Klinische Neuroendokrinologie (eBook)
XIV, 229 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26618-1 (ISBN)
Größe, Gestalt, Gesundheit - die Hormone sind entscheidend
Unter- oder Überfunktionszustände des Hypothalamus-Hypophysen-Systems mit ihren Krankheitsbildern:
Pathogenese: anatomische, physiologische, molekularbiologische Grundlagen
Klinik: differenziert nach Zeitpunkt der Erstmanifestation und Schwere der Erkrankung
Diagnostik: ambulant im Vorfeld und stationär
Therapie: Akutbehandlung und Langzeitbetreuung
NEU
Neue therapeutische Ansätze
Neue klinisch relevante Erkenntnisse zur Regulation der Hypophysenvorderlappen-Funktion und zur Hormonrezeptor-Interaktion werden berücksichtigt
Maximale Praxisrelevanz
Vereinfachung der Diagnostik, Tipps für die Anamnese
Mehr Kasuistiken
Hinweise auf häufige Fehler
Nützliche Zusatzinformationen
Wirkstofflisten zu Diagnostik und Therapie neuroendokriner Erkrankungen
Wichtige Datenbanken, Adressen, Internetadressen
Die richtige und rasche Diagnostik und Therapie ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer Patienten.
Für klinisch tätige Internisten, Pädiater, Gynäkologen und Neurochirurgen.
Vorwort zur 2. Auflage 7
Vorwort zur 1. Auflage 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 13
1 Historische Aspekte 15
2 Anatomie der hypothalamischhypophysären Einheit 21
2.1 Makroanatomie 22
2.2 Mikroskopische Anatomie 25
2.3 Entwicklungsgeschichte 26
3 Physiologie 29
3.1 Allgemeine Strategien derSignalübertragung 30
3.2 Hypothalamisch-hypophysäre Einheit 32
4 Untersuchungsmethoden 67
4.1 Hormonbestimmungen 68
4.2 Endokrinologische Funktions diagnostik 71
4.3 Anatomische Diagnostik 77
4.4 Zusammenfassung der Diagnostik 78
5 Funktionsstörungen des Hypothalamus-Hypophysen-Systems 81
5.1 Hypothalamisch-hypophysäreInsuffizienz 83
5.2 Mehrsekretion vonHVL-Hormonen/endokrin aktive Hypophysenadenome 115
5.3 Ektope Hormonsyndrome 207
6 Nichtendokrine hypothalamische Störungen 211
7 Medikamentöse Einflüsse auf die Hypothalamus-Hypophysen-Funktion 215
8 Anhang 219
Tabelle A1. Präparate zur Diagnostik hypothalamisch-hypophysärer Erkrankungen 220
B Datenbanken und sonstige Informationsquellen 225
9 Literatur 227
10 Sachverzeichnis 237
Kapitel 4 Untersuchungsmethoden (S. 53-55)
4.1 Hormonbestimmungen
Ohne zuverlässige Bestimmungsmethoden für die Hormone des HVL und der von ihr kontrollierten endokrinen Drüsen ist eine Diagnostik hypothalamisch- hypophysärer Erkrankungen nicht möglich. Da die Hypophysenhormone Peptid-, Proteooder Glykoproteidhormone sind, die in sehr niedrigen Konzentrationen im Blut zirkulieren, kommen chemische Bestimmungsmethoden nicht in Betracht. Biologische Bestimmungsmethoden, die früher vornehmlich für die Messung der Hormonaktivität im 24-h-Urin eingesetzt wurden, sind nicht empfindlich genug, um Normalwerte im Nativplasma zu messen.
Zytochemische biologische Bestimmungsmethoden sind hingegen sehr empfindlich, sodass sogar erniedrigte ACTH-Spiegel bei der HVL-Insuffizienz gemessen werden können. Sie sind aber viel zu aufwendig, um für die Routinediagnostik brauchbar zu sein. Die immunologischen Bestimmungsmethoden, mit der alle HVL- und HHL-Hormone gemessen werden können, haben die Erforschung der Physiologie und Pathophysiologie der hypothalamisch- hypophysären Einheit erst ermöglicht und die Diagnostik hypothalamisch-hypophysärer Krankheitsbilder in der Klinik vereinfacht. Es handelt sich um eine Verdünnungsmethode, bei der radioaktiv oder anders markiertes Hormon und nicht markiertes Hormon um die Bindung an spezifische Hormonantikörper kompetieren (Immunoassey).
Wird das zu bestimmende Hormon durch einen fixierten Antikörper gebunden und dieser Hormonantikörperkomplex mit einem zweiten markierten Hormonantikörper markiert, ergibt sich eine lineare Beziehung zwischen Hormonkonzentration und dem messbaren (radioaktiven) Signal (Immuno[radio]metrischer Assay, I[R]MA).
Problematisch werden all die Methoden, bei denen Hormonantikörper eingesetzt werden, wenn sich "wie beim ACTH" biologische und immunologische Aktivität in verschiedenen Anteilen des Moleküs befinden bzw. wenn sich die Hormone nur geringgradig in ihrer Aminosäurensequenz und damit ihrer antigenen Determinante unterscheiden, wie das bei den Glykoproteidhormonen der Fall ist, die alle eine gemeinsame alfa Unreinheit aufweisen.
Deshalb sind standardisierte Antiseren, deren Antigen genau definiert ist (z. B. Einige Hormone, wie ACTH oder ADH, haben in vitro eine geringe Stabilität. Deshalb müssen die Blutproben in gekühlten Röhrchen mit EDTAund Trasylol-Zusatz gesammelt werden, und es muss sich eine sofortige Kühlzentrifugation anschließen. Diese Proben müssen später bei 80 C eingefroren werden
Was die Interpretation der Hormonmessungen betrifft, so muss auf folgende Punkte geachtet werden: Viele Hypophysenhormone liegen in den verschiedenen Entwicklungsstadien in sehr unterschiedlichen Konzentrationen vor. So unterscheiden sich die Gonadotropin-Spiegel der frühen Kindheitsphase von denen der Adoleszenz, der Geschlechtsreife bzw. von denen, die im Klimakterium gefunden werden. Es besteht eine Tagesrhythmik bei allen HVLHormonen, die an den Tag-Nacht-Rhythmus gekoppelt sein kann (ACTH) bzw. an die Schlafphasen (GH, Prolaktin, TSH und Gonadotropine).
Die HVL-Hormone werden episodisch sezerniert, d. h. innerhalb von 2 h kommt es bei gesunden Individuen physilogischerweise zu ausgeprägten Schwankungen der Hormonspiegel. Die Hormonspiegel der glandotropen HVLHormone lassen sich ohne gleichzeitige Kenntnis der peripheren Hormonspiegel bzw. des Funktionszustandes der peripheren Drüse (z. B. ovarieller Zyklus) nicht interpretieren. Dies gilt auch in ähnlicher Weise für die direkt in der Peripherie wirkenden HVL- bzw. HHLHormone. So lässt sich ein ADH-Spiegel in Unkenntnis des Hydrierungszustandes ebenso wenig interpretieren wie ein Einzelner erhöhter GH-Spiegel, bei dem die Bedingungen der Blutabnahme sowie die zeitliche Beziehung zur Mahlzeit nicht bekannt sind.
Erscheint lt. Verlag | 10.12.2005 |
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Zusatzinfo | XIV, 229 S. 124 Abb., 5 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Chirurgie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Gynäkologie / Geburtshilfe | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Innere Medizin | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Pädiatrie | |
Schlagworte | Anamnese • Anatomie • Endokrinologie • Hoden • Hormon • Hormone • Hypophyse • Hypothalamus • Neuroendokrinologie • Physiologie • Regulation |
ISBN-10 | 3-540-26618-6 / 3540266186 |
ISBN-13 | 978-3-540-26618-1 / 9783540266181 |
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