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Die Krankheit Onania

Körperangst und die Anfänge moderner Sexualität im 18. Jahrhundert

(Autor)

Buch | Softcover
320 Seiten
2022 | 2. Auflage
Campus (Verlag)
978-3-593-35387-6 (ISBN)

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Die Krankheit Onania - Karl Braun
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Die Aufklärung ist in einem zentralen Punkt der biblischen Weltordnung verpflichtet geblieben: dem des Geschlechtslebens. Daß nun dieser Aspekt menschlichen Daseins mit vernünftigem Denken angegangen wurde, änderte nichts an der Vorstellung, die Zeugungslust sei nur zur Fortpflanzung innerhalb der Ehe erlaubt. Doch wo die christliche Theologie in verbotener Lust noch Sünde sah, setzte der medizinische Diskurs der Aufklärung körperlichen Verfall. Sünder wurden nun zu Kranken, und so begann das Zeitalter nervöser Sexualkrankheiten. Die bedeutsamste war die Onanie, die vor allem Kinder und Jugendliche mit Tod oder Irrsinn bedrohte. Aus der dramatischen Anti-Onanie-Kampagne im 18. Jahrhundert entstand eine neue Ordnung des Geschlechts mit der Lust als Eigenwert. Wir haben sie als Sexualität zu bezeichnen gelernt.Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1995

Karl Braun, geboren 1952 in Wunsiedel/Oberfranken, Studium der Empirischen Kulturwissenschaft, Germanistik, Völkerkunde und Vergleichende Religionswissenschaft in Tübingen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Studien zur Volkskunde und zur Geschichte der Sexualität. Er unterrichtet an der Universität Marburg und lebt in Berlin.

Die Aufklärung ist in einem zentralen Punkt der biblischen Weltordnung verpflichtet geblieben: dem des Geschlechtslebens. Daß nun auch dieser Aspekt menschlichen Daseins mit vernünftigem Denken angegangen wurde, änderte nichts an der Vorstellung, die Zeugungslust sei nur zur Fortpflanzung innerhalb der Ehe erlaubt. Doch wo die christliche Theologie in verbotener Lust noch Sünde sah, setzte der medizinische Diskurs der Aufklärung körperlichen Verfall. Sünder wurden nun zu Kranken, und so begann das Zeitalter nervöser Sexualkrankheiten. Die bedeutsamste war die Onanie, die vor allem Kinder und Jugendliche mit Tod oder Irrsinn bedrohte. Aus der dramatischen Anti-Onanie-Kampagne im 18. Jh. entstand eine neue Ordnung des Geschlechts mit der Lust als Eigenwert. Wir haben sie als Sexualität zu bezeichnen gelernt. Autor: Karl Braun studierte Volkskunde und Germanistik in Tübingen. Seit 1992 ist er Lehrbeauftragter an der Universität in Prag.

Erscheint lt. Verlag 18.5.2022
Reihe/Serie Historische Studien ; 16
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Maße 152 x 228 mm
Gewicht 514 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Studium Querschnittsbereiche Geschichte / Ethik der Medizin
Schlagworte 18. Jahrhundert • Anti-Onanie-Kampagne • Argumentation Tissots • Christentum • Geschlechtskrankheit • Hermeneutik • Körperbilder • Lust • Protestantismus • Reformation • Selbstbefriedigung • Sexualität • Sexualmoral • Sexuelle Aufklärung • Sünde
ISBN-10 3-593-35387-3 / 3593353873
ISBN-13 978-3-593-35387-6 / 9783593353876
Zustand Neuware
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