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Social Media Marketing im B2B - Besonderheiten, Strategien, Tipps (eBook)

eBook Download: PDF | EPUB
2014 | 1. Auflage
408 Seiten
O'Reilly Verlag
978-3-95561-559-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Social Media Marketing im B2B - Besonderheiten, Strategien, Tipps -  Felix Beilharz
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Der Einsatz von Social-Media-Marketing ist gerade für B2B-Unternehmen ausgesprochen interessant. Viele B2B-Anbieter sind es von jeher gewohnt, intensive Beziehungen mit ihren Zielgruppen zu pflegen, und die vielfältigen sozialen Medien können sie hervorragend dabei unterstützen. Unter anderem lassen sie sich einsetzen, um über Produkte und Dienstleistungen zu informieren, mehr Traffic auf die Website zu lenken, Leads zu generieren, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und mit Kunden im Gespräch zu bleiben. Was dabei zu beachten ist, zeigt Ihnen Felix Beilharz in diesem Buch. Neben einer kurzen Einführung in die Welt der Social Media erwarten Sie inspirierende Praxisbeispiele, Checklisten für Ihre Planung, Interviews mit Praktikern, jede Menge konkrete Tipps sowie ein Strategieprozess, den Sie für Ihr eigenes Social-Media-Konzept adaptieren können. Social-Media-Strategie im B2B - Identifizieren Sie Ihre Dialoggruppen und deren Interessen, definieren Sie Ihre Ziele im Social Web und finden Sie passende Maßnahmen, abgestimmt auf Ihre übrigen Kommunikationsaktivitäten. Content und Content-Marketing - Die Bedeutung von gutem Content kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nichts wird Ihnen mehr Aufmerksamkeit bescheren als Inhalte, die für Ihre Dialoggruppen wirklich interessant sind. Blogs im B2B-Einsatz - Ein Corporate Blog ist in vielen Fällen der beste Ausgangspunkt für die übrigen Social-Media-Aktivitäten. Erfahren Sie, wofür und wie Sie ein Blog für Ihr Marketing nutzen können. Social Networks und Foren - Facebook, Twitter, Xing & Co.: Immer mehr Menschen bewegen sich heute in den Sozialen Netzwerken, auch die Entscheider im B2B und junge Talente. Ein guter Grund für Sie, ebenfalls dort aktiv zu werden.

Felix Beilharz ist Trainer und Berater mit den Schwerpunkten Online-Marketing und Social Media Marketing und Autor mehrerer erfolgreicher Bücher zu diesen Themen.

Felix Beilharz ist Trainer und Berater mit den Schwerpunkten Online-Marketing und Social Media Marketing und Autor mehrerer erfolgreicher Bücher zu diesen Themen.

Kapitel 2. Social-Media-Marketing im B2B


In diesem Kapitel:

Social Media – relevant für den B2B-Sektor?


Wenn man an Social-Media-Kampagnen denkt, fallen einem überwiegend oder ausschließlich Aktionen aus dem B2C-Sektor ein. Egal, ob Ron Hammer (Hornbach), Will it blend (Blendtec), Paul Potts (Deutsche Telekom) oder die TippExperience (TippEx) – in aller Regel geht es um Produkte für den Endverbraucher, um Konsumgüter. Einige Beispiele aus dem B2C-Bereich haben wir im letzten Kapitel ja schon analysiert.

Diese Firmen haben, wie eingangs bereits erwähnt, den großen Vorteil, eine enorme Reichweite nutzen zu können. Die potenzielle Zielgruppe einer Deutschen Bahn, einer Deutschen Telekom oder eines Daimler-Konzerns ist nun mal flächendeckend in der allgemeinen Öffentlichkeit vertreten.

Ein Unternehmen des B2B-Sektors hat dagegen naturgemäß meist eine recht eingeschränkte Zielgruppe. Im Extremfall kann sie sich auf ein paar Dutzend Unternehmen beschränken. Aber selbst breiter aufgestellte B2B-Unternehmen richten ihre Leistungen oft auf nur wenige tausend Kunden aus. Da stellt sich die Frage, ob Social Media im B2B-Sektor überhaupt sinnvoll sind.

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Dafür ist die Vielfalt im B2B-Sektor (ebenso wie im Endverbrauchermarkt) zu groß. Ein allgemeines Ja oder Nein würde dieser Vielfalt nicht gerecht.

Stattdessen stelle ich im Folgenden einige Kriterien auf, die als Orientierung bei der individuellen Entscheidung für oder gegen den Einsatz von Social Media in Ihrem Unternehmen dienen können.

Lassen sich die Ziele mit Social Media erreichen?


Über das Thema Ziele werden wir im Rahmen der Strategieentwicklung noch ausführlicher sprechen. Aber bereits bei der Entscheidung für oder gegen den Einsatz kommt den Zielen eine große Bedeutung zu. Was möchten Sie mit Social Media Marketing erreichen? Lassen sich diese Ziele überhaupt mit Social Media erreichen?

Wenn Ihr primäres Ziel beispielsweise ein erhöhter Verkauf einer sehr spezialisierten Maschine ist, wird ein gezieltes Mailing an die Entscheider höchstwahrscheinlich einen größeren Erfolg bringen. Liegt Ihr Ziel dagegen in einer engeren Bindung Ihrer Kunden an Ihr Unternehmen, können Social-Media-Maßnahmen sehr gut funktionieren.

Sind die Zielgruppen ausreichend groß?


Darüber hinaus sollte die Zielgruppe, die Sie mit Social-Media-Marketing erreichen wollen, ausreichend groß sein, um den Aufwand zu rechtfertigen. Angenommen, Sie stellen Zubehörteile für Abklingbecken in Atomkraftwerken her. Weltweit existieren ca. 430 Atomkraftwerke, in Deutschland nur acht. Ihre Zielgruppe ist also von vornherein sehr begrenzt. Auch hier dürfte direkter Kundenkontakt mit Vertriebsbesuchen, Mailings und Messekontakten erfolgversprechender sein.

Dabei handelt es sich allerdings nicht um in Stein gemeißelte Größen. Sie entscheiden, ob Ihre Zielgruppe ausreichend groß ist, damit sich Ihr Social-Media-Engagement lohnt. Zumal Sie als Zielgruppe nicht nur (aktuelle oder potenzielle) Kunden sehen sollten, sondern auch alle anderen Stakeholder (zum Beispiel Investoren, Bewerber, die Presse, Branchenverbände usw.). Da sieht das Bild dann schnell anders aus.

Hier kommen aber wieder die Ziele ins Spiel. Wenn Ihr primäres Ziel darin besteht, das Image Ihres Unternehmens zu verbessern, können sich Social Media sehr wohl gut eignen, selbst wenn die Zielgruppe kleiner als im B2C-Markt ausfällt. Doch dazu im nächsten Punkt mehr.

Nutzen die Zielgruppen Social Media?


Die Zielgruppen müssen Social Media nutzen, damit sich der Einsatz für Sie lohnt – logisch. Mit zunehmender Verbreitung der sozialen Medien tritt dieser Aspekt immer weiter in den Hintergrund. Derzeit kann es jedoch passieren, dass Ihre Entscheider nur spärlich im Social Web vertreten sind. Der »typische« Gründer eines deutschen Familienunternehmens, Generation 60+ und »von der alten Schule«, wird nur selten bei Twitter oder XING anzutreffen sein. Besteht Ihre Zielgruppe überwiegend aus diesem Personenkreis, werden Sie sich mit reinen Social-Media-Kampagnen zunächst einmal schwer tun.

Richten Sie in so einem Fall jedoch den Blick ein paar Jahre voraus. Wie wird es in der nachrückenden Generation aussehen? Findet in den nächsten Jahren ein Wechsel in den Geschäftsführungen statt, bei dem jüngere, »digitalere« Führungskräfte vermehrt Entscheidungen treffen? Sie werden es gemerkt haben: Das sind rhetorische Fragen. Es lohnt sich daher, einige Jahre weiterzudenken – das verändert den Blickwinkel auf Sinn und Unsinn des Social-Media-Einsatzes schnell.

Natürlich lohnt sich auch im B2B-Marketing ein Blick auf die gesamten Nutzerzahlen der Social Media. Schließlich sind auch Entscheider in Unternehmen Menschen und damit zumindest teilweise von diesen Nutzerzahlen erfasst. Ob sie die Kanäle nun beruflich oder privat nutzen, kann später differenziert werden.

Facebook ist, was die Nutzerzahlen angeht, mit großem Abstand das reichweitenstärkste Social Network. Derzeit nutzen 28 Millionen Menschen in Deutschland Facebook (Stand: Oktober 2013). Dabei handelt es sich um aktive Accounts, die sich zumindest gelegentlich einloggen – reine Karteileichen zählen hier nicht. Weltweit liegt die Zahl der aktiven Nutzer bei 1,1 Milliarden. Die Zahlen pro Land lassen sich übrigens über das Anzeigentool abrufen (www.facebook.com/advertising) – ein Luxus, den die anderen Netzwerke nicht bieten.

Dementsprechend fällt die gesicherte Datenlage auch schwächer aus. Nutzerzahlen von Twitter, Google+, LinkedIn etc. werden nur unregelmäßig veröffentlicht und basieren teilweise auf externen Hochrechnungen. Bezüglich der für Deutschland geltenden Nutzerzahlen fällt die jährlich erscheinende Studie »Soziale Netzwerke« des Branchenverbandes Bitkom am verlässlichsten aus. Der Ende 2013 erschienene, dritte Durchgang brachte für die wichtigsten Social Networks die Zahlen hervor, die Sie in Abbildung 2.1 sehen.

Abbildung 2.1 In Deutschland genutzte soziale Netzwerke (Quelle: Soziale Netzwerke 2013, Bitkom)

Speziell über die aktuelle Nutzung von Social-Media-Kanälen unter B2B-Entscheidern gibt es ebenfalls eine Reihe von Studien.

Eine der größten Studien kommt vom US-Marktforschungsunternehmen Forrester Research, das im vierten Quartal 2012 über 7.300 B2B-Entscheider in den USA und Europa befragt hat (»How B2B Marketers Use Social Now«). Bei der Frage nach der Wichtigkeit verschiedener Kanäle zur Recherche und Bewertung von einzukaufenden Technologien und Dienstleistungen ergab sich folgendes Bild:

  • Foren: 63 Prozent

  • Virtuelle Events und virtuelle Messen: 47 Prozent

  • Onlinevideos: 46 Prozent

  • LinkedIn: 40 Prozent

  • Blogs: 36 Prozent

  • Professionelle Social-Networking-Sites (ohne LinkedIn, Facebook und Twitter): 35 Prozent

  • Twitter: 19 Prozent

  • Facebook: 19 Prozent

Obwohl also Facebook und Twitter am unteren Ende der Liste rangieren, nutzt immerhin jeder fünfte Entscheider diese Kanäle, um sich vor einem Kauf zu informieren. Mit Blogs, YouTube und LinkedIn können Unternehmen noch höhere Erfolge erzielen.

Eine weitere Forrester-Studie untersuchte die Frage, ob B2B-Entscheider diese Kanäle privat oder beruflich nutzen (soweit hier überhaupt noch eine Trennung möglich ist). Die Untersuchung »The Social Behaviors Of Your B2B Customers« kam zu folgenden Ergebnissen:

Ein Großteil der B2B-Entscheider nutzt die sozialen Netzwerke sowohl beruflich als auch privat. Rein beruflich liegt die Nutzung von Facebook (2 %), Twitter (6 %) und Google+ (4 %) auf einem sehr geringen Niveau. So oder so kommt man jeweils auf Werte um die 40 %.

Abbildung 2.2 Wie B2B-Entscheider Social Media nutzen (Quelle: Marketingcharts. com)

Diese Zahlen machen eines deutlich: Social Media können heute und auf absehbare Zeit nicht als alleiniges Marketinginstrument im B2B-Sektor dienen. Dafür ist die Nutzung noch auf einem zu geringen Niveau. Stattdessen sollten Sie Social Media immer als Ergänzung zu anderen Maßnahmen sehen – was Sie höchstwahrscheinlich ohnehin bereits tun.

Besonders interessante Erkenntnisse liefert auch der »Global Web Index«, in dessen Rahmen 17.000 B2B-Entscheider befragt wurden. Darunter zeigte sich unter anderem, dass B2B-Entscheider ...

  • Twitter doppelt so häufig nutzen wie andere User,

  • ebenfalls Social Networks stärker nutzen als der durchschnittliche Internetnutzer und

  • sich von Social Media stärker in ihren Investitionsentscheidungen beeinflussen lassen als von Direktmails (15 % vs. 13 %) oder Verkaufspräsentationen (14 % vs. 11 %).

Beim Top-Management lagen Social Media mit 16 % gleichauf mit Verkaufspräsentationen, was...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2014
Verlagsort Heidelberg
Sprache deutsch
Themenwelt Informatik Web / Internet Social Web
Schlagworte B2B • Social Media • Social Web
ISBN-10 3-95561-559-6 / 3955615596
ISBN-13 978-3-95561-559-8 / 9783955615598
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