Praxis der Viszeralchirurgie (eBook)
XII, 917 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-30036-6 (ISBN)
Das ganze Wissen für Ihre diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen! Moderne onkologische Chirurgie ist immer interdisziplinär: bei jeder Therapieentscheidung sind operative, chemotherapeutische und strahlentherapeutische Therapieprinzipien zu berücksichtigen; ein fundiertes Wissen zur Onkogenese sowie zur molekularen, funktionellen und bildgebenden Diagnostik ist Voraussetzung; unterstützende Therapieansätze und gezielte Nachsorge tragen zur Sicherung der Lebensqualität des Patienten bei.
Fundiertes und detailliertes Wissen zu allen Aspekten der onkologischen Viszeralchirurgie finden Sie in diesem Band: onkologisches Grundlagenwissen, diagnostische und therapeutische Verfahren, systematische Darstellung aller Tumoren der Viszeralorgane und der benachbarten Organgebiete, hervorragende Autoren aus allen Fachgebieten, systematisch strukturierte Empfehlungen zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen und zur Verfahrenswahl, zahlreiche Schemata und Abbildungen.
Auch bei komplexen Fragestellungen - die 'Chirurgische Onkologie' lässt Sie nicht alleine.
Vorwort der 1. Auflage 5
Inhaltsverzeichnis 7
Autorenverzeichnis 9
I Allgemeine Onkologie: Grundlagen 13
1 Allgemeine Onkogenese und Tumorpathologie 15
2 Präkanzerosen und molekulare Marker 25
3 Prinzipien der Tumorklassifikation und Prognosefaktoren 33
4 Epidemiologie bösartiger Neubildungen 47
5 Molekulare Pathogenese, Diagnostik und Therapie hereditärer Tumoren des Gastrointestinaltrakts 61
6 Tumormetastasierung 75
II Allgemeine Onkologie: Onkologische Diagnostik 84
7 Klinische Untersuchung 87
8 Chirurgische Endoskopie und intraluminales Staging 97
9 Nuklearmedizin: biologische Bildgebung und Response Evaluation 111
10 Möglichkeiten der Response Prediction 123
11 Konventionelle radiologische Diagnostik 133
12 Tumormarker bei gastrointestinalen Erkrankungen 153
13 Zytologie/Immunzytologie 167
14 Biopsie 173
15 Sentinel Lymph Node Mapping 181
16 Diagnostische Laparoskopie 191
17 Ambulante onkologische Chirurgie 201
III Allgemeine Onkologie: Allgemeine Prinzipien in der onkologischen Therapie 205
18 Tumortherapiezentren 207
19 Prinzipien der Chirurgie maligner Tumoren 215
20 Prinzipien der Chemotherapie und der hormonalen Therapie maligner Tumoren 227
21 Prinzipien der Strahlentherapie und der kombinierten Radio-Chemo-Therapie 245
22 Prinzipien der Hyperthermie in Kombination mit Strahlentherapie und Chemotherapie 259
23 Interventionelle Radiologie 271
24 Endoskopische Therapieverfahren im oberen Gastrointestinaltrak 281
25 Immun- und Gentherapie bei malignen Erkrankungen 297
26 Unterstützende Therapie –Psychoonkologie und Rehabilitation 303
27 Nachsorge nach Krebsoperationen 313
28 Statistische Bewertung von Therapieergebnissen 323
29 Erfassung der Lebensqualität in der Onkologie 335
30 Präoperative Risikoabschätzung und Operationsvorbereitung in der onkologischen Chirurgie 345
31 Enterale und parenterale Ernährung in der Viszeralchirurgie 353
32 Schmerztherapie in der Onkologie 365
IV Spezieller Teil: Therapieentscheidungen und therapeutisches Vorgehen 372
33 Maligne Lungentumoren 375
34 Lungenmetastasen 401
35 Ösophaguskarzinom 415
36 Adenokarzinom des gastro ösophagealen Übergangs (AEG-Karzinom), sog. Kardiakarzinom 447
37 Magenkarzinom 457
38 Gastrointestinale Stromatumoren 495
39 Gastrointestinale Lymphome 503
40 Maligne Tumoren der Pankreas und der periampullären Region 513
41 Besonderheiten neuroendokriner Pankreastumoren 513
42 Chirurgische Therapie primärer maligner Lebertumoren 551
43 Chirurgische Therapie von Lebermetastasen 587
44 Chirurgische Therapie von Karzinomen der Gallenblase und der extrahepatischen Gallenwege 599
45 Maligne Dünndarmtumoren 623
46 Kolonkarzinom 633
47 Rektumkarzinom 653
48 Tumoren der Analregion 673
49 HIV-assoziierte Tumoren 693
50 Benigne und maligne Tumoren der Mamma 701
51 Malignes Melanom des Viszerum (Primärtumor und Metastasen) 745
52 Weichgewebssarkome 763
53 Maligne Lymphome –Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome 787
54 Maligne viszerale Tumoren des Kindes 799
55 Urologie im Rahmen der onkologischen Chirurgie 825
56 Nierenzellkarzinom 843
57 Gefäßchirurgie im Rahmen der onkologischen Chirurgie 865
58 Ovarialkarzinom aus Sicht des Viszeralchirurgen 885
Sachverzeichnis 901
4 Epidemiologie bösartiger Neubildungen (S. 35-36)
Im ersten Teil des Beitrages werden Datenquellen (Todesursachenstatistik, Krebsregister), grundlegende Maßgrößen (Inzidenz- und Mortalitätsrate, relatives und attributables Risiko) und Studientypen (Follow-up-Studie, Fall-Kontroll-Studie, Interventionsstudie) eingeführt. Im zweiten Teil wird ein Überblick über Ergebnisse der Krebsepidemiologie gegeben: die Entwicklung der Krebssterblichkeit mit – soweit verfügbar – Zahlen zur Krebsinzidenz in Deutschland, die maßgeblichen Ursachen der Krebskrankheiten sowie Möglichkeiten zur primären und sekundären Prävention.
4.1 Einleitung
Lange Latenzzeiten, eine multifaktorielle Verursachung und eine bei den meisten Agenzien vergleichsweise geringe Risikoerhohung machen es bis auf wenige Ausnahmen unmoglich, auf individueller Ebene die Ursachen von Krebserkrankungen zu identifizieren. Aus diesem Grund ist man darauf angewiesen, gruppentypische Unterschiede in gegenuber bestimmten Agenzien verschieden stark exponierten Bevolkerungsgruppen aufzuspuren und zu quantifizieren. Dies ist die Aufgabe der Epidemiologie, die definiert werden kann als die Wissenschaft vom Auftreten von Krankheiten in menschlichen Bevolkerungen bzw. Bevolkerungsgruppen und seinen Ursachen.
Aufgrund der bevölkerungsbezogenen Betrachtungsweise wird also der Blick gewissermasen aus der Vogelperspektive auf das Krankheitsgeschehen geworfen. Man erhalt damit kaum Einblick in die biologischen Ablaufe der Karzinogenese. Ziel der Epidemiologie ist dementsprechend auch weniger, zum mechanistischen Verstandnis der Krebsentstehung beizutragen, als vielmehr die Wissensgrundlagen dafur zu schaffen, Pravention zu betreiben und Strategien hierfur zu entwickeln.
Die Erfahrung lehrt, dass eine wirksame Pravention haufig bereits eingeleitet werden kann, bevor die Entstehungsmechanismen einer Krankheit biologisch genau verstanden sind. Beispiele hierfur sind bereits aus der Epidemiologie der Infektionskrankheiten bekannt, bei denen es vielfach genugte, die Ausbreitungswege zu erkennen und zu unterbrechen, z. T. lange bevor die bakteriellen oder viralen Erreger identifiziert und bekampft werden konnten. Beispiele aus der Krebsforschung sind der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs oder beruflichen Expositionen und verschiedenen Krebsarten, bei denen nach Entdeckung jeweils unmittelbar Praventionsmasnahmen angegeben bzw. durchgefuhrt werden konnten, ohne zuvor die Pathogenese im einzelnen aufgeklart zu haben.
Die wesentlichen Ziele der Krebsepidemiologie lassen sich somit folgendermasen zusammenfassen: ,
- Quantifizierung von Inzidenz und Mortalitat sowie Beobachtung regionaler Unterschiede und zeitlicher Veranderungen, ,
- ,Erforschung der Atiologie: Identifizierung krebserregender Agenzien und Quantifizierung des Erkrankungsrisikos bei Exposition gegenuber diesen Agenzien, ,
- ,Entwicklung von Strategien zur primaren Pravention bosartiger Neubildungen sowie zur Fruherkennung und -behandlung bereits Erkrankter (sekundare Pravention) und Prufung deren Wirksamkeit, ,
- ,Nachverfolgung des Verlaufsschicksals an Krebs erkrankter Personen bzw. von unter einem erhohten Krebsrisiko stehenden Personen.
4.2 Datenquellen und Methoden
Die Berichterstattung uber die Haufigkeit von Krankheiten in menschlichen Bevolkerungen wird als deskriptive Epidemiologie bezeichnet. Sie gibt Auskunft uber das Krankheitsgeschehen in verschiedenen Landern bzw. in verschiedenen Regionen eines Landes hinsichtlich des sakularen zeitlichen Verlaufes und in Abhangigkeit vom Lebensalter. Krebsatlanten sind typische Bei spiele fur Veroffentlichungen aus diesem Bereich (s. unten). Die ätiologische Epidemiologie hat die Erforschung der Ursachen der Krankheiten zum Ziel. Sie bedient sich ganzlich anderer Methoden und unterscheidet sich insbesondere auch darin, welche Daten sie verwendet: Ein wesentlicher Unterschied zwischen deskriptiver und atiologischer Epidemiologie besteht darin, dass Erstere sich zumeist auf aggregierte Daten routinemasig erhobener Sammelstatistiken (amtliche Todesursachenstatistik, Daten von Krebsregistern) mit wenigen oder gar keinen Angaben zu individuellen Merkmalen stutzt. Die atiologische Epidemiologie dagegen erhebt ihre Daten stets gezielt, auf die jeweilige Fragestellung bezogen und auf individueller Ebene.
4.2.1 Datenquellen
Amtliche Todesursachenstatistik Fur die Beantwortung der Frage, wie haufig bestimmte Krankheiten in einem Land zur Todesursache werden bzw. an welchen Todesursachen die Menschen in einem Land versterben, ist die amtliche Todesursachenstatistik die grundlegende Datenquelle.
Erscheint lt. Verlag | 28.2.2006 |
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Mitarbeit |
Chef-Herausgeber: Jörg Rüdiger Siewert, Matthias Rothmund, Volker Schumpelick |
Zusatzinfo | XII, 917 S. 458 Abb., 283 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizinische Fachgebiete ► Chirurgie ► Viszeralchirurgie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Innere Medizin | |
Studium ► 1. Studienabschnitt (Vorklinik) ► Biochemie / Molekularbiologie | |
Schlagworte | abdominal surgery • Biopsie • Chemotherapie • Diagnostik • Endoskopie • Epidemiologie • Gefäßchirurgie • Karzinom • Lebensqualität • Lymphome • maligne Tumoren • Onkologie • Staging • Strahlentherapie • surgical oncology • Tumormarker • Tumortherapie • Viszeralchirurgie |
ISBN-10 | 3-540-30036-8 / 3540300368 |
ISBN-13 | 978-3-540-30036-6 / 9783540300366 |
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