Einmal schwamm eine Wildsau im See
Caracol Verlag der Autorinnen & Autoren
978-3-907296-12-7 (ISBN)
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Darin tauchen Menschen auf, Träumerinnen und Arbeitssuchende, Erzählerinnen und Wandernde. Eine Wildsau schwimmt im See, ein Ehepaar marschiert endlos weiter, ein Christbaum geht über Bord, an der Grenze zur Schweiz stossen Freunde zufällig auf das Märchen vom Machandelboom, in der Schattenkammer geht Tag für Tag die Titanic unter und im Einfamilienhausgarten tröstet ein Trampolin.
Dabei stossen Unvereinbarkeiten aufeinander, tauchen Fragen auf, die über den Text hinausreichen. Manches verwundert, anderes löst vielleicht ein Lachen oder ein Kopfschütteln aus und wieder anderes schreckt auf.
Poetisches und Politisches, Aussichtsloses und Stimmungsvolles, Erzählerisches und Erstaunliches zetteln ein Gespräch an, wie es die Erzählerin und der Typograf, die Lyrikerin und der Buchgestalter in den letzten Jahren immer wieder führten – weniger diskutierend als je einzeln und miteinander gestaltend.
Ruth Erat ist 1951 in Herisau geboren. Sie wuchs in Bern und Arbon auf. Heute lebt sie in Arbon. Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Zürich. 1985 Promotion mit einer Arbeit zur Lyrik von Mechthild von Magdeburg. Ruth Erat ist Verfasserin von Prosa, Lyrik und dramatischen Werken. Sie ist auch künstlerisch tätig: Zeichnungen, Malerei, Installationen. Ruth Erat ist Mitglied des AdS (Autorinnen und Autoren der Schweiz).
Pablo Erat, bürgerlich Hans-Rudolf Erat, 1944 in Arbon geboren, lebte von 1977 bis 2013 im Kanton St.Gallen, seither in Arbon, wo er Mitglied der Kulturkommission war. Ende Mai 2021 ist er in St.Gallen gestorben. Pablo Erat lernte Schriftsetzer, absolvierte an der damaligen Kunstgewerbeschule in Zürich die Fachklasse für Buchdruck und Schriftsatz als Schüler von Hans Rudolf Bosshard. Als selbstständiger Gestalter gründete und führte er unter anderem die Erat Design Group. Für das St.Galler Theater Parfin de siècle gestaltete er sämtliche Plakate. In den letzten Jahren arbeitete er vor allem im Bereich Buchgestaltung. 2020 realisierte er Max, hol mir die Blüten von der Decke der Edition Haus Max Burkhardt und trug semantische Typografien bei.
Das Trampolin Als wir Max in London auf seinem Trampolin fliegend seine Geschichte erzählen sahen – das Alleinsein, die Suche, den Augenblick, als ihm eine kleine, weisse Drohne entgegenflog – sagten wir: Ja, das Trampolin tröstet. Und wir erinnerten uns beide an die kleine Elfriede, die sich gewünscht hatte, im Schrebergarten Lupinen auszusäen. Doch ihre Mutter hatte bereits die eine Hälfte mit Gemüse bepflanzt, während ihr Vater auf der zweiten einen Fertigrasen ausgerollt hatte. Zum Essen und für die Gesundheit, hatte die Mutter gesagt. Zum Spielen und für die Fitness, hatte der Vater erklärt, dem Kind einen Katalog in die Hand gedrückt und es hatte mit seiner Kinderschere das grösste Trampolin ausgeschnitten. Eine Woche später stand dieses neben dem Pflanzbereich auf dem Rasen. Darauf sprangen die Nachbarskinder hoch, liessen sich auf den Rücken fallen, versuchten einen Salto, lagen lachend auf dem Sprungtuch. Elfriede sass daneben und klatschte. Dann griff sie sich an den Rücken, tastete, mit der einen, dann mit der anderen Hand nach ihren Schulterblättern. Ja. Sie waren noch da: diese Flügelstummel. Sie würde fliegen. Demnächst. Dass die Eltern gesagt hatten, das seien gewöhnliche Schulterblätter, hiess nichts.
Erscheinungsdatum | 31.10.2021 |
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Reihe/Serie | WortArt ; 2 |
Illustrationen | Pablo Erat |
Zusatzinfo | semantische Typographien |
Verlagsort | Warth |
Sprache | deutsch |
Maße | 200 x 210 mm |
Gewicht | 425 g |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Informatik ► Grafik / Design ► Desktop Publishing / Typographie | |
Schlagworte | Erat • Lyrik • Prosa • semantische Typografie • Typografie • Wildsau |
ISBN-10 | 3-907296-12-5 / 3907296125 |
ISBN-13 | 978-3-907296-12-7 / 9783907296127 |
Zustand | Neuware |
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