Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Planet des Zorns (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
324 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-9159-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Planet des Zorns -  Stephan Lasser
Systemvoraussetzungen
4,49 inkl. MwSt
(CHF 4,35)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
In der Zukunft werden Verbrecher nach Oasis gebracht - einem streng bewachten Planeten, auf dem man schnell zur Beute für die Starken wird. Als man auf Oasis ein Casino voll mit Geld vermutet, werden die Söldnerin Susan und der Schwerstverbrecher Jury zu einer beispiellosen Schatzsuche geschickt, doch ihre Chancen sind dürftig: Oasis hat sie schon erwartet. Susan macht Bekanntschaft mit den Schienenmenschen, einem Händlerring aus Geflüchteten und Getriebenen, die sich mittels einer Eisenbahn über die gefährliche Fläche bewegen. Ein mit enormer Virtuosität inszenierte Reise durch eine postapokalyptische Hölle bahnt sich an....

Stephan Lasser wurde im schönen Bielefeld in Nordrheinwestfalen geboren und arbeitete viele Jahre als Gelegenheitsarbeiter auf Werften, in Stahlwerken und gelegentlich in Altenheimen. Er schloss seine Ausbildung als Heilerziehungspfleger ab und studierte nach seiner ersten Ehe Geschichtswissenschaft und Theologie auf Lehramt. Heute arbeitet er bei einem caritativen Arbeitgeber wieder als Heilerziehungspfleger. Seine Lieblingsautoren sind Rob Mac Gregor und Terry Pratchett.

Stephan Lasser wurde im schönen Bielefeld in Nordrheinwestfalen geboren und arbeitete viele Jahre als Gelegenheitsarbeiter auf Werften, in Stahlwerken und gelegentlich in Altenheimen. Er schloss seine Ausbildung als Heilerziehungspfleger ab und studierte nach seiner ersten Ehe Geschichtswissenschaft und Theologie auf Lehramt. Heute arbeitet er bei einem caritativen Arbeitgeber wieder als Heilerziehungspfleger. Seine Lieblingsautoren sind Rob Mac Gregor und Terry Pratchett.

Er macht sich über mich lustig.

Gut. Ich spiele mit.

„Sehr gerne.“

„Schön“ meinte der Duke. „Der größte Teil der Waren wurde auf drei Güterwagen verladen. Wir werden also zuerst die Waren abladen, Handel betreiben und unsere Vorräte aufstocken. Hilf uns bei den Vorbereitungen – keine Angst, die Händler bleiben noch Wochen vor Ort. Aber dieser Ort ist kein Ort für Frauen oder Kinder. Wenn du einem der Warlords in die Hände fällst, dann würde er dich schneller an einen Mädchenhändler verkaufen, als du „Verflixt und zugenäht“ rufen kannst, und es gäbe nichts, was wir dagegen tun können. Da draußen gibt es Dinge, die du dir nicht einmal ansatzweise vorstellen kannst.“ Er machte ein ernstes Gesicht.

„Woher wollen Sie wissen, was ich mir ansatzweise vorstellen kann?“

„Nun ja“, sagte er, „ich dachte lediglich…“

„Sie werden mir keine Angst einjagen, nur damit ich die artige, kleine Dame spiele“, schäumte Susan. „Wenn es hart auf hart geht, können Sie sich auf mich verlassen. Ich habe heute Morgen drei bewaffnete Männer mit meinen Fäusten besiegt – was meinen Sie, könnte ich wohl mit einem Messer oder einem Maschinengewehr anstellen? Nein, um mich müssen Sie sich nicht sorgen.“

Er bedachte sie mit einem gelangweilten Blick. „Was habe ich eben gesagt...?“

„Schon gut.“

„Du lernst es noch“, hoffte der Duke laut und zeigte auf den Horizont. „Es ist sogar recht friedlich geworden, wenn man bedenkt, dass SEKTION sich durchgesetzt hat. Oh, und mir fällt gerade ein, dass du unverschämtes Glück hattest. Weiste, warum?“

Ohne ihre Antwort abzuwarten, stand er auf, stellte sich an den Rand und ließ ungeniert Wasser.

Susan schlug die Augen nieder.

Zufrieden kam er zurück und stellte fest, dass sie ihn immer noch unverwandt anstarrte. Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und zeigte auf eine Karte an der Wand hinter sich. „Alle kommen vom Großen Zentralplatz.“ Sein Finger berührte den zentralen Punkt auf der Karte. „Die Verurteilten gelangen auf diesen Platz und sind von da an auf sich alleingestellt. Das ist eine Großstadt, die nun unendliche Deckungen und Verstecke bietet. Wir sprechen von einer Gesamtfläche von dreihundert Quadratkilometern.“

„Sanctuary“, las sie laut vor. „Das ist also der Name der Stadt.“

Er nahm einen breiten Filzstift von seinem Schreibtisch und zog einen Kreis um das gesamte Gebiet. „SEKTION ist die größte Verbrecherorganisation. Sie machen Jagd auf Frischfleisch. Als wäre das nicht schon schlimm genug, führen drei von mir wählbare Routen durch das Federal Triangle, das sogar von den Patrouillen gemieden wird. Einsturzgefährdete Bauten, Todesfallen, Verunreinigte Quellen, marodierende Banden, das alles spricht für Teamarbeit.“ Er malte drei weitere Kreise außerhalb des Mittleren auf. „Ihr Anführer ist Sniper, und Sniper ist gnadenlos. Ich wünsche dir, dass du ihm nie begegnest.“

 

Er blickte Susan Snow an und ahnte, dass er noch einige Überraschungen von ihr zu erwarten hatte. Die meisten Maulhelden starben schneller im Staub als ihnen lieb war, aber sie… er spürte ihre Wachsamkeit wie bei einem Falken, der Jagd auf Mäuse macht.

Während er mit ihr den letzten Rest der Flasche austrank, hoffte er einfach mal, dass sie sich so schnell wie möglich anpasste.

 

SEKTION.

Schon immer gab es Verbrecherorganisationen, die von ihren Mitgliedern unbedingte Treue und ein Höchstmaß an kriminelle Energie erwarteten, doch bei dem Gründer von SEKTION galten Mordlust und Zerstörungswut als Tugenden. Der Mann namens Sniper war der Waffenmeister von Oasis, der ungekrönte König des Dunklen Landes und der Kanzler der Verstoßenen. Aus den Resten der „BlackSkins“, der „Dragonheads“ und den „47.Swam“ formte Iron Mike ein Verbrechen an der Gesellschaft. Nur die härtesten und gefährlichsten Männer und Frauen – mitleidlos und aggressiv – durften nur für einen Zweck existieren: das Reich auszuweiten und die Macht des Anführers zu nähren.

Freie Gesellschaften wurden ausgemacht, überfallen und ihre schwächsten Mitglieder gefangengenommen oder getötet. Diejenigen, die in den Zellen unter dem Hauptquartier in Dunkelheit ausharren mussten, dienten SEKTION auf mancherlei Arten: Sklaverei, Prostitution oder als Fleischlieferant.

Aus den Verstecken beobachteten die letzten freien Bürger entsetzt die Taten. Alle wussten, dass nichts und niemand diesem Treiben ein Ende bereiten konnte. Das jeden Tag weitere Menschen getötet oder gefangen genommen wurden und dass das Grauen jeden Tag schlimmer wurde…

Wie konnte das geschehen?

Es war ein Alptraum, und niemand konnte erwachen. Unter Brücken, in den Kellern oder hinter verbarrikadierten Türen hielten sich verängstigte Menschen im Arm, versuchten ihre Partner oder ihren Nachwuchs zu trösten.

Von der Höhe seines Balkons aus sahen Mann und Hund für den Anführer von SEKTION aus wie ein einziges Geschöpf, sein Geschöpf – der Mann in seiner Lederrüstung, so schwarz wie das Fell des Tieres, und der Hund, die Schulter dicht an den Schenkel seines Meisters gepresst, gespannt auf einen Befehl lauernd. Sniper blickte lächelnd auf sie hinunter. Gehüllt in schwarzes Leder und einer Strumpfmaske aus schwarzem Samt wartete er.

Sie übten das Töten. Ein paar Gefangene waren aus den Verliesen heraufgebracht worden und drängten sich nun hinter einem Pfeiler zusammen, wo die Hunde sie nicht sehen konnten. Auf der anderen Seite des Hofes öffnete sich ein Ausfalltor, und ein schmaler Fußweg wurde sichtbar. Dahinter der östliche Stadtteil von Sanctuary.

Der Anführer der Hundestaffel hob den Kopf und salutierte knapp. Sniper nickte. Die Gefangenen wurden aufgefordert zu rennen. Einer nach dem anderen liefen sie, mit aller Kraft und der Hoffnung, die ihnen noch geblieben war, auf dieses Tor, der Freiheit zu. Einer nach dem anderen streiften die Hunde ihre Leinen ab, flogen durch den Hof und schnappten zu.

Keiner erreichte das Tor.

Sniper nickte mit einem Lächeln säuerlicher Genugtuung. Die Stadt gehörte ihm, die Berge im Westen bis weit jenseits des Tales unterstanden seiner Herrschaft. Der Norden war strategisch unwichtig; nur wenige kleine Siedlungen hatten sich in den Hochmooren gebildet und sie zu unterwerfen würde Zeit und Ressourcen kosten. An ihnen war Sniper nicht interessiert.

Nur der Osten.

Sniper runzelte finster die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. Da lag es vor ihm, jene sanften Hügelketten und Wüstenflächen, die sich knapp vierhundert Meilen unter einer spöttischen Nebeldecke erstreckten. Die Stämme im Osten wurden von Warlords regiert, die nicht im Traum daran dachten, ihm Tribut zu zollen. Mit ihren Wildpferden, Kamelen und ihren einfachen Hütten waren sie eher daran interessiert als eigenständige Reiche zu existieren. Doch mit einer neuen Armee konnte er es schaffen. Und jede Armee bestand aus den Besten der Besten.

In diesem Moment tauchte an der Balkontür ein unbequemer Verkünder schlechter Nachrichten auf. Olsen war pünktlich wie immer. Sniper nickte beinahe beiläufig ihm zu und schritt zurück in das Ratszimmer. Böse starrte er die Kapitäne der Suchertruppen an, die zusammengeduckt auf ihre Befehle warteten. Er streifte mit finsterem Blick die Diener und Lakaien, die sich unter Verbeugung entfernten und sich mit sinnlosen Aufgaben beschäftigten. Er starrte wütend zu seinen drei Beratern hinüber, die sich an ihren Klemmbrettern festhielten, nachdenklich mit den Köpfen wackelten. Sich verlegen die Hände rieben und beschwichtigende Worte vor sich hin murmelten.

„Warum?“ rief er und fuhr zu den ihnen herum.

Sie wussten sehr wohl, was die Frage bedeutet. Er wollte wissen, warum er, Sniper, Herrscher über Sanctuary, einer so lästigen, beunruhigenden, menschlichen Sache wie der Angst ausgeliefert war. Warum gerade er die Demütigung ertragen musste, Angst vor zwei Menschen zu haben.

Die Berater wussten viele Antworten. Sie hätten ihm in Erinnerung rufen können, dass er sterblich und darum ein Opfer von Ungewissheiten war. Sie hätten ihm sagen können, dass jeder Mensch ein Anrecht auf Freiheit hatte und das angeborene Recht besaß, sich zu wehren. Oder sie hätten darauf hinweisen können, dass sein Wille durch Grausamkeit und Habgier längst zu einer bösen Kraft geworden war. Sie hätten auch darauf hinweisen können, dass zwei Menschen nicht wirklich ins Gewicht fielen. Das alles wäre war gewesen.

Aber sie konnten die Wahrheit nicht sagen, auch keinen noch so kleinen Teil, denn das hätte, solange Sniper vor Wut schäumte, ihr sicheres Verderben bedeutet. Die Berater waren keine Wahrheitsfanatiker; sie wollten am Leben bleiben.

„Die Frau wurde zuletzt am Bahnhof gesehen. Gut möglich, dass sie mit dem Duke mitgefahren ist. Wir könnten einen weiteren Suchertrupp losschicken.“ Der Erste breitete beschwichtigend seine Arme aus und lächelte. „Die Zugmenschen gelten als neutral. Wir könnten ihnen ein großzügiges Angebot unterbreiten. Sollen Sie uns die Frau ausliefern.“

Der Zweite nickte zustimmend. „Wir schreiben ein Kopfgeld aus, das so unverschämt hoch ist, dass sich jeder nach ihr umschaut.“

„Das Problem ist schnell aus der Welt.“ Der Dritte verneigte sich tief. „Bis Ende der Woche haben wir sie in einem Käfig. Und solange es dort draußen noch Wildheit gibt“, er deutete Richtung Osten, „die sich der erleuchteten Herrschaft des Großen Snipers entzieht, sind noch einige, unbedeutende, vorübergehende Unberechenbarkeiten nicht zu vermeiden. Schon bald wird Oasis die Herrschaft des einzig wahren Warlords...

Erscheint lt. Verlag 26.11.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Dystopie • Frau • Gefängnis • Killer • Marodeure • Raumschiff • Schatzjagd • starke • Zug
ISBN-10 3-7565-9159-X / 375659159X
ISBN-13 978-3-7565-9159-6 / 9783756591596
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 295 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75