Leben mit Lärm? (eBook)
XXXVIII, 554 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-34510-7 (ISBN)
Verkehrslärm ist lästig und leistungsmindernd; er birgt darüber hinaus auch gesundheitliche Risiken. Die kontinuierliche Zunahme des Verkehrs entfacht daher gesellschaftliche Konflikte um Mobilität trotz bestehender Regulierungen.
Die Europäische Akademie hat im Rahmen eines interdisziplinären Projekts die rationale Beurteilung der Lärmrisiken und Möglichkeiten ihrer Reduktion vorgenommen, ohne den gesellschaftlichen Nutzen von Mobilität aus dem Auge zu verlieren. Die Autoren bieten Vorschläge für weitergehende Regulierungen und plädieren u.a. dafür, Ruhe als schützenswertes Rechtsgut zu verankern.
Geleitwort 8
Vorwort 10
Inhaltsübersicht 12
Autoren 14
Abkürzungen 18
Inhaltsverzeichnis 22
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 39
1 Zusammenfassung der Sachlage 39
1.1 Grundfragen der Lärmproblematik und ihrer Bewertung 39
1.1.1 Die Lärmproblematik 39
1.1.2 Vorbemerkung zur Bewertung von Umweltbelastungen 40
1.2 Die wissenschaftlich-technische Sachlage 42
1.2.1 Lärmbelastungen aus medizinisch-psychologischer Sicht 42
1.2.2 Möglichkeiten der Minderung von Lärmemissionen 42
1.3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen 45
1.3.1 Verkehrslärmbelastungen aus ökonomischer Sicht 45
1.3.2 Verkehrslärm aus juristischer Sicht 46
1.3.3 Verkehrslärm aus philosophischer Sicht 47
2 Handlungsempfehlungen und Forschungsbedarf 49
2.1 Leitvorstellungen 49
2.2 Strategien 50
2.2.1 Umweltpolitische Strategien 50
2.2.2 Verkehrspolitische Strategien 51
2.3 Lärmaufklärung 52
2.4 Konzepte und Maßnahmen 53
2.4.1 An den Verkehrsträgern anzusetzende Maßnahmen 53
2.4.2 Im Siedlungsbereich anzusetzende Maßnahmen 55
2.5 Forschungs- und Entwicklungsbedarf 56
Summary and conclusions 59
1 Summary of the situation 59
1.1 Basic issues of the noise problem and its assessment 59
1.1.1 The noise problem 59
1.1.2 Preliminary remarks on the evaluation of environmental pollution 60
1.2 The scientific/technological facts 61
1.2.1 Noise exposure in medical/psychological terms 61
1.2.2 Options for reducing noise emissions 62
1.3 General societal conditions 65
1.3.1 Traffic noise exposure in economic terms 65
1.3.2 Traffic noise in legal terms 65
1.3.3 Traffic noise in philosophical terms 66
2 Recommended action and need for research 69
2.1 General principles 69
2.2 Strategies 70
2.2.1 Environment-policy strategies 70
2.2.2 Traffic policy strategies 71
2.3 Noise education policy 72
2.4 Concepts and measures 73
2.4.1 Measures addressing the traffic system providers 73
2.4.2 Measures for urban areas 74
2.5 Research and development 75
A Einführung 79
1 Hintergrund 79
2 Ziele und Aufgaben des Projekts 81
2.1 Fachliches Spektrum 81
3 Entwicklung des Verkehrs 83
3.1 Verkehrsströme von Personen und Gütern 83
3.2 Verkehrswachstum und -lärmentwicklung 88
4 Grundlegende Probleme der Risikobeurteilung und Standardsetzung 90
4.1 Handlungsfolgen 90
4.1.1 Nebenfolgen 90
4.1.2 Folgenfortpflanzung 91
4.1.3 Unterscheidungen von Nebenfolgen 92
4.2 Risikofragen 93
4.2.1 Analyse von Risiken und Probleme ihrer Bewertung 94
4.2.2 Beurteilung von Risiken und Störungen 95
4.2.3 Risikovergleiche 97
4.2.4 Alternative Möglichkeiten zur Beurteilung von Lärmbelastungen 98
4.3 Grundsätze für die Formulierung von Lärmstandards 99
B Lärm und Mobilität aus philosophischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive 103
1 Allgemeine Kennzeichnung des Lärmphänomens 103
2 Die Systematik der Lärmphänomene 107
2.1 Dimension Verursachen – Wahrnehmen 107
2.2 Dimension rein subjektives Wahrnehmen – rein objektives Einwirken 107
2.3 Zwei komplementäre Aspekte: Ein akustisch-technischer und ein physiologisch-medizinischer Aspekt 108
2.4 Zwischenraum Sinn 108
2.5 Typologie 109
2.6 Systematik 112
3 Methodologischer Exkurs 115
3.1 Empirisch-analytischer Ansatz 115
3.2 Hermeneutisch-historischer Ansatz 116
3.3 Formen psychologischer Untersuchungen zur Lärmwirkung bzw. zu durch Lärm verursachter Belastung und Belästigung: Von einem empirisch-analytischen zu einem sinnverstehenden Ansatz 117
3.3.1 Psychophysischer Ansatz 118
3.3.2 Moderatorenkonzept 120
3.3.3 Regulationstheoretischer Ansatz 124
3.3.4 Phänomenologisch-begriffsanalytischer Ansatz 129
3.4 Fazit 132
4 Beispiele kultur-zivilisatorischer und gesellschaftstheoretischer Betrachtungen von Lärm und Verkehr 135
5 Gerechtigkeitsfrage 151
C Lärmwirkungen 163
1 Einleitung 163
2 Aurale Effekte 167
3 Primäre extraaurale Lärmwirkungen 169
3.1 Physiologische Grundlagen 169
3.2 Störungen der Kommunikation durch Lärm 171
3.2.1 Einleitung 171
3.2.2 Lärmbedingte Störungen der Sprachverständlichkeit 171
3.2.3 Operationalisierung von Kommunikationsstörungen 173
3.2.4 Empfehlungen zur Begrenzung von Kommunikationsstörungen 174
3.3 Lärmbedingte Schlafstörungen 177
3.3.1 Allgemeines zum Schlaf 177
3.3.2 Aufzeichnung und Bewertung von Schlaf und Schlafstörungen 178
3.3.3 Unterteilung lärmbedingter Schlafstörungen 179
3.3.4 Primäre Schlafstörungen 179
3.3.5 Sekundäre lärmbedingte Schlafstörungen 183
3.3.6 Langfristige Änderungen (Tertiärreaktionen) 184
3.3.7 Bewertung nächtlicher Lärmbelastungen 185
3.4 Autonome Funktionsänderungen 186
4 Sekundäre Lärmwirkungen 189
4.1 Leistungsbeeinträchtigungen 189
4.1.1 Untersuchungen des Leistungsverhaltens von Kindern 190
4.2 Lärmbelästigung 194
4.2.1 Dosis-Wirkungsbeziehungen 195
4.2.2 Schätzung der Belästigung in der Bevölkerung 198
5 Lärmbedingte Gesundheitsstörungen (tertiäre Lärmwirkungen) 203
5.1 Herz-Kreislauferkrankungen 203
5.2 Psychomentale Erkrankungen 207
5.3 Schwangerschaft und fetale Entwicklung 209
D Technische und planerische Aspekte des Verkehrslärms 211
1 Grundlagen der Akustik 211
1.1 Luftschall-Entstehung, Ausbreitung, Bewertung 211
1.2 Schallentstehung im Verkehr 217
2 Entstehung und Perspektive von Straßenverkehrsgeräuschen 219
2.1 Spezifische Schallemission der Straßenfahrzeuge 219
2.1.1 Antriebsgeräusch 219
2.1.2 Reifen-Fahrbahngeräusche 224
2.1.3 Gesamtgeräusche 227
2.2 Geräuschemissionen im praktischen Betrieb 231
2.2.1 Beitrag des Einzelfahrzeugs zum Mittelungspegel 231
2.2.2 Beiträge der Fahrzeugkategorien zur gesamten Geräuschbelastung 234
2.3 Minderungspotentiale im Straßenverkehr 237
2.3.1 Personenkraftwagen und Motorräder 237
2.3.2 Nutzfahrzeuge 239
2.3.3 Reifen und Fahrbahndeckschichten 240
2.3.4 Prioritäten bei der weiteren Lärmbekämpfung 243
3 Entstehung und Perspektive von Schienenverkehrsgeräuschen 245
3.1 Geräuschemission der Schienenfahrzeuge 245
3.1.1 Antriebsgeräusche 247
3.1.2 Rollgeräusche 249
3.2 Charakteristika des Schallereignisses 252
3.3 Minderungspotentiale im Schienenverkehr 253
3.3.1 Geräuschminderung an der Quelle 254
3.3.2 Lärmoptimale Betriebsweisen 257
3.3.3 Zeitliche Umsetzung der Maßnahmen 259
4 Entstehung und Perspektive des Luftverkehrslärms 261
4.1 Schallquellen am Flugzeug 261
4.1.1 Umströmungsgeräusche 263
4.1.2 Triebwerksgeräusche 265
4.2 Geräuschentwicklung von Strahlflugzeugen beim Start 269
4.3 Minderungspotentiale im Luftverkehr 270
4.3.1 Technische Potentiale 272
4.3.2 Operationelle Minderungspotentiale 276
4.3.3 Zeitliche Umsetzung 277
5 Messung und Berechnung von Verkehrsgeräuschen 279
5.1 Schallausbreitungsrechnung und Immissionsprognose 279
5.1.1 Grundlagen 279
5.1.2 Geometrische Ausbreitungsdämpfung 282
5.1.3 Absorption und Reflexion 284
5.1.4 Abschirmung und Beugung 285
5.1.5 Zeitveränderliche Einflussfaktoren 286
5.2 Konzepte zur akustischen Beurteilung von Verkehrsgeräuschen 288
5.2.1 Frequenzbewertung 288
5.2.2 Momentan- und Langzeitbeurteilung 289
5.2.3 Schallpegel-Mittelung 290
5.2.4 Beurteilungszeiträume 292
5.2.5 Weitere Beurteilungsfaktoren 293
5.2.6 Ergänzende Pegelkriterien zur Langzeitbeurteilung 295
5.3 Grundlagendaten für die Immissionsprognose 297
6 Raum- und akzeptorbezogene Modellierung und Bewertung von Geräuschbelastungen 299
6.1 Geräuschbelastung im Siedlungsraum 299
6.2 Betroffenheitsermittlung und Quantifizierung von Betroffenenzahlen 300
6.2.1 Gesundheitsbeeinträchtigung und Betroffenheit durch Umgebungslärm 300
6.2.2 Störung durch Umgebungslärm 301
6.2.3 Belästigung durch Umgebungslärm 302
6.2.4 Quantifizierung von Betroffenenzahlen 305
6.3 Kombinierte Geräuscheinwirkungen (Verkehrslärm) 307
6.3.1 Grundsatz 307
6.3.2 Fachliche Probleme der Gesamtlärmbeurteilung 308
6.3.3 Modelle zur Gesamtlärmbeurteilung 310
6.3.4 Fazit 316
7 Raumbezogene Lärmminderungspotentiale 319
7.1 Grundstruktur raumbezogener Lärmminderungspotentiale 319
7.1.1 Struktur der räumlichen Planung 319
7.1.2 Geräusche als Funktion der Bodennutzung 319
7.1.3 Systematisierung raumbezogener Minderungspotentiale im Verkehrslärm 320
7.2 Sachliche Eingrenzung der betrachteten Maßnahmen 322
7.3 Lärmminderungspotentiale nach Verkehrsträgern 323
7.3.1 Straßenverkehr 323
7.3.2 Schienenverkehr 330
7.3.3 Luftverkehr 331
7.4 Lärmminderungspotentiale nach Raumbezug 337
7.4.1 Lärmminderungsplanung 337
7.4.2 Aktiver Schallschutz durch Lärmschutzbauwerke (Wälle, Wände und andere Transmissionshindernisse) 339
7.4.3 Passiver Schallschutz 342
E Ökonomische Aspekte 349
1 Lärm als Externalität 349
1.1 Die verschiedenen Ausprägungen von Externalitäten 349
1.2 Ökonomische Auswirkungen 349
2 Leben mit Lärm – Der „optimale Lärmpegel“ 351
2.1 Optimierungskalkül für gesamtwirtschaftlich akzeptable Lärmpegel 351
2.2 Methoden zur Abschätzung von Lärmkosten 353
3 Kosten und Nutzen der Lärmreduktion 357
3.1 Empirische Schätzungen der externen Kosten von Lärm 357
3.1.1 Straßenverkehr 357
3.1.2 Schienenverkehr 359
3.1.3 Luftverkehr 360
3.2 Empirische Schätzungen der Kosten der Lärmreduktion 361
3.3 Kosten-Nutzen-Relationen 362
3.4 Technische Lösungen 364
3.5 Verhaltensänderungen 365
3.6 Lärmpolitische Maßnahmen 366
3.7 Interaktion von Zielen und Instrumenten 368
3.8 Zur Wahl von Instrumenten des Lärmschutzes 369
3.8.1 Straßenverkehr 371
3.8.2 Schienenverkehr 373
3.8.3 Luftverkehr 374
4 Gesamtwirtschaftliche Rückkopplungseffekte 375
F Lärmschutz als Abwägung 377
1 Typische Lärmkonflikte 377
1.1 Konfliktfelder 377
1.1.1 Wirkungs- und Nutzungskonflikte durch Lärm 377
1.1.2 Verteilungsungleichgewichte 378
1.1.3 Konflikte durch vorgelagerte Bodeninanspruchnahmen 378
1.1.4 Gestörte Nutzungen im Einzelnen 379
1.2 Konfliktbeteiligte 382
1.2.1 Einige notwendige Vorbemerkungen 382
1.2.2 Lärmverursacher 383
1.2.3 Lärmbetroffene 386
1.2.4 Staatliche Rollen in Lärmkonflikten 388
1.2.5 Streitkonstellationen 393
1.3 Beteiligte Interessen 394
1.3.1 Interessen der Lärmerzeuger 394
1.3.2 Interessen der Lärmbelasteten 396
1.3.3 Öffentliche Interessen 397
1.3.4 Ausgleich der Interessen 400
2 Beteiligte rechtliche Schutzgüter 403
2.1 Einleitung und Problemstellung 403
2.2 Allgemeine Grundrechtsdogmatik 404
2.2.1 Staatspflicht zum Umwelt- und damit zum Lärmschutz 404
2.2.2 Lärmschutz durch Eingriffabwehr 405
2.2.3 Konzept der grundrechtlichen Schutzpflichten 407
2.2.4 Gefahr und Risiko 408
2.3 Rechtliche Schutzgüter des Lärmschutzes 409
2.3.1 Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG) 409
2.3.2 Schutzbereich des Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG 409
2.3.3 Kriterien zur Bestimmung eines Eingriffs in die körperliche Unversehrtheit 411
2.3.4 Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG und staatliche Schutzpflicht 412
2.3.5 Die Eigentumsfreiheit (Art. 14 Abs. 1 GG) 413
2.3.6 Die Berufsfreiheit, Art. 12 Abs. 1 GG 417
2.3.7 Allgemeine Handlungsfreiheit und Persönlichkeitsrecht 418
2.4 Rechtliche Schutzgüter der Lärmerzeugung 420
2.4.1 Recht auf Umweltverschmutzung – Recht auf Lärm? 420
2.4.2 Die Berufsfreiheit (Art. 12 GG) 421
2.4.3 Die Eigentumsfreiheit (Art. 14 GG) 422
2.4.4 Recht auf Umweltnutzung und Umweltsteuern 423
2.4.5 Grundrecht auf Mobilität? 424
2.5 Fazit 425
3 Abwägung und Prinzipien der Umweltpolitik 427
3.1 Grundlegende Umweltrechtsprinzipien 427
3.2 Rechtlicher Charakter der Grundprinzipien 427
3.3 Bedeutung des europäischen Rechts 428
3.4 Vorsorgeprinzip 429
3.4.1 Begriff des Vorsorgeprinzips 429
3.4.2 Gesetzliche Grundlagen 430
3.4.3 Auswirkungen des Vorsorgeprinzips auf den Lärmschutz 431
3.5 Verursacherprinzip 433
3.5.1 Begriff des Verursacherprinzips 433
3.5.2 Gesetzliche Grundlagen 433
3.5.3 Auswirkungen des Verursacherprinzips auf den Lärmschutz 434
3.6 Kooperationsprinzip 435
3.6.1 Begriff des Kooperationsprinzips 435
3.6.2 Kooperationsprinzip im Bereich des Lärmschutzes 436
3.7 Integrationsprinzip 438
3.7.1 Begriff des Integrationsprinzips 438
3.7.2 Integrationsprinzip im Bereich des Lärmschutzes 438
3.8 Prinzip der Umweltgerechtigkeit? 439
3.9 Weitere Umweltrechtsprinzipien 440
3.10 Art. 20a GG 440
3.11 Umweltrechtsprinzipien in der Abwägung 441
4 Abwägung und Instrumente des Verkehrslärmschutzes 443
4.1 Ziele, Wirkungen und Mittel im Überblick 443
4.1.1 Einflussbereiche 443
4.1.2 Ziele von Lärmschutzmaßnahmen 443
4.1.3 Staatliche Steuerungsmittel 445
4.2 Verkehrsmittel 447
4.2.1 Produktbezogene Anforderungen 447
4.2.2 Bindung an den Stand der Technik 448
4.2.3 Einzelne Verkehrsmittel 449
4.2.4 Schlussfolgerungen 453
4.3 Verkehrswege 454
4.3.1 Planungsebenen 454
4.3.2 Staatliche Gesamtplanungen 454
4.3.3 Projektplanung 457
4.3.4 Lärmsanierung 461
4.4 Benutzung und Betrieb 462
4.4.1 Benutzung von Verkehrswegen 462
4.4.2 Betrieb von Verkehrsmitteln 466
4.5 Verkehrsvermeidung und -verlagerung 467
4.5.1 Gesellschaftliche und wirtschaftliche Gründe für Mobilität 467
4.5.2 Reduzierung des Mobilitätsbedürfnisses 469
4.5.3 Anwendungsfälle und Grenzen der Verkehrsvermeidung 469
4.5.4 Verkehrsverlagerung 470
4.6 Ökonomische Instrumente 471
4.6.1 Wirkungsweise 471
4.6.2 Arten 472
4.6.3 Rechtfertigung für Umweltabgaben 472
4.6.4 Beeinflussungen des Straßenverkehrs 473
4.6.5 Beeinflussungen des Luftverkehrs 476
4.7 Informationelle Instrumente 477
4.7.1 Dimensionen der Umweltinformation 477
4.7.2 Informationsgewinnung 477
4.7.3 Indirekte Verhaltenssteuerung durch Information 478
4.8 Kooperative Steuerungsmodelle 480
4.8.1 Allgemeine Vorbemerkung zu neuen Steuerungsmodellen 480
4.8.2 Allgemeine Merkmale neuer Maßnahmekonzepte 480
4.8.3 Informale Zielvorgaben 481
4.8.4 Modelle staatlicher Moderatorentätigkeit 481
4.8.5 Selbstverpflichtungen und Vereinbarungen 482
4.9 Folgerungen 482
4.10 Auswahlkriterien für Maßnahmen 483
5 Abwägungsebenen 485
5.1 Internationales Recht 485
5.1.1 Straßenverkehrslärm 486
5.1.2 Schienenverkehrslärm 486
5.1.3 Flugverkehrslärm 487
5.1.4 Wasserverkehr 488
5.2 Europarecht 488
5.2.1 Primärrecht 489
5.2.2 Straßenverkehrslärm 490
5.2.3 Schienenverkehrslärm 491
5.2.4 Flugverkehrslärm 492
5.2.5 Wasserverkehrslärm 493
5.3 Bewertung 493
5.4 Bundesrecht 494
5.4.1 Verfassungsrechtliche Ausgangslage 495
5.4.2 Kraftfahrzeuge 497
5.4.3 Lärmmindernde Planung 498
5.4.4 Verkehrsregulierung 504
5.4.5 Schienenverkehrslärm 506
5.4.6 Fluglärm 508
5.4.7 Wasserverkehr 513
5.5 Abwägung 514
5.6 Landesrecht 516
5.7 Technische Normen 517
5.8 Fazit 518
6 Staatliche Abwägungsentscheidungen in der Praxis 521
6.1 Träger staatlicher Abwägungen und ihre Handlungsformen 521
6.1.1 Lärmschutz als Abwägungselement 521
6.1.2 Gesetzgeber als Abwägungsträger 521
6.1.3 Abwägungen durch Verwaltungsstellen 522
6.1.4 Rechtssetzung durch die Verwaltung 523
6.1.5 Die kommunale Planungsebene 524
6.2 Struktur der Abwägung 525
6.2.1 Begriff der Abwägung 525
6.2.2 Abwägung als Verfahrensreglement 526
6.2.3 Arten der Abwägung 527
6.2.4 Geltung des Abwägungsgebotes 529
6.2.5 Allgemeine rechtliche Anforderungen an Abwägungen 530
6.2.6 Bilanzierung disparater Positionen 531
6.2.7 Abwägung als Grundlage staatlicher Reaktionen 532
6.3 Abwägungen auf normativer Ebene 532
6.3.1 Pflicht zur Gestaltung – Pflicht zur Abwägung 532
6.3.2 Schutz durch Vorhandensein eines gesetzlichen Schutzregimes 533
6.3.3 Spielräume 534
6.3.4 Regelungsdefizite im Luftverkehrsrecht 536
6.3.5 Abwägungen und Schutzpflichten im Vorsorgebereich 537
6.3.6 Überalterung normativer Festsetzungen 540
6.4 Raumordnung und Landesplanung 540
6.5 Fachplanerische Abwägungen der Verwaltung 542
6.5.1 Projektplanung und Abwägung 542
6.5.2 Gestaltungsermächtigung der Fachplanungsbehörden 542
6.5.3 Funktion und rechtliche Wirkungen der Planfeststellung 543
6.5.4 Anforderungen fachgesetzlicher Abwägungsgebote im Einzelfall 543
6.5.5 Relativierbarkeit der Schutzpflichten und Grenzen fachplanerischer Abwägung 545
6.5.6 Bestimmung der Zumutbarkeit durch Güterabwägung 548
6.5.7 Auflagenvorschriften 549
6.5.8 Einbeziehung zumutbarer Umwelteinwirkungen 549
6.5.9 Grenzen der behördlichen Reaktionspflicht 550
6.6 Abwägungskontrolle durch die Rechtsprechung 551
6.6.1 Kontrolle normativer Abwägungen 551
6.6.2 Kontrolle behördlicher Abwägungsentscheidungen 553
G EU-Umgebungslärmrichtlinie 557
1 Europäischer Lärmschutz 557
2 Wesentliche Inhalte der UL-RL 559
3 Beurteilungskriterien und -methoden der Umgebungslärmrichtlinie 562
4 Auswirkungen der UL-RL auf das bestehende Lärmschutzrecht 565
5 Umsetzung im deutschen Immissionsschutzrecht 567
6 Bewertung und Kritik der Umsetzung 569
7 Abwägung in der Lärmminderungsplanung 571
Literaturverzeichnis 572
E Ökonomische Aspekte (S. 311-312)
1 Lärm als Externalität
In den Wirtschaftswissenschaften wird Lärm als eines der Phänomene erfasst, die unter dem Begriff Externalitäten subsummiert werden. Bei einer Externalität handelt es sich um die Auswirkungen einer menschlichen Aktivität auf unbeteiligte Dritte. Sogenannte negative Externalitäten stellen z.B. die Einwirkung der Emissionen von Luftschadstoffen oder von Lärm auf Menschen dar, die nicht von der die Emissionen verursachenden Aktivitäten profitieren und keine oder nur geringe Möglichkeiten besitzen diese negativen Externalitäten zu mindern oder zu beseitigen.
1.1 Die verschiedenen Ausprägungen von Externalitäten
Der Verkehrslärm tritt in der Regel nicht als isoliertes Phänomen auf, sondern ist mit einer Reihe anderer Externalitäten verbunden, die von Auto-, Schienen- und Luftverkehr ausgehen. Diese Externalitäten von Verkehr setzen sich aus einem ganzen Bündel von Wirkungen zusammen. Umwelt- und Gesundheitseffekte durch Abgase sind neben den Lärmbelastungen ein wichtiger Faktor. Daneben sind andere Externalitäten von Bedeutung wie z.B. die Zeitverluste durch Staus, Unfälle etc., die darauf beruhen, dass Verkehr auf einem begrenzten Raum – der Straße, der Schiene oder dem Luftraum – abgewickelt werden muss. Entscheidend für die Bewertung einer Externalitäten verursachenden Aktivität wie dem Auto fahren ist die Summe der externen Kosten, die diese Aktivität bei Dritten verursacht, und nicht eine einzelne Externalität. Insofern können die wirtschaftlichen Aspekte, die mit Aktivitäten wie Auto fahren zusammen hängen, nicht auf das Phänomen Lärm beschränkt werden, sondern es müssen die Interaktionen mit anderen unerwünschten Konsequenzen des Verkehrs simultan mit berücksichtigt werden. Dies ist insbesondere für die Regulierung von Verkehr mit dem Ziel der Lärmreduzierung von großer Bedeutung.
1.2 Ökonomische Auswirkungen
Lärm hat vielfältige Auswirkungen auf den Menschen. Er kann gesundheitsschädlich sein. Selbst wenn keine krank machende Wirkung eintritt, kann Lärm einfach lästig sein. Er kann auch bestimmte Tätigkeiten wie Kommunikation erschweren oder ganz verhindern. Diese Einschränkungen wirken sowohl auf die individuelle Befindlichkeit als auch auf die Leistungsfähigkeit des Menschen bei wirtschaftlichen oder sozialen Aktivitäten. In Teil C wird detailliert auf diese Wirkungen eingegangen. Direkte wirtschaftliche Auswirkungen des Lärms hängen demnach mit der Beeinträchtigung der Produktivität zusammen, also krankheitsbedingten Effekten, erhöhtem Stress und dadurch bedingter Leistungsminderung, oder sie hängen mit der Vermeidung von Lärm zusammen, also mit den Kosten von individuellem oder kollektivem Lärmschutz. Wie in Teil C beschrieben, ist eine direkte kausale Zuordnung von Lärmeffekten für die menschliche Leistungsfähigkeit und seine Gesundheit mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Dies bedeutet, dass selbst die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen der Lärmbelastung nur schwer quantifizierbar sind. Neben den direkten externen Kosten des Verkehrslärms entstehen indirekte Kosten. Diese kann man folgendermaßen charakterisieren: Die Marktpreise von Gütern und Dienstleistungen, deren Herstellung und Vermarktung mit Lärm einhergegangen ist und bei denen die externen Effekte nicht berücksichtigt wurden, verursachen eine verzerrte Produktions- und Konsumstruktur in der Volkswirtschaft.Weil die Geräusch erzeugenden Aktivitäten bzw. Produkte einen zu niedrigen Preis haben, verdrängen lärm-intensive Güter und Dienstleistungen (Fliegen statt Zug fahren, Bevorzugung von Gütern mit langen Transportwegen statt lokale erzeugter Produkte) die weniger Lärm belästigenden Aktivitäten. Damit einher geht auch eine Umlenkung der staatlichen Investitionsströme (mehr Flughäfen und weniger Bahntrassen, mehr Autobahnen und weniger lokale Transportinfrastruktur).
Erscheint lt. Verlag | 28.9.2006 |
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Reihe/Serie | Ethics of Science and Technology Assessment | Ethics of Science and Technology Assessment |
Mitarbeit |
Assistent: P. Gussone, M. Hecht, M. Rumberg, H. Steven, Katharina Mader |
Zusatzinfo | XXXVIII, 554 S. 192 Abb., 80 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Sozialpsychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Technik ► Bauwesen | |
Schlagworte | Gesundheit • Kommunikation • Konflikt • Lärm • Lärmschutz • Mobilität • Ökonomische Aspekte • Schall • Verkehr |
ISBN-10 | 3-540-34510-8 / 3540345108 |
ISBN-13 | 978-3-540-34510-7 / 9783540345107 |
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