangsymmetrie zu erwägen.
Luxationsprophylaxe
Die Luxationshäufigkeit ist nach Revisionsarthroplastik an der Hüfte mit 5–20% deutlich erhöht [2, 6–8]. Damit kommt der Luxationsprophylaxe eine besondere Bedeutung zu. Abhängig vom Zugang sind Außen- oder Innenrotationsbewegungen zu vermeiden. Allerdings tauschen sich Patienten untereinander aus und es besteht die Gefahr der Verwechslung der Rotationsrichtung. Aus diesem Grund sollte die Rotationsbewegung generell untersagt werden. Adduktions- und Flexionsbewegungen über 90° werden für die Dauer von 12 Wochen postoperativ untersagt.
Erscheint lt. Verlag | 28.10.2005 |
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Zusatzinfo | X, 276 S. 431 Abb., 152 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Orthopädie |
Schlagworte | Arthroplasty • Biomechanik • Endoprothesen • Endoprothetik • Fraktur • Hüfte • Hüftendoprothetik • Hüftgelenk • Implantat • Implantation • Knochen • Orthopädie • Rehabilitation • Rekonstruktion • Wechseloperation |
ISBN-10 | 3-540-26803-0 / 3540268030 |
ISBN-13 | 978-3-540-26803-1 / 9783540268031 |
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