Wollen Sie einsteigen oder Details nachschlagen, die Distributionen kennenlernen oder intensiv arbeiten? Mit diesem Buch bleiben keine Fragen offen!
Von der Installation und den Desktops über die Arbeit im Terminal, die Systemkonfiguration und -administration bis hin zum sicheren Einsatz als Server - hier werden Sie fündig!
Distributionsunabhängig und natürlich am Puls der Zeit.
Die Grundlagen
Sie lernen alle gängigen Distributionen wie Ubuntu, Fedora oder RHEL kennen und konfigurieren Ihr System so, wie Sie es sich wünschen. So fühlen Sie sich auf den Desktops wie KDE und GNOME schon bald zuhause.
Linux auf dem Desktop, dem Server oder dem Pi
Ganz gleich ob Sie Linux auf Ihrer Workstation nutzen wollen oder ein schlankes System für den Servereinsatz suchen: Hier werden Sie fündig! Sie lernen Shells wie die Bash oder ZSH kennen, greifen mit SSH und starker Zwei-Faktor-Authentifizierung auf Cloud-Systeme zu oder bauen moderne Entwicklungssetups mit VSCode auf.
Netzwerke und Serverdienste
System- und Netzwerkkonfiguration (IPv6), Samba 4, Einsatz als LAN- oder Root-Server, virtualisierte Umgebungen oder Backup und Firewallkonfiguration: mit den geprüften Setups kein Problem!
Michael Kofler hat Telematik an der TU Graz studiert und ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen IT-Fachbuchautoren. Zu seinen Themengebieten zählen neben Linux auch IT-Sicherheit, Python, Swift, Java und der Raspberry Pi. Er ist Entwickler, berät Firmen und arbeitet als Lehrbeauftragter.
Aus dem Inhalt:
Was ist Linux? Schnelleinstieg
Installation und Administration
Gnome, KDE, Unity, Xfce und LXDE
Web, Mail & Co.
Fotos und Bilder, Audio und Video verwalten
Linux auf dem Raspberry Pi
Terminalfenster und Konsolen
Dateiverwaltung, Prozessverwaltung
Vim, Emacs, Visual Code
Basiskonfiguration
Software- und Paketverwaltung
GRUB und Init-Systeme
Kernel und Module
Netzwerkkonfiguration
Samba und NFS
CUPS
Secure Shell (SSH)
Let's Encrypt
Mails mit Postfix und Dovecot
Firewalls und VPN
Sicherheit mit SELinux und AppArmor
KVM und Docker
Snap und flatpak
Linux on Windows
Vagrant, Packer
Die Fachpresse zur Vorauflage:
Netzwerk Fotografie: »Die korrekte Syntax, die Verwendung von Attributen und Handles erklärt mir "Der Kofler" besser und klarer als die Main-Pages auf meinem System oder eine Online-Recherche.«
1.3 Distributionen
Noch immer ist die einleitende Frage – Was ist Linux? – nicht ganz beantwortet. Viele Anwender interessiert der Kernel nämlich herzlich wenig. Für sie umfasst der Begriff Linux, wie er umgangssprachlich verwendet wird, neben dem Kernel auch das riesige Bündel mitgelieferter Programme: Dazu zählen unzählige Kommandos, ein Desktop-System (z.B. KDE oder Gnome), LibreOffice, Firefox, GIMP sowie zahllose Programmiersprachen und Server-Programme (Webserver, Mail-Server etc.).
Als Linux-Distribution wird die Einheit bezeichnet, die aus dem eigentlichen Betriebssystem (Kernel) und den vielen Zusatzprogrammen gebildet wird. Eine Distribution ermöglicht eine rasche und bequeme Installation von Linux. Die meisten Distributionen können kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden.
Distributionen unterscheiden sich vor allem durch folgende Punkte voneinander:
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Umfang, Aktualität: Die Anzahl, Auswahl und Aktualität der mitgelieferten Programme und Bibliotheken variiert stark. Manche Distributionen setzen bewusst auf etwas ältere, stabile Versionen – z.B. Debian.
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Installations- und Konfigurationswerkzeuge: Die mitgelieferten Programme zur Installation, Konfiguration und Wartung des Systems helfen dabei, die Konfigurationsdateien einzustellen. Das kann viel Zeit sparen.
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Konfiguration des Desktops (KDE, Gnome): Manche Distributionen lassen dem Anwender die Wahl zwischen KDE, Gnome und anderen Desktop-Systemen. Auch die Detailkonfiguration und optische Gestaltung variiert je nach Distribution.
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Hardware-Unterstützung: Linux kommt mit den meisten PC-Hardware-Komponenten zurecht. Dennoch gibt es im Detail Unterschiede zwischen den Distributionen, insbesondere wenn es darum geht, Nicht-Open-Source-Treiber (z.B. für NVIDIA-Grafikkarten) in das System zu integrieren.
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Updates: Sie können eine Linux-Distribution nur so lange sicher betreiben, wie Sie Updates bekommen. Danach sollten Sie auf eine neue Version der Distribution wechseln. Deswegen ist es bedeutsam, wie lange es für eine Distribution Updates gibt. Hier gilt meist die Grundregel: je teurer der kommerzielle Support, desto länger der Zeitraum. Einige Beispiele (Stand: Sommer 2023):
Debian:
3 Jahre (mit Einschränkungen 5)
Fedora:
13 Monate
openSUSE:
ca. 18 bis 24 Monate
Red Hat Enterprise Linux (RHEL):
10 Jahre (mit Einschränkungen sogar 13 Jahre)
RHEL-Klone:
bis zu 10 Jahre
SUSE Enterprise Server:
10 Jahre (mit Einschränkungen sogar 13 Jahre)
Ubuntu LTS:
3 bis 5 Jahre (mit Pro-Upgrade: 10 Jahre)
Ubuntu (sonstige Versionen):
9 Monate
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Rolling Release: Alle oben aufgezählten Distributionen unterscheiden explizit zwischen Versionen. Ubuntu 23.10 enthält also andere Versionen von Gnome, LibreOffice und GIMP als Ubuntu 24.04.
Es gibt aber auch Distributionen, die das Rolling-Release-Modell anwenden, z.B. Arch Linux oder openSUSE Tumbleweed: Dort erhalten Sie mit Updates stets die neueste Version jeder installierten Software-Komponente. Das klingt praktisch, kann aber zu Stabilitätsproblemen führen. Deswegen sind Rolling-Release-Distributionen im Server-Bereich nicht üblich. Sie sprechen eher fortgeschrittene Linux-Anwender an, die Software entwickeln oder Systeme administrieren und die kein Problem damit haben, nach einem Update die eine oder andere Konfigurationsdatei anzupassen, wenn etwas nicht mehr funktioniert.
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Live-System: Viele Distributionen ermöglichen den Linux-Betrieb direkt von einem USB-Stick. Das ermöglicht ein einfaches Ausprobieren. Außerdem bieten derartige Live-Systeme eine gute Möglichkeit, um ein defektes Linux-System zu reparieren bzw. die betreffende Distribution neu zu installieren.
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Zielplattform (CPU-Architektur): Viele Distributionen sind nur für Intel- und AMD-kompatible Prozessoren erhältlich. Es gibt aber auch Distributionen für andere Prozessorplattformen (ARM, SPARC etc.).
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Support: Wenn Sie sich eine kommerzielle Distribution leisten, erhalten Sie Hilfe bei der Installation und im Betrieb.
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Lizenz: Die meisten Distributionen sind kostenlos erhältlich. Bei einigen Distributionen gibt es hier aber Einschränkungen: Beispielsweise ist bei den Enterprise-Distributionen von Red Hat und SUSE ein Zugriff auf das Update-System nur für registrierte Kunden möglich. Sie zahlen hier nicht für die Software an sich, wohl aber für das Service-Angebot rundherum.
Das Linux-Standard-Base-Projekt (LSB) definiert Regeln, um einen gemeinsamen Nenner zwischen den Distributionen zu schaffen. Die meisten Distributionen sind LSB-konform:
https://wiki.linuxfoundation.org/lsb/start
Gängige Linux-Distributionen
Der folgende Überblick über die wichtigsten verfügbaren Distributionen soll Ihnen eine erste Orientierungshilfe geben. Die Liste ist alphabetisch geordnet und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
AlmaLinux ist ein RHEL-Klon, also eine zu Red Hat Enterprise Linux kompatible Distribution. AlmaLinux hat zusammen mit Rocky Linux die Nachfolge von CentOS Linux angetreten.
Android ist eine von Google entwickelte Plattform für Mobilfunkgeräte und Tablets. Android hat damit Linux zu der Weltdominanz verholfen, über die Linux-Entwickler in der Vergangenheit gescherzt haben. Android ist aber ungeeignet für eine PC-Installation und insofern keine »echte« Distribution.
Arch Linux ist eine für technische Anwender optimierte Rolling-Release-Distribution. Wegen der relativ komplizierten, im Textmodus durchzuführenden Installation machen Einsteiger zumeist einen großen Bogen um Arch Linux. Dafür zählen https://wiki.archlinux.org und https://wiki.archlinux.de zu den besten Quellen für Linux-Konfigurationsdetails im Netz.
Arch-Linux-Derivate wie Manjaro und EndeavourOS mit grafischen Installations- und Konfigurationsprogrammen haben Arch Linux zuletzt sogar in die Top-10-Liste von distrowatch.com gebracht.
CentOS war eine kostenlose Variante zu Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und hatte eine riesige Installationsbasis. Allerdings hat Red Hat im Dezember 2020 das Ende von CentOS in seiner bisherigen Form verkündet.
CentOS Stream soll die Nachfolge von CentOS antreten. Diese Variante unterscheidet sich aber in zwei wichtigen Details vom ursprünglichen CentOS: Zum einen ist der Wartungszeitraum wesentlich kürzer und beträgt nur 4 bis 5 Jahre anstelle von bisher 10 Jahren.
Zum anderen werden die meisten Paket-Updates (ausgenommen sind Sicherheits-Updates, die einem Non-disclosure Agreement unterliegen) zuerst für CentOS freigegeben, bevor sie für RHEL zum Einsatz kommen. Das scheint auf den ersten Blick ein Vorteil zu sein. Tatsächlich geht damit aber die vollständige Kompatibilität zu RHEL verloren. Außerdem werden CentOS-Nutzer damit zu Beta-Testern für Updates. CentOS Stream ist für den längerfristigen Produktiveinsatz ungeeignet.
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Erscheint lt. Verlag | 7.11.2023 |
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Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | Bonn |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Informatik ► Betriebssysteme / Server ► Unix / Linux |
ISBN-10 | 3-8362-9622-5 / 3836296225 |
ISBN-13 | 978-3-8362-9622-9 / 9783836296229 |
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