Kidnapping on Christmas (eBook)
214 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8187-1396-6 (ISBN)
Kiki Wally schreibt gerne Romance-Geschichten jeglicher Art. Es darf gefühlvoll und intim sein - aber auch können Thrillereigenschaften in ihren Büchern eine große Rolle spielen. Mysteriöse Vorkommnisse, ungeklärte Handlungen, Mafiavibes - alles ist erlaubt. Die Autorin kommt aus dem Ruhrgebiet und hat in der Jugend bereits angefangen, kleine Geschichten zu verfassen. Im Jahre 2023 hat sie damit begonnen, sich mit der Selfpublishingbranche auseinander zu setzen und den Versuch gewagt, ein Buch zu veröffentlichen. Seither hat Kiki Wally bereits einige Romance-Geschichten auf den Markt gebracht.
Kiki Wally schreibt gerne Romance-Geschichten jeglicher Art. Es darf gefühlvoll und intim sein - aber auch können Thrillereigenschaften in ihren Büchern eine große Rolle spielen. Mysteriöse Vorkommnisse, ungeklärte Handlungen, Mafiavibes - alles ist erlaubt. Die Autorin kommt aus dem Ruhrgebiet und hat in der Jugend bereits angefangen, kleine Geschichten zu verfassen. Im Jahre 2023 hat sie damit begonnen, sich mit der Selfpublishingbranche auseinander zu setzen und den Versuch gewagt, ein Buch zu veröffentlichen. Seither hat Kiki Wally bereits einige Romance-Geschichten auf den Markt gebracht.
Deacon - 2
Es war bereits dunkel draußen, doch ich saß immer noch auf der Rudermaschine in unserem vereinseigenen Trainingsraum. Ich ließ meine Gedanken zum morgigen Tag und dem Abschlussspiel der Saison wandern. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh darüber, dass die diesjährige MLB mit dem morgigen Tag ihren Abschluss fand. Ich konnte eine Pause gut gebrauchen und doch würde ich das weder meine Mitspieler noch unsere Fans sehen lassen. „King, was zur Hölle tust du da? Geh nach Hause und ruh dich aus.“ Coach Clifthon lehnte im Durchgang und betrachtete mich kritisch über seinen Brillenrand hinweg. Ich hielt in der Ruderbewegung inne und als ich den Griff losließ, durchfuhr meine rechte Schulter ein heftiger Schmerz. Diesmal konnte ich meine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle halten. „Es ist immer noch die Schulter, oder?“, fragte der Coach wissend und trat näher heran. Ich hatte mir in dieser Saison zweimal das Gelenk ausgekugelt. Unser Mannschaftsarzt hatte einen Anriss der Rotatorenmanschette beim letzten Mal festgestellt und immer wieder entzündete sich der Schleimbeutel. „Es geht schon, Coach. Ich muss meine Muskeln nur weiter stärken. Dann wird das schon wieder.“ Ich wollte erneut nach dem Griff der Rudermaschine greifen, doch Clifthon nahm ihn mir weg. „Nichts da. Hast du dir deine Arme mal angesehen? Du machst Arnold Schwarzenegger in seinen jüngsten Jahren Konkurrenz, King. Und außerdem ist diese Ruderbewegung viel zu hart für deine instabilen Sehnen.“ Ich stand auf und wischte mir mit dem Handtuch, welches um meinen Hals hang, über die schweißnasse Brust. Am Automaten zog ich mir ein stilles, gekühltes Wasser, während ich weiterhin von meinem Coach beobachtet wurde. „Was ist los, Coach? Dir liegt doch was auf dem Herzen. Man sieht´s dir an der Nasenspitze an“, neckte ich ihn. Er zeigte auffordernd auf einen Stuhl direkt neben ihm und ich setzte mich. Schon landeten seine großen Hände auf meinen Schultern. Ein Zischen entfuhr mir, als er anfing, die Gelenke zu massieren. „Die rechte Seite ist total verspannt. Du tust dir vor dem Spiel Morgen wirklich keinen Gefallen damit.“ Unser Coach war wie eine Vaterfigur für uns. Ich kannte keinen anderen Coach der gegnerischen Mannschaften, der sich so für seine Spieler einsetzte und sich um ihr Wohl sorgte. Wahrscheinlich lag er regelmäßig nachts wach, wie Väter, die sich um ihre Kinder sorgten. Nachdem Tyrone vor drei Jahren mit dem PKW schwer verunglückt war und seine Position als Batter an mich abgetreten hatte, war Clifthon noch aufmerksamer geworden, als ohnehin schon. „Du nimmst jetzt noch für zehn Minuten ein Eisbad und anschließend eine halbe Stunde saunieren. Und danach ab nach Hause, King. Viel Schlaf und viel trinken.“ Väterlich klopfte er noch einmal auf die unverletzte Schulter und wartete auf eine Antwort. „Okay, okay. Du lässt ja sowie so nicht locker.“ Schmunzelnd stand ich auf und verließ den Raum. Als ich den Schlüssel hörte, mit dem der Coach den Trainingsraum verriegelte, wurde mein Schmunzeln noch größer. Er wollte eben nichts dem Zufall überlassen. Ich lief den langen, unterirdischen Flur entlang zu den Physiotherapieräumen. Es war gespenstisch still hier unten, wenn kein Spiel oberhalb stattfand und niemand von der Mannschaft da war, doch diese Stille ordnete meinen Kopf. Achtlos stieg ich aus meiner Trainingshose und der Boxershorts, bevor ich nackt, wie Gott mich schuf, in den runden Pool stieg, der auf den ersten Blick wie ein heißer Whirlpool wirkte. Doch stattdessen wurde mein Körper von eisiger Kälte empfangen. Ich hielt meine Atmung unter Kontrolle. Vier Sekunden Luftholen, fünf Sekunden Luft anhalten und danach langsam wieder entweichen lassen. Immer und immer wieder wiederholte ich die Atemtechnik, um die Kälte zu ignorieren und das damit einhergehende Zittern zu unterdrücken. Nach den wie mir befohlenen zehn Minuten, stieg ich vollkommen nass in die Sauna und genoss die Wärme, die zurück in meinen Körper fand. Langsam machte sich die Müdigkeit in mir breit. Das Team hatte heute fleißig trainiert und war anschließend nach Hause gegangen, um die entsprechende Kraft für Morgen zu tanken. Doch mir war es wie immer nicht genug gewesen. Wenn es nach mir ginge, könnte ich jeden Tag bis zu zehn Stunden trainieren. Ich konnte den Umstand nicht akzeptieren, dass mein Körper durch den Sport die ersten ernsthaften Blessuren davontrug und ich anfing, schlapp zu machen. Mit dem ganzen Training versuchte ich das zu kompensieren und mein Gedankenkarussell um die Schulter abzustellen. Aber nicht nur meine Schulterbeschwerden setzten mir zu, sondern auch die Schlagzeilen um mich und meine Karriere. Natürlich blieb das bei einem jungen, gutaussehenden und erfolgreichen Sportler wie mir nicht aus. Aber in diesem Jahr war die Gerüchteküche wirklich massiv ins Brodeln gekommen. Ich konnte froh sein, dass meine Familie nicht in Wyoming lebte und man bisher auch nicht dahinter gekommen war, wo sich unser kleines, aber feines Anwesen befand. Vermutlich würde man damit auch niemals rechnen, weil man sich meine Wenigkeit eher in einer pompösen Stadtvilla vorstellte oder in einem großen umzäunten Anwesen mit Pool. Meinen Eltern war damals klar gewesen, dass ich mit meinem Talent und der Aufnahme bei den Wyoming Beavers in die Medien geraten würde. Und trotz allem würde ich mir niemals verzeihen, wenn man sie mithineinziehen oder über sie ein schlechtes Wort verlieren würde. Man sagte mir diverse Alkoholexzesse nach, Sexpartys, wechselnde Liebschaften mit Frauen und Männern, Steuerhinterziehung. Es war wirklich was von allem dabei. Die letzte Schlagzeile von vor ein paar Monaten hielt allerdings stand. Man sagte mir eine heimliche Ehe mit einer Frau nach, deren Gesicht merkwürdigerweise noch nie in einer Zeitung oder im Fernsehen zu sehen gewesen war. Es hatte einige Paparazzifotos von mir und einer blonden Frau gegeben. Bei der Frau handelte es sich allerdings um die Schwester unseres Pitchers Hayden Lewis. Damit sie nicht in den Fokus rückte, hatten wir vor der Presse noch nie aufgeklärt, wer sie wirklich war. Sollte man ruhig denken, dass es meine vermeintliche Ehefrau war, deren Identität wir versuchten, zu schützen. Ich kümmerte mich manchmal um Haydens Schwester Holly, da sie wegen einer rheumatischen Erkrankung fast auf dauerhafte Hilfe bei alltäglichen Dingen angewiesen war. Wenn Hayden wegen Training, Pressekonferenzen oder Arztbesuchen verhindert war, griff ich ihr unter die Arme. Natürlich waren aber in der Zwischenzeit weitere Fotos geschossen worden, die mich auf Partys mit anderen Frauen zeigten. Man sagte mir also nach, dass ich ein Betrüger sei. Dabei war ich in Wahrheit ein einfacher Singlemann, der dieses Leben in vollen Zügen auskostete. Was kümmerte es mich groß, außer dass es mit solchen Schlagzeilen schwierig werden dürfte, irgendwann mal eine Frau fürs Leben kennenzulernen. Ich verließ wieder die Sauna, bevor ich wirklich noch drohte, in ihr einzuschlafen. Mein nackter Körper wurde von heißem Dampf umgeben, als ein spitzer Schrei ertönte. „Deacon, was tust du denn um diese Uhrzeit noch hier?“ Die Stimme von unserer Therapeutin Elli hatte einen schrillen Ton angenommen. Langsam glitt ihr Blick an mir hinab und blieb an meinem besten Stück hängen. Es vergingen einige Sekunden, ehe sie sich umdrehte und peinlich berührt ihre Hände vor die Augen hielt. „Und wieso in aller Hergotts Namen bist du nackt?“ Entspannt nahm ich mir ein frisches Handtuch aus dem Stapel im Regal und tupfte mir den Schweiß vom Körper. „Hast du schon mal jemanden gesehen, der im Rollkragenpullover in die Sauna geht? Das wäre mir persönlich neu.“ Weiterhin schaute sie errötet von mir weg und wartete darauf, dass ich mich wieder anzog. „Und gucken darf man doch. Also sieh ruhig genau hin, was der Batter des Jahres in der Hose hat“, versuchte ich sie zu reizen. Elli griff nach einer Faszienrolle und schmiss sie nach mir. Galant wich ich aus und lachte laut auf. „Deacon, ich bin deine Therapeutin. Das was sich unter deiner Hose abspielt, sollte mich beim besten Willen nichts angehen.“ Ich wusste, dass sie sich immer an die Vorschrift hielt. Nicht ohne Grund war sie schon seit mehreren Jahren im Therapeutenteam. Sie hatte sich eisern gehalten und nie, wirklich niemals, etwas mit einem der Jungs gehabt, obwohl durchaus die Chance dazu bestanden hatte. So wie auch jetzt. Allerdings sah ich die gedanklich kapitulierende weiße Fahne über ihrem Kopf wehen, weshalb ich mir meine Hose wieder überzog. „Zu schade aber auch“, hauchte ich ihr im Vorbeigehen zu und ließ sie allein im Raum zurück.
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Die Ladefläche meines schwarzen Pickup Trucks war beladen und mit einer wasserabweisenden Plane abgedeckt. Ich hatte für die Feiertage genug gepackt und auch noch einige Dinge für Mom und Dad dabei, die sie auf ihrem Hof gut gebrauchen konnten. Nach dem Spiel hieß es endlich Freizeit und runterkommen, die Saison Revué passieren lassen und neue Kraft für das kommende neue Jahr sammeln. Ich fuhr mit meinem Truck in die Tiefgarage des Stadions. Diese konnten nur die Spieler, ihre Coaches und andere Angestellte nutzen. Für die Fans war der öffentliche Parkplatz hinter dem Stadion gedacht. Vor dem Stadion steppte allerdings schon der Bär. Gefühlt die Hälfte der Einwohner von Amerika hatte sich dort versammelt, um das heutige Spiel ansehen zu können. Es war ein Zusammenkommen der Giganten auf dem Spielfeld. Noch nie hatten wir einen derart starken Gegner gehabt und standen dann auch noch mit ihm im Finale. In der Tiefgarage zog ich die große schwarze Sonnenbrille von meinen Augen. Sie verlieh mir zusammen mit meiner Cap eine gewisse Anonymität, damit ich nicht direkt erkannt wurde und Leute auf meinen Wagen zurannten. Mit meiner Trainingstasche ging...
Erscheint lt. Verlag | 8.11.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
Schlagworte | Christmasromance • he falls first • Holiday drama • Sportromance • Winterromance |
ISBN-10 | 3-8187-1396-0 / 3818713960 |
ISBN-13 | 978-3-8187-1396-6 / 9783818713966 |
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Größe: 4,0 MB
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