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Praxis der Ernährung in der Intensivmedizin (eBook)

, (Autoren)

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2002 | 2. Auflage
69 Seiten
W. Zuckschwerdt Verlag
978-3-88603-784-1 (ISBN)
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Praxisnah und zugleich überschaubar wird aufgezeigt, wie sich am Patienten sinnvoll ein Ernährungsregime aufbauen lässt. Der Intensivmediziner sieht sich vor allem zu Beginn seiner Tätigkeit auf einer Intensivstation mit einer Fülle bislang selten erlebter Krankheitsbilder, einer Vielzahl neuer technischer Apparaturen sowie zahlreicher weiterer Neuerungen konfrontiert. Er muß deren Therapie oder Anwendung innerhalb kürzester Zeit erlernen und beherrschen.Eine adäquat durchgeführte Ernährungstherapie ist hierbei Teil eines Behandlungskonzeptes und vermag das Outcome eines Patienten zu verbessern. Zu Beginn werden daher in straffer Form die pathophysiologischen Grundlagen des Postaggressionsstoffwechsels/ Hungerstoffwechsels aufgezeigt, um im Anschluss auf die Besonderheiten der parenteralen wie auch enteralen/ frühenteralen Ernährung einzugehen. Die 2. Auflage wurde aktualisiert und erweitert und an die aktuellen Empfehlungen für die Ernährung schwerst Kranker angepasst.

Inhalt 6
Vorwort zur 1. Auflage 8
Vorwort zur 2. Auflage 10
Physiologie des Stoffwechsels 12
Grundumsatz/tatsächlicher Energiebedarf 16
Pathophysiologie des Hunger- und Postaggressionsstoffwechsels 18
Hungerstoffwechsel 18
Postaggressionsstoffwechsel 19
Planung des Ernährungsregimes 24
Parenterale Ernährung 26
Kohlenhydrate 27
Zuckeraustauschstoffe 27
Aminosäuren 28
Fette 29
Spezielle Krankheitsbilder: Leber- und Niereninsuffizienz, Lungenversagen, akute Pankreatitis 32
Glutamin 38
w3-Fettsäuren 41
Enterale/frühenterale Ernährung 45
Formen der Nährstofflösungen, Immunonutrition 49
Indikationen einer enteralen/frühenteralen Ernährung 58
Zugangswege der enteralen Nährstoffzufuhr/Art der Applikation 59
Komplikationen einer enteralen Nutrition 61
Schema der enteralen/frühenteralen Ernährung zum Nahrungsaufbau 61
Wirtschaftliche Aspekte einer künstlichen Ernährung 64
Literatur 67

Planung des Ernährungsregimes (S. 13-15)

Die enterale Ernährung ist die physiologischere Form der künstlichen Nahrungszufuhr. Mit der enteralen Ernährung sollte daher zum frühestmöglichen Zeitpunkt begonnen werden. Nicht immer aber lässt sich eine enterale Nutrition durchführen. Daher sollten sowohl zu Beginn als auch während des Verlaufs der Ernährungstherapie folgende Fragen geklärt werden (4, 21, 49):

• Muss der Patient künstlich ernährt werden? Wenn ja: für welchen Zeitraum müssen wir eine künstliche Ernährung planen, d.h., wie lange wird der Patient voraussichtlich nicht in der Lage sein, wieder peroral Nahrung zu sich zu nehmen? Wie ist der Ernährungszustand des Patienten?
• Bestehen absolute oder relative Kontraindikationen für die parenterale oder enterale Ernährungsform? Ist eine enterale Nutrition möglich, bleibt zu klären:
• Ernährungsbeginn frühenteral (< 48 h): z.B. schweres Polytrauma, ausgedehnte Verbrennungen, stark hyperkatabole, hyperdyname Zustände; oder aber spätenteral (> 48 h): mäßiggradige Stresssituation.
• Bolusgabe (z.B.isoliertes SHT via Magensonde) oder kontinuierliche Applikation (frühzeitiges Einsetzen der Dünndarmmotilität)?
• Standarddiät oder modifizierte Diät?
• Lassen sich geeignete Zugangsformen für die Art der Nahrungszufuhr anlegen (ZVK, Magensonde, duodenale oder jejunale Ernährungssonden, FNKJ, PEG)?
• Welche Möglichkeiten der Überwachung des Patienten und des Stoffwechselmonitorings liegen vor?
• Stehen dieser geplanten Ernährungsform logistische Probleme entgegen (FNKJ möglich durch Operateure, Möglichkeit der Ösophago-Gastro-Duodenoskopie zur Anlage Ernährungssonde, alternative Verfahren, wie z.B. Bengmark-Sonde® usw.)?
• Treten Komplikationen auf, sind diese beherrschbar oder zwingen sie zum Wechsel auf alternative Ernährungsformen?
• Welchen Ausbildungsstand hat das Personal?

Nach Abklärung dieser einzelnen Punkte wird sich das für den Patienten geeignete Ernährungsregime herauskristallisiert haben. Unabhängig von der Wahl des Ernährungsregimes gilt nun:

• Beginn der Ernährungstherapie spätestens 24–48 h nach auslösendem Ereignis
• stufenweiser Aufbau der Ernährungstherapie bis zum 5. posttraumatischen/ postoperativen Tag
• engmaschiges Stoffwechselmonitoring (Bz, Triglyzeride, gelegentliche N-Bilanz)

Parenterale Ernährung

Die künstliche Ernährung ist bei allen Patienten indiziert, die über einen Zeitraum von 3–4 Tagen keine Möglichkeit haben, bedarfsdeckend Nahrung aufzunehmen (15, 21, 45). Bei funktionstüchtigem GI-Trakt sollte, sofern keine Kontraindikationen vorliegen, die enterale/frühenterale Ernährung bevorzugt werden.

Mitunter kann die enterale/frühenterale Nährstoffzufuhr lediglich in minimaler Dosierung als »Darmpflege« zum Erhalt der resorptiven Strukturen durchgeführt werden, dann sollte sie mit einer bedarfsdeckenden parenteralen Nutrition kombiniert werden. Die parenterale Ernährung hingegen ist unabhängig von digestiven und resorptiven Kapazitäten des GI-Traktes.

Als Indikationen für eine parenterale Ernährung gelten:

• Akutes Abdomen
• Ileus/Subileus mit Aspirationsgefahr
• frische obere GI-Blutung
• Kurzdarmsyndrom mit Malassimilation
• Chylothorax/Chyloaszites

Erscheint lt. Verlag 1.1.2002
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Intensivmedizin
ISBN-10 3-88603-784-3 / 3886037843
ISBN-13 978-3-88603-784-1 / 9783886037841
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