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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 74 (eBook)

3 Western in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6538-1 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 74 - G. F. Unger
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3 spannende Westernromane lesen und sparen!
G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2569 bis 2571:
2569: Kerrigan
2570: Der böse Clan
2571: Dukes Gesetz
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Stag Pinalto kam gemächlich herangeritten.

Und wieder einmal dachte ich bei seinem Anblick: Warum haben ihn seine Eltern nur Stag – Hirsch – getauft. Verdammt, was ist das für ein Name für einen Bullen, der eher an einen Toro, einen Kampfstier, denken lässt?

Stag Pinalto hielt nun auf der anderen Seite des schon fast trockenen alten Creekbettes und grinste.

»Na, Sohn, wie gefällt dir das?« Es klang gönnerhaft.

Dass er mich »Sohn« nannte, war natürlich ein Witz, denn er war im besten Falle drei oder vier Jahre älter als ich – keinesfalls älter als fünfunddreißig.

Ich nickte ihm zu.

»Diese Idee ist sicherlich nicht auf deinem Mist gewachsen«, sagte ich. »Denn es ist eine gute Idee. Nur hätte ein redlicher Mensch sie nicht in die Tat umgesetzt. Um so etwas zu tun, muss man schon ein ziemlicher Hundesohn sein. Und dass du für solch einen Burschen reitest und die Dreckarbeit erledigst, das macht dich nicht gerade ehrenwert. Auf was eigentlich bist du so stolz, Bulle?«

Er knirschte so stark mit den Zähnen seines Nussknackergebisses, dass ich es bis zu mir herüber hören konnte.

Dann sagte er: »Ich glaube, wir steigen erst mal von unseren Pferden und tun das, was wir schon immer tun wollten. Jedenfalls ich wollte dir schon immer mal gern das Maul breitschlagen, sodass du nur noch wie ein Frosch quaken kannst. Na, wie ist es?«

Ich nickte ihm zu. »Es ist mit deinem Kopf sicherlich so wie mit einem trockenen Kürbis: Er muss geschüttelt werden, bevor die Kerne klappern. Ja, steigen wir ab. Komm, Bulle, komm nur!«

Er rutschte aus dem Sattel und ging die paar Schritte bis zur Mitte des Creekbettes. Hier wartete er grinsend.

Ich überlegte noch, und ich bedauerte schon, die Herausforderung angenommen zu haben. Denn selbst wenn ich diesen Bullen schlug, so musste ich doch ganz zwangsläufig eine Menge abbekommen. Er würde mir wahrscheinlich wirklich die Lippen breitschlagen. Die Narben dieses Kampfes würden Zeichen fürs ganze Leben bleiben.

Sollte ich kneifen?

Ich konnte mein Pferd herumziehen und wortlos fortreiten.

Wahrscheinlich hätte ein kluger Bursche das getan. Denn mit einer Schlägerei ließen sich keine Probleme lösen.

Aber ich konnte nicht fortreiten. Ich war ein dickköpfiger Hammel, und ich dachte einen Moment an das Bild, wenn Widder immer wieder mit ihren Köpfen gegeneinander rennen.

Schließlich rutschte ich vom Pferd.

Nein, ich konnte nicht anders. Ich musste wenigstens jetzt einen Sieg erringen. Dann würde die Niederlage mit der Ranch vielleicht nicht bis in alle Ewigkeit auf meinem Stolz lasten.

Denn ich hatte mit meiner kleinen Ranch eine Niederlage erlitten. Ohne Wasser war sie erledigt. Der Creek war trocken. Die Weide würde nur nach längeren Regenzeiten grün und frisch sein. Meine Rinder würden kein Wasser finden. Gewiss, ich konnte sie aus dem Brunnen tränken, wenn ich jeden Tag einige Stunden Wasser schöpfte. Doch bald schon würden sie die Weide in Ranchnähe kahlgefressen haben und kein Futter mehr finden.

Eine kleine Herde war so vielleicht mit Wasser und Futter zu versorgen. Aber ich wollte ja eines Tages eine große Herde haben. Und die konnte ich ohne Wasser nicht halten. Ich hätte dann überall auf der Weide Brunnen abteufen müssen. Und an jedem Brunnen hätte dann jemand täglich viele Stunden schöpfen müssen.

Aber wer tat das schon ohne Lohn?

Denn Lohn konnte ich noch nicht zahlen. Erst mussten sich meine Rinder vermehren. Und ohne Wasser konnte ich meine kleine Ranch nicht zu einer großen machen.

Ich hatte verloren.

Und mit mir hatten ein halbes Dutzend anderer Leute verloren. Die weite Green-Grass-Ebene war trockengelegt worden. Auch Felder, Gärten und Äcker konnten nicht mehr aus dem Creek bewässert werden.

Die Haggerty Ranch hatte sich eine »Pufferzone« geschaffen, die nun alle Siedler und Klein-Rancher aufhielt. Denn ein wasserloses Land blieb unbesiedelt.

Ich überdachte dies alles, indes ich mein Pferd verließ und mich Stag Pinalto näherte, der mich erwartungsvoll ansah.

»Das wird ein Fest«, sagte er. »Nachher wird selbst Sue dich nicht mehr wiedererkennen, die schöne Sue, ha!«

Plötzlich dachte auch ich an Sue.

Ich würde auch Sue verlieren, aufgeben müssen, denn meine Zukunft sah finster aus.

»Vielleicht werde ich jetzt Sue bekommen«, sagte Stag Pinalto. »Denn ich bin ein Mann, der ihr etwas bieten kann.«

Er griff plötzlich an, und obwohl er mehr als zweihundert Pfund wog, war er so schnell wie ein Leichtgewicht. Ich dachte vielleicht noch zu sehr an Sue und war deshalb nicht schnell mit meinen Reflexen. Wenn er mich voll getroffen hätte, wäre dies wahrscheinlich schon das Ende gewesen. Aber ich nahm dem Schlag durch mein Zurückzucken doch etwas die Wirkung.

Dennoch fiel ich auf den Rücken und warf die Beine hoch.

Dann rollte ich mich im allerletzten Moment zur Seite. Dort, wo soeben noch mein Bauch gewesen war, wuchtete Pinalto mit beiden Füßen in den noch feuchten Sand des Creekbettes.

Ich warf mich herum und trat ihm von der Seite in Kniehöhe gegen das Bein.

Er brüllte auf und fiel.

Als er hochkam, erwartete ich ihn schon. Nein, ich brachte es nicht fertig, auf ihn niederzuspringen.

Ich konnte es nicht tun. Aber es war üblich in diesen wilden Grenzkämpfen. Wenn man hier an der Grenze kämpfte, dann wollte man den Gegner möglichst schnell erledigen und selbst ungeschoren bleiben.

Stag Pinalto kam hoch – aber sein Bein knickte unter ihm ein. Er brüllte vor jähem Schrecken und hilfloser Wut.

Denn er war sozusagen einbeinig geworden, und er wusste, was das für ihn bedeuten konnte.

Oha, ich hatte den Sieg jetzt so gut wie in der Tasche! Ich konnte ihn jetzt klein machen, weil ich sehr viel beweglicher war. Ich konnte ihn umtanzen. So schnell würde er sich gar nicht drehen können. Ich würde ihn immer wieder treffen. In Stücke konnte ich ihn jetzt hämmern.

Ich umkreiste ihn, sprang vor, traf ihn mit langen Geraden auf die Ohren und den Kinnwinkel. Denn er konnte sich nicht schnell genug drehen. Ich war immer an einer geraden ungedeckten Seite.

Aber dann machte es mir keinen Spaß mehr.

Ich trat zurück und ließ die Fäuste sinken.

»Lassen wir's«, sagte ich. »Du bist wohl doch nicht mehr fit für einen richtigen Männerkampf. Eigentlich täte ich jetzt ein gutes Werk, wenn ich einen Knüppel nähme und dich erschlüge. Doch das ist nicht mein Stil. Hau ab, großer Bulle, hau ab!«

Er erstickte fast an der Schmach, die ich ihm dadurch zufügte, dass ich ihn nicht mehr für fähig hielt, mit mir zu kämpfen. Und dass ich ihn gehen ließ, ohne ihn zu zertrümmern, machte es für ihn noch schlimmer.

Er versuchte noch mal einen Schritt gegen mich. Es sollte ein Sprung werden, doch es wurde nur ein Stolpern daraus. Und der Schmerz in seinem Bein ließ ihn aufjaulen.

Er fiel auf sein gesundes Knie und stützte sich mit den Händen und steifen Armen ab. So sah er zu mir empor.

Ich sah auf ihn nieder – und dabei erinnerte ich mich an all die vielen kleinen Begebenheiten, die uns zu Feinden gemacht hatten. Sein Boss hatte mich immer zum Vormann haben wollen – und wenn ich es geworden wäre, hätte Pinalto mit dem Rang des zweiten Vormannes vorliebnehmen müssen.

Er wusste das. Und dass ich mehr Glück bei Sue hatte als er, vertiefte die Feindschaft noch. Ja, wir waren Feinde von Anfang an. Bei jeder Begegnung war die Gegnerschaft nur noch gewachsen.

Jetzt kauerte er vor mir am Boden und konnte nicht mehr kämpfen. Das konnte er kaum ertragen. Er erstickte fast daran.

»Hau ab«, sagte ich nochmals. »Glaub nur nicht, dass ich dir den Rücken zuwende, bevor du außer Schussweite bist. Hau ab, Bulle!«

Wir trugen noch unsere Waffengürtel mit den Colts. Allerdings waren die Waffen von Schlaufen gesichert.

Ja, ich traute ihm zu, dass er auf mich schießen würde, sollte ich ihm den Rücken zudrehen und zu meinem Pferd gehen.

Er sah mich nicht mehr an. Auf seinen Händen und einem Bein kroch er davon. Ich ging zu meinem Pferd, saß auf und zog das Gewehr aus dem Sattelschuh.

Auch er hatte nun sein Pferd erreicht. Noch bevor er sich umsah und nachdem er sich an seinem Pferd hochgezogen hatte, griff er nach dem Gewehr, riss es aus der Sattelschuh.

Ich rief: »Wenn du dich damit umdrehst, kriegst du was! Schieb es wieder ins Futteral und sitz auf! Dann kannst du zum Doc reiten, damit er dir das Knie wieder einrenkt!«

Er blickte über seine massige Schulter zu mir her.

Er sah, dass ich das Gewehr in den Händen hielt. Auf diese Entfernung war ein Gewehr schon sicherer als ein Colt.

Er saß mühsam auf und ritt davon, ohne sich noch einmal umzusehen. Auch gedroht hatte er mir nicht. Das war ein böses Zeichen.

Ich musste zusehen, dass ich aus dem Land kam.

✰✰✰

Als ich meine Ranch erreichte, hatte ich schon Besuch von einigen meiner Nachbarn. Wir alle hatten zwar jeweils einige Meilen Raum zwischen uns, doch waren wir alle Creek-Anlieger.

Sie empfingen mich ernst, und der grauköpfige Jim Peters fragte:...

Erscheint lt. Verlag 23.11.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6538-7 / 3751765387
ISBN-13 978-3-7517-6538-1 / 9783751765381
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