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Podcasting! -  Larissa Vassilian

Podcasting! (eBook)

Von erfahrenen Podcastern lernen
eBook Download: EPUB
2021 | 2. Auflage
466 Seiten
Rheinwerk Computing (Verlag)
978-3-8362-8581-0 (ISBN)
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22,43 inkl. MwSt
(CHF 21,90)
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Sie planen schon länger einen eigenen Podcast? Sie möchten mit Ihrem bestehenden Angebot mehr Menschen erreichen? In dieser Anleitung werden Sie fündig. Alle Aspekte des Podcastings werden umfassend und anschaulich dargestellt, von der Formatfindung über Fragen der Produktion und Aufzeichnung bis hin zur Veröffentlichung und Vermarktung. Mit zahlreichen Beiträgen von »alten Hasen« und einem Gastkapitel zu rechtlichen Aspekten von Christian Solmecke. Inkl. Social Audio mit Clubhouse und Co.

Aus dem Inhalt:

  • Geeignete Hardware verwenden
  • Aufnahmeprobleme beheben
  • Ein- und mehrspurig aufnehmen
  • Schneiden mit Audacity
  • Mastering und Encoding
  • Rechtliche Aspekte
  • Den passenden Hoster finden
  • Hörer in Fans verwandeln
  • Erfolgsmessung
  • Monetarisierung

1.4    Welches Format passt zu meinem Podcast?


Und schon sind Sie bei den verschiedenen Formaten gelandet, wenn auch das Wort »Format« eigentlich viel zu sehr nach Radio klingt. Sprechen wir eher von »Genre«? Oder einfach von »Art«? Egal. Wichtig ist, dass es sowohl inhaltlich als auch technisch gesehen verschiedene Möglichkeiten gibt, einen Podcast aufzunehmen. Um die Technik geht es später, jetzt geht es erst einmal um die Theorie.

Während die althergebrachten Verbreitungswege Radio und Fernsehen für Jahre und gerne auch Jahrzehnte an einem Format festhalten, das funktioniert, hat der Podcast einen enormen Vorteil: Wer keine Lust mehr auf das eine Format hat, der wechselt einfach in das nächste. Von der einstündigen Laberei geht es rüber zum zehnminütigen News-Podcast, aus dem Sexratgeber wird vielleicht eines Tages ein Elterntagebuch. Wer weiß? Denn (private) Podcaster müssen in der Regel niemandem Rechenschaft ablegen und können vogelfrei ihre Inhalte online stellen – sofern sie sich an geltendes Recht halten.

Es gibt einige Fragen, die Sie sich bei der Suche nach dem für Sie richtigen Podcast stellen sollten:

  • Wie lang sollte mein Podcast sein?

  • Wie oft sollte ich eine neue Episode online stellen – und wie oft schaffe ich es wirklich?

  • Möchte ich alleine oder lieber mit anderen Menschen zusammen podcasten?

  • Habe ich überhaupt Zeit, mich ausführlich vorzubereiten, oder sollte ich lieber etwas machen, das keine Vorbereitung erfordert?

  • Welches Format passt zu meiner Idee eines Podcasts?

Viele Podcasts bedienen ein bestimmtes Format. Es sind entweder Interview-Podcasts oder Laber-Podcasts, wie im Folgenden beschrieben. Denken Sie aber auch hier daran, dass Podcasts eine Spielwiese bieten und Sie sich nicht komplett auf ein Format festlegen müssen. Natürlich können Sie einen Laber-Podcast starten und Interviewgäste einladen, wenn Sie Lust darauf haben. Sie können auch einen sonst recht seriösen Podcast machen und hin und wieder ein paar Kollegen einladen und munter drauflosquatschen – die Grenzen sind fließend.

Die richtige Länge des Podcasts

Wie lang sollte ein Podcast sein? Darüber gibt es immer wieder hitzige Diskussionen. »Ein guter Podcast ist nicht länger als eine Stunde«, sagte beispielsweise Philipp Westermeyer von OMR und löste damit eine kleine Twitter-Lawine aus. Viele Podcast-Hörer widersprachen vehement und bezeichneten die Aussage als »Marketingquatsch«. Der Inhalt sei ausschlaggebend – wenn dieser stimme, dann sei die Länge nicht wichtig. Da viele erfolgreiche Podcasts bis zu vier Stunden lange Episoden haben, könnte da durchaus etwas dran sein, oder? Nachzulesen ist die Diskussion bei Twitter hier: https://twitter.com/OSK_Germany/status/1017405720038260736.

Zur Orientierung und Inspiration finden Sie im Folgenden aber erst einmal die verschiedenen Formate, die häufig in der Podcast-Welt anzutreffen sind.

Der Personality-Podcast


»Sitzt ein Mann oder eine Frau am Mikrofon« – es fängt an wie ein Witz, ist aber die einfache Definition des Personality-Podcasts. Ein Mensch sitzt alleine am Mikrofon und redet. Er erzählt aus seinem Leben, wird dabei persönlich und vielleicht auch privat. Es entsteht eine sehr besondere Nähe zwischen Hörer und Macher. Die Hörer bauen in der Regel ein enges Verhältnis zu diesen Podcasts auf, weil sie sich persönlich angesprochen fühlen und den Podcaster nach einigen Folgen zu kennen meinen. Der Podcaster wird zum Freund der Hörer, er bekommt viel Feedback und sollte dies auch mögen.

Der Vorteil dieser Art von Podcast ist, dass ein Mensch alle Entscheidungen treffen kann. Es sind keine Absprachen mit Mit-Podcastern nötig, keine großen Vorbereitungen.

Das bedeutet aber auch, dass Sie die nötige Disziplin aufbringen müssen, immer wieder aufs Neue ans Mikrofon zu treten. Sie müssen möglichst authentisch auftreten und sollten keine Rolle spielen. Zudem müssen Sie bereit sein, sich fremden Hörern zu öffnen, sonst bleibt der Podcast an der Oberfläche und wird nicht weiterführen. Und Sie müssen auf die eine oder andere Art genug erleben, um immer wieder etwas erzählen zu können.

Abbildung 1.6     Nachts mit Katze aus München »senden« – das war mein erster Podcast »Schlaflos in München«, der von 2005–2015 aktualisiert wurde.

Mein erster Podcast, »Schlaflos in München« (siehe Abbildung 1.6), den ich 2005 aus einer Laune heraus startete, war so ein Personality-Podcast. Ich habe jeden Tag drei bis fünf Minuten lang irgendetwas erzählt. Zum Beispiel, dass mir eine Freundin einen Stoffesel geschenkt hatte – und was das bedeuten könnte. Es war ein Geplauder wie mit Freundinnen im Café.

Eines muss bei einem Personality-Podcast immer klar sein: Wie weit bin ich bereit, zu gehen? Für mich war die Grenze das Privatleben. Ich habe nie von Menschen gesprochen, die mir nahestehen. Das hätte ich als Vertrauensbruch empfunden. Ich habe versucht, im Podcast persönlich zu sein, aber nicht privat. Ich habe nur eine Facette von mir gezeigt, nicht den ganzen Menschen. Adam Curry, der für viele als der erste Podcaster überhaupt gilt, hat in seinem Podcast freizügig erzählt, wie es seiner Tochter gerade in der Pubertät geht, was sie wieder für einen neuen Typen nach Hause gebracht hat und Ähnliches. Muss das sein? Natürlich war es amüsant, das alles zu hören. Aber war es für die Tochter (und deren Freunde) auch so amüsant, wenn der Vater vor Abertausenden von Menschen über sie redete? Genau diese Frage muss sich jeder Podcaster selbst stellen.

Der Personality-Podcast ist das richtige Format für Sie, wenn Sie sich selbst als Person präsentieren möchten und gewillt sind, auch Privates von sich preiszugeben.

Hörtipp

Ein guter Personality-Podcast ist beispielsweise der »Einschlafen Podcast« von Toby Baier (http://einschlafen-podcast.de), auch wenn dieser durch seine Vorlese-Teile eine Mischform darstellt. Klassischer ist da »Jörn Schaars feiner Podcast« (http://www.meine-url-ist-laenger-als-deine.de).

Der Laber-Podcast


Es klingt despektierlich, ist aber gar nicht so gemeint und hat sich in der Podcasting-Szene eher als Prädikat etabliert: das Laberformat. Mehrere Menschen sitzen zusammen (oder haben sich zusammengeschaltet) und reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Im besten Fall sind es Freunde, denen man anmerkt, dass sie sich sozusagen blind verstehen. Worüber gesprochen wird? Laber-Podcasts klingen so, als wären sie komplett improvisiert; im Hintergrund gibt es aber sehr wohl (meist) Absprachen über die Themen. Meist gibt es ein Online-Dokument, in das alle Beteiligten mögliche Themen eintragen können, denn der größte Feind des Laber-Podcasts ist natürlich, sich nichts zu sagen zu haben. Wenn es gut läuft, kann es dagegen sein, dass sich alle Beteiligten so in Rage reden, dass sie keines der aufgeschriebenen Themen brauchen. Diese werden dann eben auf die nächste Episode des Podcasts verschoben.

Was darf im Laber-Podcast nicht passieren? Nervig ist es, wenn sich alle Beteiligten ständig ins Wort fallen. Das passiert vor allem dann, wenn sie sich nicht live gegenübersitzen. In diesem Fall empfiehlt es sich, über Skype oder einen anderen Videodienst verbunden zu sein, damit sie einander Handzeichen geben können.

Abbildung 1.7     Drei Herren treffen sich in Berlin zum gemeinsamen Podcasting: die »Mikrodilettanten« Phil Schmidt, Gero Langisch und Nicolas Semak (v. l.). (Foto: Viertausendhertz)

Die ersten Folgen sind bei Laber-Podcasts oft eher zäh; das Team muss sich erst einspielen und warm werden. Im Laufe der Zeit entwickeln sich vor allem in diesem Format extrem viele Running Gags, die die Hörer nur verstehen können, wenn sie den Podcast regelmäßig hören.

Der große Vorteil an Laberformaten ist, dass sich durch die Gruppensituation eine Eigendynamik entwickelt, die meist ausgelassener ist als bei Podcastern, die allein im stillen Kämmerlein aufzeichnen. Wenn einer der Teilnehmer mal nicht so gut drauf ist, können die anderen ihn mitziehen und motivieren.

Der Nachteil liegt leider auf der Hand: Drei Terminkalender zu koordinieren, ist ungleich schwieriger, als alleine eine Aufnahme zu starten – vor allem dann, wenn die Teilnehmer nicht in der gleichen Stadt wohnen.

Der Laber-Podcast ist das richtige Format für Sie, wenn Sie mit Freunden gemeinsam einen Podcast starten möchten.

Hörtipp

Gute Laber-Podcasts sind, wie schon erwähnt, die »Mikrodilettanten« (http://viertausendhertz.de/mikrodilettanten, siehe Abbildung 1.7) und »Der Weisheit«...

Erscheint lt. Verlag 30.7.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Mathematik / Informatik Informatik Web / Internet
ISBN-10 3-8362-8581-9 / 3836285819
ISBN-13 978-3-8362-8581-0 / 9783836285810
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