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Der Duft von Kuchen und Meer (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
368 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-02226-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
(CHF 4,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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«Apfelkuchen am Meer» hat sie bekannt gemacht. Die Bestsellerautorin Anne Barns kehrt zu ihren Wurzeln zurück mit einem Wohlfühlroman, der glücklich macht: ein Neuanfang auf der Insel, ein Familiengeheimnis und die unvergleichliche Liebe zu Vanille, Zimt und Meer. Ein Haus auf Amrum! Und das will Oma Undine ihr schenken? Maren kann ihr Glück kaum fassen. Seit ihr Lebensgefährte vor vier Jahren starb, hat die alleinerziehende Mutter es nicht leicht. Und jetzt tun sich plötzlich ungeahnte Möglichkeiten auf. Mit ihrer sechsjährigen Tochter reist die Konditorin auf die bezaubernde Nordseeinsel. Das Reetdachhaus gleich hinter den Dünen begeistert die beiden sofort. Als sie im Gartenschuppen auf einen wunderschönen verstaubten Backtisch stoßen, haben Maren und Leni schon den Duft von Vanille und Butter in der Nase. Doch dann macht Omas Bruder Ocke ihnen klar, dass sie auf Amrum nicht erwünscht sind. Maren möchte die Geheimnisse der Vergangenheit ans Licht bringen. Warum hat Oma Undine damals Hals über Kopf die Insel verlassen und ist nie zurückgekehrt? Bei der Suche nach Antworten lernt Maren neben ihrer neuen Verwandtschaft auch den Insulaner Mattes kennen. Kann die Insel ein Neuanfang sein? Für ihre Tochter, für sie selbst - und für ihr Herz, das sich mit jedem Atemzug, mit jedem Blick auf Wasser und Horizont weiter öffnet? 

 Anne Barns ist das Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Für ihre Leidenschaft hat sie den Lehrerinnenberuf gegen das Schreiben eingetauscht. Ihre Wohlfühlromane, die am Meer spielen (u.a. «Apfelkuchen am Meer») sind Bestseller. Die Küste ist ihr zweites Zuhause. Wann immer es möglich ist, zieht es sie nach Amrum, Rügen oder andere Orte am Meer - um aufzutanken, die Seele baumeln zu lassen oder um zu schreiben. 

 Anne Barns ist das Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Für ihre Leidenschaft hat sie den Lehrerinnenberuf gegen das Schreiben eingetauscht. Ihre Wohlfühlromane, die am Meer spielen (u.a. «Apfelkuchen am Meer») sind Bestseller. Die Küste ist ihr zweites Zuhause. Wann immer es möglich ist, zieht es sie nach Amrum, Rügen oder andere Orte am Meer - um aufzutanken, die Seele baumeln zu lassen oder um zu schreiben. 

Kapitel 1


August 1946

Der Geruch von Öl und Kohle lag in der Luft. Ab und zu wehte eine Brise den frischen Duft des Meeres herüber. Hedwig hatte sich einen Platz am Bug des Dampfers gesucht, wo sie die beste Aussicht hatte. Das gleißende Sonnenlicht blendete sie, doch sie konnte den Blick nicht von der Insel wenden, der sie sich langsam näherten. Eine schmale Silhouette, die mit jeder Seemeile größer wurde und nun in klaren Konturen aus dem Wasser hervortrat. Deutlich konnte sie die kleinen weißen Häuser und den Leuchtturm erkennen. Die Insel, die sie bisher nur aus Erzählungen kannte, nahm vor ihren Augen Gestalt an. Amrum. Ihr Herz schlug vor Aufregung ein wenig schneller.

Sie lauschte dem rhythmischen Tuckern der Dampfmaschine. Es hatte etwas Beruhigendes. Wie die Wellen, die mit ihren schaumbedeckten Köpfen das Schiff sanft auf und ab schaukeln ließen.

Joris hatte ihr erzählt, dass die Meere der Welt in den schönsten Farben schillerten: helles Blau, dunkles Ultramarin, leuchtendes Türkis, Grün. Und doch gab es für ihn, wie er sagte, nichts Schöneres als den Anblick der grauen, trüben Nordsee, die ihm bei der Rückkehr von einer langen Seefahrt zeigte, dass er nicht mehr weit von zu Hause entfernt war.

Hedwig schüttelte unwillkürlich den Kopf: Grau war die Nordsee in diesem Moment nicht. Nein, das Wasser glitzerte wunderschön silbern. Wie ihr Leben, das grau gewesen war und durch Joris neuen Glanz bekommen hatte. Sie lächelte.

Diesen Anblick würde sie nie vergessen und für immer in ihrem Herzen tragen, da war sie sich sicher. Bis zu diesem Tag hatte sie das Meer noch nie gesehen. Und jetzt war sie fast ein Teil davon, getragen von seinen Wellen. Zaghaft keimte ein verloren geglaubtes Gefühl in ihr auf: Glück.

Die Welt war noch dabei, sich von den Schrecken dieses unsäglichen Krieges zu erholen. Eines Krieges, in dem auch sie so viel verloren hatte. Ihren Onkel mütterlicherseits, Freunde, Freundinnen. Und noch immer hatten sie kein Lebenszeichen von ihrem Bruder Gustav bekommen. Seine letzte Feldpost von der Front hatte die Eltern im März 1945 erreicht. Wenige Tage bevor die Alliierten erneut einen Luftangriff auf Frankfurt flogen. Diesmal traf es auch ihre Bäckerei. So kurz vor Kriegsende! Eine der Bomben erwischte das Gebäude und zerstörte es bis auf die Grundmauern. Nur der alte Backtisch mit der Marmorplatte, auf dem schon ihr Großvater den Teig gewalkt hatte, hatte standgehalten. Ein Symbol der Hoffnung hatte ihr Vater ihn damals nach dem Angriff genannt. Dass sie dankbar sein sollten, im Keller Zuflucht gefunden zu haben, wo die Decke stark genug gewesen war, um sie zu schützen. Und dass sie alles wieder aufbauen würden, wenn Gustav endlich nach Hause käme.

Aber dann war alles anders gekommen.

Hedwig legte die Hand auf die Umhängetasche, die sie bei sich trug. In ihr die kleinen Schätze, die sie aus Schutt und Asche gerettet hatte und nun mit auf die Insel nahm: Vanille, Zimt und sogar etwas Kakao aus den Vorräten im Keller, die unversehrt geblieben waren. Auch einige Backformen hatte sie in ihrem großen Koffer verstaut: die für den Frankfurter Kranz, den Gugelhupf sowie die schlichte Kastenform, die ihr jahrelang gute Dienste geleistet hatte. Und das alte Nudelholz, das ihr die Großmutter geschenkt hatte, als Hedwig noch ein Kind gewesen war.

Eine Möwe erregte Hedwigs Aufmerksamkeit. Mit majestätisch ausgebreiteten Flügeln schwebte sie hoch in der Luft, ein heller Schattenriss am strahlend blauen Himmel. Fasziniert beobachtete sie, wie der große Vogel plötzlich zum Wasser hinabstürzte, die Flügel eng an den Körper gelegt, um mit einer blitzschnellen Bewegung einen Fisch aus den Wellen zu reißen. Der Fang glitzerte im Schnabel der Möwe, als sie sich triumphierend wieder in die Luft erhob.

Neben Hedwig stand ein Mädchen, vielleicht fünf oder sechs Jahre alt. Sie sagte etwas in aufgeregtem Ton zu ihr. Es klang wie ein Kauderwelsch aus Englisch, Niederländisch und Deutsch. Es kam Hedwig bekannt vor.

Sie sah das Mädchen an. Hübsch sah die Kleine aus, mit dem rötlich blonden Haar und den vorwitzigen Sommersprossen um die Nase herum. «Es tut mir leid, ich verstehe dich nicht. Sprichst du Öömrang?», fragte sie. Amrumer Friesisch, die Sprache des Meeres, wie Joris ihr erklärt hatte, nachdem er ihr mit von Stolz erfüllter Brust ein Gedicht vorgetragen hatte.

«Sie hat fette Beute gemacht», sagte die Kleine. «Die Silbermöwe.»

Hedwig bedankte sich für die Übersetzung, und das Mädchen hüpfte gut gelaunt davon.

Sie musste viel lernen, wenn sie zur Inselgemeinschaft gehören wollte. Das hatte Joris ihr nicht nur ein Mal gesagt: Amrumer Friesisch, Schollen fischen, Kaninchen jagen, Strandhafer schneiden und daraus Körbe flechten, Treibgut finden, Möweneier suchen. Sie war sich nicht sicher, ob er das alles ernst meinte. Noch konnte sie nicht unterscheiden, wann der Schalk in seinen Augen bedeutete, dass er nur scherzte, oder wann er sich über die Vorstellung amüsierte, wie sie tatsächlich durch das Dünengras kroch, um Nester zu plündern. Auch das musste sie noch meistern: Joris zu verstehen, seine Persönlichkeit, und die feinen Nuancen seines Charakters zu erfassen. Aber dafür war noch genug Zeit, wenn sie endlich wieder vereint waren. Das würde nun nicht mehr lange dauern.

Zwei Tage war sie bis jetzt unterwegs gewesen. Mit der Reichsbahn war sie von Frankfurt nach Hamburg gefahren, wo sie übernachtet hatte, wie Joris es ihr empfohlen hatte. Ganz allein! Ihr Herz hatte vor Aufregung bis zum Hals geklopft, als sie die kleine Pension am Hafen betreten hatte. Zum Glück war die Wirtin sehr nett gewesen, nachdem Hedwig ihr Joris’ Grüße ausgerichtet hatte. Er hatte alles gut für sie geplant. Das Zimmer war einfach, aber sauber gewesen, mit einem gemütlichen Bett und einem Zitronenbonbon auf dem Kopfkissen. Trotzdem hatte Hedwig in der Nacht kaum ein Auge zugemacht. Weil sie es nicht erwarten konnte, Joris zu sehen, ihn in die Arme zu schließen und ihm all die Worte und Gedanken mitzuteilen, die sie in den letzten Wochen gesammelt hatte.

Am Morgen war sie von Hamburg mit dem Bummelzug bis nach Niebüll und von dort bis nach Dagebüll weitergefahren. Nun stand sie auf dem Dampfer, blickte der Zukunft entgegen und dachte daran, wie alles angefangen hatte. An den Tag, an dem sie und Joris sich zum ersten Mal begegnet waren. Wie sie in der Nähe des Frankfurter Osthafens in einem unachtsamen Moment buchstäblich in ihn hineingelaufen war. Eine zufällige Begegnung, aus der sich schnell eine tiefe Verbundenheit entwickelt hatte. Das war vier Monate nach Kriegsende gewesen, an einem warmen Spätsommerabend im September. In den Wochen zuvor hatte es viel geregnet, die Tage waren nass und kalt gewesen. Doch an diesem Tag hatte plötzlich wieder die Sonne geschienen, und das Thermometer war auf fast zwanzig Grad geklettert. Der Herbst wollte warten. Das schöne Wetter hatte es Hedwig etwas leichter gemacht, die Steine aus den zerbombten Häusern zu schleppen und den Mörtel abzuklopfen. Eine notwendige Aufgabe, schließlich musste alles wieder aufgebaut werden. Aber sie sehnte sich nach der Zeit zurück, als ihre Hände noch Teig geknetet hatten. Da kam ihr der Plan ihrer Freundin Else gerade recht, abends endlich wieder mal auszugehen und sich zu amüsieren. Es hatte Hedwig Spaß gemacht, sich ein wenig herauszuputzen. Else war zu ihr nach Hause gekommen, sie hatten ihr Haar gegenseitig mit dem Lockeneisen gewellt, sich sogar etwas geschminkt und dann Hedwigs Kleiderschrank inspiziert. Hedwig hatte sich für das gelbe Blümchenkleid entschieden. Fröhliche Farbtupfer zwischen den Trümmern der zerstörten Stadt, wie Else festgestellt hatte, die einen schwingenden hellen Rock und eine rote Bluse trug.

Hedwig seufzte leise, lehnte sich weiter über die Reling und hielt ihr Gesicht der Sonne entgegen. Langsam fiel die Anspannung der letzten Tage von ihr ab. Sie dachte daran, wie Joris sie damals mit seinen starken Armen gehalten hatte, als sie über einen losen Pflasterstein gestolpert war. Wie sie sich beide gleichzeitig noch einmal zueinander umgedreht hatten, als sie weitergegangen waren, und wie er plötzlich hinter ihr hergelaufen war und ihr gesagt hatte, dass er es für den Rest seines Lebens bereuen würde, wenn er nicht versuchen würde, sie zu einem Getränk einzuladen. Else, die direkt neben ihr stand, war es gewesen, die die Einladung angenommen hatte, noch bevor Hedwig antworten konnte. Wenn, dann müsse er zwei ausgeben, hatte sie frech gesagt, denn Hedwig und sie, die gebe es nur im Doppelpack. Joris hatte sie in eine kleine Kneipe geführt, in der fast nur amerikanische Soldaten mit deutschen Frauen saßen. Dort war Joris mit einem Freund verabredet gewesen, der einige Jahre vor Kriegsausbruch mit seinen Eltern von Amrum nach New York gegangen war, wo sie einen Delikatessenladen eröffneten. Im Krieg hatte der Freund für die Amerikaner in der Marine gekämpft – nicht gegen die Deutschen, sondern gegen Hitler, wie er betonte, und so war er in Frankfurt wieder auf deutschem Boden gelandet. Else hatte ein Auge auf ihn geworfen und war enttäuscht, als er von seiner Verlobten erzählte. Kurz darauf war es Hedwig, die rote Wangen bekam, als Joris sagte, dass er die Richtige noch nicht gefunden habe, aber hoffe, dass sich das bald ändere – oder schon geändert habe. Er hatte sie dabei direkt angesehen, mit seinen schönen, hellblauen Augen, die in seinem gebräunten Gesicht leuchteten. Am nächsten Abend hatten sie sich wieder getroffen, diesmal allein, Joris und sie. Und alles hatte sich einfach nur gut angefühlt. Von Anfang an war da dieses Band zwischen ihnen,...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2025
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Amrum • Amrumroman • Apfelkuchen am Meer • Backen • Bestsellerautorin • bücher für frauen • Café • Caféroman • ein schöner Liebesroman • Emma Sternberg • Familie • Familienroman • Frau am Meer • Frau am Neuanfang • Frau an neuem Anfang • Freundschaft • Inselroman • Inselromane • Julie Caplin • Küstenroman • Küstenromane • Liebe • Liebesroman • Liebesroman 2025 • Literatur am Meer • Neuanfang • neuer Liebesroman • Neuerscheinung 2025 • Neuerscheinung liebesroman • Reetdachhaus • Romane für Frauen • Roman mit Rezepten • spiegel bestseller • Spiegel Bestseller 2025 • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Strandliteratur • Urlaubslektüre • Urlaubsroman
ISBN-10 3-644-02226-7 / 3644022267
ISBN-13 978-3-644-02226-3 / 9783644022263
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