Der Engel der Verwandlung ist zurück
Friedenauer Presse (Verlag)
978-3-7518-8044-2 (ISBN)
- Noch nicht erschienen (ca. Januar 2025)
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Die letzte öffentliche Lesung von Michail Kusmin im Leningrader Institut für die Geschichte der Künste sorgte für Furore: Alle Beteiligten wussten, dass es für lange Zeit eine der letzten zensurfreien Literaturveranstaltungen bleiben würde. Kusmin las aus dem Manuskript des Gedichtbands Die Forelle bricht das Eis, der nicht nur als Höhepunkt seines Schaffens gilt, sondern auch ein Schlüsselwerk der Dichtung des 20. Jahrhunderts darstellt. Die beiden Zyklen aus jenem Band, die nun unter einem neuen Titel erstmals dem deutschsprachigen Publikum vorgestellt werden - »Die Forelle bricht das Eis« und »Lazarus« -, weisen die zentralen Merkmale seines Werks auf: das Spiel mit der Weltkultur, antike und biblische Motive, breite Assoziationsräume und schwindelerregende Sprünge zwischen den Epochen. Daneben lässt sich der Einfluss des deutschen Expressionismus beobachten: In beiden Zyklen werden mit Techniken des expressionistischen Films Geschichten erzählt, die teils mystische, teils krimiartige Züge haben - ein verhängnisvolles »Liebesfünfeck« unter Beteiligung von drei Geschwistern in »Lazarus« und der Verlust eines Geliebten an eine Frau in der »Forelle«.
Michail Kusmins offene Thematisierung gleichgeschlechtlicher Liebe machte ihn zu einem Wegbereiter der modernen queeren Literatur. Mit seinen Gedichten durchstieß er auf wundersame Weise die Mauer der Zensur, bevor sich das Eis der Unterdrückung verdichtete und ein langer Winter anbrach.
Michail Alexejewitsch Kusmin (Михаи́л Алексе́евич Кузми́н), 1872 in Jaroslawl, Russisches Kaiserreich, geboren, war Schriftsteller und Komponist. Bekannt wurde er als einer der wichtigsten Literaten des »Silbernen Zeitalters«. Er starb 1936 in Leningrad, Sowjetunion.
Daniel Jurjew, 1988 in Leningrad geboren, lebt als Autor, Publizist und Übersetzer in Frankfurt am Main und Trier. Er übersetzte u. a. Texte von Polina Barskova und Wsewolod Petrow.
Anja Utler, 1973 in Schwandorf geboren, ist Lyrikerin, Essayistin und Übersetzerin. Für ihre Gedichte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2024 den Peter-Huchel-Preis.
Jelena Schwarz wurde 1948 in Leningrad (heute St. Petersburg) geboren; ihre Mutter Dina Schwarz war eine berühmte Dramaturgin am Gorkij-Theater. Jelena Schwarz schrieb schon sehr früh Gedichte und wurde geschätzt von Vertretern der russischen Moderne, die deren Vernichtung in den 1930er Jahren überlebt hatten. Schnell wurde sie zu einer gefeierten Figur des inoffiziellen literarischen Lebens in Leningrad. Ab der Perestrojka veröffentlichte sie zahlreiche Gedichtbände. Ihr Werk ist inzwischen in viele Sprachen übersetzt und Gegenstand zahlreicher Monographien geworden. Jelena Schwarz verstarb 2010 in St. Petersburg.
Erscheint lt. Verlag | 16.1.2025 |
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Reihe/Serie | Friedenauer Presse Wolffs Broschur |
Nachwort | Jelena Schwarz |
Übersetzer | Daniel Jurjew, Anja Utler |
Vorwort | Daniel Jurjew |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Schlagworte | Begehren • Expressionismus • Fin de siècle • Gedichtzyklus • Homosexualität • Klassische Moderne • Leidenschaft • Leningrad • Queere Literatur • Russland • Sowjetunion • Symbolismus • Zensur |
ISBN-10 | 3-7518-8044-5 / 3751880445 |
ISBN-13 | 978-3-7518-8044-2 / 9783751880442 |
Zustand | Neuware |
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