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Benutzerfreundliche Online-Hilfen (eBook)

Grundlagen und Umsetzung mit MadCap Flare

(Autor)

eBook Download: PDF
2008 | 2008
XIII, 199 Seiten
Vieweg & Teubner (Verlag)
978-3-8348-9483-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Benutzerfreundliche Online-Hilfen - Petra Thiemann
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Online-Hilfen haben im Idealfall eine dankbare Aufgabe: sie helfen dem Anwender einer Software schnell und direkt bei der Problemlösung. Dieser Leitfaden zur Erstellung von Online-Hilfen zeigt anhand von konkreten Beispielen, umgesetzt mit MadCap Flare, wie Benutzerfreundlichkeit bei Online-Hilfen aussehen kann. Zusammen mit einem theoretischen Unterbau und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist dieses Buch sowohl für Einsteiger und Studierende in das Thema Online-Hilfen oder MadCap Flare geeignet, als auch für den Profi, der sich neue Anregungen holen will. Die Umsetzung der kontextsensitiven Anbindung ist auch ein Thema für Entwickler von Software-Oberflächen.

Petra Thiemann, MA, arbeitet seit 18 Jahren als Technikredakteurin. Seit 10 Jahren hat sie sich auf Online-Medien spezialisiert und für die tekom, den Fachverband für technische Kommunikation, eine Richtlinie zur Beurteilung von Online-Dokumentation miterarbeitet. Sie ist Autorin zahlreicher Fachartikel und Trainerin zum Thema Online-Hilfen. Sie betreut bei der tekom die Expertenkolumne zu Online-Hilfen und ist zertifizierte Flare-Trainerin.

Petra Thiemann, MA, arbeitet seit 18 Jahren als Technikredakteurin. Seit 10 Jahren hat sie sich auf Online-Medien spezialisiert und für die tekom, den Fachverband für technische Kommunikation, eine Richtlinie zur Beurteilung von Online-Dokumentation miterarbeitet. Sie ist Autorin zahlreicher Fachartikel und Trainerin zum Thema Online-Hilfen. Sie betreut bei der tekom die Expertenkolumne zu Online-Hilfen und ist zertifizierte Flare-Trainerin.

Foreword 5
Vorwort 7
Inhalt 9
1 Begriffsklärungen 14
1.1 Benutzerfreundlichkeit, Usability & Co
1.2 Online-Dokumentation 17
1.3 Nützlichkeit 19
2 Vom Input zum Output 20
2.1 Erwartungen der Leser 21
2.2 Arten von Online-Hilfen 24
2.3 Hilfeformate und Hilfefenster 29
2.4 Hilfeprojekt 37
2.5 Online-Hilfe generieren 37
3 Das Hilfe-Autorensystem Flare 38
3.1 Überblick über die grafische Oberfläche 39
3.2 Flare-Projekt auf Datei-Ebene 44
3.3 Darstellungsmittel 46
3.4 Flare anpassen 46
3.5 Flare-Projekt 49
3.6 Erste Schritte 51
4 Topics 60
4.1 Text 60
4.2 Strukturierungsmethoden 63
4.3 Topic-Klassen 67
4.4 Fazit für Online-Hilfen 68
Titel (Zielangabe) 72
4.5 Umsetzung mit Flare 73
5 Layout 83
5.1 Seitengestaltung 85
5.2 Schrift 86
5.3 Sprache 87
5.4 Farben 87
5.5 Bilder 89
5.6 Fazit für Online-Hilfen 92
5.7 Umsetzung mit Flare 93
6 Navigation 109
6.1 Orientierungsproblem 109
6.2 Informationen finden 111
6.3 Navigationshilfen 112
6.4 Links 117
6.5 Fazit für Online-Hilfen 122
6.6 Umsetzung mit Flare 129
7 Barrierefreiheit 154
7.1 Assistive Technologie 154
7.2 Gesetzlicher Rahmen 156
7.3 Fazit für Online-Hilfe 161
7.4 Umsetzung mit Flare 165
8 Die kontextsensitive Anbindung 169
8.1 Reißverschlussprinzip 170
8.2 Umsetzung mit Flare 172
9 Mehrsprachigkeit 179
9.1 Unicode 179
9.2 Umsetzung mit Flare 181
Fachwörter 184
Literatur 196
Stichwörter 199

5 Layout (S. 71-72)

Das Lesen am Bildschirm ist mühsamer als das Lesen von Papier. Verschiedene Studien bis in die 1990er Jahre belegen, dass bei identischem Inhalt Papierleser schneller lesen, länger durchhalten und auch mehr vom Gelesenen behalten als Bildschirmleser. Zumindest die Lesegeschwindigkeit hängt auch vom Bildschirm ab, der oftmals eine schlechtere Auflösung hat, als Papier. Neuere Studien zeigen, dass sich die Lesegeschwindigkeit beim Lesen von flimmerfreien und hochauflösenden Bildschirmen sich immer mehr der Lesegeschwindigkeit von Papier angleicht.

Das Layout einer Online-Hilfe soll die Verständlichkeit eines Textes und damit die Lesbarkeit und die Leserlichkeit unterstützen. Die Leserlichkeit eines Textes bestimmt, wie schnell er gelesen werden kann, wohingegen die Lesbarkeit eines Textes beschreibt, wie einfach sich ein Text lesen, verstehen und nachvollziehen lässt. Die Leserlichkeit bezieht sich damit auf die Gestaltung von Buchstaben, Zeilen und Flächen eines Textes, die Lesbarkeit auf die Wortwahl und Sprache. Das Layout soll die Darbietung der Inhalte an die menschliche Aufnahmefähigkeit unterstützen. („Don’t make me think").

Lesen

Gut lesbare Texte unterstützen den Lesevorgang, das Medium (Papier oder Bildschirm) und die Nutzen-Erwartung der Leser. Beim Lesen folgen die Augen der geschriebenen Zeile von links nach rechts. Wortsilhouetten werden erkannt und als Impulse an das Gehirn weitergeleitet. Die erkannten Worte werden im Gedächtnis mit bereits gespeicherten Begriffen abgeglichen und entschlüsselt. Das dauert für lange oder zusammengesetzte Worte länger als für kurze. Denn: das Auge sieht nur auf wenige Millimeter scharf. Beim Lesen werden lange Wörter in diesen Millimetersprüngen erfasst, im Kurzzeitgedächtnis zusammengesetzt und mit Worten aus dem Gedächtnis abgeglichen:

Sinn wird gesucht. Neue Wörter werden dabei über den Zusammenhang interpretiert und eingeordnet. Je mehr Begriffe bereits im Gedächtnis vorhanden sind, um so schneller und flüssiger liest ein Mensch. Die Lesbarkeit eines Textes hängt somit von der Wortwahl ab, das Verständnis vom Zusammenhang, dem sogenannten Kontext. Sprache bzw. Textstruktur und Textorganisation steuern die Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit von Online-Hilfen. Lesen ist ein erlernter Vorgang. Seit Jahrhunderten sind wir durch die abendländische Kultur darauf trainiert, von links nach rechts und von oben nach unten zu lesen. Orientierung von Absatz zu Absatz und der Lesefluss von Zeile zu Zeile sind die Grundlagen jeder Textorganisation.

Suchen

Eine Online-Hilfe muss unterschiedlichen Suchstrategien gerecht werden. Abhängig vom Bildschirm kann die Lesegeschwindigkeit bis zu 30% langsamer sein, als von Papier. Es findet kein genaues Lesen statt, sondern eher ein „Scannen", wie es Jacob Nielsen nennt. Das bedeutet, dass auf der Suche nach relevanten Informationen das Auge sozusagen von Aufmerker zu Aufmerker auf der Seite springt, immer auf der Suche nach Ankerwörtern, die zu der gesuchten Information führen sollen. Die Aufmerksamkeitspsychologie definiert das Scannen ähnlich und unterscheidet zwei Aufmerksamkeitsarten: die schwebende und die fokussierte Aufmerksamkeit.

Nutzer mit schwebender Aufmerksamkeit haben einen uneindeutigen Blick auf den Gesamtinhalt und scannen im Text nach den hervorstechendsten Stellen. Dabei erfassen sie eine breite Menge an Informationen parallel, etwa 50% des Inhalts eines Topics. Ein Nutzer mit fokussierter Aufmerksamkeit nimmt nur die aktuell passenden Informationen wahr. Alles Störende wird so weit wie möglich unterdrückt oder ausgefiltert, er „skimmt" ein Topic. Die Verarbeitungskapazität ist dabei im Vergleich zur schwebenden Aufmerksamkeit geringer und erfasst ca. 30% des Gesamtinhaltes eines Topics. Eine besonders abwechslungsreiche Präsentation erfreut den ersten Lesertyp, frustriert aber den zweiten Typ.

Erscheint lt. Verlag 8.6.2008
Zusatzinfo XIII, 199 S. 45 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Mathematik / Informatik Informatik Web / Internet
Schlagworte Barrierefreiheit • Benutzerfreundlichkeit • Ergonomie • Flare • GUI • Kontextsensitivität • Madcap • Navigation • Online-Hilfen • SW-Oberfläche • Usability
ISBN-10 3-8348-9483-4 / 3834894834
ISBN-13 978-3-8348-9483-0 / 9783834894830
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