Webinar Methoden Koffer (eBook)
164 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7481-0677-7 (ISBN)
Anja Röck unterstützt und begleitet als Inhaberin von arise Coaching & Tutoring seit 2005 Unternehmen, Weiterbildungseinrichtungen und Trainer beim Einstieg ins E-Learning, den ersten Webinaren oder der Gestaltung von Online-Events. Sie ist die Ideengeberin, Initiatorin und Mit-Autorin für dieses Buch, und tritt für diese Reihe als Herausgeberin auf. Anja Röck bloggt seit 2014 zu Themen rund um "Online Lernen, Webinare, E-Learning und vieles mehr" 2019 erschien ihr Buch "Webinar Methoden Koffer: 50 interaktive Methoden für virtuelle 2D & 3D Räume", 2015 das Buch "99+ Fragen & Antworten zum Webinar: Wie gute Webinare durch professionelle E-Trainer entstehen" und 2018 die Zusammenfassung der Blogparade "E-Learning ABC" als E-Book.
5. Methoden
„Welche interaktiven Methoden gibt es für virtuelle Räume?“
„Gibt es Methodensammlungen für virtuelle Szenarien?“
„Können Methoden des 2D Raumes auch in 3D Welten angewandt werden – und wie?“
Diese und ähnliche Fragen werden immer wieder von (angehenden) E-Trainern gestellt.
Methoden (-Sammlungen), die sich in synchronen, virtuellen Szenarien anwenden lassen, sind noch immer dünn gesät.
So ist meist jeder E-Trainer oder E-Coach selbst gefragt, geeignete Techniken zu finden und diese anzupassen.
Allerdings kann die Lehrende so auch schnell in der Wiederholungsfalle stecken: Methoden, die sich einmal bewährt haben, werden immer wieder angewandt.
Die Sammlung will:
- die Vielzahl an Methoden für virtuelle Räume aufzeigen.
- Tipps geben für wichtige Details bei der Durchführung oder, falls bestimmte Tools im jeweiligen virtuellen Raum nicht vorhanden sind, wie dann vorzugehen ist.
- ! Varianten zu einzelnen Methoden anbieten, damit beispielsweise sowohl große, als auch kleine Gruppen „abgeholt“ werden können, oder die Methode auch anderweitig einsetzbar ist.
- Außerdem Change-Möglichkeiten aufzeigen, um die Methoden im 2D und 3D Raum einzusetzen.
Im Einzelnen:
Für einen effektiven Webinarverlauf ist es wichtig, dass sich die Gruppe kennen lernt.
Doch gibt es weit mehr als nur die „üblichen“ Vorstellungsrunden.
Kennen sich die Teilnehmer bereits, z.B. bei Webinarfolgen, ist es nicht sinnvoll, jedes Mal wieder mit einer Vorstellungsrunde zu beginnen. Trotzdem ist das gemeinsame Ankommen wichtig.
Kapitel 5.3: Thematische Arbeit
Damit sich Lernende mit dem Lernstoff zielgerichtet auseinandersetzen, ist es am E-Trainer, interaktive Methoden zu wählen, um einen intensiven Austausch zu ermöglichen.
Wie kann die E-Trainerin der Herausforderung von Gruppenarbeiten in virtuellen Räumen begegnen? Welche Möglichkeiten hat sie zur Gruppeneinteilung in virtuellen 2D und 3D Szenarien? Und welche wichtigen Punkte für die Themenbearbeitung gilt es zu beachten?
Entspannung und Förderung des sozialen Austausches ist ein gutes Vorhaben für die Pause.
Kapitel 5.6: Reflexion-Feedback-Zusammenfassen
Wo steht die Gruppe thematisch? Wie ist die Stimmung im Webinar?
Und wie kommt die Gruppe gemeinsam zum Ende?
5.1 Vorstellung
Soll eine Gruppe im Webinarverlauf effektiv miteinander arbeiten, dann ist es notwendig, dass man sich kennen lernt.
Was im Präsenzseminar fast „nebenher“ und „von allein“ passieren würde, indem die Teilnehmer Blickkontakt aufnehmen, sich zunicken, beim Kaffee oder in der Raucherecke zusammenstehen und Gespräche führen, muss vom E-Trainer in virtuellen Szenarien bewusst und gezielt initiiert werden.
Jeder Präsenzseminarbesucher weiß:
Vorstellungsrunden können bei vielen Teilnehmern zeitlich lange dauern und je nach Fragestellung zäh sein.
In Webinaren, die in der Regel nur neunzig Minuten lang sind, dürfen Vorstellungen daher nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Andernfalls steigen einzelne Teilnehmer gedanklich schon am Anfang aus, und/oder wertvolle Zeit für die eigentliche Themenbearbeitung wird dadurch eingeschränkt.
Vorstellungsrunden sollten also schnell, effizient und zielgerichtet durchgeführt werden.
Wichtig ist jedoch, dass der E-Trainer etwas mit den Rückmeldungen der Teilnehmer anfangen kann und die Teilnehmer ein Gefühl füreinander bekommen.
Vorstellungsrunden und der virtuelle 2D Raum:
Im Gegensatz zu einer Präsenzveranstaltung stellt sich ein virtuelles Lernszenario meist folgendermaßen dar: Für ein Webinar sitzt mehrheitlich jede Person allein für sich am Lernort, z. B. im Büro oder zu Hause.
Kurz vor dem Webinar loggt man sich ein. Im virtuellen 2D Raum ist dann zunächst nur eine Liste mit Namen verfügbar (von welchen man im Allgemeinen nur wenige bis niemanden kennt).
Die Herausforderung für den E-Trainer ist, aus den Namen auf der Liste Personen zu machen.
Kontakt muss hergestellt werden, um damit wie oben ausgeführt, ein Miteinander zu ermöglichen.
Vorstellungsrunden im virtuellen 3D Raum:
Schon im 2D Raum ist Aktivität mit Teilnehmern in der Vorstellungsrunde wichtig. Auch damit sich diese von Anfang an mit eingebunden fühlen. Auf diese Weise sorgt der E-Trainer dafür, dass die Teilnehmer nicht nur anwesend, sondern tatsächlich gegenwärtig sind.
Da sich 3D Szenarien, wie bereits angesprochen, gefühlt näher am „Präsenzempfinden“ bewegen, ist Aktion und damit eben auch Interaktion noch wichtiger.
Die folgenden Methoden sind für Teilnehmergruppen gedacht, die sich nicht kennen oder zum ersten Mal im virtuellen Raum miteinander arbeiten.
5.1.1 Drei Antworten (2D)
Praxiseinstieg
Sandra erwartet heute eine mittelgroße Teilnehmergruppe in einem einmaligen Webinar.
Da viele Inhalte besprochen werden müssen, der persönliche Eindruck jeder Person aber trotzdem erfasst werden soll, plant Sandra die Vorstellung mittels drei vorgegebener Fragen. Durch diese Struktur will sie den Zeitrahmen im Griff behalten.
Methodenablauf im Webinar
Sandra hat eine Folie vorbereitet, auf welcher drei Aussagen stehen: (1) „Ich bin heute von... zugeschaltet.“ (2) „Ein wichtiger Punkt zum Thema ist für mich...“ (3) „Informationen zu diesem Stichwort möchte ich gerne mitnehmen...“
Nach dem Auflegen der Folie erläutert Sandra, dass pro Punkt maximal ein Satz formuliert werden soll. Anschließend stellt sich Sandra in der beschriebenen Form vor und bestimmt dann die Reihenfolge, in welcher sich die Teilnehmer (über das Mikrofon) vorstellen sollen (z. B. entsprechend der Teilnehmerliste von unten nach oben).
Verwendete Tools (Werkzeuge) im Webinarraum
Folie mit o. g. Punkten (Präsentationsfläche), Mikrofon
Zeitaufwand im Webinar
wenig bis mittel
Teilnehmerbeteiligung
gesamte Gruppe
Tipp
Steht nicht die Zeit zur Verfügung, jede Person drei Sätze am Mikrofon formulieren zu lassen, können einzelne Fragen auch über den Textchat bearbeitet werden (vgl. „Schnelles Gruppenbild“ 5.1.4).
Variante
Die Methode der „Drei Fragen“ bzw. die Abfrage für „Drei Antworten“ kann immer wieder zur Reflexion im Themenverlauf oder auch am Ende des Webinars zur Gesamtreflexion verwendet werden.
5.1.2 Du bist wer nochmal? (3D)
Praxiseinstieg
Eine längere Webinarreihe ist vorgesehen.
Die Teilnehmer sollen dabei sehr intensiv miteinander arbeiten. Da auch immer wieder Feedbackrunden vorgesehen sind, hat der Vertrauensaufbau für Sandra einen hohen Stellenwert.
Wichtig ist ihr, dass die Teilnehmer gegenseitig „ein Gefühl füreinander bekommen“ – und sich zumindest wiedererkennen, ohne auf das Namensschild des Avatars schauen zu müssen (z. B. aufgrund der Gestaltung des Avatars oder durch die Stimme).
Grundsätzlich wird dazu vereinbart, dass alle Teilnehmer für die Dauer der Webinarreihe immer den gleichen Avatar wählen sollen.
Methodenablauf im Webinar
Für diese Art der Vorstellung im 3D Raum fordert Sandra die Teilnehmer zunächst auf, ihre Namensschilder auszublenden.
Die Teilnehmer stellen sich in einem großen Raum auf.
- In der ersten Runde stellt sich jede Person selbst, über das Mikrofon mit ihrem Namen, vor.
- In der zweiten Runde zeigt Sandra mit dem Pointer (Zeigepfeil) auf den Boden vor einem Teilnehmer und dieser muss dann die Person links von sich mit dem richtigen Namen benennen.
- ! Ist der Name falsch, hilft die vorgestellte Person weiter. Anschließend „pointet“ der Teilnehmer, der dran war vor eine weitere Person und diese stellt wiederum die Person links von sich vor.
- Die dritte Runde startet Sandra durch „pointen“ auf den Boden vor einem Teilnehmer und dieser muss dann die Person rechts von sich mit dem richtigen Namen benennen. Der weitere Verlauf entspricht dem obigen.
Verwendete Tools (Werkzeuge) im Webinarraum
Pointer, Mikrofon
Zeitaufwand im Webinar
mittel
Teilnehmerbeteiligung
gesamte Gruppe
Tipp
Die E-Trainerin sollte darauf achten, dass das Zeigen mit dem Laserpointer auf dem Boden vor dem jeweiligen Avatar stattfindet. Denn auch online wird niemand gerne mit einem Pointer „geblendet“.
Variante
Die Methode kann z. B. auch beim zweiten Termin zum Ankommen genutzt werden.
5.1.3 Landkarte (2D)
Praxiseinstieg
Sandra startet mit einer neuen Gruppe in eine Webinarreihe. Dabei möchte sie gleich zu Beginn der ersten Session sichtbar machen, woher die einzelnen Teilnehmer zugeschaltet...
Erscheint lt. Verlag | 21.3.2019 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik |
ISBN-10 | 3-7481-0677-7 / 3748106777 |
ISBN-13 | 978-3-7481-0677-7 / 9783748106777 |
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