Die Jago-Mission
Heyne, W (Verlag)
978-3-453-52513-9 (ISBN)
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Dan Abnett ist der Superstar von "Warhammer 40.000", dem bekanntesten und faszinierendsten Science-Fiction-Rollenspiel! Angesiedelt in einer archaischen Zukunftswelt, in der sich die Menschheit in der Galaxis ausgebreitet hat und nun den Mächten des Chaos
»Im Jahre 778.M41, dem dreiundzwanzigsten Jahr des Sabbatwelten-Kreuzzugs, rückten Kriegsmeister Macaroths Hauptkampfgruppen zügig und durchschlagend in den Carcaradon-Sternhaufen vor und trieben die Heere des Erzfeinds unter Führung ihres>ArchonKernwärts setzten die sekundären Kampfgruppen des Kreuzzugs - die Fünfte, Achte und Neunte Armee - den Kampf gegen die Legionen von Magister Anakwanar Sek fort, Gaurs fähigstem Unterführer. Die erklärte Absicht der Zweiten Front bestand darin, Seks Gesindel aus den Randzonen der Khan-Gruppe und von den zahlreichen Festungswelten des Cabal-Systems zu vertreiben. In dieser mörderischen Phase des Kreuzzugs fand ein besonders blutiger Säuberungsfeldzug auf der verfallenen Festungswelt Jagostatt...« - Aus Geschichte der Späten Imperialen Kreuzzüge EINS DAS HAUS AM ENDE DER WELT Tag zwei («nah dem Ausrecken von SP Elikon). Sonnenaufgang um vier Uhr, aber Staubnebel bis später. Mäßiges Vorankommen (23 km). Bin besorgt wegen Wasservorräte, habe die Sache bei (f. und R. zur Sprache gebracht. Der Staub macht sich bemerkbar. R. wiederholte seinen "Nicht-Spucken-Befehl, sinnlos offen gesagt meiner Ansicht nach nicht durchführbar. (... versichert, das Ziel hat eigene Brunnen/Wasserversorgung. Wir werden sehen. K. hat wieder Frage zur Sprache gebracht: Der Staub sorgt für Ladehemmungen. Inspektion für Mittagsrast angeordnet, zur weiteren Verfolgung. Gute Gründe für Schutzhüllen, obwohl R. unwillig ist. Schutzhüllen würden die Reaktion der Einheit im Falle eines Hinterhalts stark verzögt, Raum wird schlimmer, immer unruhiger, Gerücht hält sich beharrlich. Ursprung für mich nicht erfindlich. Plötzlich sind alle abergläubische Idioten. Schlechte Verfassung. Will ihm auf den Grund gehen, sobald wir uns am Ziel eingerichtet haben. (Es gefällt mir hier überhaupt nicht. Tue alles, um Moral hochzuhalten. Staub und Gerüchte nicht hilfreich. Sonnenuntergang zwanzig nach sieben. Leichte Winde. Zum ersten Mal Sterne gesehen. Sie sahen ganz weit weg aus. - Feldtagebuch, V. H., fünfter Monat, 778 Auf dem Sechs-Tage-Marsch landeinwärts setzte irgendein Schlaukopf (und niemand fand je heraus, wer) ein Gerücht in die Welt, das die Runde durch das Regiment machte wie ein Darmvirus. Das Gerücht lautete, ein Trupp Gardisten, vielleicht eine Pionier-Einheit oder ein Spähtrupp, sei auf eine Schlucht in den Bergen gestoßen, die voll von Schädeln mit abgesägter Decke gewesen sei. Die Geister, alte wie neue, waren zähe Hunde, die in ihrem militärischen Leben schon weit Schlimmeres gesehen hatten als ein paar gebleichte Knochen, aber dieses Gerücht, dieses verdammte tratschige Gemunkel, hatte etwas an sich, das sich wie ein Splitter unter die Haut bohrte und dort einnistete, bis es schmerzte. Wie bei allen Gerüchten lag die Kunst im Detail. Die Schädel, so hieß es, seien menschlich und alt, richtig alt. Sie seien keine Überbleibsel des gegenwärtigen Krieges, nicht einmal das Ergebnis einer Gräueltat des Erzfeinds, der bis zum vergangenen Frühjahr der unumstrittene Herrscher über Jago gewesen war. Alt, alt, alt und staubig. Fossilienalt, grabmalalt. Verwittert, abgenutzt und gelb, Beleg für irgendein gottloses Verbrechen, das in längst vergangenen Zeiten in diesen wilden, einsamen Bergen verübt worden sei. Es rieche nach Ritual, nach Trophäensammeln, nach Gemetzel. Der Sinn sei längst vergessen, ausgelöscht von Zeit, Elementen und dem zersetzenden Staub, sodass keine klaren Einzelheiten mehr zu erkennen seien, was zur Folge hatte, dass in der Phantasie der marschierenden Truppen alle nur vorstellbaren Möglichkeiten hochkamen. Mehr als alles andere schien das Gerücht die trübe Meinung zu zementieren, die sich mittlerweile jeder über den Planeten gebildet hatte. Jago war ein schlimmer Steinbrocken, und diese einsamen Berge waren der schlimmste, trostloseste Abschnitt dieses schlimmen Felsens. Gaunt wollte nichts davon hören. Als ihm das Gerücht zu Ohren kam, versuchte er es rasch und gründlich auszumerzen, wie eine Wanze unter einem Stiefelabsatz. Er trug Hark und Ludd auf, sich jeden »zur Brust zu nehmen«, der beim Aussprechen der Wörter »verflucht« oder »Spuk« erwischt wurde. Er sagte, es solle bekannt gegeben werden, dass jeder Soldat, der bei der Verbreitung dieses Gerüchts erwischt werde, Strafdienst leisten müsse. Hark und Ludd taten, wie ihnen geheißen, und der Klatsch verlor sich zu Gemurmel, weigerte sich aber, gänzlich aufzuhören. »Die Männer sind verschreckt«, sagte Viktor Hark. Es half nicht, dass Jago so eine thronverlassene Arschritze war. Die Bergkette im Norden, ein achttausend Kilometer langes Gebirge aus zerklüfteten Hasenzähnen, wartete mit drei vorherrschenden Charakteristika auf: Wind, Staub und schroffe Höhe. Diese Bestandteile formten sich zu einer Umgebung, der jeder Geist sofort und ohne Bedauern mit Freuden Lebwohl gesagt hätte. Der Wind war kalt und schneidend und jagte durch die engen Täler und tiefen Schluchten wie querschießende Laserstrahlen. Er rieb bloße Haut wund und ließ Knöchel taub werden wie Eis. Er zupfte an Umhängen und riss Mützen weg. Er peitschte und nagte und biss und heulte beständig wie eine Sirene. Wie eine verdammte Sirene. Er hatte Äonen Zeit gehabt, seine Musik zu üben, und sang viel durchdringender für die Geister von Tanith, als dies ein Dudelsack oder eine Marschflöte je vermocht hätten. Er fand Ritzen, gespaltene Felsen, Klüfte, Risse und Abgründe und heulte hindurch. Er spielte auf den einsamen Hügeln wie auf Orgelpfeifen und nutzte sämtliche akustische Möglichkeiten des bergigen Geländes aus. Dann gab es den Staub. Der Staub stand nicht hinter dem singenden Wind zurück, kam überall hin. Er rieselte in Kragen, Ohren und Manschetten. Er drang in Gamaschen und Handschuhe. Er verstopfte Nasen, bis grauer Teer sie anschwellen ließ. Er fand seinen Weg in Rucksäcke und Waffen, in den Proviant und sogar in Unterwäsche, wo er kratzte wie Scheuerpulver. Auf dem Weg zu den schmalen Pässen spien die Geister graue Schleimklumpen aus und spülten sich mit Trinkwasser den Mund. Gewehre zeigten Ermüdungserscheinungen und versagten, polierter Stahl wurde matt und Mechanismen klemmten, bis Gaunt befahl, die Waffen in Schlechtwetterfutteralen zu tragen. »Voraus« wurde zu einem undurchsichtigen Nebel, »hinten« zu einer Linie aus Stiefelabdrücken, die binnen Sekunden ausgelöscht wurden. »Oben« war eine vage Andeutung zerklüfteter Klippen. Und ständig waren sie vom unheimlichen Lied des kiesigen Windes umgeben. Es dauerte nicht lange, bis sie alle sehr dankbar für die Messingbrillen waren, die von den Helfern des Munitorums am Sammelpunkt Elikon ausgegeben worden waren. Vertrocknete Schädel in einem staubigen Tal, denen man die Decke abgesägt hatte.
Erscheint lt. Verlag | 5.2.2009 |
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Reihe/Serie | Heyne Bücher | Warhammer 40.000 |
Illustrationen | Games Games Workshop Limited |
Übersetzer | Christian Jentzsch |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Only in Death |
Maße | 115 x 183 mm |
Gewicht | 345 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Science Fiction • Warhammer 40.000 |
ISBN-10 | 3-453-52513-2 / 3453525132 |
ISBN-13 | 978-3-453-52513-9 / 9783453525139 |
Zustand | Neuware |
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