Mr. & Mrs. Rodríguez - Schatten der Vergangenheit (eBook)
534 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-4903-0 (ISBN)
Als Alejandro und Aria endlich an einem Punkt in ihrer Ehe angekommen sind, der ihnen die Chance auf einen Neuanfang gibt, macht das Schicksal ihnen einen Strich durch die Rechnung. Alejandro durchlebt die schlimmste Zeit seines Lebens erneut, dabei wird Aria mit demselben Albtraum konfrontiert, den ihr Schwager einst erleiden musste. Und während er gegen die Zeit kämpft, erkennt Aria, dass Ale nie das Monster gewesen ist, für das sie ihn damals gehalten hat.
Werden beide diese Dunkelheit überleben?
J.G. Rose wurde 1994 geboren und lebt in Baden-Württemberg. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie 2020 und hat mit ihren ersten Geschichten auf einer Leseplattform sofort Tausende Leser*innen begeistert. 2024 landete sie mit der Mafia-Romance "Mr. & Mrs. Rodríguez" auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Sie schreibt mit viel Leidenschaft die unterschiedlichsten Geschichten - vor allem aber Dark Romance.
Kapitel 1
ALEJANDRO
Nachdem ich Sánchez die Automarke und das geschätzte Baujahr mitgeteilt hatte, lief ich Richtung Wohnzimmer und wusste, dass ich auch diese Nacht kein Auge zumachen würde. Allein der Gedanke, dass sie in einer Blechschüssel saß, die mein Baujahr sein musste, brachte mein Blut in Wallung. Ich hatte ihren Anblick natürlich genossen, aber das war nicht der einzige Grund, weshalb ich auf einen Videoanruf geschaltet hatte.
»Finde mir jeden Wagen!«, schrie ich nochmal und atmete zufrieden ein, als ich hörte, dass er losrannte.
»Du hast was?«, fragte David, der mittlerweile wieder entspannter wirkte. Anders als ich. Ich vergaß nicht, dass Aria mit strengen moralischen Ansichten aufgewachsen war. Auch wenn diese Ansichten von einem Mann kamen, der irgendwann selbst aufgehört hatte, daran zu glauben. Für mich blieb also unklar, ob sich meine Frau tatsächlich gegen diese Werte stellen würde.
»Ja und ich habe Sorge, ob sie den Weg nachhause schaffen, ohne an irgendeinem Straßenrand stehen zu bleiben«, erwiderte ich und nahm auf dem Sofa gegenüber von ihm Platz. Ich hatte nicht die geringste Ahnung weshalb, doch mich durchdrang ein ungutes Gefühl.
»Was?«, wisperte David, als ich mir mit den Händen über das Gesicht fuhr. Es war nicht so, dass ich ihm die Ruhe nehmen wollte. Ich spürte einfach einen Druck in mir, den ich nicht zuordnen konnte, und meistens, wenn dieser auftauchte, stimmte etwas nicht. Konzentriert massierte ich mir die Schläfen und versuchte, mich zu beruhigen. Es gefiel mir einfach nicht, dass ich sie nicht bei mir hatte.
»Ale … Was ist los?« Tief durchatmend nahm ich die Hände vom Gesicht und musterte meinen Bruder, der mich besorgt ansah.
»Ich glaube, ich bin einfach paranoid, weil sie nicht hier ist. Ihnen ging es doch gut, oder?«, fragte ich und hatte Aria doch gehört. Ihr ging es gut und sie war wohlauf.
»Mia hat sich erleichtert angehört …«, stimmte David zu, weshalb ich nach seinem Glas griff und es in einem Zug runterkippte.
»Ich bin nur paranoid …«, flüsterte ich mir selbst zu, stellte das Glas ab und fuhr mir mit der Hand durchs Haar.
»Hermano, Aria ist schlau …«, erinnerte Dav mich, weshalb ich nickte. »Und sie fährt …«, wisperte ich mir selbst zu, um mich zu beruhigen. Wer wusste schon, ob die Blechschüssel überhaupt Airbags hatte.
»Ale, Mia fährt … Aria hat vorher wohl ein paar Gläser getrunken.« Mein Kopf schoss blitzartig hoch, dabei breitete sich dieses drückende Gefühl wie ein Ballon, der aufgeblasen wurde, in mir aus.
»Schau mich nicht so an, sonst mache ich heute Nacht kein Auge zu …«, zischte mein Bruder, doch ich starrte ihn an. Nicht da seine Frau freiwillig zurückkommen wollte. Ich sah ihn so an, weil mich dieses ungute Gefühl nicht verließ.
»Ich glaube, sie sind nur zu zweit unterwegs …«
»Und?«, wollte David wissen, während ich ihn fixierte und nicht in der Lage war, ihm zu sagen, dass mich mein inneres Gefühl warnte.
Aber wir hatten sie doch gerade gesehen … Was sollte sein?
»Ich wollte es nur erwähnen …«, antwortete ich und verdrängte den Druck in mir.
»Sicher?« David richtete sich auf und befüllte das Glas.
Nickend, da ich mir sicher war, griff ich nach meinem Handy und wollte einen Freund zurückrufen, der mich zuvor, als ich mit meiner Frau am Sprechen war, erreichen wollte.
»Was machst du?«, wollte mein Bruder wissen, doch ich kam nicht dazu, ihm zu antworten, da Anthony ranging. Daher stellte ich auf Lautsprecher. Ich wusste, auch er hielt Ausschau nach unseren Frauen.
»Ale, ich habe etwas.« Ich richtete mich ruckartig auf. »Sie wurde heute in einem Club in Richmond gesehen«, sagte er, was mich die Stirn runzeln ließ.
»Virginia?«, wisperte ich und warf einen Blick auf die Uhr. »In einem Club?«, nuschelte ich weiter und griff nach Davids Glas, während ich an das Gesicht meiner Frau dachte und mir nicht sicher war, ob sie verwechselt wurde.
»Ja. Einer meiner Leute hat sie dort gesehen.«
»Sie hatte gar nicht nach Feiern ausgesehen …« Automatisch dachte ich an ihr Gesicht zurück und bezweifelte es erneut. Zumal sie scheinbar länger gefahren waren und es erst kurz vor drei Uhr war. »War es sicher sie?«
»Ja, sie war in Begleitung von vier Frauen«, erwiderte er und räusperte sich, was mir sofort verriet, dass mir der nächste Teil nicht gefallen würde »Und Männern.«
Mein Puls beschleunigte sich schlagartig und ich bemerkte, meine Hand formte sich zu einer Faust, obwohl ich nicht davon überzeugt war, dass wirklich Aria gesehen wurde.
»Wenn das wahr ist, sollte Mia noch ein paar Tage wegbleiben!«, knurrte Dav.
Ich erkannte auch an seinem Kiefer, dass ihn allein die Vorstellung, dass irgendwelche Bastarde um unsere Frauen lungerten, nicht gefiel.
»Name des Clubs?«, fragte ich, damit ich losfahren und mir die Überwachungsbänder holen konnte.
»Ich bin schon auf dem Weg, dir die Bänder zu besorgen. Sobald ich sie habe, schicke ich sie dir zu«, antwortete er, was mich nicken ließ. »Gracias, amigo, ich schulde dir etwas …«
Nachdem ich aufgelegt hatte, starrte ich meinen Bruder fassungslos an. »Mia ist gefahren«, erinnerte er mich. »Und sie fährt sehr ungern.«
»Ich glaube, ich bringe sie um, wenn ich sie finde …«, nuschelte ich und spürte mein Herz wie einen fucking Presslufthammer schlagen. »Und wenn irgendwer seine Finger an meine Frau gelegt hat …«
»Ale, Aria ist gerade zwei Tage weg. Ich denke nicht …« Innerlich verblüfft stellte ich fest, dass David sich schnell wieder gefangen hatte.
»Wie kannst du so ruhig hier sitzen?«, hakte ich nach und stellte mir dabei bildlich vor, wie vielen Wichsern ich die Kehle aufschlitzen müsste.
»Mia ist schwanger … Sie würde sich mit unserem Kind im Bauch nicht anfassen lassen.« Der Gedanke daran, dass auch meine Frau ein Kind unter ihrem Herzen tragen könnte, brachte mich dazu, an unser Gespräch zu denken. Dadurch, dass sie vorher vollkommen klar gewirkt hatte, wollte ich ihr erst, wenn sie hier war, erklären, dass sie nicht verhütete. Hätte ich gewusst, dass sie wirklich trinken würde und mit irgendwelchen Männern feierte … Mierda.
»Was ist los?«, ertönte Mateos Stimme und weil auch er gleich abgefuckt sein würde, stand ich auf. Ich brauchte nicht noch seine Scheißfantasie.
Während ich mit dem unguten Gefühl und der Wut Richtung Foyer lief, überlegte ich mir, bis die Bänder kamen, joggen zu gehen. Ich wollte Druck loswerden, ebenso sehr wie das Bild in meinem Kopf, wie meine Frau womöglich angefasst wurde.
Gerade als ich den Gang betrat, ertönte eine zarte Stimme hinter mir. »Alejandro?«
Ich holte tief Luft und dachte darüber nach, einfach weiterzulaufen. Aber weil ich davon ausging, dass Ramírez dabei war, Gina flachzulegen, und sie irgendetwas brauchte, drehte ich mich seitlich zu Caterina. Abwartend hob ich die Augenbraue, da sie nicht sofort sprach.
»David hat mir die Küche zwar schon einmal gezeigt …« Verzweifelt schüttelte sie den Kopf, dabei bettelten ihre braunen Augen um Hilfe.
»Ich bin euch wirklich sehr dankbar und es ist mir unfassbar unangenehm, euch auch noch so zur Last zu fallen, aber ich irre jetzt schon eine Weile in irgendwelchen Gängen herum. Wäre es möglich, dass du mir nochmal den Weg zeigst?« Innerlich grübelnd dachte ich an die fassungslose Miene meiner Frau, doch viel mehr an ihre Skepsis ihr gegenüber. Umgekehrt dachte ich daran, wie sie mich um den Finger gewickelt hatte, und diese Tatsache ließ mich nicht mehr an meiner Menschenkenntnis zweifeln, denn hätte ich ihr nicht vertraut, wäre sie nicht weg.
»Hier lang«, schmunzelte ich mit einer Kopfbewegung, bevor sie eilig auf mich zurauschte. Ich war gerade erst nach Hause gekommen und darauf hatte sie ja wohl kaum gewartet. Immerhin war es fast vier Uhr morgens.
»Ich war mir so sicher, dass das der richtige Gang war, und trotzdem habe ich ihn zwei Mal ausgelassen«, ärgerte sie sich, was meinen Mundwinkel zucken ließ.
»Das Haus ist groß«, erwiderte ich. Dass sie sich verlief, war nicht ungewöhnlich.
»Das ist untertrieben, Alejandro.« Mein Blick glitt zu ihr nach unten, weil sie plötzlich stehen blieb und den Finger hob.
»Da ist die Küche, oder?« Aufgeregt drehte sie sich zu mir und strahlte mich an. Amüsiert hob ich den Arm und schob die Tür hinter ihr auf, ehe sie seufzte.
»Ich habe kein gutes Gedächtnis …«, nuschelte sie.
»Du glaubst gar nicht, was das für Vorteile hat …«, sprach ich meinen Gedanken aus und wartete darauf, dass sie in die Küche lief.
»Darf ich dich etwas fragen?«, murmelte sie unerwartet, doch ich nickte. »Wieso darf ich bei euch bleiben?«
Mein Mundwinkel zuckte, da ich ihr darauf keine Antwort geben würde.
»Braucht es dazu einen Grund? Vielleicht sind wir einfach hilfsbereit. Damit hast du doch auch gerechnet, sonst wärst du ja nicht auf uns zugerannt, oder?«
»Ich habe nur deinen Ehering gesehen und darauf gehofft, dass du dich fragst, wie es deiner Frau gehen würde. Offenbar hatte ich recht«, lächelte sie schwach und täuschte sich dabei gewaltig, denn das war nicht der einzige Grund, weshalb ich sie mitgenommen hatte.
Da ich sowieso hier war, wollte ich...
Erscheint lt. Verlag | 6.3.2025 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
ISBN-10 | 3-7693-4903-2 / 3769349032 |
ISBN-13 | 978-3-7693-4903-0 / 9783769349030 |
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