Endoprothetik des Sprunggelenks (eBook)
XVIII, 214 Seiten
Springer Wien (Verlag)
978-3-211-30885-1 (ISBN)
Der Erfolg in der Hüft- und Kniegelenkprothetik und die ungünstigen Langzeitergebnisse nach Arthrodese des oberen Sprunggelenkes haben das Interesse für den Kunstgelenkersatz des oberen Sprunggelenkes neu geweckt. Im Gegensatz zu den anfänglichen Lösungen berücksichtigen die neuen Implantate die Besonderheiten der Anatomie und Biomechanik des Sprunggelenkes, womit die Bandstrukturen die Führung und Stabilisierung des Gelenkes übernehmen können. Voraussetzung sind allerdings eine regelrechte mechanische Ausrichtung und Stabilität des Fußes. Erstmalig in der Literatur vermittelt dieses Werk einen umfassenden Einblick in die physiologischen und mechanischen Besonderheiten des arthrotischen Sprunggelenks und die damit verbundenen Möglichkeiten und Gefahren des prothetischen Ersatzes. Wichtige Erkenntnisse aus den Anfängen der Sprunggelenkprothetik wurden aufbereitet und leiten über in einem Überblick zum heutigen Stand. Zahlreiche eindrucksvolle Grafiken, Fotos und Abbildungen illustrieren das gesamte Buch.
DANKSAGUNG 7
VORWORT 9
EINLEITUNG 11
INHALT 13
1 EINLEITUNG 19
1.1 Warum eine Sprunggelenkprothese? 19
1.2 Geringe Erfolgsrate bei ersten Versuchen 20
1.3 Wo stehen wir heute? 21
Literatur 22
2 CHARAKTERISTIKA DER SPRUNGGELENKARTHROSE 23
2.1 Epidemiologie 23
2.2 Merkmale der Sprunggelenkarthrose 26
2.3 Fazit 27
Literatur 27
3 DIE ARTHRODESE DES SPRUNGGELENKS 29
3.1 Historischer Hintergrund 29
3.2 Biomechanische Überlegungen 30
3.3 Techniken und Ergebnisse 31
3.4 Fazit 40
Literatur 41
4 ANATOMISCHE UND BIOMECHANISCHE CHARAKTERISTIKA DES SPRUNGGELENKS UND DER SPRUNGGELENK- ENDOPROTHETIK 45
4.1 Anatomische Überlegungen 45
4.2 Bewegung des Sprunggelenks 49
4.3 Knochenabstützung des Sprunggelenks 53
4.4 Kontaktfläche und -kräfte des Sprunggelenks 55
4.5 Fixation von Sprunggelenkprothesen 56
4.6 Grenzen des Polyethylens 59
4.7 Prothesen-Design 59
4.8 Fazit 61
Literatur 62
5 GESCHICHTE DER SPRUNGGELENK- ENDOPROTHETIK 65
5.1 Klassifikation der Sprunggelenkprothesen 65
5.2 Die Sprunggelenkprothesen der ersten Generation – mit Zementierung 67
5.3 Die Sprunggelenkprothesen der zweiten Generation – zementfrei 72
5.4 Fazit 76
Literatur 77
6 KONZEPT UND DESIGN DER AKTUELLEN SPRUNGGELENKPROTHESEN 81
6.1 Das AES® Sprunggelenk 81
6.2 Das AGILITYTM Sprunggelenk 83
6.3 Das Buechel-PappasTM Sprunggelenk 87
6.4 Das ESKA-Sprunggelenk 91
6.5 Das HINTEGRA®-Sprunggelenk 93
6.6 Das MOBILITYTM-Sprunggelenk 99
6.7 Das Ramses-Sprunggelenk 102
6.8 Das SALTO®-Sprunggelenk 105
6.9 Das S.T.A.R. Sprunggelenk 107
6.10. Das TNK-Sprunggelenk 113
6.11 Fazit 116
Literatur 117
7 PRÄOPERATIVE ÜBERLEGUNGEN IN DER SPRUNGGELENK- ENDOPROTHETIK 119
7.1 Indikationen 119
7.2 Kontraindikationen 120
7.3 Spezifische Überlegungen für die Sprunggelenk- Endoprothetik 121
7.4 Fazit 132
Literatur 132
8 OPERATIONSTECHNIKEN 135
8.1 Präoperative Planung 135
8.2 Operativer Zugang zum Sprunggelenk 135
8.3 Operative Vorbereitung des Sprunggelenks 138
8.4 Implantation der Komponenten 144
8.5 Verschließen der Wunde 148
8.6 Zusätzliche Operationen 149
8.7 Fazit 158
Literatur 158
9 POSTOPERATIVE MASSNAHMEN UND NACHKONTROLLEN 159
9.1 Postoperative Behandlung 159
9.2 Rehabilitationsprogramm 160
9.3 Nachkontrollen 161
9.4 Fazit 165
Literatur 165
10 WAS IST IN DER SPRUNGGELENK- ENDOPROTHETIK MACHBAR? 167
10.1 Korrektur des fehlausgerichteten Sprunggelenks ( Malalignement) 167
10.2 Rekonstruktion des posttraumatischen Rückfußes und Sprunggelenks 177
10.3 Spezifische artikuläre Pathologien und Erkrankungen der Gelenke 184
10.4 Desarthrodesierung 192
10.5 Revisionsarthroplastik nach Versagen der Sprunggelenkprothese 196
10.6 Fazit Literatur 197
11 KOMPLIKATIONEN IN DER SPRUNGGELENK- ENDOPROTHETIK 199
11.1 Charakteristika der Sprunggelenkarthrose 199
11.2 Patientenauswahl 201
11.3 Präoperativer Zustand und Planung 201
11.4 Implantat- und Implantationsbezogene Komplikationen 202
11.5 Frühe postoperative Komplikationen 212
11.6 Späte postoperative Komplikationen 214
11.7 Revisions-Arthroplastik nach gescheiterter Sprunggelenkprothese 219
11.8 Fazit 219
Literatur 221
12 KÜNFTIGE ENTWICKLUNGEN 223
12.1 Aktuelle Probleme, die es in Angriff zu nehmen gilt 223
12.2 Weiterer Fortschritt wird die Patientenerwartungen erhöhen 224
12.3 Weitere Forschung 225
12.4 Fazit 225
SACHVERZEICHNIS 227
A 227
B 227
C 228
D 228
E 228
F 228
G 228
H 228
I 229
K 229
L 229
M 229
N 230
O 230
R 231
S 231
T 232
V 232
W 232
Kapitel 11 Komplikationen in der Srunggelenk-Endoprothetik (S. 181-182)
Komplikationen wie postoperative Steifigkeit, Einsinken der Prothese und zurückbleibende Deformität gefährden neben Infektion und Wundheilungsproblemen das erfolgreiche Ergebnis einer Sprunggelenkprothese. Angemessene Kenntnis der komplexen Natur des normalen und des arthrotischen Sprunggelenks, eine sorgfältige präoperative Planung und die peinlich genaue Einhaltung der operativen Details tragen dazu bei, das Auftreten dieser Komplikationen zu minimieren.
11.1 Charakteristika der Sprunggelenkarthrose
Die Arthrose des Sprunggelenks unterscheidet sich von anderen Formen degenerativer Gelenkerkrankungen, die ein orthopädischer Chirurg routinemäßig in der klinischen Praxis antrifft. So tritt beispielsweise die Arthrose im Hüft- und Kniegelenk vor allem infolge einer degenerativen Erkrankung beim älteren Patienten auf. Für die Arthrose im Allgemeinen gilt allerdings, dass sie einen langsamen, aber progressiven Verlauf hat und durch abnehmendes Bewegungsausmaß im Gelenk, Entwicklung von Kontrakturen, exzessiven Schmerz, pathologischen Gang und signifikant verminderter Lebensqualität gekennzeichnet ist. Das arthrotische Gelenk verliert typischerweise sein physiologisches Muster (Achse, Kongruenz, ligamentäre Balance usw.) und wird aufgrund chronischer Entzündung steif. Auch wenn mit einer Gelenkprothese immer ein funktionelles Bewegungsausmaß erzielt werden soll, ist die Erreichung des physiologischen Bewegungsausmaßes nicht immer möglich. Ein für das Gehen und tägliche Aktivitäten erforderliches Bewegungsausmaß zu erzielen, stellt aber selten ein Problem dar.
11.1.1 Primäre Arthrose des Sprunggelenks
Die primäre Arthrose ist charakterisiert durch Verlust von Knorpelgewebe im Gelenk und es überwiegt eine Hypertrophie des Knochens. Die genauen Mechanismen sind nicht in Detail erklärt, subchondrale Knochenverletzungen und mechanische Belastung dürften aber zur Schädigung beitragen [22]. Die radiologischen Merkmale sind eine Verringerung des Gelenkabstandes (was mit Verlust an Knorpelgewebe im Gelenk korreliert) sowie Bildung von Osteophyten, subchondralen Knochenzysten und subchondraler Sklerose [22]. Eine juxtaartikuläre Osteoporose fehlt bei dieser Form der primären Arthrose zumeist.
11.1.2 Posttraumatische Osteoarthrose des Sprunggelenks
Anders als bei Hüfte und Knie hat die Arthrose des Sprunggelenks zu etwa 80% eine posttraumatische Ätiologie [6, 17] und tritt daher bei Patienten auf, die jünger sind als jene mit Hüft- oder Kniearthrose. Die Patientenerwartungen hinsichtlich Genesung und Wiederaufnahme der Aktivität nach einer Sprunggelenkprothese sind entsprechend hoch. Auch wenn im Wesentlichen nur ein Knochen oberhalb des Sprunggelenks besteht, gibt es 26 Knochen und noch mehr Gelenke unterhalb des Sprunggelenks, die Ausrichtung und Funktion einer Sprunggelenkprothese beeinträchtigen können.
Der Weichteilmantel um das Sprunggelenk ist dünn und im Falle eines vorangegangenen Traumas und der damit verbundenen chirurgischen Behandlungen oft vernarbt und unelastisch. Im Gegensatz dazu ist bei anderen Gelenken der Weichteilmantel dick und wird durch vorangegangenes Trauma normalerweise nicht verändert. Diese Faktoren führen in Kombination mit der Ruhigstellungszeit nach dem Trauma, fehlender Physiotherapie, chronischem Schmerz und progressiver periartikulärer Knochenbildung häufig zu einem signifikant reduzierten Bewegungsausmaß (besonders bezüglich der Dorsalextension), das mit Implantation einer Sprunggelenkprothese nicht immer verbessert wird.
11.1.3 Rheumatoide Arthritis des Sprunggelenks
Im Gegensatz zum Erfolg von Hüft- und Knie-Endoprothetik bei rheumatoiden Patienten zieht eine Sprunggelenkprothese bei Patienten mit rheumatoider Arthritis viele möglichen Probleme nach sich, auch bezüglich Wundheilung, Einsinken und späterer aseptischer Lockerung aufgrund von ungünstiger Knochenqualität.
Erscheint lt. Verlag | 28.12.2005 |
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Zusatzinfo | XVIII, 214 S. Mit zahlreichen z.T. farb. Abb. |
Verlagsort | Vienna |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Chirurgie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Orthopädie | |
Schlagworte | Arthrose • Biomechanik • Endoprothese • Endoprothetik • Gelenk • Implantate • künstliches Gelenk • Knöchel • Knöchelgelenk • Kniegelenk • Knöchel • Knöchelgelenk • Künstliches Gelenk |
ISBN-10 | 3-211-30885-7 / 3211308857 |
ISBN-13 | 978-3-211-30885-1 / 9783211308851 |
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