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Bisphosphonat-Manual (eBook)

Wirkungen - Indikationen - Strategien
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2006 | 1. Auflage
XVIII, 308 Seiten
Springer-Verlag
978-3-540-31271-0 (ISBN)

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Bisphosphonat-Manual -  Reiner Bartl,  Emmo von Tresckow,  Christoph Bartl
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Eine ganz entscheidende Rolle in der erfolgreichen Behandlung und Prävention der Skelettdestruktion in der Osteologie und Onkologie kommt einer neuen Arzneimittelgruppe zu, den Bisphosphonaten. In den letzten drei Jahrzehnten hat diese Substanzgruppe einen Siegeszug in der klinischen Onkologie und Osteologie erlebt und dem Knochen die gebührende Beachtung in der gesamten Medizin verschafft. Mit diesem kurz gefassten, klar gegliederten, klinisch orientierten und aufwendig illustrierten Manual werden die Struktur-Wirkungsbeziehungen der Bisphosphonate und deren Indikationen aufgezeigt und praktische Richtlinien für Behandlungsstrategien und Anwendungen gegeben. Es ist kein Buch für Knochenspezialisten, vielmehr ein übersichtlicher praktischer Ratgeber für alle Ärzte, die sich über Bisphosphonate informieren und Patienten erfolgreich behandeln wollen.

Autoren 5
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 10
Kapitel 1 Knochen 18
Evolution des Knochens 18
Funktion des Knochens 22
Struktur des Knochens 23
„Modeling“ und „Remodeling“ 26
Knochenzellen 27
Phasen des Knochenumbaus 34
Steuerung des Knochenumbaus 37
Alter und Knochendichte 44
Kapitel 2 Knochenkrankheiten 46
Schlüsselzelle Osteoklast 46
Topographische Einteilung 48
Pathologisch-anatomische Einteilung 49
Pathogenetische Einteilung 51
Diagnostische Abklärung 52
Kapitel 3 Bisphosphonate 58
Geschichte 58
Chemie 61
Pharmakokinetik 64
Wirkungen 76
Struktur-Wirkungs-Beziehungen 91
Nebenwirkungen 93
Kontraindikationen 107
Praktische Ratschläge 107
Kapitel 4 Osteoporosesyndrom 112
Definition 112
Einteilung 113
Diagnosestellung 117
Behandlungsstrategien 129
Bisphosphonate 136
Meta-Analysen antiresorptiver Substanzen 146
Praktische Ratschläge 147
Glukokortikoid-induzierte Osteoporose 150
Definition 150
Pathophysiologie 151
Prävention 151
Behandlungsstrategie 152
Bisphosphonate 152
Tumortherapie-induzierte Osteoporose 153
Definition 153
Pathophysiologie 153
Formen 154
Behandlungsstrategie 158
Bisphosphonate 158
Transplantations-Osteoporose 159
Definition 159
Pathogenese 160
Behandlungsstrategie 160
Bisphosphonate 161
Immobilisations-Osteoporose 161
Klinik 161
Therapie 162
Schwangerschafts-assoziierte Osteoporose 163
Prävention und Therapie 163
Osteogenesis imperfecta 164
Definition 164
Pathophysiologie 164
Diagnose 165
Behandlungsstrategie 166
Bisphosphonate 166
AIDS-Osteopathie 168
Renale Osteopathie 171
Definition 171
Pathophysiologie 172
Diagnose 173
Behandlungsstrategie 174
Kapitel 5 Lokale Osteopathien 176
Morbus Paget 176
Definition 176
Klinik 176
Diagnose 177
Behandlungsstrategie 181
Bisphosphonate 181
Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS) 183
Definition 183
Klinik 183
Diagnose 183
Verlauf 184
Behandlungsstrategie 185
Bisphosphonate 186
Transitorische Osteoporose 187
Definition 187
Diagnose 187
Behandlungsstrategie 187
Bisphosphonate 188
Gorham-Stout-Syndrom 189
Definition 189
Klinik 189
Diagnose 189
Behandlungsstrategie 191
Bisphosphonate 191
Fibröse Dysplasie 192
Definition 192
Klinik 192
Behandlungsstrategie 193
Bisphosphonate 193
SAPHO-Syndrom 194
Diagnostik 194
Therapie 195
Heterotope Kalzifikation und Ossifikation 196
Definition 196
Klinik 196
Behandlungsstrategie 196
Bisphosphonate 197
Periprothetische Osteoporose und aseptische Prothesenlockerung 197
Häufigkeit 197
Pathogenese 198
Diagnostik 202
Behandlungsstrategie 203
Bisphosphonate 204
Parodontitis-induzierter alveolärer Knochenschwund 206
Definition 206
Klinik 206
Behandlungsstrategie 207
Bisphosphonate 208
Kapitel 6 Hyperkalzämie-Syndrom 210
Definition 210
Häufigkeit 211
Ursachen 211
Differentialdiagnose 211
Symptome 212
Behandlungsstrategie 212
Bisphosphonate 213
Tumor-induzierte Hyperkalzämie 214
Definition 214
Pathophysiologie 214
Therapie 215
Bisphosphonate 215
Kapitel 7 Knochenschmerz 218
Häufigkeit 218
Differentialdiagnose 218
Pathogenese 219
Diagnostik 220
Behandlungsstrategie 221
Bisphosphonate 222
Kapitel 8 Multiples Myelom 226
Definition 226
Häufigkeit 226
Pathogenese 226
Klinik 228
Skelettdiagnostik 229
Sonderformen 233
Behandlungsstrategie 234
Bisphosphonate 235
Kapitel 9 Knochenmetastasen 242
Häufigkeit 242
Regionale Verteilung 243
Entstehung 246
Knochenreaktionen 248
Bisphosphonate 251
Ossär metastasiertes Mammakarzinom 254
Häufigkeit 254
Zirkulierende Tumorzellen 254
Komplikationen 254
Behandlungsstrategie 254
Bisphosphonate 256
Andere ossär metastasierte Karzinome 262
Prostatakarzinom 262
Bronchialkarzinom 264
Nierenzellkarzinom 265
Kapitel 10 Bisphosphonate von A bis Z 268
Liste der Indikationen 268
Indikationen, bereits mit Zulassung für Bisphosphonate 268
Vorliegen positiver Studien, aber noch fehlende Zulassung für Bisphosphonate 268
Liste des Einsatzes in den medizinischen Disziplinen von A bis Z 270
Liste der Substanzklassen und deren Wirkstoffe 273
Liste nach den molekularen Wirkmechanismen 273
Liste der Handelsnamen von A bis Z 274
Liste der zugelassenen Bisphosphonate von A bis Z 275
Alendronat 275
Clodronat 275
Etidronat 276
Ibandronat 277
Pamidronat 278
Risedronat 278
Tiludronat 279
Zoledronat 279
Kapitel 11 Zusammenfassung und Perspektiven 282
Literatur 288
Einführung 288
Bücher 288
Ausgewählte Artikel aus Zeitschriften, geordnet nach Kapiteln 291
1, 2: Knochen und Knochenkrankheiten 291
3: Bisphosphonate 293
4: Osteoporosesyndrom 296
5: Lokale Osteopathien 303
6–9: Hyperkalzämie-Syndrom, Knochenschmerz, Multiples Myelom, Knochenmetastasen, Zusammenfassung und Perspektiven 305
Sachverzeichnis 310

Kapitel 8 Multiples Myelom (S. 209-210)

Definition

Das multiple Myelom (MM) ist eine maligne hämatologische Systemerkrankung und wird verursacht durch eine monoklonale Proliferation von Plasmazellen und deren Vorstufen (B-Zell-Neoplasie der terminalen Differenzierung). Diese produzieren ein monoklonales Protein: entweder komplette Immunglobuline der Klassen G, A, D oder E und/oder deren Bruchstücke.

Häufigkeit

Das MM umfasst ungefähr 1% aller malignen Erkrankungen und 10% aller hämatologischer Neoplasien. Die Inzidenz beträgt 3 pro 100000 Einwohner und Jahr. Der Häu.gkeitsgipfel liegt zwischen dem 55. und 75. Lebensjahr, das mediane Alter bei 65 Jahren.

Pathogenese

Die initiale maligne Transformation des MM-Klons .ndet in unreifen B-Zellen statt. Diese abnormen Stammzellen haben ihren Ursprung im Knochenmark oder in anderen lymphatischen Organen und gelangen in die Blutzirkulation, bevor sie sich wieder im Skelett absiedeln. Dort aktivieren sie mittels einer Batterie von Zytokinen Monozyten, T-Lymphozyten und Stromazellen, die das Tumorwachstum und die Manifestationsform des MM mitbestimmen. Komplexe Interaktionen zwischen Myelom-, Stroma- und Knochenzellen werden über Zytokine gesteuert und führen zur osteoklastischen Knochendestruktion.

Dem Zytokin Interleukin-6 (IL-6) kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Es wird beim MM vor allem in nicht-malignen Zellen des Knochenmarks (Stromazellen, Osteoblasten und Osteoklasten) produziert, stimuliert das Wachstum und hemmt die Apoptose der Myelomzellen. Hemmung der Knochenformation und Stimulierung des osteoklastischen Knochenabbaus ist besonders ausgeprägt in Gegenwart von IL-1 und/oder des löslichen IL-6-Rezeptors (sIL-6R). Neue Studien haben gezeigt, dass Myelomzellen die IL-6-Produktion über Osteoblasten entweder durch direkten Zellkontakt oder über lösliche Faktoren steigern. Komplexe Interaktionen zwischen Myelom- und Stromazellen, gesteuert von VCAM-1 und a4b1-Integrin-Rezeptoren, sollen für die Knochenläsionen verantwortlich sein. Lösliche VCAM-1 Liganden der Stromazellen stimulieren Myelomzellen zur Produktion Knochenresorptions-aktiver Substanzen. Als weitere wichtige Faktoren, die beim MM für die Skelettdestruktion verantwortlich sind, gelten IL-1, RANK-Ligand, PTHrP und MIP-1a).

Eine weitere wichtige Rolle in der Pathogenese des MM spielt die Angiogenese. Myelomzellen produzieren den „vascular endothelial growth factor" (VEGF). Rezeptoren für diesen Faktor be.nden sich auf der Ober.äche der Knochenmark-Stromazellen. Es konnte gezeigt werden, dass VEGF die IL-6 Produktion der Stromazellen beim MM steigert. Weitere wichtige Substanzen für das Myelomwachstum sind bestimmte Adhäsionsmoleküle, die Integrine. Sie sind auf der Ober.äche von Osteoklasten, Myelomzellen und Endothelzellen nachweisbar. Tumorzellen mit hohen Werten von Integrinen erwiesen sich als besonders invasiv.

Experimente an Mäusen haben gezeigt, dass Fehlen oder Hemmung der Integrine auf Osteoklasten zur Inaktivierung dieser Knochenzellen und damit zu einer Osteopetrose führen.Vor allem das „macrophage in.ammatory protein" (MIP-1a und b) spielt eine eintscheidende Rolle bei der Entstehung osteolytischer Läsionen. Es wird von den Myelomzellen exprimiert, aktiviert Integrine und steigert so die Adhäsion der Myelomzellen an den Stromazellen.Als Konsequenz wird die RANKL-Expression in den Stromazellen stimuliert und damit die osteoklastische Knochenresorption. Es wurde auch nachgewiesen, dass der interzelluläre Kontakt zwischen Osteoklast und Myelomzelle eine Resistenz gegenüber dem Antitumor-Effekt von Doxorubicin auslöst – ein für den Patienten fatales Zusammenspiel von osteoklastischer Knochendestruktion und Lebenszeitverlängerung der Myelomzellen.

Erscheint lt. Verlag 6.3.2006
Zusatzinfo XVIII, 299 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Gynäkologie / Geburtshilfe
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Innere Medizin
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Onkologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Orthopädie
Schlagworte Arzneimittel • Conservative Orthopedics • Hyperkalzämie • Knochenkrankheiten • Knochenmetastasen • Knochenschmerz • Onkologie • osteologie • Osteoporose • Skelettdestruktion
ISBN-10 3-540-31271-4 / 3540312714
ISBN-13 978-3-540-31271-0 / 9783540312710
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